Danke Mo! Ja, stimmt, zumindest grobsichtig mag es teils befremdlich wirken. De facto habe ich großen Respekt vor den alten, oft allein lebenden Männern. Und ich mag ihre Art zu reden und die Dinge aus ihrer Sicht zu betrachten. Insoweit persifliere ich sie durchaus liebevoll - bzw. uns! ;) Und diese Menschen wissen sehr viel, wenngleich sich kaum jemand mit ihnen befassen mag. So höre ich sehr gern, wenn sie aus ihren alten Berufen erzählen. Und im Skat habe ich sie von Anfang an alle geschlagen, was mir trotz meiner "Jugend" viel Respekt eingebracht hat.
Wenn mein alter Führungsstellenleiter mich als damals jungen Kriminalkommissar zu sehr angeranzt hat, habe ich ihm Dinge gesagt wie "Sei vorsichtig, Freund! Mein Opa hat die Tirpitz geschweißt!!!" Sofort war er in seinem Element und brüllte zurück: "Die Tirpitz war nicht geschweißt, die war genietet!!! Genau wie das Schwesterschiff, die Bismarck ..... " Als er dann nach einer Viertelstunde Referat mein Büro verließ, wusste er nicht mehr, warum er überhaupt reingekommen war :D
Auch mochte ich als Kind die Sprüche der alten Männer wie "Mein lieber Scholli!" oder "Op is satt". So hatte ich mir einige Weisheiten zurechtgelegt, die mir schon recht früh Zugang zu den Stammtischen der Herren verschafften. Beim Dorfwirt in Pörtschach am Wörthersee hatte ich schon mit knapp vierzig Jahren sogar einen Platz am "Haustisch", neben dem Briefträger, dem Oberkellner vom Prüller, dem Schutzmann und einigen anderen Helden des Dorfes.
Nur in meiner Uerdinger Zeit hat das nicht funktioniert. Der erste und letzte Dialog in der Gaststätte "Zur Gartenstadt" verlief wie folgt:
"Biste och beim Bayer?"
"Nä, ävver ming Frau!"
"A so!"
Das wars. Funktioniert halt nicht immer ;)