Wie hoch sollen denn die Zinsen steigen, so dass sie ein Substitut sind?
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Ich erinnere mich an eine ähnliche Diskussion, als die 5711/1r bei beinahe 100k€ war. Noch nicht vor allzu langer Zeit.
Jeder hat seine eigene Meinung - ich frage mich allerdings nur, was in drei oder fünf Jahren sein wird. Ich denke da werden Preise wie 400k€ für ne 5711/1r absolute Traumpreise sein. Egal ob Zinsen rauf oder runter! Es wird immer ein paar Tausend Uhrenverrückte auf der Welt geben, die bereit sind etwas Geld in die Hand zu nehmen um an ihr Traumobjekt zu kommen. Ich sehe die 5711/1r langfristig bei deutlich über 500k€!
Und derzeit bewahrheitet sich diese These eher als die, dass der Marktpreis sich dem UVP nähern wird.
Und ich sag mal so, viel Schmuck können wir als Männer nicht tragen, mir fiele nur Uhren und Manschettenknöpfe ein.
Wie mächtig Zinsen sind, sieht man bestens daran, dass trotz Corona-Krise die Preise über alle Assetklassen explodiert sind, weil die Fed & Co die Wirtschaft mit Geld überflutet hat. Ohne dieses Geld sähe die Situation ganz anders aus. Dass das nicht nur in eine Richtung gehen kann, sollte jedem klar sein. Wegen der Angst vor steigenden Zinsen hat es nun im Januar diverse Wachstumsaktien zerlegt. Wer nun denkt, eine Nautilus, deren "innerer Wert" nicht annähernd dem aktullen Marktwert entspricht, sei eine sichere Anlage, deren Preis nur nach oben gehen kann, darf man wohl als sehr mutig bezeichnen. Wenn die ersten Spekulanten kalte Füsse kriegen, kann es dann schnell nach unten gehen.
Und übrigens, wer diese Preise bezahlt, hat meiner Meinung nach weder etwas vom Uhrenhobby noch vom Finanzmarkt verstanden.
Gruss Daniel
Man muß in Betracht ziehen daß es immer mehr reiche Menschen auf diesem Planeten gibt !
Ein Bekannter Grauhändler aus München hat mal zu mir gesagt:
„Ich hab noch nie Preise fallen gesehen.“
So lange niemand Not hat die Preise signifikant nach unten zu nehmen werden die Preise nicht auf großer Spur nach unten gehen. Warum auch.
Vielleicht werden die Preise nicht mehr auf der Ladentheke gezahlt sondern es gibt die Uhren mit 20%-30% Abschlag unter der Theke, aber gesuchte Modelle waren immer teuer und werden es bleiben. Aber 50% oder gar unter Liste werden die eingestellten Uhren nicht mehr fallen.
Dafür ist das breite Interesse an mechanischen Uhren auch zu groß geworden.
Ein disruptives Ereignis kann es natürlich immer geben, aber nur durch ein wenig Zinsen stürzt nicht der ganze Markt ein.
Sind Uhren ein sicheres Anlageobjekt und steigen garantiert langfristig höher als der Markt gerade ist?
Eher nicht.
Wird eine gesuchte Patek oder Rolex zum Listenpreis beim Konzi ihren Listenpreis (+/- 20%) halten? Ziemlich sicher.
Ich glaube, es hat hier unlängst jemand einen Sinnspruch von Ben Graham zitiert, das auch von Warren Buffet genutzt wird:
Price is what you pay, value what you get.
Warum ist denn nicht jeder vermögen? Weil es halt doch schwierig ist, die Zukunft vorherzusehen. Hätte ich den festen Glauben, mit einem Invest von 400k in diese rotgoldene Uhr demnächst mehr als 500k an Wert zu haben, müsste ich es doch aus Verantwortung an meine Kinder tun. Und siehe, ich mache es nicht. Ich kaufe nach wie vor Uhren zum Tragen und bevorzuge andere Wertanlagen eben als Wertanlage.
