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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Käpt’n Percy und das Ewige Eis - die längste Reise meines Lebens...



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Hypophyse
10.03.2019, 00:35
„Huch, was zieh ich heute nur an?“ :rofl:


Nur: die „speziellen Themenkreuzfahrten“, würde mich jetzt doch interessieren, was darunter zu verstehen ist... :grb: :D

Dort siehst du viele Pottaale. :gut:

Carsten65
10.03.2019, 01:21
...Nur: die „speziellen Themenkreuzfahrten“, würde mich jetzt doch interessieren, was darunter zu verstehen ist... :grb: :D

Aber sowas von +1

löwenzahn
10.03.2019, 08:36
Danke für´s Mitnehmen Percy. Ein sensationeller Reisebericht.

Michael

Mawal
10.03.2019, 08:36
Sehr geil Percy: Story und Bilder! Mit Belstaff auf Kajaktour durch die Arktis, das Forum ist stolz auf dich! :verneig:

elly
10.03.2019, 11:32
Unglaublich schöner einsame Ort, wo es keine Hütte von Mensch gibt, den kann man nur mit dem Mond vergleichen. Ich wäre gern dahin gereist. :winkewinke:

herriflens
10.03.2019, 11:48
Sehr geil Percy: Story und Bilder! Mit Belstaff auf Kajaktour durch die Arktis, das Forum ist stolz auf dich! :verneig:

Eher ohne Belstaff auf Kajaktour :D

Mawal
10.03.2019, 12:24
Eher ohne Belstaff auf Kajaktour :D

Die Absicht zählt :rofl:

PCS
10.03.2019, 12:29
:op: :rofl:

PCS
10.03.2019, 16:07
Heute ist Samstag. Unser Ziel: Neko Harbour. Bereits gestern Abend wurde bekannt gegeben, dass sich die Ankunft und somit auch alle Touren um eine Stunde verzögern werden. Grund dafür sind die örtlichen Gegebenheiten bzgl. Eis und Sicht. Eine Stunde länger schlafen also. Das nimmt man ja gerne mal mit.

Denkste. Punkt 7:45 meldet sich eine Männerstimme (!!) von über meinem Bett und erklärt dass – genau – alle Touren heute eine Stunde später beginnen. WTF?! Danke für gar nix!

Wobei, doch. Die Stimme, es ist übrigens die von Expeditionsleiter Iggy, sagt auch noch, man solle unbedingt an Deck kommen. Es lohne sich. Naja, da ich ja jetzt eh schon wach bin, warum nicht. Rein in die Klamotten, sicherheitshalber mal ne lange Unterhose angezogen, ein paar Layer geschnappt und rauf auf Deck 10.

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Iggy hat nicht untertrieben. Es ist traumhaftes Wetter. Blauer Himmel, die Sonne kommt gerade hinter den Bergen hervor, sensationell schön. Antarktis vom allerallerfeinsten. Der kleine Strand ist in Sichtweite, die dort beheimatete Pinguinkolonie kann man auch schon – nein, nicht hören, aber riechen. Mmmmmmmm....

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Um den überall um uns herumgleitenden Eisbergen noch näher zu sein, begebe ich mich an den Bug auf Deck 6. Hier verweile ich bestimmt eine Stunde. Dank der Sonne sind die Temperaturen mehr als aushaltbar, nahezu windstill ist es auch. Ein echter Traum.

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Die weiße Gruppe ist heute erst die vorletzte, die von Bord darf. 12:30 laut Plan, 13:30 somit, die eine Stunde Verzögerung miteingerechnet. Fünf Stunden sind in der Antarktis eine Ewigkeit, wenn es ums Wetter geht. Und so ist es zu dem Zeitpunkt denn auch schon lange vorbei mit dem schönen Wetter. Also zumindest mit blauem Himmel und Sonnenschein. Es ist allerdings weiterhin trocken und windstill, was ja auch schonmal was ist.

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Zipped & Clipped hinunter zum Club, dort wieder in die Schuhe rein und warten. Warten, warten, warten. Ich bin im letzten Zodiac der Gruppe und das dauert dann eben mal.

Die Überfahrt durch das Eisfeld ist weit weniger spektakulär als es vom Schiff aus gesehen den Anschein macht. Die Anlandung am Strand ebenfalls recht angenehm und einfach. Von dort aus hat man zwei Möglichkeiten der Freizeitgestaltung: einen Berg erklimmen oder am Strand bleiben und Baby-Pinguine beobachten. Na dreimal dürft Ihr raten......

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Auch hier sind die Baby Pinguine keine richtigen Babys mehr, allerdings noch deutlich „plüschiger“ als die Tage zuvor. Und sie sind extrem neugierig. Einer von ihnen macht sich am Stativ eines Expeditionsmembers zu schaffen, ein anderer erkundet die orangene Schnur, die die Grenze markiert, bis zu der wir als Passagiere gehen dürfen. Kurzerhand verschiebt der Pinguin diese ein Stück weit. Naja, ist ja auch sein gutes Recht. Er wohnt ja hier.

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Herrlich zu beobachten: die Jagdszenen. Kinder, die ihre Eltern jagen um an den gefangenen Fisch zu kommen, Jungpinguine, die sich gegenseitig jagen und dabei einen ordentlichen Spaß haben. Süß. Echt süß.

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Ungefähr 400 Fotos mache ich, dann entsinne ich mich an das, was Iggy beim allerersten Briefing gesagt hat. Was immer man auch mache, wie viel Foto und Video man auch aufnehme, man solle sich auch einfach mal hinsetzen und die Umgebung auf sich wirken lassen.

Ich suche mir also kurzerhand einen Stein und mache genau das. Und es tut verdammt gut. Ich realisiere, wie unglaublich klar die Luft ist. Ich schaue mich um, beobachte die Pinguine, die wiederum beobachten mich, zumindest der eine oder andere. In der Bucht liegt die Quest. Ich beobachte die Zodiacs, wie sie kommen und gehen.

Rechts neben mir der riesige Gletscher. Einer der aktivsten hier. Alle paar Minuten bricht irgendwo ein Stück unter gewaltigem Donnern herunter. Ein irres Schauspiel. Stürzt ein ganz großes Stück ins Meer, löst das einen Mini-Zunami aus. Man solle die Pinguine beobachten. Wenn sie den Strand hinauf flüchten, solle man ihnen das nach Möglichkeit sehr schnell gleichtun. Die sind aber weiterhin ganz entspannt. Kein Grund zur Panik also.

Hier zu sitzen ist einfach nur wahnsinnig entspannend. Übrigens hat es heute eine Premiere. Wir begannen unseren Trip ja auf den südlichen Shetland Inseln. Dann ging es in Richtung antarktische Halbinsel, doch auch hier landeten wir nicht direkt auf dem Festland. Heute aber ist es soweit. Zum ersten Mal habe ich den Boden des Kontinents Antarktika unter den Füßen.

Für mich ist es, nach Südamerika, bereits der zweite neue Kontinent auf dieser Reise, der sechste von sieben insgesamt, die ich bislang besucht habe. Nicht, dass ich da jetzt so extrem nach hinterher wäre, aber sich das mal so klar zu machen – hat schon was.

