:gut: ... und jetzt noch ein wenig falsch zitierter Nietzsche obendrauf, und Alle dürfen bedröppelt den Mund halten. ;)
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"+++ Fehlgeschlagenes Notfallmanöver führte zu Explosion +++
[12.13 Uhr] Die Explosion im Block 2 des Atomkraftwerk Fukushima I hat sich offenbar nach einem teilweise fehlgeschlagenen Notfallmanöver ereignet. Das erklärte Wolfgang Sandner, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, in einem Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Er berief sich dabei auf Informationen japanischer Kollegen. Demnach war das Trockenfallen des Reaktors eine bewusste Aktion. Sie sollte möglich machen, dass Meerwasser zur Kühlung über eine Feuerwehrleitung eingeleitet werden kann.
+++ Kritische Situation in Block 2 +++
[12.07 Uhr] Mehr Details zur Explosion im zweiten Reaktorblock: Die Brennstäbe hätten sechs Stunden lang völlig frei gelegen, berichtet der TV-Sender NHK unter Berufung auf die Betreibergesellschaft Tepco. Es habe einen Druckabfall in dem Wasserbecken unterhalb des Reaktorkerns gegeben. Mittlerweile seien die Brennstäbe wieder zur Hälfte mit Wasser bedeckt. Es sei nicht auszuschließen, dass eine Kernschmelze eingesetzt habe und der Druckbehälter beschädigt sei. Die Explosion hatte sich am Montagabend um 22.10 (Dienstag 6.10 Uhr Ortszeit) ereignet."
spiegel.de
Einleitung von Meerwaser über eine Feuerwehrleitung?
Der Gedankengang beschäftigt mich schon die ganze Zeit. Wenn sie vorher das Kühlwasser nicht reinbekommen haben, wie wollen sie jetzt das Meerwasser reinbringen? Jetzt wissen wir's: mit einer Feuerwehrleitung.
Es ist schon unglaublich, wie auch schon mehrfach gesagt wurde, wie die Medien die Sache "künstlich" hochspielen.
Sicher ist die Lage Ernst, trotzdem sind die Japaner ja keine "Idioten" sondern Japan ist ein hochtechnisiertes Land mit sicher sehr fähigen Fachleuten, die alles versuchen die Probleme zu lösen, nur wenn quasi im Sekundentakt vermeintlich neue Meldungen hereinkommen, immer schön mit einem "möglicherweise" oder "vielleicht" versehen, wirkt das immer bedrohlicher, wenn jedoch nichts passiert, kann man sich später schön rausreden, dass es nur Vermutungen waren :rolleyes: Wahnsinn.
Das wichtigste in so einer Situation ist doch, dass man Ruhe bewahrt, logisch vorgeht und für ein "Worst-Case-Szenario" alle Vorsorgen trifft, nicht mehr und nicht weniger.
Wir, im Rest der Welt, können eh nur Daumen drücken oder möglicherweise etwas spenden.
Und dass die Aktienmärkte weltweit, aber vor allem in Japan, wegen dieser Panikmache einbrechen, hilft den Japanern garantiert nicht...:wall:
Liebe Grüße
Stefan
"Wie die Nachrichtenagentur Kyodo mitteilt, ist die radioaktive Belastung in den Kontrollräumen des Kraftwerks gravierend angestiegen. Die verbliebenen 50 Mitarbeiter müssten demnach abgezogen werden."
Quelle: spiegel.de
Wenn das so kommt stehen dort 6 Reaktoren in Reih und Glied und kochen vor sich hin.
sprich: game over
liebe leute!
in diesem thread nur sachlich posten.
danke.
Sehe ich auch so. Das mit den Strahlungswerten haben die Medien wirklich unglaublich realistisch gefaked.
Und schön, dass das Thema Orgasmusfähigkeit auch mit in den Thread gebracht wurde :rolleyes:, erscheint mir angemessen...
Man muss die Infos eben versuchen richtig zu interpretieren.
Wenn ich beim Focus im Ticker innerhalb von 4 Minuten zuerst von einem Sinken der Werte lese und dann um 13.18 Uhr lese, dass die Werte so angestiegen sind, dass die MAs abgezogen werden müssen, bleibe ich schon etwas verwirrt zurück.
Alte Brennstäbe garen im Freien. Kann mir jemand erklären, warum die ziemlich ungeschützt gelagert werden?
So war das nicht gemeint und ich wollte auch nicht unsachlich werden.
Natürlich ist die Sache schlimm und ich hoffe für die Japaner, aber auch für den Rest der Welt, dass alles noch irgendwie gut ausgeht. Auch möchte ich seriös über die Medien informiert werden, aber dass wirklich alle paar Minuten neue Mutmaßungen veröffentlicht werden, helfen glaube ich keinem.