Ich würde erwarten, dass die vielen hier, die schon länger fest daran glauben, dass alles bei dien angesagten Uhren nur nach oben geht, sich eben dann so frueh als möglich “mit dieser Assetkategorie eindecken”. Und, wer hat’s gemacht? Wer hat die blaue, weiße, rot goldene oder aber die anderen als sie noch “günstig” für 100k erhältlich waren, gekauft? Die, die es nicht gemacht haben, glauben dann doch nicht fest genug daran. Bis Stand heute hätte er/sie nichts falsch gemacht.
Ich stelle mir gerade die Frage, wie viele Menschen weltweit sich etwas intensiver mit der 5711 beschäftigen?
Hier in DE vielleicht 3% von 80 Mio., also ca. 2,5 Mio. Menschen.
Wenn wir das weltweit auf sagen wir mal auch 3% hochrechnen sind das etwa 200 Mio. Menschen.
Sagen wir mal, dass davon wieder 3% kauffähig sind, dann sind das 6 Mio. Menschen.
Sagen wir mal, dass davon wieder 3% echtes Interesse haben, dann sind das 180.000 Menschen.
Sagen wir, dass davon wieder 3% leidenschaftlich genug sind, die Graupreise zu zahlen, dann sind das 5.400 Menschen.
Und wieder 3% davon ist die Kohle so richtig egal, das sind 162 Menschen.
Schaut man auf Chrono, dann sind es in Summe 240 5711, die angeboten werden, davon 130 Stahl und 110 andere.
Also für mich passt das Verhältnis, dass es sich wirklich um einen halbwegs realistischen Marktpreis handelt.
Aber ich kann mich natürlich arg täuschen. Einen Absturz der Preise sehe ich nicht.
Das ist echt höchst interessant was da gerade passiert, dass es so stark steigt gerade wo Aktien und Kryptowährungen korrigiert haben u. a. wegen Zins Ängste und gleichzeitig Uhren Preise extra noch mal steigen. Hier könnten gut Gelder von Gewinnmitnahmen in Uhren derzeit fließen - eine Kombination aus Freude an der Uhr und "sicher" gehaltenen Geld. Unterstützt wird das ganze von einem grandiosen Marketing. Mit LVMH und Patek entstehen enorme lebendige Markenwelten mit denen prominente aus aller Welt sich Schmücken und zusätzliche den Markt ankurbeln.
Nicht zu vergessen im Sommer 2019 hatte die Nautilus 5711 auch einen preisrutsch nach unten. Und Frühjahr 2020 fielen die Preise auch kurzfristig.
Aber im Nachhinein ein Witz.
Es gibt Händler, die bieten gegenwärtig die Nautilus 5711-014 (grünes Blatt) für über 700'000 CHF an...
Ich hätte da eine Calatrava 5227 zu verkaufen. Ich probier's auch mal über Chrono24. Die Uhr ist zum Dumpingpreis von 250'000 CHF zu haben, ein Schnäppchen ;)
Es ist aber auch bedeutet mehr Geld (vor allem bei der Jugend ) im Umlauf.
Ist die aus Stahl?
Wenn ja, dann solltest Du mindestens 500k fordern. :op:
Na ja, ich denke nur weil man an eine Preissteigerung glaubt ist man nicht automatisch in der Lage da auch zu investieren.
Das geht schon bei 100k bei den wenigsten einfach mal so geschweige denn bei 400k…
Deshalb ist zu schauen ob jemand auch wo investiert nicht unbedingt der richtige Weg um Ihm zu glauben.
Mir rollt es irgendwie eh die Fußnägel hoch wenn ich das Wort Asset mit meinen geliebten Uhren in Verbindung bringen soll.
Hihi, noch vor 2,5 Monaten schrieb ich dies und jetzt scheint es noch absurder :D
Anhang 287027
Interessant, Peter! So ändern sich die Zeiten.
Gemäß den Händlerprofis ist aber kein Zurückkommen der Preise in Sicht:
https://youtu.be/z1lv7mnVXA8
Richtig ! Aber nicht die Uhren. Und warum sollte mir eine Uhr besser gefallen, sobald sie das zehnfache kostet. Ich "kann" mich gar nicht ärgern, dass ich anstatt 390 K€ damals nur 39 K € bekommen habe. Zum einen, weil ich es als Anzahlung für eine richtig goile Uhr nahm, zum anderen weil ich sie auf dem Weg von 39 auf 390 k schon längst veräußert hätte. Die Uhr ist für die wenigsten im Alltag tragbar.
