Eine kleine Geschichte, wie sie in abgewandelter Form wohl täglich vielfach passiert: meine Mutter (69) meldete sich neulich ganz verzweifelt. Sie habe seit Wochen (so sind sie, die alten Leut:ka:) stärkste Muskelschmerzen, kriegt nichtmal mehr sie Arme hoch. Brauchte also erstmal nen verbalen Tritt in den Hintern, sich zum Allgemeinmediziner zu begeben. Seit 19 Jahren nicht beim Arzt gewesen, bitteschön.
Allgemein i. O., Blutwerte liegen mir vor, Symptome sind klar, die Symptome reagieren ein wenig auf Diclofenac, garnicht auf Ibuprofen. CRP sehr deutlich erhöht, Leukos (Diclofenac am Abend vor Blutentnahme) normal, Neutrophile ggr. erhöht. Rheumafaktoren neg.
Was nun kommt als nächstes vom typischen Mediziner?
Richtig: erstmal 'n CT machen lassen. Termin beim Rheumatologen in 4 Wochen (obschon Privatpatientin ...). Solange dann schön hoch dosiert Diclofenac.
Jetzt ich Genie: mit ein bisschen Hirnschmalz gelangt man doch mindestens zu der Verdachtsdiagnose "Rheumatische Polymyalgie", oder?
Starke Muskelschmerzen Oberarme, Schultern, Oberschenkel - Depression - Müdigkeit - Gewichtsverlust - RhF neg. - CRP +++
meine Mutter war wirklich am Ende, gestern ist sie aus der Hocke nicht mehr hochgekommen vor Schmerzen, ein Schatten ihrer selbst.
Dann hab ich ihr gestern um 16 Uhr 100mg Prednisolon gegeben.
Heute Kontrollbesuch um 12: alles weg, sie hüpft fast und strahlt, ihre Schmerzen weg, die Laune 180 Grad gedreht.
Falls ein Rheumatologe anwesend ist, wäre ich für einen Dosisplan per pn dankbar. Krieg ich aber auch zur Not selbst hin ;)