Percy, danke für die Infos zur Petition! Sehr interessant zu lesen! :gut:
Ich frage mich jedoch, was aus Sicht der Juweliere so schlimm an einer Kooperation zwischen Nomos und Chronext sein soll. Da Nomos eh schon direkt online vertreibt, sehe ich da kaum Unterschiede beim Wettbewerb. Die Kooperation könnte allerdings darauf hinweisen, dass Nomos plant, mittelfristig selbst den Direktvertrieb einzustellen und dann auf Partner wie Chronext zu vertrauen.
Aus meiner Sicht sind Petitionen und das Festhalten an alten Strukturen kein langfristig hilfreiches Mittel, sich im Wettbewerb zu behaupten. Die klassischen Händler sollten für sich andere, kreative und innovative Punkte entwickeln, die den Kauf dort attraktiv machen.
Hier sind meine Visionen für das Jahr 2028:
- Nomos beliefert andere deutsche Manufakturen mit Werks-Rohlingen.
- Es gibt von Nomos sportliche Chronografen und GMT-Uhren mit Stahlband zu einem attraktiven P/L-Verhältnis.
- Die großen Ketten wie Wempe & Co. vertreiben hauptsächlich Rolex und dümpeln damit so vor sich hin.
- Nachwachsende Generationen empfinden es "peinlich" eine Rolex zu tragen und vergleichen das mit AMG- oder Porsche-Fahren. :D
- Patek Philippe-Sportuhren sind es, die für einen normalen Uhreninteressierten am begehrenswertesten sind.
- Die VC Overseas-Serie ist die neue "Submariner". Die Qualitäten sind weit bekannt und Insider begehren die frühen Vintage-Modelle aus den 00er und 10er Jahren, v. A. mit dem braunen Blatt!
- Es ist normal, dass Hersteller das Zweit- und Leasinggeschäft in der Hand haben.
- Extra für das Leasing wird die Komplikation "Tragestunden-Anzeige" erfunden: Durch den Glasboden ist ersichtlich, wie hoch die Trageleistung der Uhr ist. Das ist wichtig für die Endabrechnung mit dem Kunden.
- Handelsplattformen wie Chronext übersenden diverse Vorführ-Modelle verschiedenster Hersteller zur Ansicht und zum Probetragen und Vergleichen. Was gefällt, kommt dann als nagelneues Exemplar umgehend per Versand.
- Wer genau weiß, was er will, bestellt beim Hersteller direkt, Ausnahme Rolex.
- Wer eine Rolex will, geht zu Wempe & Co.
- Einige Großhändler und Hersteller erfinden die Roadshow für Uhren. Ein kleiner Van (die mobile Boutique) kommt zum Kunden bzw. auch in Kleinstädte. Hier kann man nach Herzenslust probieren, diskutieren und natürlich auch seine Uhr zur Revision abgeben. So schafft es z. B. AP, eine direkte Verbindung zum Endkunden aufzubauen, ohne die lästigen Handelsketten.
- Wartelisten? Ja, gibt es immer noch bei limitierten Modellen oder Modellen, die nicht in großen Mengen hergestellt werden. Die eigenen Status (Auf welchem Platz stehe ich? Bin ich VIP-Kunde?) kann man online abfragen bzw. sich VIP-Pakete und -angebote kaufen, sodass man schneller zu einer Zuteilung kommt.
Ja, ich hatte gerade "etwas" Zeit. Aber ich liebe solche Gedankenspiele und bleibe Visionär. Andere sagen auch, ich sei schon immer ein Spinner! :bgdev:
Ich freue mich über die kontroversen Diskussionen hier! :top:
Gruß,
Christian