Und ja ich bin mir zu 100% sicher, dass das "Zurückkommen" keine 2 Jahre mehr dauern wird, denn die Preisdynamik ist derzeit zu stark, zu schnell und somit explosiv.
An ein Zurückkomen glaube ich nicht, Peter. Glaube eher zukünftig an Preise wie auf dem Kunstmarkt. Aber lassen wir uns überraschen. Bleibt spannend...
Guter Punkt Peter. Auch mein Ärger hält sich über so manchen Verkauf in engen Grenzen, da ich mir dafür was schönes anderes gekauft habe. Man muss immer den gesamten Kontext sehen. Und das es irgendwann Menschen gibt, die solche Summen für eine simple Stahl- oder Golduhr raushauen, sprengt auch heute noch meine Vorstellungskraft.
Ich bin auch sicher, dass das nicht mehr so schrecklich lange gutgehen wird. Das geht aktuell einfach viel zu schnell. Dieses Spiel, dass einer den Preis hochsetzt und die anderen mitziehen, geht nicht ewig gut. Das die Händlerprofis das anders propagieren ist schon klar. Die haben an einer Umkehrung kein Interesse. Aber was aktuell passiert erinnert mich an den Neuen Markt. Preise steigen, der Wert aber nicht.
Wer sind die zwei?
Mich würde mal die Meinung von John Reardon interessieren.
Ihn habe ich bis jetzt immer als zurückhaltenden und umsichtigen Spezialisten empfunden. Seine Meinung hätte Gewicht für mich.
Aber ja, Geld ist da. Leute können oder wollen immer noch nicht Reisen.
Strafzinsen sind überall.
Werthaltige Autos oder Kunst ist noch schwerer zu bekommen oder overpriced.
Immobilien hat man entweder schon oder kann sie nicht bezahlen.
Aktien und Kryptos sind volatil.
Also seltene Uhren.
Also geht es nach oben und wir alle warten auf den Dip.
Genau wie ich seit 10 Jahren auf den Dip bei den Immobilien warte. :wall:
Klasse Post!:D
Was hier teilweise völlig außer acht gelassen wird, ist dass der "Durchschnittsreiche" das Thema Uhren mittlerweile als valide Möglichkeit entdeckt hat um steuerfrei größere Beträge zu vererben ;)
Steuerfrei dann über die Integration in Betriebsvermögen?
Wer hatte die denn in München dabei, warst das nicht Du Peter ? Einfach eine Schönheit aber tragen, nein, heute nicht mehr, leider.
Wüsste nicht, warum man (ich) 5711,12 oder 15202 nicht tragen sollte, sind ja eigentlich schöne Uhren
Ich finde es besteht noch ein marginaler Unterschied zwischen 5711 und 5711r die leider mittlerweile viele kennen die Dir evtl nicht so wohlgesonnen sind. Ich brauch das nicht, zumindest nicht überall.
Mit der jetzigen Preisentwicklung würde ich mir lieber einen Umweg nehmen und mich bei 5204, 5270, 5970 und 3970 erkündigen.
In diesem Thread habe ich mehrmals 5711 bei 100k getippt. Aber die jetzige Entwicklung hätte ich mir damals nicht vorstellen können.
Sobald Preise von Nautilus (außer 5740) Preise von diversen Grand Complications übersteigen, ist die Situation für mich mehr als verrückt.
Ist Ähnlich wie bei nur Daytona 116500 WD .
In Deutschland zz.auf C 24 nur 2 (Zwei) bei Händlern verfügbar.
Unter 50 K läuft da praktisch nix mehr. Das sind Regionen wo Vollgold Modelle durchaus in Schlagdistanz sind.
Da kommste echt ins Grübeln. :kriese:
Siehe mein Thread zur Aqua.
Unerreichbare Ziele kommen gerade mit keinem oder wenig Einsatz ins Schlagdistanz.
Ganz schön schön und zu gleich fürchterlich.
Wo steckt eigentlich Mr.Lascases…?:bgdev: