Höchstens mangelnde Bewegung. :weg:
:D
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Is'n Argument. :rofl:
Meine 126300 ist wegen zunehmenden Nachgangs vor allem in den hängenden Lagen und dabei niedriger Amplitude nun beim Konzessionär gelandet. Zuerst wurde die Uhr entmagnetisiert, allerdings ohne Wirkung auf das Gangverhalten. Die Aussage des von Rolex zertifizierten Uhrmachers lautete daraufhin, er schaue an zwei Stellen gezielt nach; falls sich dort Handlungsbedarf zeige, werde die Sache vor Ort erledigt, anderenfalls müsse die Uhr nach Köln.
Das anschließenden Gespräch ergab:
1) Die eine Stelle, an der er nachschaut, ist die Sekundenradwelle, die andere die Hemmung.
2) Teile des Werks wurden bis heute nicht geändert, lediglich die Vorgabe zur Einbringung von Schmierstoffen (= meine Wortwahl).
3) Das in den ersten Serien "gelegentlich" zu beobachtende Verhalten der Uhren mit diesem Werk ist vergleichbar mit Chronographen, deren Träger den zentralen Sekundenzeiger stets mitlaufen lassen. Auch diese Uhren zeigen nach relativ kurzer Zeit einen zunehmenden Nachgang, weil die zentrale Sekundenradwelle im Minutenrohr häufig nicht geschmiert wird. Bei einem per se ständig umlaufenden Sekundenrad, wie es in dem Kal. 3235 der Fall ist, erwies sich der anfangs vorgesehene Verzicht auf Schmierung an dieser Stelle im Nachhinein als mitunter nicht opportun.
Viele Grüße
E.
Danke, Robert für Dein Interesse an meinem Beitrag.
Diese Frage stellte ich bewusst nicht. Der Uhrmacher wurde auf meinen besonderen Wunsch hin herbei gebeten, um sich meines Problems anzunehmen, was er auch bereitwillig und sorgfälltig tat. Meiner Einschätzung nach war da weder Zeit noch Raum, über fremde Erfahrungsberichte aus Foren zu plaudern.
Ich habe mir aber vorgenommen zu versuchen, ihn bei Abholung der Uhr nochmal sprechen zu können. Vielleicht ergibt sich da dann die Möglichkeit, mehr ins Allgemeine zu gehen. Mich treibt ja auch die Frage um, was genau er an der Hemmung erkunden wollte und ggf. getan hat.
Ich werde berichten.
Viele Grüße
E.
@Ewald: Danke, das deckt sich quasi mit den Berichten hier. Ich denke aber nicht, dass es die Schmierung alleine ist. Die Stelle wo geschmiert werden muss ist beim 3235 zudem filigraner als beim 3135 (der Post darüber von einem User müsste eigentlich mal gepinnt werden).
Interessant ist die Frage, ob der Verschleiß am Sekundenrad mit ordentlicher Schmierung von Anfang an zumindest die 5-6 Jahre verhindert wird. Meine Vermutung ist eher nein. Da sprechen die wiederholten Wartungen wie hier berichtet eher dagegen.
In meinen bisher 3 Beiträgen in diesem Thread strebte ich an, meine eigene Meinung zu diesem Werk zurück zu halten. Nun von meinem Vorsatz abweichend sage ich, dass ich die Meinung von @Solon teile. Ich befürchte nämlich, dass bei diesem Werk ein Kernproblem vorliegt, das durch eine gezielte Schmierung mehr oder weniger kaschiert werden muss.
Seit meine Uhr weg ist, trage ich meine Datejust 16234 aus dem Jahr 2000 mit dem 3135-Werk. Zu meinem Erstaunen ging die niemals gewartete Uhr immer noch sehr genau, nämlich nach drei Tagen durchgehend getragen -3 Sekunden. Heute morgen legte ich sie auf die Zeitwaage, um zu ermittlen, in welcher Lage sie einen Vorgang hätte, damit ich sie künftig nachts so ablegen könnte. Aber nix da, außer in der Lage Krone rechts mit -3 Sekunden liegen alle Werte bei +1/- 2 Sekunden, Abfallfehler in allen Lagen 0 und die Amplitude in den waagrechten Lagen ca. 320 Grad, in den hängenden Lagen ca. 295 Grad. - Ich traute meinen Augen nicht! Lediglich ganz, ganz kleine Sprünge im Oszillogramm der Zeitwaage deuteten darauf hin, dass Ankerrad und Ankerpaletten gereinigt und neu geölt werden sollten. Nach 22 Jahren und anfänglich jahrelangem Tragen ist das eine Meisterleistung!
