... und dann so - 6 mal und Ende für imma :kriese:
Druckbare Version
... und dann so - 6 mal und Ende für imma :kriese:
Spoiler:
Spoiler:
... womöglich ist der große Knalleffekt der kommenden (letzten?) Staffel bereits erraten: Die Futur-II-hafte Gleichzeitigkeit von Bran und dem Nachtkönig.
Stark vereinfacht gesagt, dass Gut und Böse immer zusammen auftreten, aber (was seit einiger Zeit auch mit Blick auf den "Widerspruch" wie er etwas in der Person des amerik. Präsidenten begegnet, ein großes Thema in der Gegenwartskunst ist) nicht länger zwei Seiten einer Medaille sind, sondern diese Seiten ohne Rücksicht auf die Gesetze von Raum und Zeit gleichberechtigt nebeneinander liegen: also die Gleichzeitigkeit oder Ökumene des Unvereinbaren.
Möglicherweise bedient man sich mit Bran den Theorien der Psychoanalyse in zweierlei Hinsicht: Einerseits kehren die Toten wieder, weil sie nicht richtig begraben waren, sie kehren wieder als Eintreiber einer nicht abgegoltenen symbolischen Schuld, die über ihre physische Tilgung (dem biologischen Tod) hinaus bestehen bleibt. Andererseits die Fiktion der Wahrheit, wie sie etwa in dem Film "The Woman in the Window" (1944) von Fritz Lang häufig Gegenstand der Diskussion war. Die Botschaft des Films ist ein Hinweis darauf, dass wir in unserem Unbewussten, im Realen unseres Begehrens, allesamt Mörder sind. Der Professor erwacht, damit er den Traum weiter träumen kann, dass er genauso normal ist wie alle anderen, d.h. um dem Realen (der psychischen Realität) seines Begehrens zu entkommen. In die Realität des Alltags zurückgekehrt kann er erleichtert sagen: Es war nur ein Traum! - und dabei die entscheidende Tatsache übersehen, dass er gerade im Wachzustand nichts anderes als das Bewusstsein seines Traumes ist: Nicht der friedliche Professor träumt einen Moment lang, ein Mörder zu sein. Vielmehr ist er ein Mörder, der in seinem Alltag träumt, bloß ein anständiger, bürgerlicher Professor zu sein. Diese Form der rückwirkenden Verschiebung realer Ereignisse in das Fiktionale (den Traum) erscheint nur dann als Kompromiss, als Akt des ideologischen Konformismus, wenn man an der naiven ideologischen Opposition von "harter Realität und Traumwelt" festhält. Sobald wir in Rechnung stellen, dass es gerade und ausschließlich die Träume sind, in dem wir dem Realen unseres Begehrens begegnen, verschiebt sich der Akzent radikal: Unsere Realität erweist sich als Illusion, die auf einer gewisse Verdrängung beruht, auf dem Übersehen des Realen unseres Begehrens.
Dabei hat das Einschlafen des Professors im Stuhl eine doppelte Wendung - der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Erwachen ist der Ort der Fiktion -
das Bild, das die Psychoanalyse von der Alltagsrealität gibt: ein prekäres Gleichgewicht, das jederzeit zerstört werden kann, wenn die Dinge auf ganz zufällige und unvorhersehbare (oder im Falle von GOT disruptive) Weise, eine gefährliche Wendung nehmen. Dieser Ort, der sich im Nachhinein, rückwirkend, als ein fiktionaler erweist, der Raum zwischen dem ersten und dem zweiten Erwachen, ist, seiner formalen Struktur nach, ein Ort der Wahrheit: Ein fiktionaler Raum, ein anderer Schauplatz, auf dem allein die Wahrheit unseres Begehrens zum Ausdruck kommen kann ... es bleibt also spannend ;)
Um einen Gegenpol zu dieser äußerst differenzierten Auseinandersetzung mit der Serie darzustellen antworte ich mal mit
Alter, ernsthaft!?
@baja: versteh ich nicht...am Ende wachen alle auf und haben das geträumt? Würde es das Prekariat so umschreiben?
was war im Kaffee?
