Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Der ABS Journeyman Smith Test ist dir geläufig? Bei dem eine gehärtete Klinge (und die kann dann durchaus auch bei "europäischem"-Stahl deutlich über 60hrc an der Schneide haben) auf 90 Grad gebogen wird (und wieder zurück) und bei dem die Schneide max. zu 1/3 der Klingenbreite ausbrechen darf?
Ich frage das deshalb weil die Verallgemeinerung von "japanischem Stahl" und "europäischem Stahl" schnell zu einem Bild führen das bei handgefertigten Messern (und durchaus auch dem einen oder anderen Industrieprodukt) in der Praxis (korrekte Wärmebehandlung, evtl. differentielle Härtung vorausgesetzt) so nicht stimmt.
Denn die oft hervorgehobenen Weiß- oder Blaupapier-Stähle sind nur 2 unter Unmengen von hochwertigen "C-Stählen", niedrig bis hoch-legiert und selbst mit den gerne von Puristen viel geschundenen rostträgen Stählen lässt sich einiges anstellen was Flexibilität und hohe Härte angeht, hier sei z.B. mal SB1 erwähnt.
Wenn man sich ausschließlich auf die typischen im Handel erhältlichen Küchenmesser bezieht kann man Japan = C-Stahl = hart & spröde und Europa = rostträger Stahl = weich und flexibel von mir aus so stehen lassen aber das ist kein Muss.
Wir reden ja von einem relativ komplexen Zusammenspiel vieler Faktoren das geht beim Stahl los, über die gewünschte Geometrie, Karbid-Bildung/Wärmebehandlung/Härte, Schliff usw.
Hier mal ein Beispiel für +60 HRC, SB1, Klinge die elastisch ist - aber beim schneiden auf keinen Fall verläuft.
Anhang 66647
Die oft und gerne beschriebene Überlegenheit "Japanischer-Klingen" ist bei der Wahl der richtigen "Europäischen-Klinge" nicht vorhanden.
Viele Grüße,
Oliver