Nur darum ging es mir.
Also weiter Daumen drücken und hoffen.
Liebe Grüße
Stefan
Bis die Hülle explodiert ist waren sie ja geschützt. Im übrigen ist das, soweit ich weiss, in jedem AKW so, dass es unter der Kuppel ein sog. Abklingbecken gibt in der man die Brennstäbe durch ca. 10m Wasser geschützt anschauen kann .... zumindest war das vor 2 Jahren so, als ich das AKW Neckarwestheim besichtig habe.
Wird dort nicht ebenfalls "frischer" Brennstoff gelagert? Der Reaktor wird aufgemacht und dann mit einem Roboterkran der Brennstoff gewechselt.
[QUOTE=HorstDJ;2946444]Es ist schon unglaublich, wie auch schon mehrfach gesagt wurde, wie die Medien die Sache "künstlich" hochspielen.
Stefan, ich sehe das etwas anders: Radioaktivität ist nicht sichtbar und nicht greifbar und deshalb nicht gut begreifbar für den Laien.. Die Gefahr, die von ihr ausgeht ist aber unbegreiflich hoch, da sie nicht nur akut wirkt, sondern über Generationen über die Keimbahnen ihre schädlichen Wirkungen ausübt. Glaub es mir, ich bin vom Fach. Und dieses Wissen ist bei vielen Journalisten und Wissenschaftlern, die sich mit dem Thema schon beschäftigt haben entweder real vorhanden oder als unbestimmte Angst im tiefsten Inneren gespeichert. Ich beschäftige mich schon seit den 80ern mit dem Thema, war in Wackersdorf und Gorleben und bin eigentlich ganz ruhig und traurig bei den Ereignissen, denn ich habe ein solches Ereignis irgendwann erwartet.
http://www.spiegel.de/politik/auslan...750961,00.html
soviel zum Thema Informationsfluss
Bemerkenswert finde ich die Einstufung durch die unabhängige Atombehörde mit einem Störfall der Klasse 6 und einer Klasse 4 Bewertung durch die Regierung Japans
ich verstehe im Übrigen nicht, wieso man diesem Konzern nicht schon viel eher auf die Finger geklopft hat:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Affaer...le2847516.html
sehr bedenklich sowas
Helmut Schmidt zum selben Thema:
+++ Alt-Kanzler Schmidt verteidigt Japans Informationspolitik +++
[14.08 Uhr] Alt-Kanzler Helmut Schmidt hat Verständnis für die zurückhaltende Informationspolitik der japanischen Regierung im Zusammenhang mit den Atomunfällen. "Es ist notwendig, vermeidbare Paniken zu vermeiden", sagte Schmidt in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit". "Die Regierung ist nicht gezwungen, alles zu sagen, was sie weiß. Sie ist nur dazu gezwungen, dass das, was sie sagt, der Wahrheit entspricht.
Nur dass die Medien auch nur spekulieren können, bei dem Abstand, den die zum Geschehen haben(müssen). Der Staat weiss mehr.
:grb:
+++ Hubschrauber sollen zur Kühlung eingesetzt werden +++
[15.48 Uhr] Die Betreiber des beschädigten Atomkraftwerks Fukushima wollen die Reaktoren möglicherweise von Hubschraubern aus mit Wasser kühlen. Das Unternehmen Tokyo Electric Power erklärte, man erwäge, die japanischen und amerikanischen Streitkräfte um Hilfe zu bitten. Vom Hubschrauber aus sei die Gefahr einer radioaktiven Verstrahlung geringer. Außerdem sei die Kühlung aus der Luft möglicherweise effektiver, erklärte das Unternehmen weiter. Zuvor hatte die japanische Atomaufsicht mitgeteilt, das Wasser in einem der Abklingbecken für verbrauchte Brennstäbe in Reaktor 4 koche möglicherweise. Ursache sei das Versagen eines Kühlsystems für das Abklingbecken.
(ZDF)
wie bitte wollen die von oben Wasser IN den Reaktor bringen ?????
das Teil ist doch gekapselt
Ich schätze, da geht's ums Wasser im Abklingbecken. Und das ist ungekapselt im Reaktorgebäude.
Stefan, ich habs bei zwei Quellen gefunden, keine Ahnung wie das funktionieren soll.
Ich kann mich allerdings auch nicht so besonders schnell in mir wenig bekannte Materie einlesen
Experten haben gestern Abend in der ARD berichtet, dass die Kühlung bei einem solchen Störfall immer von Aussen stattfindet.
hört sich für mich sehr abenteuerlich an :rolleyes:
Im Grunde sind das doch die letzten verzweifelten Versucht irgendetwas zu unternehmen, oder? Anders kann ich mir das nicht mehr erklären...
