Hallo zusammen,
direkt vor weg, meine Vorstellung wird etwas länger :winkewinke: Ich hoffe der ein oder andere hat Freude am Lesen.
Mein Name ist Alexander, bin Mitte 30 und komme aus der Gegend von Marburg.
Ich habe gestern schon mal versucht herauszufinden, wo meine Begeisterung für (mechanische) Uhren herkommt. Die am längsten zurückliegende Erinnerung, die mir eingefallen ist, müsste so 20-25 Jahre her sein. Mein damaliger Trompetenlehrer hat eine „Sinn“ getragen. Ich weiß nicht, wie genau wir auf die Uhr kamen, aber er zeigte sie mir mit Ihrem Glasboden. Er erzählte mir, dass es eine mechanische Uhr sei, die keine Batterie bräuchte. Der Anblick durch den Glasboden hatte mich direkt fasziniert :verneig:.
Gestern wollte ich das Ganze hier eigentlich schon schreiben, aber ich hatte versucht zu rekonstruieren, was meine erste „richtige“ Uhr war. Ich konnte mich dunkel daran erinnern, mich schon mal in einem anderen Uhrenforum angemeldet zu haben. Nach etwas Recherche konnte ich meinen alten Thread dort finden :]
Da dieser Post aber auch schon sehr ausschweifend war und gute 10 Jahre her ist, versuche ich das Ganze etwas zusammenzufassen.
Meine erste „richtige“ Uhr habe ich mit ca. 15 von meinen Eltern im Urlaub geschenkt bekommen. Eine Fossil FS-4249. Wie man sieht, fand ich damals schon eher große Uhren (47mm) toll, auch wenn ich selbst heute noch ein eher durchschnittliches Handgelenk habe (ca. 17,5cm).
Mit Beginn meiner Ausbildung (Handwerk) kam dann das Tragen einer Uhr nicht mehr wirklich in Frage.
Nach der Ausbildung lernte ich einen Kollegen kennen, der auch auf der Arbeit seine Uhr trug 8o. Neugierig fragte ich ihn, ob er keine Angst um seine Uhr hätte.
Er sagte mir, dass die Uhr ein Saphirglas hätte und dadurch sehr Kratzer unauffällig wäre.
Also am Abend direkt mal die Suchmaschine angeworfen und schlau gemacht, was der Markt so her gibt.
Ich wusste was ich möchte: Saphirglas, min. 10 ATM, Automatikwerk und nach Möglichkeit mit Glasboden.
Meine Suche führte mich zu Junkers und ein paar Tage später war ich stolzer Besitzer einer Junkers 6860-1 TANTE JU.
Diese wurde mir leider schon nach einem knappen 3/4 Jahr geklaut, als ich sie nach dem Händewaschen bei einem Kunden vergessen hatte.
In einem anderen Forum bin ich dann auf die Marke Steinhart aufmerksam geworden. Früher war ich ein großer Fan der Navitimer Modelle von Breitling und Rolex hatte mir eigentlich gar nicht zugesagt, vor allem die Lupe gefiel mir nicht. Das hatte sich dann über die Jahre gewandelt und die Rolex DSSD war meine absolute Traumuhr, aber auch sehr weit außerhalb meines Budgets.
Bei Steinhart stieß ich dann auf die Ocean Forty Four. Welche dann auch wenige Wochen später meine neue Daily wurde.
2018 wurde diese dann von einer Edelstahl-Apple Watch 4 abgelöst, welche mir lange treue Dienste leistete. Welche dann 2022 von der Apple Watch Ultra abgelöst wurde.
Die Begeisterung für mechanische Uhren, gerade auch für Rolex, war über die Jahre immer mal mehr und weniger stark. Ich sagte mir immer, dass es keinen Sinn machen würde, eine so teure Uhr wie eine Sub bei der Arbeit zu tragen. Und sie nur am Wochenende zu tragen, dafür war sie mir dann doch auch irgendwie zu teuer.
