Darauf wird es hinauslaufen, Carsten.
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Darauf wird es hinauslaufen, Carsten.
Bei Golduhren sind viele Fakes doch durchs Gewicht sofort enttarnt. Es gibt zwar auch Clones aus Wolframstahl, die einiges schwerer sind. Aber auch da bleibt grade wenn es sich um das Metallband handelt eine deutliche Differenz zum Original, wenn man das Band auf die gleiche Länge bringt. Ein Trick beim Band ist nämlich, dass es etwas länger ist als was Rolex mitliefert, um auf das nötige Gewicht zu kommen. Denn auch Wolframstahl ist nicht gleich schwer wie Gold, er ist nur deutlich schwerer als normaler Stahl und beim Band wird es damit immer noch problematisch, auf das gleiche Gewicht zu kommen, ohne dass es erkennbar dicker wird.
Normaler Stahl hat Dichte ca. 8, Wolframstahl ca. 14.8, 18k Gold aber 16. Clones aus 18k sind zwar auch denkbar, aber aufgrund des hohen Goldpreises wohl wenn überhaupt vorhanden, dann extrem rar.
So 'ne Rechnung ist doch nun auch leicht zu fälschen. Da muss man schon beim Händler anrufen: hast du die wirklich verkauft? Und ganz ehrlich: Bei begehrten Modellen wird der Erstkäufer wohl genau das nicht wollen, es sei denn, es sind mindestens schon 5 Jahre ins Land gezogen. Wie sieht das denn aus, wenn der Konzi mitbekommt, dass der Kunde die Pepsi nach nur 6 oder 12 Monaten schon wieder verscherbelt? Das klappt letztlich nur bei den weniger begehrten Modellen, wo der Erstkäufer nichts befürchten muss, wenn der Konzi mit bekommt, dass die jung weiterverkauft wird.
Service? Nun, 10 Jahre bis zum ersten nötigen Service sind keine Seltenheit, fällt bei jüngeren Uhren also auch flach. Die aktuelle Pepsi Referenz ist noch keine 10 Jahre am Markt. Das einzig Denkbare wäre da: Man bringt die Uhr viel zu früh zum Service und verkauft sie direkt weiter, nachdem man sie zurück hat. Quasi mit der Service Rechnung als Echtheitsbeleg - und natürlich mit zumindest dem Grossteil der Servicekosten auf den preis draufgeschlagen. Ist fraglich, ob sie dann schnell weggeht, bei ganz begehrten Modellen könnte es evtl klappen, dass der Kunde bereit ist, mindestens 500 auf den normalen Privat Preis draufzuschlagen für diese Sicherheit.
Provenienz ist ja schön und gut, aber in diesem Fall waren alle Papiere gefälscht.
Jemand, der seine frisch vom Konzi erhaltene Rolex verkaufen will, wird wohl kaum mit einem potentiellen Käufer zu seinem Konzi gehen, um bestätigen zu lassen, dass er die Uhr da regulär gekauft hat.
Ach Leute, das Leben ist voller Risiken und endet immer tödlich. Man kann Risiken im Leben immer nur versuchen, zu reduzieren. Man kann sie aber nicht ausschließen. Ob beim Kauf oder dann beim Tragen. Letzteres wird ja in einem Selbsthilfegruppe-Thread intensiv diskutiert ;) Ich habe schon so viele Uhren gekauft und verkauft und verlasse mich dabei auf meine Erfahrung und mein Gefühl. Ich bin nicht naiv. Kann man ausschließen, betrogen zu werden? Nein. Aber man kann mit gesundem Menschenverstand das Risiko reduzieren. Wem das nicht ausreicht, der sollte einfach die Finger vom Zweitmarkt lassen. Glücklicherweise stehe ich aber eh auf Uhren, die für Fälscher eher unattraktiv sind.
Hier gibt es doch jede Menge Graumarkthändler. Wäre mal interessant zu erfahren, inwieweit sie in ihrem täglichen Geschäft mit diesen Fakes konfrontiert werden. Wie wichtig ist auch der Kontakt zu einem Konzi/ Konzimitarbeiter, um Uhren über das interne Rolex System checken zu können ?
In die Richtung ging ja meine Frage. Natürlich kann man sich auf H. Moser oder Lange konzentrieren. Wenn man aber zeitnah eine aktuelle Sub, Daytona oder GMT in Stahl haben möchte, dann bleibt praktisch nur der Weg zum Grauhändler.
Aber welchem kann man vertrauen? Ich denke, dass er zumindest Uhrmacher beschäftigt haben sollte.
