Original von OrangeHand
Dies ist in der Tat ein thread, welcher sehr interessante Beiträge hervorgebracht hat. :gut:
Ich möchte hier nur 2 Zitate aufgreifen, die mich nachdenklich stimmen:
Zitat:
Original von Mawal
"Die Arbeit an der Philosophie ist - wie vielfach die Arbeit in der Architektur - eigentlich mehr die Arbeit an Einem selbst. An der eigenen Auffassung. Daran, wie man die Dinge sieht. (Und was man von ihnen verlangt.)" Ludwig Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen, 1931
Es ist immer wichtig, dass man permanent "an sich selbst" arbeitet. Diese Arbeit an sich selbst führt über den Weg der Selbsterkenntniss. Das, was man in sich ausgelotet hat muss jedoch nicht zwangsweise auch verändert oder bekämpft werden. "Erkenne dich selbst" bedeutet nicht "bekämpfe dich selbst". Sollte man an/in sich eine Affinität zu schönen Dingen, oder gar eine gewisse Neigung zur Eitelkeit entdecken, so kann man diese durchaus auch etwas Ausleben.
Zitat:
Original von Jouissance
Statusobjekte sind in diesem Sinne ein hervorragendes Mittel um Grenzen zwischen Menschen zu ziehen und intentional Neid zu generieren, der dann wiederum jenes Spiegelbild des eigenen Selbst reflektiert, das man sich wünscht.
Wenn man sein tief in sich verankertes etwas eitle Selbst auslebt, so sollte man darauf achten, dass man es für sich selbst tut, ohne dabei seine Gegenüber auszugrenzen, oder zu verletzen. Statusobjekte -nicht nur gegenständlicher Natur, auch geistige Fähigkeiten- werden dann zu einem Abgrenzungsmittel, wenn man diese intentional in übertriebener Weise zur Schau stellt.
Selbsterkenntnis kann nicht vollständig sein, wenn man allein sein inneres ich auslotet. Für ein Gesamtbild ist stets auch der Spiegel, den die Anderen einem vorhalten nötig. Es ist daher ein schwieriger Spagat zu vollbringen, wenn man für sich selbst zwar das Schöne dieser Welt geniessen möchte, ohne dass dieses als Angeberei, Abgrenzung oder Abgehobenheit missverstanden werden soll.