Wie ich da so sitze, die Landschaft genieße, mir so richtig klar wird, „da zu sein“, vergeht die Zeit deutlich schneller als erwartet. Ich sehe die nächste, letzte Gruppe anlanden, was bedeutet, dass ich eigentlich schon längst hätte zurück an Bord gemusst. Huch! Wie konnte denn jetzt das passieren?

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Ein Glück sieht man das hier nicht ganz so streng. Wer mehr Zeit an Land will, der kann sie haben, muss dann allerdings ggf. ein wenig länger auf das nächste Zodiac zurück zum Schiff warten. Klar, wenn das nun alle machen würden, wäre das doof - wir erinnern uns an die 100 Personen Regel - aber im Normalfall geht sich das alles ganz gut aus.

Langsam begebe ich mich zur Zodiac Zone, mache meine Stiefel an den „Guanomatics“ sauber. Heute ist das auch echt notwendig. Viel Matsch und Penguin Poo. Außer mir wollen einzig einige Crewmitglieder zurück. Die Landgänge in der Antarktis sind nämlich nicht nur für die Passagiere, sondern auch für die Crew gedacht. Wer raus will (und gerade frei hat), der darf das. Und natürlich wird davon auch ausgiebig Gebrauch gemacht. Mit mir im Boot: meine Zimmerstewardess (hätte sie nochmal auf die Sache mit Cliff Carpenter ansprechen sollen), sowie die Assistant Maitre, die mich immer schon morgens so lieb mit meinen Lieblingscroissants umsorgt.

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Zurück an Bord dann erst einmal zur Tea Time. Da fällt mir ein, wir haben heute noch gar nicht über das Internet gesprochen. Bis kurz vor 12 Uhr lief das gar formidabel. Dann, gerade als ich meinen Bericht fertig hatte und einstellen wollte – war es weg. Bis: 13:30 Uhr. Als ich mich zum Landgang aufmachte, trudelten alle Nachrichten der vergangenen anderthalb Stunden ein. Da hatte ich selbstverständlich Anderes zu tun. Und jetzt? Geht wieder nix.

Man gewöhnt sich. An Alles. Auch an das. Punkt 17 Uhr ist es zurück, das Netz. Ein Traum. Also das Zeitfenster nutzen und alles posten, was geht. Derweil verpasse ich den Arctic Plunch und das Caviar on Ice Event auf dem Pooldeck. Da komm ich klar mit. Forum is wichtiger. Eindeutig!

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Um 18:30 Uhr heißt es dann erneut Recap & Briefing im Grand Salon auf Deck 6. Mit dabei: der Kapitän. Iggy bedankt sich zunächst einmal bei uns Gästen, dass wir immer brav aufgegessen hätten und somit für perfektes Wetter gesorgt hätten und übergibt das Mikro dem Kapitän. Nicht nur mir schwant spätestens jetzt: das ist KEIN gutes Zeichen.

Auch Captain Joost Elderling erklärt erst einmal, dass auf dieser Reise die besten Wetterkonditionen herrschten, die man sich nur vorstellen konnte. Die vergangenen zwei Reisen hätte jedes Mal mindestens ein Tag gecancelt werden müssen, dieses Mal lief alles perfekt. Damit hatte, gerade zu einem so späten Zeitpunkt, wirklich niemand gerechnet.

ABER...

Ich wusste es doch! Es erscheint eine Übersichtskarte der Drake Passage. Oben Feuerland. Da müssen wir hin. Unten die antarktische Halbinsel. Da sind wir. Dazwischen: ein Farbmix aus Orange, Rot und dunkelstem Dunkelrot.

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„Red is bad“ erklärt der Kapitän. Der dunkelrote Teil bedeute Wellen von 10 Metern und mehr. Das ist nicht gut. Das ist gar nicht gut. Er erläutert seinen Plan.

Wir haben zwei Tage Zeit, um zurück nach Südamerika zu kommen. Das heißt, wir sind extrem flexibel. Speziell, da die Überfahrt hinzu so problemlos und schnell geklappt hat. Statt zurück zum nördlichen Ende der Shetlands, fahren wir daher nun geschützt in die andere Richtung, Kurs Südwest.

In Sichtweite von Palmer Station werden wir den morgigen Tag verbringen und uns dann, gen Abend, so weit westlich wie möglich auf die Reise begeben. Auf diese Weise werden wir hinter dem Sturm durch die Drake Passage fahren. Der Captain ist guter Dinge, dadurch an Tag 1 ruhige See und gutes Wetter zu haben und rechnet lediglich an Tag 2 mit Regen und Wellen von 4 bis 5 Metern Höhe.

Das klingt ganz okay. Wobei mich das mit dem Sturm schon auch interessiert hätte. Aber nein, ist schon besser so. Denke ich.

Zurück in meiner Kabine betrete ich meinen Balkon, schaue in Richtung Bug und sehe, wie die Quest direkt auf eine riesige Wand aus blauem Eis zusteuert. Hmmmmm. Das ist nicht gut, denke ich mir. Titanic Feeling keimt auf. Das Schiff dreht nach Steuerbord. Na hoffentlich schaffen wir das noch.

Natürlich! Alles geplant. Wir umkreisen den größten Eisberg, den ich jemals gesehen habe. Fast in Griffweite zieht der an meinem Balkon vorüber. Die Geräusche des Eises, die des sich in den vielen Höhlen brechenden Wassers, der Hall, den dieses Gebilde aus Eis mit sich bringt, ist wirklich einmalig. Augenblicklich sinkt die gefühlte Temperatur um mehrere Grad. Nicht nur deswegen ein weiterer Gänsehautmoment dieser Reise.

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Es geht zum Essen. Erneut an den DACH Tisch. Heute ist da allerdings so ein wenig der Wurm drin. Zwar ist das Restaurant gerade einmal halb gefüllt, doch warten wir ewig. Nach einer Stunde haben wir außer dem Salat noch immer nichts gegessen, bis zur Hauptspeise vergehen zwei Stunden und was dann auf den Tellern ist, ist auch noch eiskalt.

Keine Ahnung, was da heute in der Küche los ist, doch habe ich sowas in den mittlerweile nun insgesamt 30 Tagen an Bord der Quest noch nie erlebt. Die Mitarbeiter im Service, die dafür ja auch nichts können, versuchen uns derweil ein wenig bei Laune zu halten. Funktioniert auch. Stimmung ist gut und so verlassen wir als einer der letzten Tische nach rund drei Stunden das Restaurant.

Nochmal kurz an die Observation Bar? Was für eine Frage. Dort bin ich bei Eintreffen heute allerdings der einzige Gast. Entsprechend stimmt Deborah, die Pianistin, auch einen James Bond Song nach dem Anderen an. Herrlich.

Ein paar weitere Gäste kommen noch hinzu, so richtig voll wird das heute aber nimmer. Wir reden über das Leben an Bord, über Kapitäne, Schiffe, Havarien. Gemütlich. Eigentlich will ich gar nicht gehen, aber morgen muss ich relativ früh raus. Es wartet: meine zweite Kajak-Tour. OMG! Dabei hat mein linker Knöchel doch noch nicht mal die Erste richtig überwunden.