Ralf, wie gesagt, ich war mal im Reaktorgebäude von ISAR2. Das Abklingbecken ist da drinnen wie ein Hallenbad. Da ist nichts drüber. Da könnte man reinspringen. Ist acht Meter tief und mit, ich glaube, Borwasser gefüllt. Angeblich könnte man darin sogar schwimmen (so lange man nicht taucht) und es würde nichts passieren. Wenn das Wasser aber nicht drinnen und zudem das Dach weggeflogen ist, ist es so wie Du sagst.
Da sieht man's:
http://de.wikipedia.org/wiki/Abklingbecken
D.h. die alten Brennstäbe liegen ohne Kühlung, Wasser kann ja seit einiger Zeit nicht mehr nachgefüllt werden, *unter freiem Himmel*:grb: und die Hubschrauber sollen das Becken wieder mit Wasser füllen:grb:
Genau so hat das Abklingbecken in Neckarwestheim auch ausgesehen und ich vermute das sieht in allen anderen AKWs auch so aus.
Ich kann da leider nicht reingucken, deswegen Deine Aussage weder bestätigen noch verneinen, Detlef.
So ist es wohl, wir waren ja mal hier im Isar-1-Kraftwerk mit Joe. Das Wasser stoppt die Strahlung und ist ein guter Isolator, aber die Brennstäbe sind heiß und das Wasser muss immer ausgetauscht werden. Solange das Wasser um die Brennstäbe ist, kann nichts passieren. Nur wenn es nicht ausgetauscht wird, verdampft es und dann wird halt die Strahlung frei, weil die Brennstäbe frei liegen.
Was mir nicht klar ist, wieso die Pumpen alle jetzt ausfallen und wieso man nicht schon längst neue Pumpen dahingebracht hat, zumindest nachdem Block 1 kritisch war hätte man doch 2,3, und 4 noch sichern können mit Reservepumpen. Und wieso halten so pumpen nur 3 Tage - wie sind die ausgelegt? Oder sind es andere Gründe (kein Diesel mehr oder so was)?
Ach, da fällt mir noch was ein: Der Fernsehphysiker auf ARD hat erklärt, dass sie das Meerwasser nicht in den (eigentlichen) Reaktor, sondern um den Reaktor bringen möchten und dadurch kühlen. Hat er mit zwei Gläsern erklärt. Warum, habe ich aber nicht verstanden. Vielleicht, weil sie nicht in den eigentlichen Reaktor kommen.
Elmar, Erdbeben, Tsunami, diverse massive Explosionen, da finde ich eher verblüffend, dass noch irgendetwas funktioniert...
und mit redundanten backup Systemen ist das ja immer so eine Sache, ob die funktionieren erfährt man auch erst im Krisenfall...
Wenn es im Reaktor schon drunter und drüber geht, dann ist es da so heiß drin, dass Du (meine Vermutung) das Dingen nur zum Explodieren bringst, was noch schlimmer wäre. Die Kühlung außen ist wohl gedacht, um ein Durchschmelzen der außer Kontrolle geratenen und irre heißen Brennelemente durch den Stahlmantel zu verhindern. Du kühlst den Stahl von außen in der Hoffnung, dass die Hülle ganz bleibt, weil der Stahl kühler bleibt als der Schmelzpunkt von Stahl ist. Ansonsten schmelzen die Brennelemente das Stahl durch, weil sie einfach heißer sind als der Stahl das aushält.
Meiner Meinung nach funktioniert das nicht lange - soviel kannst Du gar nicht kühlen und das Wasser muss ja auch ausgetauscht werden, damit es VIEL Kühler ist.
Ist aber nur mein Laienverständnis.
"Nach meinen Informationen befinden sie sich zwischen dem vierten und fünften Stock des Reaktorgebäudes“, sagte Atomexperte Mycle Schneider, der mehrfach als Gutachter für Kernkraftanlagen in Japan war. „Nach den Explosionen der Hüllen liegen sie damit offenbar frei.“
Es sei nicht bekannt, in welchem Zustand sich die Becken befinden, in denen die alten Brennstäbe gekühlt werden. Nach Schneiders Informationen liegen 50, 81 und 88 Tonnen alte Brennstäbe in den Becken der Reaktorgebäude 1 bis 3. „Die sind wahnwitzig heiß, die müssen mehrere Jahre abklingen und abkühlen, bevor man sie überhaupt nur in einen Castor-Behälter laden kann“, sagte Schneider. "
Quelle: welt.de (Der Link oben).
@ Elmar: Kühlung des Reaktors von aussen durch eine Art Sprinkleranlage wäre denkbar. Es war irgendwo die Rede von einem "Feuerwehrzugang".