Mittlerweile kostet sie auf Liste einige 1000€ mehr…
Ein kleiner Sprung zurück ins Jahr 2017, als die SD43 vorgestellt wurde und mich direkt in Ihren Bann zog. Früher hätte ich die SD4000 bevorzugt, da keine Lupe heute finde ich, ist eine Lupe bei einer Rolex fast Pflicht (Ausnahmen bestätigen die Regel…). Der rote Schriftzug, ein Traum. Vor ein paar Jahren erfüllte sich mein Vater den Traum seiner ersten hochwertigen mechanischen Uhr. Eine Krone sollte es werden und es wurde eine SD43. Aber ich war ja glücklich mit meiner Apple Watch…
Wenn ich zufällig mal an einem Konzi vorbeilaufen schaue, schaue ich immer gern mal ins Schaufenster. Die letzten zwei Wochen war ich mit meiner Frau im Urlaub auf einer Tour durch Italien mit einigen Städte-Trips. Was mit einem „Oh, schau mal ein Konzi, ich schau mal kurz im Schaufenster“ begann. Entwickelte sich in ein „In jeder größeren Stadt wird geschaut, ob es ein Konzi gibt, und es wird mal geschaut, was so im Schaufenster steht“.
Da ich keine wirkliche Kaufabsicht hatte und oft in Italien auch nicht so gutes Englisch gesprochen wird, hatten wir uns das reingehen gespart. Stück für Stück wurde die Leidenschaft für Uhren wieder stärker und jeden Abend ein paar Videos auf YouTube dazu geschaut.
Da ich selbst handwerklich tätig bin, faszinierten mich besonders die Restaurationen von Vintage-Watches. Ich war begeistert, was technisch alles möglich war. Ich suchte nach Videos von Leuten, die eine Rolex Diver wirklich immer anhaben, und wurde auch fündig. Mittlerweile konnte ich mir vorstellen, mir den Traum einer Rolex zu erfüllen und diese „ohne Rücksicht auf Verluste“ 24/7 zu tragen. Und sie im Worstcase in einigen Jahren komplett aufarbeiten zu lassen.
Einer der letzten Zwischenstops war in Zürich. Nun wollte ich dann doch mal wissen, wie so eine Rolex Boutique von innen aussieht. Man machte uns freundlich die Tür auf und teilte uns aber leider mit, dass gerade zu viel los sei und kein Verkäufer verfügbar sei, wir können es gerne in 20-30 Minuten noch mal versuchen. Da wir aber noch ein paar Kilometer vor uns hatten, setzten wir unsere Reise fort. Da mir die SD43 an Hand der 43mm Angabe zu groß vorkam, sollte es auf kurz oder lang eine Sub (116610LN oder 126610LN) werden.
Der letzte Stop vor zuhause war bei meinen Eltern, und ich tauschte mich mit meinem Vater etwas aus und bat ihn darum, mal seine SD43 anprobieren zu dürfen. Und was soll ich sagen, ich habe zwar nicht das größte Handgelenk, aber da ich normal eine große, klobige Apple Watch Ultra gewöhnt war, kam mir die SD43 gar nicht so groß vor, und ich war einfach nur begeistert.
Zufälligerweise hatte @gomnik gerade erst seine SD43 hier im Forum zum Verkauf angeboten. Da es Probleme bei meiner Registrierung hier im Forum gab, konnte ich ihm keine PN schreiben, fand seine Anzeige aber auch auf Kleinanzeigen und nahm somit Kontakt mit ihm auf. Da seine Uhr auch schon die ein oder andere Tragespur hat, war es eigentlich genau das, was ich gesucht hatte.
Nach zwei sehr netten Telefonaten und etwas Philosophieren über die Uhrenwelt geht es eigentlich nur noch um ein paar Details.
Die Uhr soll nach acht Jahren wahrscheinlich zeitnah noch zu Revision.
Nur ist die Frage, lohnt es sich wirklich, die Uhr aufpolieren zu lassen, wenn sie wahrscheinlich in einigen Wochen / Monaten wieder so aussieht?
Ich hoffe man kann dem ganzen einigermaßen folgen, auch wenn teilweise etwas gesprungen wird, hat es meist mit dem Absatz davor oder danach zu tun.
Anprobe mit der Uhr von meinem Vater.
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