Übrigens der Grund, warum ich seit heute Abend wieder vermehrt mit dem Aufzug unterwegs bin. Zu schmerzhaft, das Treppensteigen. Dennoch, heute habe ich es noch einmal auf 19 Stockwerke geschafft. Immerhin. Na dann: Gute Nacht!

siebensieben
10.03.2019, 16:22
Percy, eigentlich müsstest Du deinen Reisebericht in ein Buch kleiden. Aber gibt's vielleicht schon genug, dennoch hätte es das Zeug zum Bestseller. :gut: :verneig:

Jubilado
10.03.2019, 16:50
Wie gewohnt, wieder einmal eine großartige Reportage vom Ende der Welt.
Was soll man dazu noch groß sagen, es gehen mir so langsam die Superlative aus.;)

Aber eines noch, gute Besserung Deinem Knöchel Percy:gut:

Freue mich auf die nächste Fortsetzung.:flauschi:

CHT
10.03.2019, 17:43
Servicelink:
google zu "Themen Kreuzfahrten" (https://www.captain-kreuzfahrt.de/magazin/10-skurrilsten-themenkreuzfahrten-fkk-sex-zombie-52597/) 8o


das mit dem stricken muss ich mir mal näher ansehen :rofl:

buchfuchs1
10.03.2019, 18:47
Seit 30 Tagen bist du an Bord 8o

pemi
10.03.2019, 18:59
AMAZIN´ ... darf ich wissen, was solch eine Reise kostet?

siebensieben
10.03.2019, 19:02
Steht auf der Seabourn-Internetseite. Vielleicht RLX-Abschlag - oder Percy ist eingeladen, wer weiß, wer weiß... ;)

goldencolt
10.03.2019, 19:07
Seit 30 Tagen bist du an Bord 8o

Ich meine, er hat insgesamt 30 Tagen an diesem Typ Schiff verbracht (Quest). Nicht jetzt und nicht an einem Stk.

tigertom
10.03.2019, 19:08
Grandios, einfach grandios! :verneig:

Bullit
10.03.2019, 19:25
Der beste Thread seit Jahren! Danke! :dr:

Gruß

Erik

chrisom-77
10.03.2019, 20:03
Percy: einfach sensationell!

Der hier dürfte neben den Bond-Songs wunderbar als Soundtrack passen:

https://youtu.be/Ck6BCzMcKiE

PCS
10.03.2019, 21:25
Ich meine, er hat insgesamt 30 Tagen an diesem Typ Schiff verbracht (Quest). Nicht jetzt und nicht an einem Stk.

Genau. Vorletztes Jahr war ich schon einmal 16 Tage auf der Quest. Heute vor zwei Wochen bin ich ab Bord gekommen. Macht zusammen 30 Tage.

elly
10.03.2019, 21:41
ist das zu viel? ah...nicht mehr als 800 Tagen im Atmosphäre im Raumschiff von ein Astronaut Krikaljow :grb:

Muigaulwurf
10.03.2019, 22:01
Bester. Bericht. Ever! :verneig:

Soo geil Percy!

frame
10.03.2019, 22:44
Das Bild von dem Eisberg - der Wahnsinn!

ferryporsche356
10.03.2019, 23:04
Ich bin, was Reisen betrifft, ein absoluter Langweiler, auf einem Kreuzfahrtschiff hat man mich noch nie gesehen und wenn ich ehrlich bin ist mir das auch bisschen ein Graus.

Aber diese Reise, dieser Thread, ist einmalig. :verneig: Ich freue mich tatsächlich jeden Tag darauf Neues von Käpt'n Percy zu lesen. Hab vielen Dank fürs Mitnehmen! :dr: Ganz, ganz großartig. :verneig:

salvatori
11.03.2019, 12:31
Einfach der Hammer was du uns hier bietest - danke

siebensieben
11.03.2019, 13:41
Ich bin, was Reisen betrifft, ein absoluter Langweiler,

Stimmt, eine Welt-Reise nach Neuleiningen ist für Dich deutlich mehr Herausforderung als für Percy das Ende der Welt. Fängt ja schon bei der Suche nach einer Unterkunft an. ;) ;)

Percy, mach hin, ich brauche neuen Stoff!

Micha-K
11.03.2019, 13:48
Wow Percy, ganz herzlichen Dank für deinen spannenden Reisebericht. Wirklich absolut weltspitze :gut:

PS: irgendwie hast du ein bisschen Ähnlichkeit mit Arved Fuchs...:]

siebensieben
11.03.2019, 15:24
Aber bisschen mehr unkomfortabel auf der Dagmar Aaen, also auf seinem Boot. ;) Kojen als Alkoven, nicht mit Balkon.

franklin2511
11.03.2019, 16:03
Was für ein atemberaubendes Erlebnis muss es sein, am Ende der Welt in einem kleinen Kajak vor so einer Kulisse umherzuschippern. Wahnsinn!

PCS
11.03.2019, 16:37
Hey! Heute hat‘s ja scheinbar stabiles Internet. Dafür schaukelt es ganz ordentlich. Bericht von Sonntag folgt gleich....

PCS
11.03.2019, 16:50
Warum schaukelt das so? Sind wir denn noch gar nicht da? Ein Blick auf die Uhr: es ist kurz nach halb Acht. Wir müssen da sein. Aber – das schaukelt so. Und knallt. Und vibriert. Wir können noch nicht da sein.

Klar, man könnte nun aufstehen und nachschauen. Auf der anderen Seite – wofür gibt’s die Marine Traffic App? Also schnell nachgeschaut. Seabourn Quest, Status: stopped. Wir sind also doch da.

Aber dieses Schaukeln und Vibrieren... Okay, stehe ich halt doch mal auf und schaue nach. Das, was ich sehe, stimmt mich nachdenklich. Wir liegen vor der Palmer Station. Das stimmt also schonmal. Nur das mit der geschützten Bucht, das hatte ich wohl falsch verstanden. Es herrscht Seegang. Ein langgezogener Schwell, so hoch, dass es den Bug der Quest selbst im Stand aus dem Wasser hebt. Heftig.

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Entsprechend eindrucksvoll brechen die Wellen an den Felsen der Insel. Der Himmel ist grau. Es schneit. Horizontal. Okay. Das hatte ich mir definitiv anders vorgestellt.

Punkt 7:45 Uhr dann die obligatorische erste Durchsage. We are ready for the white group. Zipped & Clipped. White Group, das bin ich. Heute jedoch nicht. Denn: ich habe ja eine weitere Kajak Tour gebucht. Und wer eine Kajak Tour gebucht hat, der hat für jenen Tag ein Landing Ticket, dass ihn berechtigt, mit einer Gruppe seiner Wahl von Bord zu gehen.

Landing ist heute allerdings eh nicht. Heute gibt es nur eine Scenic Tour mit den Zodiacs. Meine Trumpf-Karte diesbezüglich spiele ich allerdings erst am Mittag aus, in der Hoffnung, dass das Wetter bis dahin besser wird.

