Ganz großes Kino, Tobias! :verneig:
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Man muss aber sagen das wir diesmal Abwechslung haben. Die Preise gehen jetzt wieder richtig runter.
Ich fang mal an: Steuern wir auf eine Uhrenkrise zu?Bis in 4 Jahren....
So, jetzt aber Ruhe hier.XD
Überragender Post, danke fürs Raussuchen. An einer Eigenschaft fehlt es aus meiner Sicht bei allen Vergleichen: Briefmarken, Telefon-Karten und Tulpen waren nie per se Luxus und Statussymbole. Uhren bestimmter Marken sind das aber und als solche werden sie vom Hersteller auch dargestellt und positioniert.
Deswegen fehlt mir der Glaube, dass eine Rolex mal das Schicksal einer Briefmarkensammlung ereilen wird, die am Ende meist nur symbolischen Wert hat.
Sollte es tatsächlich so sein, freue ich mich, bereits verkaufte Uhren für sehr kleines Geld zurückkaufen zu können. Das halte ich aber für Wunschdenken.
Luxusuhren haben in den letzten Jahren durch Social Media eine hohe Präsenz und Bekanntheit erlangt und sind schon längst mainstreamtauglich. Dies und die stetigen Preiserhöhungen der Hersteller werden den Fundamentalwert bzw. inneren Wert in Zukunft weiter steigen lassen, nicht blasenähnlich wie jüngst sondern langsam, stetig und „gesund“.
Das nenne ich mal einen legendären Post. Chapeau!
Gut geschrieben, Klasse!
+1
Der Post von Tobias beschreibt die Blasenbildung absolut treffend und herrlich metaphorisch. :gut:
Eine 1:1 Übertragung auf den Uhrensektor mag ich hier allerdings nicht wagen. Eher würde ich eine Immobilienblase oder den Goldpreis als Vergleich bemühen. Es wird langfristig gesehen immer ein Wellenmuster geben, welches aber grundsätzlich nach oben führt. Auch ich habe einmal eine Stahl-Daytona auf dem Graumarkt für damals horrende 8000,- gekauft, und plötzlich war es (wenn auch nur kurzfristig) möglich diese recht einfach zum LP zu bekommen.
Das mag für den kurzfristig denkenden Renditejunkie eine "bewegende" Erfahrung sein, ein Liebhaber wird aber mittel/langfristig sicherlich keine Schiffbruch erleiden.
Von daher werden o.g. Befürchtungen vermutlich nur für Member von eklatanter Relevanz sein, welche unser Hobby eben nicht aus Liebhaberei sondern aus monetärer Gesichtspunkten betreiben. Das mag man bewerten, wie man will.
Die Zukunft wird es zeigen…
Ich frag mich nur gerade, bin ich ein Horter, Abhaker oder keinBockmehrHaber:grb:
Aktuell frage ich mich sogar, ob ich beim Anruf vom Konzi nicht freundlich erwidern werde: zu spät!
Das HabenWollen ist irgendwie verschwunden…
Klingt nach Ernüchterung.
Und so, als wäre auch nie ein großer Enthusiasmus oder eine Leidenschaft vorhanden gewesen.
Absolut, sehe ich genauso. Und wenn man mal nicht pauschal von einer Blase (und deren Platzen) spricht sondern sich die Entwicklung einzelner Modelle genauer anschaut, so ist es meiner Einschätzung nach, jedenfalls bisher, nicht mehr als eine Preisanpassung unsäglich gehypter Modelle, bei denen zweifelhaft ist, ob die aufgerufenen Preise, in mehr als Einzelfällen, je bezahlt wurden. Dass mit deren Preissenkungen eine gewisse Sogwirkung auch für die anderen Modelle entsteht, entspricht eher der normalen Wellenbewegung.
Ich weiß, daß die bei Chrono24 gezeigten Preise nicht der Realität entsprechen und zu hoch sind, aber dennoch kann man den Trendverlauf sehen.
Laut diesem befinden wir uns seit einem Monat wieder in einer leichten Aufwärtsbewegung, zumindest jedoch in einer Seitwärtsbewegung. Die Monate zuvor ging es stetig bergab, aber langsamer abwärts als vorher aufwärts, also nicht das was man, im Allgemeinen, unter „Platzen der Blase“ versteht.
Somit ist es gut möglich, daß die Bodenbildung erreicht ist.
Kann ich mir nicht vorstellen.
Das sehe ich auch so und mir ist die nachlassende Dynamik beim Preisverfall ebenfalls aufgefallen. Zum Teil ist sogar schon eine Trendumkehr erkennbar. Marktpreise und Listenpreise werden sich sukzessive annähern. Der nächste große Schritt dorthin wird die kommende Preiserhöhung bei
Rolex sein. Mal sehen, was dann mit den Graumarktpreisen passiert. Jedenfalls sieht das Platzen einer Spekulationsblase anders aus.
Ich schon. Bodenbildung aus meiner Sicht auch im Gange.