Carsten hat natürlich Recht, aber dass Käufe auf dem Zweitmarkt immer mit Risiko verbunden sind muss ja nicht bedeuten, dass man da blind hineinläuft. Dummerweise konkurriert der gesunde Menschenverstand, der viele Fehlkäufe verhindern könnte, oft mit dem Will-Haben Gefühl.
Ich denke nicht, dass jeder Händler das tut. Umso wichtiger, sich an die zu halten, die es tun. Ich habe den Text von Speedborg so verstanden, dass auch dann bei guten Fakes ein Irrtum möglich ist. Das billigste Angebot ist oft nicht das beste. Das fällt unter die Risikovermeidung.
Kommt die Emotion (oder die Gier), geht der Verstand ;) Genau das gilt es zu vermeiden, denn davon profitieren die bösen Buben um uns herum. Am Ende ist man meistens nicht nur Opfer, sondern auch Gestalter der Situation. Ich fühle mich recht wohl damit. Andere nicht so. Wir sind eben alle verschieden.
Dass ein Händler eine neue Rolex öffnet und komplett zerlegt bezweifle ich doch sehr. Möglicherweise öffnet er sie und sieht sich das Kaliber genau an, aber komplett zerlegen?
Aber sie wissen, dass ihr gesamtes Geschäft zusammenbrechen kann, wenn herauskommt, dass sie einen Clone für echt verkauft haben. Deshalb werden zumindest die, die nicht nur kurzfristig denken, sehr sorgfältig sein.
Na ganz so extrem sehe ich das nun auch wieder nicht. Sowas kann vorkommen und wird wahrscheinlich bereits - nicht nur einmal - vorgekommen sein. Das Wichtige in dem Fall ist halt eben, wie sich der Händler dann bei der Rückabwicklung anstellt. Geht da alles reibungslos, warum sollte das gesamte Geschäft zusammenbrechen? Und wenn sowas mal passiert ist, spätestens dann wird er von da an wahrscheinlich nochmal deutlich genauer hinschauen.
Klar war das etwas übertrieben, aber das Geschäft lebt von Vertrauen und das kann schnell verloren gehen.
Was denkst du, was hier für eine Diskussion aufkommen würde, wenn jemand schreibt, dass er bei einem Grauhändler A einen Clone verkauft bekommen hat, auch wenn das rück abgewickelt wurde. Es würde doch jeder, der hier bei A gekauft hat unsicher werden und wenn man die Wahl hat eher bei B kaufen.
Ich will damit nur sagen, dass erfahrene Grauhändler, die schon länger im Geschäft sind, sicher extrem vorsichtig sind.
Hallo Speedborg,
Dein PN Eingang ist voll. Kannst Du da bitte mal a bisserl Platz schaffen ? Danke im Voraus !
GRüße, Schnauzer
Hallo Speedborg, danke für Deine geteilte Fachkompetenz, das finde ich sehr interessant!
Also ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es ohne Ende gut gefälschte sog. "Erstkaufrechnungen" auf dem Markt gibt.
... spannendes Thema! Danke an alle, die sich hier inhaltlich und themenstrategisch einbringen oder offenbaren... 😉
Vor allem tausend Dank an Speedborg!!!
Meine letzte Krone ist aus 2020, eine aufgrund ihres Mopsgehäuses allgemein verpöhnte 114060. Mein Dailydriver. Neben diversen Undercover-Kronen wie 116710LN oder BiColor-FürMehrHatsNichtGereicht-Versionen à la 116503 lese ich hier vieles im Hintergrund mit.... manches mit Schulterzucken... manches mit technischem Interesse wie dieses Thema... aber auch mit Dankbarkeit.
Mit dem 3235-Thema im Technikbereich und einer 126333, die noch im Garantiefenster repariert wurde, aber bis heute einer 0815-Orient-Star aus dem selben Jahr technisch diesbezüglich nicht mal annähernd das Wasser reichen kann.......
Um es aus der Sicht eines Laien aus der 3ten Reihe kurz zu machen... Rolex als Statussymbol oder Technikikone verblasst für mich immer mehr....
Sie muss als Unternehmen dieses Thema konsequent und nachhaltig und ohne Rücksicht auf Verluste angehen. Wenn für Typen wie ich, die vielleicht imagemässig oder outoff-socialmedia eine Nullnummer sind, aber langfristig genug Kohle in der Hinterhand für solche Hirnfürze haben, aufgrund der fehlenden Nachhaltigkeit sich abwenden...
Nur meine Meinung....sorry.
Grüße und ein schönes Wochenende....