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Erst also die Kajak Tour. Meine startet um 10, die erste bereits um 8. Ich schaue nochmal raus und denke mir, das kann nicht funktionieren. Das kann einfach nicht funktionieren. Der Seegang ist viel zu stark, der Wind, einfach alles. Ich warte also gespannt auf die Durchsage, dass die Tour gecancelt wird. Doch die Durchsage kommt nicht.

Verdammt, wie viele Layer soll ich denn heute anziehen bei diesem Dreckswetter? Das geht doch gar nicht. Das kann nicht gehen. Alle drei Minuten gehe ich auf den Balkon um mich davon zu überzeugen, dass das nicht gehen kann.

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Irgendwann entscheide ich mich dann für ein proaktives Vorgehen. Ich rufe den Guest Service Manager an und sage ihm, dass die Kajak Tour bei den Wetterbedingungen ja wahrscheinlich nun wirklich nicht stattfinden könne. Doch, sagt er mir. Findet statt. Die erste Gruppe sei grad draußen und sie hätten eine geschützte Bucht, wo die Kajaks dann zum Einsatz kämen. Werde bestimmt schön sagt er und wünscht mir viel Spaß.

Grmpf. Danke, danke. Also gut. Rein in die Klamotten. Zwei dicke Socken – reicht das für heute? Andererseits, die Neoprenschuhe sind so eng, dass da mehr eh ned geht. Am besten beide Thermounterhemden übereinander ziehen, Hemd, den Belstaff Cardigan (diesmal wirklich!). Reicht das? Doch noch eine Thermojacke drüber? Die hätte zumindest eine Kapuze. Allerdings wäre das kontraproduktiv ob des wasserdichten Halsabschlusses des Kajakanzugs.

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Eine Durchsage unterbricht meine quälende Unschlüssigkeit. „Unfortunately“, sagt die Kreuzfahrtdirektorin und ich denke mir nur YESSS! YESSS! YEEEEEEEEESSSSS!!!!!

Bedauerlicherweise habe man keine Gegend gefunden, in der das Kajak fahren möglich sei und müsse daher die 10 Uhr Gruppe absagen. WOOOOOOHOOOOOO!!!!!!

30 Sekunden später klingelt mein Kabinentelefon. Wie ich vielleicht gerade mitbekommen hätte (Kunststück, wie nicht?) wäre meine Tour abgesagt. Sie würden mich aber sehr gerne auf die 12 Uhr Tour umschreiben, weil die ziemlich sicher stattfinden könnte. Und wenn doch nicht, dann eben die um 14 Uhr.

Verdammt! Verdammt, verdammt, verdammt. Der Gedanke, nun alle zwei Stunden zwischen Hoffen und Bangen zu sein, ob oder ob nicht, den finde ich wenig attraktiv. Außerdem will ich ja mit dem Zodiac raus. Also sage ich der Dame des Landausflugteams das genau so, dass ich später eben mit den Zodiacs raus will und dass das halt deutlich besser sei für Fotos. Hat sie natürlich Verständnis für.

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Als Tourtermin habe ich mir 11 Uhr vorgenommen, einstweilen mache ich es mir in der Observation Lounge gemütlich. Um 11 allerdings ist das Wetter noch immer nicht besser. Also bis zur nächsten, vorletzten Gruppe warten. Das wäre 12:30 Uhr.

Auch bis dahin ändert sich nicht viel an den Gegebenheiten. Also was soll’s. Bis auf den letzten Drücker mag ich nunmal auch nicht warten. Somit auf zur Kabine und fertig machen. Zipped & Clipped, das geht inzwischen ordentlich fix. Hinter zu Deck 5, Schuhe an und anstellen fürs Zodiac. Das dauert heute nochmal etwas länger, da die Bedingungen fürs Borden der kleinen Boote recht widrig sind.

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Zwar dreht die Brückencrew das Schiff immer so, dass der Anleger bestmöglich geschützt ist, dennoch reißt es die Boote immer wieder einen halben Meter auf- und abwärts. Irgendwann dann bin ich an der Reihe, letztes Boot, letzter der einsteigt, somit Platz ganz vorne im Boot. Lieblingsplatz. Läuft.

Wir tuckern erst ein wenig herum, dann fahren wir zu einer kleinen Bucht mit massig Eis. Das ist schon ziemlich beeindruckend, da auf einmal mittendrin zu sein, zumal der Schwell das Packeis heftig nach oben und unten drückt.

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Tiere gibt es auch zu sehen. Seehunde, Elephant Seals, Pinguine. Diesmal keine Gentoo- sondern Adéliepinguine. Auch schön. Ebenfalls dabei: Kormorane und Giant Petrels. Zu Deutsch laut Google: Riesensturmvogel.

Für mich heute grad deutlich spannender: die Eisberge überall. Irre Gebilde, riesengroß zum Teil. Zwei sind in etwas Entfernung zu sehen. Ob wir da hinwollen, fragt der Mann hinterm Steuer. Aber sicher doch! Dann aber schnell, meint er. Um so besser.

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In unserem Zodiac sind nur 10 der 16 Plätze belegt, zu meiner Freude ist auch niemand dabei, der etwas gegen eine forschere Fahrweise hat und so pflügen wir im Eiltempo die großen Wellen entlang. Ein riesen Spaß. Ich liebe es. Kurz zu den Eisbergen, die aus der Nähe noch brutaler wirken, dann mit gleichem Tempo zurück in Richtung Palmer Station. Dort dürfen wir aber wie gesagt nicht anlanden. Schade, wäre sicher interessant gewesen.

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Zurück zum Schiff. Was? Ehrlich? Jetzt schon? Ein Blick auf die Uhr verrät, dass wir tatsächlich schon rund anderthalb Stunden draußen sind. Krass, wie die Zeit hier vergeht.

Bei Rückkehr werde ich schon erwartet. Für 16 Uhr habe mich der Kapitän auf die Brücke eingeladen. Cool! Wir beide kennen uns wie gesagt schon von meiner ersten Reise auf der Quest. Als ich die Brücke betrete, ist das Team gerade dabei, die Rückholung der Zodiacs und Kajaks zu koordinieren. Außerdem muss das Schiff ständig mittels Bug- und Heckstrahlrudern in Position gehalten werden. Denn einen Anker haben wir auf Grund der Tiefe auch heute nicht gesetzt.

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Wir setzen uns hin, trinken Tee und reden über eine Stunde über die Reise und das Schiff. Aus jedem Satz kann man heraushören, wie glücklich er ist, genau dieses Schiff zu kommandieren. Rund 100 Schiffe habe die Carnival Corporation. Dieses hier sei das Einzige, auf dem dem Kapitän vollkommen freie Hand gelassen werde. Ushuaia am Sonntag verlassen und zehn Tage später auf den Falklands sein. Das ist die Vorgabe. Alles dazwischen liegt allein in seiner Entscheidung. Eine Freiheit, die heutzutage in dem Metier ansonsten nicht mehr vorhanden ist.

Er zeigt mir Bilder von den letzten Reisen. Einmalige Momente. Jede Reise ist anders. Keine mit der anderen vergleichbar. Bezüglich angelaufener Punkte, Stimmungen, Wetter. Mit letzterem hatten wir wirklich enormes Glück. Vielleicht die beste Reise der Saison.

