Zitat von
Chefcook
Vom ursprünglichen Thema ab: Ich war im öffentlichen Dienst und habe ihn so schnell wie möglich wieder verlassen. Von den Hungerlöhnen, die dort besonders an Akademiker gezahlt werden, kann man keine Familie ernähren. Verbeamtung gibt es immer später und immer seltener, zudem mit immer geringerer Bezahlung.
Bis zur Beamtung ist ein Job im öffentlichen Dienst als Angestellter deutlich schlechter bezahlt, deutlich unsicherer und zudem noch mit schlechteren Arbeitsbedingungen und "Benefits" (z.B. Beihilfe zur privaten Altersvorsorge).
Befristete Arbeitsverträge sind zumindest in der für Akademiker relevanten Forschung die Regel und nicht die Ausnahme, dazu eine sehr kurzfristige Planung und damit verbunden ein dauerhaft unsicherer Arbeitsplatz. Meiner Meinung nach wird hier gezielt ausgenutzt, dass es keinen anderen Weg zur Erlangung bestimmter Qualifikationen gibt. Mangels Konkurrenz muss man einem Doktoranden ja nichts zahlen und setzt ihn einfach auf eine 50%-Stelle... Selbst auf einer vollen Stelle knackt man im TVÖD in der Regel vor dem 45. Lebensjahr nicht die Beitragsbemessungsgrenze. In manchen Bereichen der Industrie läuft das eher als Einstiegsgehalt.
In dem Fachgebiet, in dem ich in der Forschung im öffentlichen Dienst war, bleiben höchstens Idealisten oder der Bodensatz, der halt sonst so gar nichts anderes findet, im öffentlichen Dienst. Urlaubs- oder Weihnachtsgeld kenne ich auch nur aus der freien Wirtschaft, nicht aber aus dem öffentlichen Dienst.