:D
Also ich bin einmal mehr bei Ariane...
Ich fand die siebte Staffel eher mau, das Finale jedoch grandios!!!!
Die ,,Bran ist der Nachtkönig" Theorie wirkt schon sehr hysterisch. Ich glaube daran sollte man keinen weiteren Gedanken verschwenden. :ka:
... eher umgekehrt. Bereits der taoistische Philosoph Zhuang Zhou (Zi) hatte ja den Traum, er sei ein Schmetterling und als er erwachte, fragte er sich, ob er nicht doch ein Schmetterling sei, der träumte, er sei Zhuang Zhou. Warten wir mal ab - jedenfalls besinnen sich einige der aktuellen Serien (True Detectiv, Staffel 1 war auch ein sehr gutes Beispiel dafür) auf die Psychoanalyse - was für Houellebecq Schopenhauer ist, mag für George R. R. Martin Lacan sein. Spannend bleibt es allemal, egal wie es ausgeht. Ich freue mich schon. ;)
:rofl:
Du hast aber den Bogen raus, wie man sich Aufmerksamkeit verschafft
Ich fand's toll, dass Theon Greyjoy es sich zu Nutzen machen konnte,Spoiler:
Nur um die Diskussion auch im Stil etwas der Dialektik zugewandter zu führen.
...netter Clip zu der bekannten Nachtkönigtheorie - wer es noch nicht kennt ... :)
http://www.filmstarts.de/nachrichten/18514265.html
Die wilde "Nachtkönigtheorie" nervt mich zusehends. Wenn das am Ende tatsächlich die Auflösung sein sollte, dann wäre für mich der Punkt erreicht, wo mir wie bei Matrix 3 das Interesse abhanden gekommen ist, weil sich die Handlung immer mehr in einem Spaghettiknoten von kaum noch nachvollziehbaren Zusammenhängen verheddert hat.
So geht's mir auch.
... Disruptive-Storrytelling ist nun nicht die Erfindung G.R.R. Martins, das findet man bereits bei Jules Verne, Lewis Carroll oder Jorge Luis Borges ... aber das sind ja auch herausragende Autoren und keine Drehbuchschreiber. Ich sehe eher das Problem darin, dass es bereits in der 7. Staffel keine Buchvorlage mehr gibt und der Einfallsreichtum des eigentlichen Autors nun durch den vorauseilenden Gehorsam (mit Blick auf die ungeduldigen Fans) der Drehbuchschreiber ersetzt wird. Bin gespannt, was folgt ...
"... Der wiederum hat bislang fünf Romane in dieser Reihe geschrieben und arbeitet an einem sechsten, hat den Erscheinungstermin aber schon mehrfach verschoben. Natürlich sind die Fans auch neugierig, wie er selbst die Handlung weiterspinnt. Einer von ihnen, ein Programmierer namens Zack Thoutt, hat jetzt die Initiative ergriffen und angefangen, das sechste Buch auf den Weg zu bringen - durch eine Künstliche Intelligenz (KI). „Ich bin ein großer Fan von Game of Thrones, den Büchern und der Serie“, sagte Thoutt dem Internetportal „Motherboard“.
Er verwendete dafür eine der gerade angesagten KI-Methoden, ein spezielles künstliches neuronales Netz (Recurrent Neural Net, RNN). Das hat er die bisherigen fünf Bände lesen lassen, alle 5376 Seiten, und dem schlauen Programm dann verordnet, davon ausgehend das sechste Buch quasi vorherzusagen. Darum handelt es sich mathematisch-statistisch im Grunde genommen.
Das Programm hat sich während der Lese- und Lernphase offenkundig teilweise den Stil, vor allem aber auch besondere Ausdrucksweisen und gerne verwendete Redeweisen des Autoren angeeignet. Herausgekommen sind bislang fünf Kapitel, die Thoutt auf der Internet-Plattform Github frei veröffentlicht hat ..." (FAZ 31.8.2017)
... Link zu den Kapiteln ... ;)