Er stellt mir seinen Ice Pilot vor. Ein erfahrener ehemaliger Eisbrecher Kapitän, der ihm über die gesamten Reisen zur Seite steht. Auch das keineswegs Usus bei solchen Reisen. Bei Seabourn allerdings schon.

Irgendwann muss aber auch er sich für die kommende Überfahrt vorbereiten und ich wechsle auf meine Kabine. Abschiedsstimmung keimt auf. Antarktis. Das war es jetzt also. Noch einmal setze ich mich auf meinen Balkon und genieße die Eindrücke, die da auf mich einfließen.

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Und wie ich da so sitze, dem Knacken, Knistern und Bitzeln des Eises lausche, denke ich mir, genau diese Situationen in den vergangenen sechs Tagen dann vielleicht doch etwas zu wenig genossen zu haben. Vielleicht wäre es besser gewesen, Kamera und iPhone hier und da einmal mehr beiseite gelegt zu haben und stattdessen einfach nur „gewesen“ zu sein.

Nun allerdings ist es zu spät für diese Erkenntnis. Die Landschaft beginnt langsam, sich zu bewegen. Das war’s mit Antarktika. Definitiv. Kein Zurück. Ich schaue den schneebedeckten Gebirgen, den Gletschern noch lange nach. Ab und an zieht ein Eisberg vorbei. Gewohnter Anblick der vergangenen Tag, doch jetzt zunehmend seltener. Eine kleine Träne kann ich mir ob dieser Gedanken dann doch nicht verkneifen.

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Recap & Briefing gibt es heute erneut, da kann ich aber nicht hin. Grund: man hat mir nochmal einen Tisch im Thomas Keller reserviert. Damit möglichst viele Gäste in den Genuss des Grill-Restaurants kommen, werden die Tische in der Regel doppelt vergeben. 18:30 und 20:30.

Meine Tischnachbarin heute ist eine ältere Dame aus West Hollywood. Kreuzfahrt Profi, allerdings das erste Mal mit Seabourn unterwegs. Genügend Stoff für Unterhaltungen ist also in jedem Fall vorhanden.

Was esse ich denn heute? Nochmal das Gleiche wie ein paar Tage zuvor? Irgendwie doof. Ich entscheide mich für eine Foie Gras Pastete als Vorspeise und das gegrillte T-Bone vom Kalb. Gerade dieses ist eine vortreffliche Wahl. Butterzart, saftig und wunderbar aromatisch. Ein Traum. Eigentlich dachte ich mir, zweimal Thomas Keller reicht. Nach diesem T-Bone bin ich mir dessen auf einmal aber gar nicht mehr so sicher.

Das mit den zwei Tischzeiten allerdings ist murks. Gerne hätte ich noch ein Glas Wein getrunken, doch sehe ich aus dem Augenwinkel schon die nächsten Gäste auf unseren Tisch warten. Da fühlt man sich doch direkt schuldig und so verlasse ich kurz nach halb Neun das Restaurant.

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Was jetzt? Irgendwie ist es noch so früh. Also nochmal schnell ins Hauptrestaurant und den DACH Tisch besucht. Denn meine neugewonnenen Freunde habe ich heute noch gar nicht gesehen.

Wie denn die Kajak Tour um 8 Uhr war, frage ich. Määp. Falsche Frage. Sie erzählen mir, dass man sie auf die Zodiacs gebracht hat und dann erst später bemerkt habe, dass das mit den Kajaks nicht funktioniere. Als Entschädigung gab es dann eine Zodiac Tour. Eigentlich ganz nett gedacht. Doch in den Neoprenanzügen auf einem Zodiac durch die Gegend zu fahren, morgens um Acht ist dann doch eine ziemlich eisige Angelegenheit.

Bei den Berichten wird mir allein schon vom Zuhören kalt und ich bin froh, die für mich sicherlich richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Ich komme gerade richtig zum Nachtisch. Ob ich auch noch was will? Oh nein! Ein paar Minuten zuvor hatte ich mich erneut am Chocolate Layer Cake versucht – und bin erneut kläglich daran gescheitert. Dieses Ding ist so mächtig, dass es für mich als einziges Nahrungsmittel des Tages taugen würde.

Apropos. Das mit dem „Gürtel im engsten Loch tragen“ hat sich mittlerweile dann auch schon wieder erledigt. Dafür geht’s meinem Knöchel wieder besser. Also wieder ein paar mehr Treppen laufen. 15 Stockwerke sind es heute. Immerhin.

Statt an die Observation Bar geht es heute mal wieder in den Club. Morgen ist Seetag. Das verspricht doch geradezu, dass da – vergesst es. Bereits lange vor Mitternacht hört die Band auf zu spielen. Die Gästezahl? Nennen wir es mal „übersichtlich“.

Kurz nach Mitternacht übernimmt dann ein asiatisches Ehepaar das Füttern der Jukebox. Ihre Wahl fällt auf die größten Weihnachtsklassiker der amerikanischen Musikgeschichte. Kurz wünsche ich mir Cliff Carpenter zurück. Zeit für mich, zu gehen. Gute Nacht.

tigertom
11.03.2019, 17:19
1) Sturm mit Schnee quer gibt‘s bei uns gerade auch
2) Kajaktouren sind nichts für Weicheier
3) Braciola di Vitello kann ich mir hier auch auf den Grill schmeissen

Wenn mi des Reisebüro ned vermittelt hätt... :mimimi:


Quatsch: sooooooooo geil, die Reise, der Bericht, die Fotos, einfach endlässig!!! :verneig: :verneig: :verneig:

pemi
11.03.2019, 17:50
Steht auf der Seabourn-Internetseite. Vielleicht RLX-Abschlag - oder Percy ist eingeladen, wer weiß, wer weiß... ;)

Danke.

pemi
11.03.2019, 18:00
Danke. Bezahlbar - für mich - ist anders. Die Eindrücke der Reise: priceless.

Frame65
11.03.2019, 18:23
AMAZIN´ ... darf ich wissen, was solch eine Reise kostet?

Vor ein paar Jahren war die Faustregel „Pinguine kucken ist gut doppelt so teuer wie Eisbären kucken...“. 😉

Ich weiß aber nicht ob das immer noch gilt...

Percy, toller Bericht, vielen Dank dafür!

PCS
11.03.2019, 18:38
Werde in den kommenden Tagen mal ein bisserl was zu den Preisen schreiben...

Feuerzunge
11.03.2019, 18:42
Werde in den kommenden Tagen mal ein bisserl was zu den Preisen schreiben...

...lieber nicht! Mir wird so schnell schwindelig...

;-)

ein michael
11.03.2019, 18:46
Enfach ein toller Bericht Percy, wenn Kreuzfahrt wäre das eine, die mich interessieren würde.
Allerdings müsste ich so lange sparen, dass ich dann im Altersschnitt oder drüber wäre.
Dir noch tolle Tage!