Das annähern von LP und Marktpreisen geht aber mit einer erhöhten Verfügbarkeit einher und das ist doch das, was zählt. Das vertreibt die Renditos auch aus dem Markt
Guter Einwand! Ich denke auch, wenn es die ersten Betriebe/Firmen etc. zerlegt, wird einiges auf den Markt geworfen werden. Und zwar nicht nur Uhren, sondern auch noch andere „Luxusgüter“. Da hilft dann auch der Markt in anderen Erdteilen nicht, wenn schnell Geld vor Ort gebraucht wird.
Natürlich hoffe ich für alle, dass Notverkäufe nicht notwendig werden, allerdings sieht’s in meinen Augen nicht gerade rosig aus.
Bei 10% Inflation und > 40% Steigerung der Erzeugerpreise werden Sachwerte nach wie vor gefragt sein - wenn man die Liquidität nicht gerade braucht.
Wenn man Liquidität braucht, lassen sich natürlich Uhren leichter und "in kleinerer Stückelung" verkaufen, als eine vermietete Immobilie...
Grüße
Jo
Guter Einwand Jo!:gut:
Wenn du dich da mal nicht täuschst :)
Das hatten wir vor längerer Zeit am Stammtisch.
Früher waren die Uhren Blender und die Menschen wenigstens echt,
jetzt sind die Uhren echt und die Menschen die Blender.
Ein Zimmer Wohnung in der Innenstadt mit Ja Produkten im Kühlschrank, aber Hauptsache Rolex, LV etc. und AMG.
Und das ist kein Klischee, die kenne ich persönlich zu hauf.
Nicht von der Hand zu weisen Eure Argumente. Die Frage wird dann sein, welches Klientel die marktbestimmende Überhand behält.
Imho genau die, die auch vor dem Hype dabei waren, plus einige neue Player im Bereich Uhren. Vorher gab es bis zu 20% auf den Hulk. Plus neue Käuferschichten und ohne billiges Geld, entsteht eine etwas größere Nachfrage als vor dem Hype, somit wird es dann keinen Nachlass mehr geben und evtl zusätzlich eine kürzere Wartezeit. Die Zeiten während des Hypes sind dann irgendwann in den nächsten 3-4 Jahren hoffentlich vorbei.
Und in zehn bis zwanzig Jahren beginnt das Spiel dann von vorne :bgdev:
Und wie viele dieser Klientel ein Fake trägt. Es sind um ein Vielfaches mehr Fakes im Umlauf als echte Uhren.
Wenn man mal auf Hunderunde angefangen hat darauf zu achten, wie viele Luxusschlitten-Besitzer ganzjährig Winterreifen runterfahren... :bgdev:
Das hat weniger mit der Weltwirtschaft zu tun.
Die Frage ist vielmehr: wie viele haben lediglich aufgrund eines imaginären CH24-price chart eine 10k oder 50k-Uhr bestellt - ohne jegliche Emotion zum Produkt.
Jein, ein nicht allzu kleiner Bestandteil der "Hype-Generation" sind halt auch Youtube/ Instagram Angeber, da kann dann in den nächsten Monaten das Geld doch recht schnell eng werden. Insbesondere wenn man sich so ansieht was diese sich teilweise von selbsternannten Youtube-Uhren-Influencern abgerockte -polierte z.B. 90er/00er DJs zu Mondpreisen anraten/ verkaufen lassen.
Da hört man dann auch öfters, dass man das Geld dafür ja nicht ausgebe, sondern schlechterdings ja nur parke, bestenfalls der Preis auch nur steigen kann.
Ich frage mich, was mit diesen Verkäufern/ Influencern passiert, wenn viele Neukunden, denen jetzt jahrelang eingeredet wurde, wie toll so ein Investment in eine abgelutschte "allerwelts Rolex" doch ist, draufkommen, dass das alles Verkaufstaktik oder schlicht gelogen war?
Ich würde nicht davon ausgehen, dass die Social Media Fraktion einen erheblichen Anteil der Käufer ausmacht. Das kann auch nur ein subjektiver Eindruck sein. Die Käufer sitzen m. E. ganz woanders und daher vermute ich auch andere Ursachen.
Wenn ich mir The Taste diese Woche anschaue, dann sehe ich Köche die alle aus der größten Krise Ihrer Branche mit Rolex Vollgold am Arm gekommen sind :) Die Preise in den Restaurants sind explodiert, alle finden es zu teuer und trotzdem brechen die Läden auseinander.
Definiert man Wirtschaftsblase - anders als die Harnblase- als etwas, bei dem der angenomme Wert deutlich vom tatsächlichen Wert abweicht und sieht man den einen als Listenpreis und den anderen als Marktpreis, dann wird schnell klar, welche Uhren in Blasen schweben und welche nicht. Wer den 5 - 6fachen Listenpreis zahlt, sollte seine Blase überprüfen.
Der tatsächliche Wert ist aber nicht der Listenpreis.