Wer bin ich, dass ich bei solch fundierter Argumentation dir nicht uneingeschränkt recht geben müsste...
... schon spannend - aber ich nehme mir nun ein Beispiel an Percy und setzte mich auf die Finger.
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grow or go... ;)
Interessante Einblicke die Du da gibst, Max. Vielen Dank dafür. :gut:
Wenn ich das alles so lese, kann ich einige Parallelen erkennen, obwohl zwischen IT-Branche und Einzelhandel doch eine große Kluft zu sein scheint. Selbst in der Zeit der Ausbildung werden Mitarbeiter dazu angetrieben 130% anzupeilen und sich nicht mit 100% zufrieden zu geben, wie du auch schon geschrieben hast. Hab ich mir all die Jahre auch kaum Gedanken drüber gemacht. Danke für den Anstoß nochmal. :dr:
An sich wollte ich mich nicht mehr äußern aber genau das ist z.B. bei mir der Fall.
Die Firma war über Jahrzehnte absolut OK . Erst mit dem Wechsel zu einem amerikanischem Unternehmen änderte sich die Welt schlagartig .
Natürlich freuen sich die Profiteure des Systems ein Loch in den Bauch . Es wurde ein neues Bonus System eingeführt. Shareholder Value ist das Goldene Kalb um das alle Tanzen . Gleichzeitig gibt es eine Restrukturierung ( Personalabbau ) .Alle diese Dinge die auch Max schon eins zu eins ausgeführt hat.
Zu was führt das alles ?
Z. B . Ein alle 6 Jahre wiederkehrendes Projekt ( Größenordnung 30 Millionen ) wurde immer von 3 Leuten ca. 2,5 Jahre vorher vorbereitet.
Jetzt setzt man einen Mann 1 Jahr vorher dahin und er endet dann im ......
Einfach einen neuen Job suchen mit den persönlichen Rand Bedingungen ? Unmöglich . Also alternativ Hartz IV.
Nicht selten kommt bei großen Konzernen blockierend eine lange Betriebszugehörigkeit dazu. Da hat man sich dann im Prinzip eine feine Abfindung erarbeitet und es fällt u.U. sehr schwer diese für einen Jobwechsel (ins mehr oder weniger Ungewissen) sausen zu lassen.
vielen Dank an Max für die gut verständlich dargestellte Erörterung :gut:
Das Thema Abfindungen ist auch ne interessante Sache. Einige IT-Unternehmen zahlen 2,5 bis 3,5 Monatsgehälter pro Jahr Betriebszugehörigkeit, um sich die Sozialauswahl sparen zu können. Man will auswählen, wen man behält und wen nicht. Das lässt man sich unter dem Druck der Betriebsräte was kosten. Das ist auch so ein Pfund in der Waage: Einige Kollegen von mir sagen nach 10 Jahren in der Firma, dass sie die nie aus freien Stücken wieder werden verlassen können, weil die Abfindung zu viel wert ist und so warten sie auf den Tag, an dem man sie loswerden will. Die gängige Annahme ist, dass die Frage "wann" und nicht "ob" lautet.
Die Firmenrente - soweit es sie noch gibt in den USA - steigt auch "exponentiell" mit der Laenge der Firmenzugehoerigkeit an und dann gibt es noch ein Mindestlaenge der Berteibszugehoerigkeit,
fuer "unreduced pension benifits".
Die Wartezeiten der Exercise-Dates fuer Stockoptionen spielen auch eine enormen Rolle.
Nach ca. 15 Jahren Betriebszugehoerigkeit muss ein neues Offer mindestens 30% hoeher liegen, um die "lost benefits" zu kompensieren.