[simply orange]
11.03.2019, 18:53
Wirklich toll. Ich will das auch unbedingt einmal machen, ein langer Wunsch von mir - und der Gedanke war immer, dass ich mir das zum 50. schenke. Mal schauen, ob ich so lange warten kann...
Ich wünsche noch weiterhin eine spannende Zeit und unvergessliche Eindrücke!:gut:

Jubilado
11.03.2019, 19:41
Wieder einmal großartiger Bericht und schöne Bilder.

Wäre auch noch ein Traum von mir eine große Reise mit dem Schiff, am liebsten eine Weltreise wie ich es kürzlich gelesen habe mit der Astor 122 Tage einmal um den Erdball.
Aber wenn ich mich recht erinnere für zwei Personen ab 27800 €.
Kommt ja auch noch ein wenig was dazu für Landausflüge etc.pp.

Ist schon eine stolze Summe.

https://www.adacreisen.de/adac-mitgliederreisen/kreuzfahrten/ms-astor-weltreise

siebensieben
11.03.2019, 19:43
Percy, Hammer Bericht, wie schon alle Tage!!!

pemi
11.03.2019, 21:43
...lieber nicht! Mir wird so schnell schwindelig...

;-)

doch doch doch :)

Smile
11.03.2019, 22:15
M E G A !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Milou
11.03.2019, 22:28
Ich freu mich besonders über den Bericht, kommt er doch aus einer Welt, die ich nie kennen lernen werde.
Mir wär das schon selbst zu kalt. Geschweige denn einer gewissen Begleitperson...
Um so grösser mein Spass am ermöglichten Blick durch das Eisblumenperiskop :verneig:

PS: freilebende Pinguine kann man übrigens auch in Kapstadt und sogar in Namibia beobachten :op:

Figaro
11.03.2019, 22:29
Klasse Bericht Percy, bin schon mal auf die Preise gespannt..:gut:

oberstklink
11.03.2019, 22:33
Ein großartiger Bericht einer sensationellen Reise. Danke Percy fürs mitnehmen

Magul
11.03.2019, 22:49
:gut::jump:

Uhrendicki
11.03.2019, 23:35
Das nenn ich mal ne Reise, Wow, richtig klasse.:gut:
Viel Spaß noch und weiterhin gute Fahrt:gut:

TTR350
12.03.2019, 08:23
Ich liebe Deine Reiseberichte Percy :gut:

Diese Reise hier toppt aber alles... fantastische Bilder und großartig geschrieben. Vielen Dank (zum x-ten Mal), dass Du so viel Zeit für uns opferst!

pemi
12.03.2019, 09:50
Ich freu mich besonders über den Bericht, kommt er doch aus einer Welt, die ich nie kennen lernen werde.
Mir wär das schon selbst zu kalt. Geschweige denn einer gewissen Begleitperson...
Um so grösser mein Spass am ermöglichten Blick durch das Eisblumenperiskop :verneig:

PS: freilebende Pinguine kann man übrigens auch in Kapstadt und sogar in Namibia beobachten :op:

Kapstadt war ich noch nie - aber Namibia ist toll. Allerdings irgendwie immer kalt. Beeindruckend: Cape Cross .... Aber ich werde nicht Percy´s M.E.G.A. thread hijacken .... Deshalb: Danke Dir sehr Percy. Ich hasse Kälte, allerdings ist immer der Gedanke, Alaska zu besuchen - oder halt Deine Tour.

pemi
12.03.2019, 09:57
Aus eigenem Interesse: Percy, in wie weit ist Dir Kälte egal? Wenn ich nur einmal im Jahr Urlaub machen könnte, würde ich immer Sommer, Strand, Meer, Tauchen wählen. Bedeutet also, dass ich Kälte nicht suche - und auch kleidungstechnisch schlecht ausgestattet bin ;) Trotzdem reizen mich Reiseziele, die ungewöhnlich sind.

KVSUB
12.03.2019, 09:57
Werde in den kommenden Tagen mal ein bisserl was zu den Preisen schreiben...

Deine Berichte sind der Hammer und ich klicke hier allmorgendlich in höchster Spannung hin, ob ein neuer Bericht vorliegt! Ganz große Klassen.

Die Sache würde tatsächlich wunderbar abgerundet, wenn man sich eine Vorstellung von den Kosten machen könnte.

Das das nicht wenig sein wird, dürfte eh jedem klar sein!

PCS
12.03.2019, 16:14
Aus eigenem Interesse: Percy, in wie weit ist Dir Kälte egal? Wenn ich nur einmal im Jahr Urlaub machen könnte, würde ich immer Sommer, Strand, Meer, Tauchen wählen. Bedeutet also, dass ich Kälte nicht suche - und auch kleidungstechnisch schlecht ausgestattet bin ;) Trotzdem reizen mich Reiseziele, die ungewöhnlich sind.

Da ähneln wir uns. Ich hasse Kälte. Alles unter 22 Grad ist mir ein Graus und ich laufe schon bei +5 Grad rum, wie ein Polarforscher... :rofl:

Uhrendicki
12.03.2019, 16:31
Da ähneln wir uns. Ich hasse Kälte. Alles unter 22 Grad ist mir ein Graus und ich laufe schon bei +5 Grad rum, wie ein Polarforscher... :rofl:

Dann bist Du da genau richtig unterwegs:supercool:

PCS
12.03.2019, 17:40
Drake Passage, Tag 1. Und die Frage: was ist nur los mit mir? Geschlafen habe ich heute mehr so mittelmäßig. Komische Sachen geträumt. Und dann ist da dieses Gefühl. Ein seltsames Gefühl. Eines, das mir vertraut vorkommt, in die augenblickliche Situation aber eigentlich so gar nicht passen mag. Ja, es fühlt sich an wie – Liebeskummer.

Eine gewisse Traurigkeit. Das Wissen, etwas verloren zu haben. Es ist 7:45 Uhr morgens, als ich aufwache. Nein. Das ist kein Scherz. Mein Körper scheint sich an die Zeit der morgendlichen Durchsagen gewöhnt zu haben. Indes: heute wird es keine Durchsage mehr geben.

206518

Der Wunsch, aufzustehen ist da. Die Vorhänge beiseite zu ziehen und erneut auf diese schroffe Felslandschaft, diesen Traum in Schwarz und Weiß zu blicken. Und gleichzeitig ist klar: da draußen wartet heute nichts mehr. Mit jeder Minute entfernen wir uns weiter vom Höhepunkt dieser Reise.

Genau das ist grad mein Problem. Die erste Woche, sie war voller Vorfreude. Voller Erwartung. Von Tag zu Tag stieg die Spannung. Das war toll. Woche Nummer Zwei, das war der Höhepunkt. Ein sehr lang gezogener. Sechs Tage Erlebnis pur. Gänsehautmomente. Anstrengung, Müdigkeit. Zufriedenheit. Glück.

Doch was nun ist mit Woche Drei? Vier Seetage hält sie bereit, unterbrochen von zwei Destinationen. Das ist nicht viel. Das Gefühl ist da, bereits alles gesehen zu haben. Zeit, die Eindrücke noch einmal Revue passieren zu lassen? Vielleicht. Doch dazu sind sie einfach noch zu frisch. Noch überwiegt der Wunsch, einfach nur zurück zu wollen. Dorthin, wo an jedem Tag etwas Neues wartete, etwas Unvergessliches.

