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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tritium weiß/vergilbt ?



Wayne67
10.05.2010, 13:47
Kann mir einer der Vintage Experten hier erklären wieso es von Vintage Uhren vergleichbarer Jahrgänge z.b 1977 1680 und 1980 1680 manchmal total unterschiedliche Tritium Blätter gibt:ka: . Während es bei einer vergilbt ist, ist es bei einer anderen noch fast weiß (und ich meine kein SL Tauschblatt).

Spielen hier Faktoren wie Sonneneinstrahlung etc eine Rolle oder ist das bloßer Zufall?:grb:

Gruß

Thomas

WUM
10.05.2010, 13:56
viel getragen in der Sonne unterwegs gewesen....leicht feucht in der uhr gewesen....

Gruss


Wum

Wayne67
10.05.2010, 14:25
Also beeinflussen Witterungsbedingungen die Verfärbung.

Demnach müßten dann Tresor Uhren oder kaum getragene Exemplare eher "weiß" sein?

Gruß

Thomas

NicoH
10.05.2010, 14:52
Könnte man denken, ist aber so einfach auch nicht zu sagen.

Keiner weiß wirklich, was genau Tritium zum Vergilben bringt. Früher dachte man, es wäre Sonneneinstrahlung. Dann tauchten vergilbte Tresoruhren auf, so dass Licht als Ursache ausscheiden musste. Einige dachten, es läge an Feuchtigkeit im Gehäuse... Vielleicht ist es aber auch die individuelle Zusammensetzung oder irgendwas ganz anderes :ka:

WUM
10.05.2010, 15:09
stimmt....hab auch ne Uhr die eigentlich nur im Tresor liegt....gilbt sich auch...Zeiger weniger als Indexe (...und regelmässig gewartet)


Gruss


Wum

Wayne67
10.05.2010, 15:47
Dann bleibt dies wohl eines der letzten unerforschten Geheimnisse.....=(

marcel-wien
10.05.2010, 17:39
habe schon NOS safequeens gesehen bei denen das tritium eher ins orange ging. :grb:

hugo
10.05.2010, 19:19
es ist wohl eher der "kleber" der für die unterschiedlichen verfärbungen verantwortlich ist.

die leuchtmasse ist ja kein reines tritium sondern eine masse mit unterschiedlichen bestandteilen.das beigemengte tritium macht nur einen bruchteil aus,es regt nur die anderen bzw ein anders element zum leuchten an.

und da alles quasi zusammengemischtes pulver ist ......
wird ein "kleber" benötigt.
dieser verändert sich im laufe der zeit und ändert mitunter auch seine farbe.

Wayne67
11.05.2010, 11:04
Gibt es dann eine nachweisliche Kontuinität? Also sind Uhren von sagen wir 1978-1981 generell eher weiß oder ist auch beim Kleber "Bruder Zufall" am Werk?

hugo
11.05.2010, 12:25
zufall

newharry
11.05.2010, 13:01
Original von hugo
zufall
Na, als Zufall würd ich's nicht bezeichnen ;) ... es sind sicherlich nachvollziehbare chemisch-physikalische Prozesse, die Einflußfaktoren sind aber wohl vielfältig und die genauen historischen Umstände in den wenigsten Fällen genau nachvollziehbar, was Schlußfolgerungen denkbar schwierig macht ...

Xandi
11.05.2010, 17:01
Ich denke auch, dass Feuchtigkeit eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielt, musste das gerade schmerzlich an einem Zeiger erfahren, dessen Oberfläche ich mit Ethanol (ist zwar kein Wasser, aber ebenso ein polares Lösungsmittel) gereinigt habe. Dabei ist vermutlich etwas zuviel Alkohol an die Leuchtmasse gekommen und schwupp-die-wupp war der Zeiger eine Nummer dunkler/gelblicher X(

Wayne67
11.05.2010, 17:25
Das mit der Feuchtigkeit würde dann aber bedeuten dass es "bessere" (dichtere) und "schlechtere" (weniger dichte) Uhren gibt. Von Einzelfällen abgesehen denke ich aber dass dies nicht sein sollte. :grb:

newharry
11.05.2010, 20:12
Warum nicht? Das ergebit ja nicht zwangsläufig zufällig ;) ... gerade eine "Safe-Uhr" kann innerhalb von 20 Jahren wohl ganz schön unbrauchbare Dichtungen haben ... eine zwar immer getragene, aber laufend gewartete Uhr, bei der regelmäßig die Dichtungen getauscht wurden, kann da - von diesem Faktor aus gesehen - noch "besser" aussehen ...

Wayne67
12.05.2010, 11:00
Da stimme ich zu, allerdings sind die Bedingungen einer Safe Uhr wesentlich freundlicher-außer du lagerst ihn am Meeresgrund.