Wie sieht nun dagegen das Oszillogramm meiner Datejust 41 auf der Zeitwaage aus?
Die Oszillogrammlinien geben keinerlei Hinweise auf Verschleiß und Verschmutzung im Werk. Der Abfallfehler in den waagrechten Lagen liegt bei 0,1, was ok ist. In den hängenden Lagen kommt 0,3 vor, was auf eine unsymmetrische Einstellung der Microstellschrauben an der Unruh hindeutet, aber nicht relevant ist. Die Amplitude in den waagrechten Lagen liegt bei ca. 240 Grad, in den hängenden Lagen um die 200 Grad. In den waagrechten Lagen zeigte sich ein osziliierender Gang zw. 0 und -2 Sekunden, in den hängenden Lagen ein Gang zw. - 8 und -14 Sekunden. Die gemessene Gangautonomie betrug 69 Stunden und 30 Minuten nach Ablage der Uhr nach mehreren Tagen Tragezeit.
Meine Beurteilung dieser Messungen: Das Uhrwerk wird beim Lagewechsel von liegend nach hängend stark eingebremst, wobei auffalllend ist, dass die Bremskräfte bei längerer Beobachtung der Zeitwaage (oben nicht erwähnt) ziemlich konstant bleiben, was wiederum auf Präzision hindeutet. Diese Einbremsung in den hängenden Lagen ist ganz klar die Folge von ungünstigen Reibungsverhältnissen, die aus welchen Gründen auch immer beim radialen Aufliegen der Räderwellen außergewöhnlich zunehmen. Flankiert wird dieser Effekt noch durch eine offenbar schwache Antriebskraft bei diesem Werk insgesamt, worauf u.a. die relativ niedrigen Amplituden in den liegenden Lagen hindeuten, denn in diesen treten die geringsten Radialkräfte in den Lagern auf. Es gäbe noch mehr zu schreiben, aber ich will zum Schluss kommen.
Meiner Einschätzung nach, die niemand teilen muss, hat das Rolex Kaliber 3235, so wie es zur Zeit gebaut wird, nicht das Zeug dazu, die über viele Jahre ohne Wartung anhaltende Gangstabilität seines Vorgängers 3135 zu erreichen.
Viele Grüße
E.
Klingt sehr interessant. Der Nachgang hängend könnte doch mit den Riffelungen des Sekundenrades (sollte glatt sein) zusammenhängen, oder? Bas hatte dazu aus Rolexforums mal Bilder gepostet.
Nach meinem Verständnis sind das verschiedene Probleme: Der Nachgang mag aus Reibung im Bereich des Sekundenrads kommen, aber das erklärt nicht die relativ geringe Amplitude.
Ich hatte das mal angesprochen mit dem filigraner. Ich hatte diese Info von meinem damaligen Konzi der neugierig war warum die neuen Werke öfters mal Nachgang haben. Allerdings gab es hier ein paar weitere Berichte z.B. von Bullit und Salon die das noch richtig gut aufgezeigt haben. War glaube ich auch was Englisches dabei.
Eine mech. Uhr hat in den hängenden Lagen immer eine deutlich geringere Amplitude, hatte ich hier mal erklärt:
https://www.r-l-x.de/forum/showthrea...rtikalen-Lagen
Wenn die Amplitude allerdings weit unter 220 Grad sinkt (was hier ja in den hängenden Lagen der Fall ist), wirken sich minimale Unwuchtfehler deutlich auf das Gangverhalten aus.
Das Problem dieses Werks ist also die nach einiger Zeit unzureichende Amplitude. Ursache vermutlich erhöhte Reibung an der zifferblattseitigen Lagerung des Sekundenrads (also der Lagerstelle in der hohlen Welle des Minutenrads).
Interessant, dass der Uhrmacher sich auch die Hemmung anschauen will (Prüfung auf Trockenlauf?). Das wäre dann die klassische Ursache einer geringen Amplitude und natürlich sehr delikat, wenn die vielbeworbene Chronergy-Hemmung nicht hält, was Rolex verspricht. Aber da war jetzt schon wieder zu viel Spekulation drin.
Was die Qualität des 3135 angeht habe ich ähnliche Erfahrungen wie Ewald. 16600, 15 Jahre alt, Amplitude > 290. Läuft.
Gruß
Erik
Für meinen Teil habe ich nun entschieden, die 124270 nach 15 Monaten Tragen zunächst unversehrt in den Tresor zu legen. Falls sich bis zum nächsten Frühjahr nichts ergibt bzgl einer nachhaltigen Behebung dieses Problems bei den 32xx Kaliber, dann wird die Uhr verkauft mit der Konsequenz, dass ich erst wieder eine Rolex erstehe, wenn es eine neue Werksgeneration gibt.
