Soviele sind hier doch gar nicht?!
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Mich würde mal interessieren wieviele von den ca. 40.000 Uhren Royal Oaks in allen Varianten sind ....
38.780 würde ich mal schätzen oder hat hier im Forum schon jemand eine 11.59 gekauft?
https://www.youtube.com/watch?v=-nhXiSSXLRs
Als Hintergrund zu dem Interviewlink des TS hier ein zehn Jahre altes Video, in dem Bennahmias die aktuelle Startegie schon angekündigt hat: Der beste Satz, auf den ich schon lange mal von einem Vertreter dieser Branche oder einem Journalisten gewartet habe, ist: Unsere Branche ist stinklangweilig. Zitat ca. bei Minute 5’ 07’’ "It is probably the most boring world in the luxury industry". Das unterschreibe ich sofort. Eine Branche bringt schöne und interessante Produkte hervor, ist aber per se völlig unspektakulär und undurchdringlich.
Ansonsten sagt und macht Bennahmias das Naheliegende: Schmeiß dich an die Reichen und Berühmten ran, versuch sie zu überzeugen, dass sie nicht nur Rolex, Patek u.a. brauchen und rekrutier sie als freiwillige oder unfreiwillige Markenbotschafter. Dann erzähle im Anschluss den „non famous“ Kunden etwas von persönlicher Experience bei Champagner und Wodka im intimen Kreis. Ist ja heute noch seine Idee. Mal sehen, ob seine vor 10 Jahren schon verkündeten Vermarktungsstrategien auch noch in Zukunft aufgehen. Dem Erfolg der letzten Jahre zu urteilen, hat er mit der Strategie jedoch alles richtig gemacht. Die Gesellschafter von AP werden ihm zu Recht dankbar sein.
Stinklangweilig verglichen mit was? Waffen-, Drogen-, Mädchenhandel?
Kokain ist auch ein Luxusprodukt :-)
Aber im Ernst: Für mich ist das wieder so Spruch, den Bennahmias da raushaut, der cool klingen soll, aber eigentlich völlig blasiert ist. Wenn ich meine Branche stinklangweilig finde, dann bin ich im falschen Job.
Und was soll jetzt an Cashmere-Schals, teuren Parfums oder Champagnerabfüllen spannender sein, als eine neue Uhren-Linie zu entwickeln und auf den Markt zu bringen? So eine Neuentwicklung ist eine viele Millionen teure Wette – die bei AP, so hab ich das Gefühl, gerade nicht aufgeht. Ich war letzte Woche in der AP-Boutique in Zürich, da gab es kein einziges Stahlmodell der RO oder ROO anzufassen, aber ich hätte einen Koffer voll Code 11.59 nach Hause nehmen können.
Stimmt leider. Ich war letztes Mal Anfang Juli dort. Im oberen Stock: keine einzige Uhr. Ausser beim Uhrmacher - während dem Gespräch mit ihm - konnte ich 2-3 RO's anschauen (wenn auch eingetütet).
Eine Boutique sollte doch unbedingt etwas zum anfassen da haben, zum vergleichen etc. Warum fertigt AP nicht Dummies einiger Modelle an, Gehäuse und Band zum anprobieren?
Dummies finde ich unpassend. Die mögen bitte die Uhren im Original vorhalten - meinetwegen als „unverkäufliche Vorführmodelle“... aber wenn ich nichts angrabbeln kann, brauche ich auch nicht in die Boutique. Finde das Konzept eh doof.
@skullking:
@cineast:
Bei den fehlenden Uhren steckt das Prinzip der künstlichen Verknappung dahinter, die preistreibend auf die Produkte wirkt.
Wird hier schön erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstliche_Knappheit
Grundprinzip ist hier das "Knappheitsprinzip" nach dem Menschen eine Vorliebe für quantitativ begrenzte Güter zeigen, unabhängig von deren Produktqualität. Dies kann damit erklärt werden, dass ein geringes Angebot mit Exklusivität bzw. hoher Qualität assoziiert wird.
Wird hier schön mit dem Stephen Worchel Experiment erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Knappheitsprinzip
Dann kann ich ihm nur empfehlen: Live your dream! Und lass bei AP jemand ran, der es spannender findet Uhren zu entwickeln als Yachten.
Aber für mich ist das Schmäh, ich denke, Bennahmias erlebt im Moment durchaus spannende Zeiten. Wenn die Code in Asien und Amerika so reserviert aufgenommen wird wie in Europa, kann die selbsterzeugte Thermik, auf der er da gerade segelt, auch schnell abreißen.
Wobei AP auf Yachten zu präsentieren ja vielleicht "The Next Big Thing" ist :D
ich hatte das mal in Mannheim vor ca 10 Jahren...da waren alle NautilusModelle zum kuscheln bei Juwelier......alles Dummies! "Man" war besonders stolz endlich mal alle Nautilus Modelle präsentieren zu dürfen. War ein " Event". Damals dachte ich noch das die alle total durchgeknallt sind. Heute weiss ich es ;-)
Genau, Peter. Und zwar von Navy Seals, die sich zu Dir runterbeugen, während Du schweißgetränkt Liegestützen machst, und Dir dann Nase an Nase ins Gesicht schreien:
"So what is not so great about the Code 11.59. Tell me again. I am listening!"
