:dr:
Ja, lecker. :gut:
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:dr:
Ja, lecker. :gut:
Links sehr schöner Basisriesling von Schmitges, von dem ich bisher nur den Lagenriesling und das GG kannte.
Der Franzose war leider noch zu jung um sein volles Potenzial zu zeigen.
Der Abstract war sehr gut aber ist ja hier bekannt ;)
http://abload.de/img/img_1637p8u6m.jpg
Hallo ibi,
traut sich keiner auf die Frage....:rolleyes:
Ich versuche es mal mit meiner begrenzten Erfahrung und Wissen zu formulieren:
Ein Wein ist zu jung, wenn er nicht schmeckt, aber (weil man ihn z.B. reifer kennt), besser schmecken kann :D.
Das ist die einfache Version.
Wenn ein Rotwein noch sperrig und pelzig wirkt, wird das an den Tanninen (Gerbstoffe, wie beim Tee) liegen, die mit der Zeit weicher werden und nicht mehr so pelzig/adstingierend, also die Wangenmuskeln zusammenziehend schmeckt.
Ein Wein schmeckt ist gefällig, wenn die Komponenten zueinander passen und sich ergänzen und eben einen guten Geschmack abgeben. Dann kommen da natürlich noch die persönlichen Vorlieben dazu.
Ich hatte letztens einen 2014er Riesling, der war einfach nur sauer, die Säure war so dominant, dass er nicht geschmeckt hat, er war schlichtweg ungeniesbar, auch am zweiten Tag. Ich weiß aber aus der Trinkerfahrung, dass der ab ca. 3 Jahren+ schmecken wird, wenn dann die Säure milder wird und andere Sachen, die ich nicht verstehe/weiß, in der Pulle passieren.
Nicht alle Weine müssen lange liegen, viele werden heute so gemacht, dass sie alsbald getrunken werden können. Es kommt auch auf die Trauben, den Jahrgang pp. an. Ich hatte z.B. letztens einen 2011er Ornellaia aus der demi, der war trotz seiner Jugend super trinkbar.
Ich habe letztens von einem "Weinfachmann" gelesen, dass nur junge Weine dekantiert werden müssen, was absoluter Quatsch ist, auch ältere Weine gewinnen häufig durch Luftkontakt und entwickeln und verändern sich über Stunden...Wenn die nach 30 Jahren eben noch stramm stehen, dann schadet ihnen auch Luftkontakt nicht...
Das ist dann z.B. ein Anzeichen, dass der Wein Alterungspotential hat, wenn er trotz dekantieren nicht wegkippt...
Letztendlich gilt es die wichtigste Grundregel zu beachten, trinken, trinken und nochmals trinken, dann bekommst Du mit der Zeit ein Gespür dafür.
Ich würde mir generell nicht zutrauen zu sagen, ob ein Wein Potential hat oder nicht, aber bei Weinen, bei denen ich schon was verkostet habe traue ich mir das schon in gewissem Rahmen zu.
So das mal in der Kürze, ich muss noch mal an den Schreibtisch...
Grüße
trinken können se alle aber die wissenschaft erklären können nur die wenigsten :D
Danke Dir :dr:
So dann will ich es auch nochmal versuchen zu erklären. Kann eigentlich Marc in allem zustimmen.
Die meisten Weine heutzutage werden in den ersten zwei Jahren getrunken. Daneben gibt es aber auch dann Weine die sich durch eine längere Reifung verfeinern wie z.B. Top Rotweine aus Bordeaux, dem Burgund, von der Rhone usw. die oftmals eine längere Reifung benötigen um ihr ganzes Potential zeigen zu können.
Vieles hängt unter anderem vom Weintyp ab. Ein längeres Leben haben im Normalfall gerbstoffreiche (tanninhaltige) Rotweine und säurebetonte Weißweine, aber auch edelsüße Wein wie Trockenbeerenauslesen oder die Süßweine aus Sauternes. Das Tannin hemmt die Oxidation des Weins und trägt somit zur längeren Lebensdauer bei. Diese Tannine verändern sich durch chemische Prozesse (Polymerisation) mit der Zeit, d.h. die Weine werden weniger pelzig/scharf (bzw. adstringierend) sondern lassen den Wein feiner und eleganter wirken und geben ihm die Komplexität.