Habe nun keine Lust mehr auf Spekulationen und dem Warten „wann geht das bei meiner Uhr los mit dem Nachgang „. Vielleicht komme ich so auch zu der Erkenntnis, überhaupt keine Armbanduhr mehr „zu brauchen“😊
Also ich finde das Leben ist viel zu kurz um sich selbst die Freude am tragen eine Krone zu verweigern wegen einer möglicherweise auftretenden Gangabweichung. Aber das ist wirklich nur meine ganz persönliche Meinung.
…und das ist es, was mich nun ins Zweifeln gebracht hat. Was bringt es, eine optisch tolle Uhr zu tragen mit dem Wissen, dass sich von jetzt auf nachher dieser Fehler bemerkbar machen kann und auch dem Umstand , dass seitens des Herstellers kein Wissen oder Wollen da ist, um es nachhaltig zu beheben. Hat im meinen Augen dann auch nicht unbedingt mehr was mit Premium zu tun. Sehr traurig eigentlich.
sich von einer Uhr zu trennen, nicht, weil sie Probleme hat, sondern weil man Angst hat, sie könnte welche bekommen, ist schon irgendwie schräg. Aber der Threadverlauf zeigt, dass das für Dich wahrscheinlich die richtige Entscheidung ist.
jupp, ist leider wohl aktuell so...
Meine erste Rolex, die Explorer II mit dem "alten" Werk (3187) lief perfekt, bis sie nach knapp zwei Jahren auf Garantie zu Rolex musste - beim Handaufzug "kratzte" es sehr und sie ging zeitgleich nach, seitdem läuft sie lange nicht mehr so, wie am Anfang. Der Gang am Arm und bei der Ablage haben sich stark verschlechtert.
Die Yachtmaster mit dem alten Werk läuft nach wie vor perfekt. Am Arm über 24h etwa 1s/d nach und bei Ablage mit ZO eher +1.
Die GMT 126711 CHNR läuft momentan -6s/d mit sehr schlechter Amplitude.
Und die Submariner 124060 am Arm etwa -1s/d und abgelegt mit ZO ca. +1 oder +2 s/d vor.
Meine zuletzt gekaufte Oris Divers 65 Cotton Candy mit dem Sellita SW 200 läuft konstant 0 bis +1s/d, egal, ob getragen oder abgelegt. Das ist irgendwie nicht das, was ich mir von Rolex gegenüber "Kaugummieautomaten-Werke" erhofft hatte.
:-(
Ich warte noch auf eine Daytona S/G und bin gespannt, wie die läuft. Ansonsten werde ich mich in Zukunft auch eher wieder auf andere Marken beschränken. Nicht, dass die Rolex-Werke "schlecht" wären, aber wenn man sich mal überwunden hat, "richtig" Geld für eine Automatik auszugeben, die dann letzlich eher schlechter laufen, wie ein Sellita...
Schauen wir mal - letzlich sind alle meine Rolex noch unter Garantie und die Zeit wirds hoffentlich richten!
Jedenfalls trage ich alle meine Uhren regelmäßig und bei allen Gelegenheiten gleich, da muss keine was zurückstecken und das müssen sie auch aushalten.
Grüßle Dietmar
Sorry, es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass jemand überhaupt noch weitere Uhren mit diesem Werk kauft mit dem Wissen um diese ungelöste Thematik und evtl auch schon mit eigenen Erfahrungen.
Aber naja, eine Rolex zu tragen, reizt halt oft doch mehr, so dass hier großzügig darüber hinweggesehen wird. Für mich zählt auch nicht das Argument des häufigen Uhrenwechsels , so dass ein Nachgang von mitunter einigen Minuten am Tag nicht wirklich stört. Das Problem ist ja dann auch hier nicht aus der Welt ….
Nun ja (falls Du mich meinst) die Daytona hat zumindest ein älteres Werk und die Submariner 124060 soll ja ohne Datum nicht betroffen sein. Die CHNR hatte ich vor der bekannten Problematik gekauft. Aber momentan würde ich hoffen, dass die aktuell ausgelieferten Werke schon "verbessert" wurden?
Schauen wir mal, aber so kann es ja wohl nicht bleiben, falls es ein allgemeines Problem mit den 32xx-Werken sein sollte.
Abwarten und Bier trinken heißt es doch so schön...
Grüßle Dietmar