Nun melde ich mich auch mal wieder zu Wort und möchte doch gerne etwas klar stellen:
Es sagte hier jemand (eos) sinngemäß, dass zwischen den Verantwortlichen für die beiden eingangs von mir zitierten Begebenheiten wohl keine Schnittmenge bestünde. Dies ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit richtig. Und so richtig wie dies ist, ist es falsch, mir zu unterstellen und zu behaupten, ich hätte hier Zusammenhänge konstruiert, wo es keine gibt (mac-knife). Der Zusammenhang hat sich ganz von selbst durch den zeitlichen Zusammenfall ergeben, wie auch von anderen (z.B. The Banker) beobachtet. Und genau da liegt der Hase doch begraben: Die Medien und auch der "Durchschnittsbürger" differenzieren hier wenig. Elmar hat dies in einem Beitrag sehr gut zusammengefasst:
Und weil in diesem Zitat das N-Wort wieder vorkommt: Ich habe dies mit Dirk aussortiert; was andere darüber denken, ich kann es wohl ohnehin nicht ändern.
Auch wenn der erste Eindruck vielleicht nicht dafür sprach, ich wollte diese Diskussion durchaus nicht als Bashing-Thread verstehen. Ich würde ebenso gerne, eigentlich noch viel lieber, auch Beispiele für vorbildliche Governance diskutieren und teilen. Vorerst, weil das Thema aktuell ist und meinen Eingangspost aufnimmt: In seiner Rücktrittsmitteilung ließ Winterkorn wissen, er sei "fassungslos über die Tragweite der Verfehlungen" und dass er selbst sich "keines Fehlverhaltens bewusst" sei. Wenn dies so stimmt, er tatsächlich keinerlei Kenntnis von den Vorgängen hatte, dann heißt dies für mich, dass eine Governance (Regelsetzung) entweder schlicht nicht vorhanden war oder aber die Überwachung komplett versagt hat. Ansonsten ist dies nur eine Behauptung, um seine Abfindung im offenbar zweistelligen Millionenbereich nicht zu gefährden. Ich kann und will es nicht einschätzen, es ist aber wohl eines nicht besser als das andere.
P.s.: Wir sprechen über 11 Mio Fahrzeuge, grosso modo eine Jahresproduktion des weltweit größten Fahrzeugherstellers.
Zum aktuellen VW-Thema was ja hier nicht ganz untergehen sollte, hier eine wie ich finde interessante Denkweise in die etwas andere Richtung.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Mr-Dax...e16002516.html
Oh, oh. Das spricht nicht für ihn :flop:
Und auch dieser Kommentar: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...a-1054582.html
Schmiergeldaffären und Finanzskandale lassen sich aber nicht mit Umweltverschmutzung, die uns alle direkt betrifft, vergleichen.
Hinkt also. Und zwar sauba!
Da is was ausm Ruder gelaufen.
Das ist Ah Ah und deshalb rollen jetzt Köpfe und es wird Geld fließen. Zu Recht!
Werd scho!
Johann
Die Frage die mich umtreibt: WER glaubte, dass man DAMIT durchkommt? Was jetzt auf VW zurollt ist sicher existenzbedrohend für den Konzern. 6,5 Mrd. Rückstellung sind im Verhältnis zu den real zu erwartenden Zahlungen sicher "Peanuts". Strafrechtliche Verfolgung in zig Staaten, Umbauten der Autos, Strafzahlungen, Sammelklagen etc. . Der Konzern wird auf Jahre bei F+E deutlich kürzer treten müssen- damit meine ich jetzt nicht die Softwareemtwicklung :D -, was einiges an technologischen Know-how kosten wird. Wer wird wohl rechts und links überholen?
Der Kommentar von "Mr.Dax" ist billige Polemik, Verfolgungswahn oder was auch immer. VW hat wissentlich Mist gebaut, die Daten zur Publikation sind aber sicher nicht zufällig gewählt.
Ich hoffe - im Interesse der gesamten deutschen Wirtschaft -, dass "Made in Germany" halbwegs vernünftig aus der Nummer raus kommt. Unser Engineering hat uns bislang vor vielen Krisen bewahrt, dafür haben die Kunden auch gern mehr bezahlt.
Btw und unabhängig von der obigen Schreibe: Die Amis bauen und verkaufen V8 Schleudern mit abenteuerlichen Verbräuchen. Mehr können sie nicht - ganz subjektiv ;). Ob ein TDI mit 6 Litern Verbrauch mit reduzierter Reinigungsleistung die Umwelt tatsächlich mehr belastet? Mir fehlt da der Sachverstand...
Sagt auch Herr Sinn
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