Bei der Dekantierung wird nochmals dann versucht die Tannine weicher zu machen, gerade bei noch jungen Weinen. Oftmals gewinnen viele Rotweine und auch bestimmte Weißweine durch den Luftkontakt. Dass nur junge Weine dekantiert werden müssen halte ich auch für völligen Quatsch.
Da ich den Rasteau 1921 schon aus älteren Jahrgängen getrunken und schätzen gelernt habe, konnte ich das mit dem relativ jungen 2012er gut vergleichen und erahnen wo die Reise vielleicht mal hingeht.
Den Wein hatte ich auch dekantiert und er gewann im Laufe des Abends immer mehr. Nach ca. 2h hatten wir in der Runde alle eine lustige "Haribo-Frucht" Note bei dem Rasteau in der Nase gehabt, die aber auch wieder wegging.
Wie von Marc bereits gesagt, das Wichtigste ist trinken, trinken, trinken. Dadurch bekommt man Erfahrung. Was ich auch durchaus wichtig finde ist nicht nur eine Flasche zu öffnen, sondern gleich zwei/drei. Dadurch kann man in geselliger Runde oft gut vergleichen und die Entwicklung im Laufe des Abends bei den Weinen sehen.
In dem Sinne :dr:
Schatz - Hicks - isch bin kein alloholiker isch bin Erfahrungssammler - Hicks :dr::D
Aber schon richtig - nur vom lesen allein mündet der Wein nicht
Danke für die Erklärungen! Helfen nicht nur ibi weiter!! :dr:
Alles wunderbar erklärt...
Ergänzend noch - natürlich verfeinern sich auch Weine aus anderen Ländern noch mit fortschreitendem Alter (Italien, Spanien, USA, Australien, Österreich, usw...).
Möchte mich mal ein Bisschen mehr dem Rotweintrinken widmen. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit hat ein genussvolles Glas Rotwein einfach was.
Eine Frage vorweg: Dekanter, ja oder nein? Was meint ihr? Ist das unbedingt notwendig oder reicht es für den Anfang die Flasche etwas vorab zu öffnen. Wir reden hier erstmal über Weine im 10-15€ Bereich.
Kann grundsätzlich fast nie schaden, dem Wein etwas Luft zu gönnen.
Außerdem gefällt es mir optisch ganz gut.
Also von mir ein "go" für die Karaffe.
Hatte ne nette Rotweinwoche im Sinne des Forums: Clos De Sietle erstmalig: Fand ihn etwas "säuerlich", irgendwie nicht meiner. Domaine Bousquet Malbec Grande Reserve: Sehr lecker - allerdings in einer anderen Stimmung getrunken. Mich wundert, dass der Bousquet deutlich besser war für mich - suche noch nach Gründen :)
Hallo Axel,
vorab sei mir folgende -zugegeben etwas kätzerische- Frage gestattet:
Was hat der von Dir angegeben Preis des Weines mit seinem möglichen "Bedürfnis" nach Luft zu tun:op:
Ich behaupte mal, dass nur ein Flaschenöffnen nicht wirklich was bringt, da kommt doch da gar nicht richtig Luft dran und wenn nur an eine ganz kleine Oberfläche...
Das Dekantieren hatte früher eigentlich neben dem Lüften den Hauptgrund das Depot zu trennen.
Junge Weine haben sowas nicht.
Dekanter auf jeden Fall, denn, wie gesagt, die Erfahrung macht den Meister.
Ein Dekanter kostet nicht die Welt und man kann viel mit experimentieren.
Nimm z.B. einen von Dir bereits bekannten Wein, fülle ihn (behutsam) in einen Dekanter und danach gleich wieder in die Flasche und probiere dann. Ich verspreche Dir, dass Du den Unterschied im Geschmack, egal welcher Wein, beachtlich finden wirst...
Grüße
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung :gut:
Habe mir den Dekanter von Menu bestellt. Scheint mir eine saubere und kinderleichte Sache zu sein.
@pemi wieso?
Was soll da bitte nicht stimmen? Logisch verändert sich der Wein, wenn Luft dazu kommt - unabhängig vom Preisschild.
Und früher hat man weine wohl nicht so jung getrunken wie jetzt, daher vom Depot getrennt >> Dekantiert - die Luft tut jungen weinen enorm gut, man nennt es halt korrekterweise jetzt Karraffieren ;)
Sehr alte Weine können aber vom Dekantieren sehr schnell kippen, die muss man durchaus schnell trinken - junge Weine benötigen oft Stunden / Tage bis sie sich geöffnet haben.