Xandi
12.05.2010, 11:57
Das kommt auf den Safe an, manch einer ist in die Aussenwand eingelassen, darin wird's dann tagsüber warm oder gar heiss und nachts kühlt er ab - ideale Bedingungen für Kondesfeuchtigkeit die dann über Wochen/Monate/Jahre ungestört auf den Inhalt einwirken kann...

Wayne67
12.05.2010, 12:13
Dann ist ein Safe eben nicht der sicherste Platz für eine Krone..;)

Sieht also so aus als ob Feuchtigkeit der Hauptverantwortliche für die Verfärbungen darstellt..

PD911
12.05.2010, 18:47
In einem anderen Beitrag wurde gerade auf eine Internetseite zu Leuchtfarben verwiesen.

Dort fand sich folgender Hinweis:

STABILITÄT VON LACKEN

"Im Tritiumleuchtfarbendepot wird der verwendete Lack dauernd mit Elektronenstrahlen, die von der Tritiumleuchtfarbenschicht ausgesendet werden, beschossen. Diese Strahlung kann ungeeignete Lacksysteme mit der Zeit verändern oder gar zerstören (Lack wird braun).
Da der gebräunte Lack nun einen grossen Teil des von der Tritiumleuchtfarbe ausgesandten Lichts absorbiert, sinkt die Lichtstärke stetig ab."

Wahrscheinlich wurden für die Zifferblätter einfach verschiedene Lieferanten / verschiedene Lacke eingesetzt, dadurch altern einige schneller und andere langsamer.

Toll: Uhren mit diesen ungeeigneten Lacksystemen erzielen bei einigen Sammlern höhere Preise.

Vanessa
12.05.2010, 19:15
Das Web ist geduldig....und diese Zusammenfassung ist falsch- Tritium sendet kein Licht aus...

newharry
13.05.2010, 09:50
Original von Vanessa
Das Web ist geduldig....und diese Zusammenfassung ist falsch- Tritium sendet kein Licht aus...
Genau, es dient ja nur der Anregung der Leuchtpartikel. Und was das stetige Absinken der Lichtstärke angeht so läßt sich dies bei bereits braun verfärbten Indizes wohl zu einem großen Teil auf die Halbwertszeit von Tritium zurückführen - welcher Teil davon auf die Verfärbung des Lacks (!) zurückzuführen ist läßt sich wohl schwer herausrechnen ...

Master GMT
13.05.2010, 13:07
Original von newharry

Original von Vanessa
Das Web ist geduldig....und diese Zusammenfassung ist falsch- Tritium sendet kein Licht aus...
Genau, es dient ja nur der Anregung der Leuchtpartikel. Und was das stetige Absinken der Lichtstärke angeht so läßt sich dies bei bereits braun verfärbten Indizes wohl zu einem großen Teil auf die Halbwertszeit von Tritium zurückführen - welcher Teil davon auf die Verfärbung des Lacks (!) zurückzuführen ist läßt sich wohl schwer herausrechnen ...

Wie ist das bei den derzeitig verwendeten Stoffen?

northlight
13.05.2010, 14:51
Also in der Uhrenindustrie ist das "in Tradition" so das die Marken immer mehrere Hersteller/Lieferanten für Ihre Zulieferteile haben. heute sind das mindestens 2 - früher waren das oft mehr. Das war ein Sicherheitsfaktor um Fälle abzudecken, sollte mal z.B. eine Fabrik abrennen o.Ä.
Daher sind bei den Materialmischungen (wo auch ein Teil Tritium war) immer Abweicheungen entstanden, trotz gleicher Auftraggeber Vorgaben - hier mehr/da weniger.
Da Aufträge z.B. im gleichen Jahr für "fast" gleiche Uhren (z.B. Sub 16800 vs. SD 16660) and verschiedenen Orten hergestellt wurden kann man so gut wie nie davon ausgehen, troz gleichem Alters die gleiche Farbe zu erwischen.

Big Ben
13.05.2010, 16:43
Original von newharry
Warum nicht? Das ergebit ja nicht zwangsläufig zufällig ;) ... gerade eine "Safe-Uhr" kann innerhalb von 20 Jahren wohl ganz schön unbrauchbare Dichtungen haben ... eine zwar immer getragene, aber laufend gewartete Uhr, bei der regelmäßig die Dichtungen getauscht wurden, kann da - von diesem Faktor aus gesehen - noch "besser" aussehen ...

Kann nicht gerade bei einer oft zerlegten, gewarteten oder reparierten Uhr es zu einer schnelleren Verfärbung des Tritiums kommen? Da das Blatt und die Zeiger längere Zeit / mehere Tage „offen“ herumliegen und somit mehr Feuchtigkeit aufgenommen wird??