Es kommt mir vor wie eine Sucht. Süchtig nach dem ewigen Eis. Lustig, dass ausgerechnet mir sowas widerfährt. Mir, der ich doch Kälte so überhaupt nichts abgewinnen kann. Drei Wochen Antarktis oder eine Woche Kanaren? Vor diese Wahl gestellt hätte ich mich vor noch gar nicht allzu langer Zeit für Letzteres entschieden. Definitiv.

Doch die letzten Tage haben einiges verändert. In die Antarktis gereist und sich selbst gefunden. So oder so ähnlich war der Plan bezüglich meines Artikels. Hat es funktioniert? Nein. Nicht so wirklich. Dafür waren die Tage einfach zu vollgepackt mit Eindrücken. Zur Ruhe kommen im ewigen Eis? Das geht vielleicht, wenn man als Forscher den Winter auf einer der dortigen Stationen verbringt. Aber nicht auf so einer Tour.

Ich bleibe noch ein bisserl liegen, dann schnappe ich mir mein Laptop und begebe mich in die Observation Lounge. Schreiben. Die Gedanken zum Vortag – und jene, die Ihr jetzt lest. Die See wird rauer. Von Stunde zu Stunde. Es schaukelt gewaltig. Die Wolken formen immer neue Gebilde. Mal kommt die Sonne durch, dann schneit es wieder.

Während ich hier so sitze, leert sich der Raum immer mehr. Hier, ganz oben und vorne, ist der Seegang besonders stark zu spüren. Besonders gut zu spüren. Der Horizont bewegt sich in den Fenstern. Mal ist nur Meer zu sehen, dann wieder nur Himmel. Willkommen auf der Drake Passage. Ich hatte es ja so gewollt.

206517

Und wie. Denn in diesem Moment erlebe ich das, was ich auf Kreuzfahrten so oft vermisse. Seefahrt. Echte. Pur und ungeschminkt. Gut, bis auf die Tea Time, den Champagner und – ach, Ihr wisst schon, wie ich es meine. All der Luxus kann jedoch nicht verbergen, dass wir hier letztlich aber dennoch den Naturgewalten ausgeliefert sind. Auf angenehme Art und Weise zwar, wobei wenn ich mich so umschaue die meisten Mitreisenden das heute wohl anders sehen und eher auf die Annehmlichkeiten verzichten werden.

Das Schiff ist geschmückt mit Spucktüten, man sieht nur wenige Gäste auf den Gängen. Es ist eine permanente Achterbahnfahrt mit freiem Fall alle 40 Sekunden.

Der Kapitän meldet sich, dass sein Plan aufgegangen sei und wir dadurch heute das Fenster mit ruhiger See erwischt haben. Morgen werde es dann ein wenig stürmischer. Kurz muss ich schmunzeln als ein herrenloser Servierwagen auf mich zugeschossen kommt. Der Steward bekommt ihn noch zu fassen. Alles gut gegangen. Ein Glück, dass wir keinen echten Seegang haben. Ja, nee. Is klar.

Da ich es gerade im Forum gelesen habe: wir haben noch gar nicht über den Preis gesprochen, den man für eine solche Reise zahlt. Da ich diesmal hier ja im Auftrag für ein anderes Magazin an Bord bin, respektive auch nur kurzfristig für deren Chefredakteur eingesprungen bin, hatte ich mit den genauen Konditionen wenig zu tun. Also mal höchst investigativ einfach andere Gäste gefragt. Und gestaunt.

Der reine Reisepreis (ohne Anreise), so wurde mir gesagt, hätte für diese Tour bei rund 10.000 Euro pro Person gelegen. Bei drei Wochen macht das umgerechnet nicht einmal 500 Euro pro Tag und Person. Für eine Antarktisreise. Auf einem der besten Schiffe der Welt. Ganz ehrlich, ich hätte da mit deutlich mehr gerechnet.

Was ist da alles inkludiert? Nun, wirklich so ziemlich alles, was man an Bord konsumieren kann. Klar, ganz spezielle Weine kosten natürlich extra, aber eine sehr große Weinauswahl von rund 40 oder 50 Sorten ist inkludiert. Ebenfalls dabei: Champagner.

Keine Aufpreise gibt es beim Essen. Auch das Steak Restaurant ist inkludiert und wer will, der kann sich den ganzen Tag von Kaviar ernähren. Burger, Pizza, Spaghetti Bolognese, alles was man will, machen sie hier möglich, erbitten bei Sonderwünschen nur, dass man am Vortag bescheid gibt.

Extra kosten die Landausflüge in den Häfen und die Kajak Experiences. Die Anlandungen und Zodiac Touren in der Antarktis allerdings sind inklusive.

206525

Die Antarktis wird von immer mehr Reedereien angefahren, die Anzahl der Expeditionsschiffe wird sich in den kommenden Jahren vervielfachen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Preise. Eine solche Reise zu dem Preis wäre vor einigen Jahren wohl nahezu undenkbar gewesen.

Andere Reedereien im Luxussegment rufen derzeit ähnliche Preise auf, sind dann allerdings gerade einmal halb so lange unterwegs. Antarktiskreuzfahrten auf den kleineren Expeditionsschiffen ab bis Ushuaia beginnen auch heute noch oftmals erst ab rund 25.000 USD pro Person.

Wer Lust auf eine Reise wie die Meinige auf der Quest hat, sollte sich allerdings bewusst sein, dass dieses Schiff voraussichtlich nur noch ein oder zwei Saisons hier im Einsatz sein wird. Seabourn wird für die Antarktis zwei neue, kleinere Expeditionsschiffe bauen, die 2021 und 2022 in Dienst gestellt werden. Was das für die einzelnen Reisedauern und -kosten angeht, wird sich zeigen.

Besonders günstig wird eine Antarktis-Reise übrigens dann, kombiniert man sie mit weiteren Reisen. So koste etwa die ebenfalls dreiwöchige Anschlussreise nach Brasilien und in den Amazonas auf diese Art dann nur noch rund 1.900 Euro p.P. zusätzlich. Bitte nicht festnageln, ich habe diese Preise nicht überprüft (wie auch – bei dem Internet die vergangenen Tage), aber es erklärt, warum viele der Mitreisenden sogar bis Lissabon an Bord bleiben. Das sind dann immerhin über 60 Tage!

Für mich ist das heute Tag 16 auf dieser Reise. Bin ich dem Ganzen schon überdrüssig? Auch wenn es am Anfang der heutigen Zeilen vielleicht anders klang, nein. Das ist nicht der Fall. Es wird sich zeigen, wie das in ein paar Tagen aussieht, momentan allerdings könnte ich mir gut vorstellen, mit dem Schiff weiter bis nach Europa zu reisen. Doof nur, dass die Baselworld in diesem Jahr noch ein letztes Mal Ende März stattfindet und meinen Reiseplänen damit ein geradezu naturgegebenes Limit setzt.

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Während des Schreibens dieser Zeilen wird das Wackeln an Bord klanglich besonders hübsch untermalt. Denn zur Tea Time sind nun alle Tische gedeckt. Die letzten Tage war zwischen Vier und Fünf in der Observation Lounge kein Platz zu bekommen. Heute ist es – nunja – nicht ganz so voll. Woran das wohl liegen mag?