Glaubst Du nicht? Guck hier: https://www.bilanz.ch/lifestyle/uhre...ltungsrat-auch
Hallo Florian, danke für den Link zum Interview.
hab die letzten Wochen einige Interviews von dem Herrn mit der coolen Lederjacke gelesen.....und muss sagen,
ein Glück das mir nur die Uhren gefallen müssen und nicht dieses Brimborium drumrum. Was der Mann von sich gibt, ist in meinen Augen, schlicht ein PR Desaster. Erinnert mich an Gillette....da hat P&C auch 8 Mrd versenkt weil sie meinten sie können mit der Kundschaft machen was sie wollen.
Jetzt mal ehrlich. Die Story in dem Interview von Bennahmias zu dem "Navy Seals Boot Camp" im Nahem Osten glaube ich jetzt mal nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass das so gelaufen ist. So viele arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen die das nachzieht, kannst Du gar nicht führen wollen. ;)
Das läuft wieder unter der Prämisse "never let the truth get in the way of a good story"
Ausserdem werden diese Art von Interviews in Zeitschriften meistens so geführt, dass der Journalist seinen Fragenkatalog dem Unternehmen zuschickt, die PR Abteilung unangenehme oder unpassende Fragen rausstreicht, neue Fragen einsetzt und Antworten gegeben werden die dem PR Wording des Unternehmens entsprechen.
Ich geh auch davon aus, dass dieses Interview "autorisiert" wurde, nachdem es der Journalist geführt hat (am Telefon oder f2f). Aber von FHB selber. Und wenn diese Geschichte mit den Navy Seals erfunden oder maßlos übertrieben ist, dann von ihm. Und nur ihm. Er ist ja ein big mouth. Sowas würde ihm kein Journalist in den Mund legen.
Und nein, Interviews in Publikums-Zeitschriften werden nicht so geführt. Ich hab das 18 Jahre lang bei einem großen deutschen Titel gemacht.
Solche „big mouth“ CEOs machen mir eine Marke eigentlich von vornherein sehr unsympathisch .... =(
Dann besser wie Rolex - handeln und schweigen!
Ich denke, man kann Rolex und AP nicht miteinander vergleichen. Der CEO von AP polarisiert. Wie gewisse Träger dieser Marke ja auch ;)
Rolex geht da weiterhin eher den konservativen Weg. Mit gänzlich anderen Stückzahlen.
Ohne die Royal Oaks können sie zumachen . Was anderes haben sie seit gefühlten Ewigkeiten nicht auf die Beine gestellt .
40.000 produziert .... 38.000 Royal Oaks ..... den Rest entsorgt .... so stelle ich mir das ungefähr vor ........;)
Die Frage ist nur, wie nachhaltig so ein Erfolg ist. FHB hat AP in den letzten Jahren sehr stark zu einer Mode- und Lifestyle-Marke für den globalen Jetset gemacht. Mit kunterbunten Offshores am Camouflage-Band für Rapper, Fußballer, RealityTV-Stars. Und ob das wohl so treue Fans sind wie die Patek-Sammler? Guck Dir das Beispiel Bodega Venetta an. Die Italiener hatten auch in wenigen Jahren den Umsatz verdoppelt auf über eine Mrd Euro - und sind dann böse abgestürzt, weil ein Mode-Hype halt schnell wieder vorbei sein kann.
Stephen Urquhart hatte AP mit der Offshore neues Leben eingehaucht. Bennahmias melkt diese Ikone jetzt bis irgendwann das Blut kommt.
sehe ich genauso.
Die Strategie geht in Zeiten von Minuszinsen und Helikoptergeld natürlich blendend auf schliesslich wissen die Leute nicht wohin mit Ihrer Liquidität.
Zitat aus dem Interview
"Ich fragte VR-Präsidentin Jasmine Audemars unter vier Augen: «Was wollen Sie von mir?» Sie sagte nur: «Ich glaube nicht, dass wir dort sind, wo wir es verdienen zu sein.» Mehr nicht. Für mich war es offensichtlich, wo sie *hinwollte. An die Spitze."
Ich denke es geht AP nicht um Geld wenn Sie sagen das Sie an die Spitze wollen. Ich würde meinen das die Familie sich mit Patek vergleichen möchte und einfach damit hadert das wenn es um den ersten Platz in diesem Segment geht....sie in 144 Jahren Patek nie geschlagen haben.
Wäre dann nur konsequent eine "runde" Uhr auf den Markt zu bringen obwohl die Kernkompetenz und der Everseller ein Oktagon ist.
Ach, erst Mal mit ein paar Leuten sprechen, deren Meinung ich schätze, Maximilian Büsser zum Beispiel. Pascal Ravessoud. Aurel Bacs. Und dann die 20 oder 30 talentiertesten jungen Watch Design Studenten für ein Wochenende nach Le Brassus einladen, ihnen die Werke zeigen, die verbaut werden können, sie mit den Uhrmachern reden lassen und sie zu einem Wettbewerb einladen. The next big thing - this time, really!
Aber davor müsste man sicher versuchen, bei der Code zu retten, was zu retten ist, also schnell eine vernünftige Typografie für die ZB entwickeln, eventuell den Sternen-Staub des EK auch bei der Dreizeiger verwenden (dieses Details gefällt mir gut, es könnte stilbildend für die Reihe sein), dann eine Kampagne, die nicht so blasiert rüberkommt. Gehörst Du denn zur Eigentümer-Familie, ovw?
1+ Florian, macht wirklich Freude deine Postings zu lesen.