Ich verbringe heute tatsächlich den ganzen Tag hier oben. Und es ist verdammt schön. Mit jeder Seemeile wird die Freude darüber, einfach hier an Bord zu sein und das Meer beobachten zu können größer, vermag den antarktischen Liebeskummer ein wenig zu überdecken.

206520

Heute ist „Open Bridge“. Das heißt, die Gäste können zwischen 12 und 17 Uhr wann immer sie Lust haben auf der Brücke vorbei schauen. Kenne ich so auch nicht unbedingt von anderen Schiffen. Ist halt alles etwas familiärer hier. Um das Ganze etwas zu entzerren, gibt es zwei Open Bridge Days, heute ist der Erste. Für die Bewohner der Decks 7-10. Die von Deck 4-6 bekommen ihren dann am Freitag. Kontrolliert aber auch nicht wirklich wer.

206522

Zum Abendessen geht es heute wieder ins Hauptrestaurant. Auch dieses ist vielleicht zu einem Drittel gefüllt. Die Wellen und die Gischt überragen ab und an die großen Fenster hier unten auf Deck 4. Das sieht äußerst spannend aus. Irgendwann zwischen Penne Gorgonzola und Filetsteak allerdings hüllt die Nacht ihren Vorhang über die Szenerie.

Apropos Vorhang. Jene gibt es im Restaurant zu genüge und sie tanzen wie verrückt zu den Bewegungen des Schiffes. Diese sind auf Grund des von schräg hinten kommenden Schwells mehr über die Längsachse zu spüren, im Grunde aber rollt das Schiff in alle Richtungen.

206523

Wie das so ist mit den Wellen, manchmal beruhigt sich das Ganze eine Zeit lang. Trügerisch, kommt dann eine Überlagerung und es geht so richtig los. Eine Welle ward dann ganz besonders arg. Auf meinem Platz schwanke ich erst langsam nach rechts, dann, schnell und heftig, zieht es mich nach links. Aus der Küche ist ein Klirren zu vernehmen, das ähnlich eines Lawinen-Effekts immer stärker wird. Oooops. Das wird teuer.

Auch das Laufen ist echt nicht mehr ganz so einfach jetzt. Speziell hier im großen Restaurant. Doch die Restaurantmitarbeiter helfen den Passagieren, wo sie können, haken sie ein um sie sicher hinein und hinaus zu begleiten.

206524

Auf meinem anschließenden Weg zur Observation Bar torkle auch ich immer wieder von einer Wand zur anderen. Ich will nicht sagen, dass das der stärkste Seegang ist, den ich jemals mitbekommen habe aber – er ist schon wirklich ziemlich ordentlich.

Viele der Mitreisenden an der Bar, ok, viele der zwölf Mitreisenden an der Bar, haben diese Akkupunkturbänder an. Scheinen wirklich zu helfen. Ich komme bislang aber auch so ganz gut klar. Einzig strengt der Seegang auf Dauer extrem an. Und er macht müde. Nach einem Grey Goose on the Rocks und ein paar mir vorgeführten Zaubertricks ist denn so auch Schluss für heute. Deborah, die Pianistin, spielt noch einen Bond-Song an, dann gehe ich in meine Kabine.

Dort Läuft heute „Die Tanzplatte des Jahres“ von Günter Noris. Aus dem Jahr 1992. Na dann Gute Nacht.

Bavaria_Rosl
12.03.2019, 18:01
Beeindruckend :dr:

Jubilado
12.03.2019, 18:14
Weiterhin gute Fahrt Percy :dr:

ein michael
12.03.2019, 18:35
Du schildert (neben dem monetären Aspekten) doch sehr deutlich, warum ich zur Überwindung von Wasser, das Flugzeug vorziehe, ich mag Achterbahn aber eben nur in einer solchen, das äquivalente Gefühl auf einem Schiff - never ever.
Danke für die weiteren Einblicke.

ligthning
12.03.2019, 18:53
Bin jetzt vom Lesen seekrank ..... :pale:

althapp
12.03.2019, 21:45
Ein wunderbarer Reisebericht! Er weckt großes Interesse, wenn ich nur nicht so schnell seekrank werden würde!

Magul
13.03.2019, 00:06
Herrlich, Percy. :jump:
Übrigens: Seegang mag ich auch sehr. Zusammen mit dem kleinen Sohnemann, kann’s gar nicht genug davon geben.:D Allerdings teilen mein Großer und Sonja nicht diese unsere Meinung....;)

Deine Wehmut wegen des nahenden Ende der Reise kann ich gut nachvollziehen. Geht mir auch immer so bei Schiffreisen, die bald enden.

Ein wirklich sehr schöner Reisebericht und ein nachvollziehbar unvergessliches Erlebnis, die Antarktis zu entdecken. Hast Du sehr schön geschrieben und bebildert.:gut:

pemi
13.03.2019, 04:20
Vielen Dank!

Norbert
13.03.2019, 07:21
Vielen Dank für den MEGA Bericht!! :verneig:
Seekrankheit schreckt mich nicht-
bin jahrelang Ente gefahren. :D

Sasch
13.03.2019, 08:19
Vielen Dank fürs Mitnehmen Percy. Toller, toll geschriebener Bericht. :gut:

tigertom
13.03.2019, 10:09
Vor‘m ersten Landgang nach der Drake Passage brauchst nix trinken, da haut‘s dich auch so auf die Papp‘n, wart nur! :D

Rol-ex
13.03.2019, 11:28
Unglaubliche Reise, gaaanz toller Bericht!

Ich bin sowas von neidisch, dass ich nach jahrelanger Abstinenz das hier kundtun muss :jump: :gut:

Übrigens: Wie mutig ist denn das? 8o

https://www.******************/bild-1f8c9d-1552472932.jpg.html

Grüsse

Christian

Rol-ex
13.03.2019, 11:51
Super, warum geht das jetzt nicht.

Egal, ich meinte Seite 15, Beitrag 281, Bild 6, am Karabiner links an der Rettungsweste 8o


Grüsse

Christian

PCS
13.03.2019, 12:24
Haha. Ja. Da tragen sie alle ihre Uhren.... :D

Feuerzunge
13.03.2019, 12:39
...muss man nicht verstehen... Ist doch am Arm (wo sie hingehört) viel besser aufgehoben...

siebensieben
13.03.2019, 15:24
Link geht mal wieder nicht, rlx-Zensur. ;)

Gotti
13.03.2019, 15:29
Das hier ist gemeint:

https://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=206431&d=1552319018

siebensieben
13.03.2019, 15:51
:D :D

mactuch
13.03.2019, 17:02
...muss man nicht verstehen... Ist doch am Arm (wo sie hingehört) viel besser aufgehoben...

Verstehe ich auch nicht so wirklich. Aber gut... :ka:

Auf jeden Fall immer wieder eine Freude, an dieser Reise auf diesem Weg teilhaben zu dürfen!

Hypophyse
13.03.2019, 17:25
Wenn der durchfrorene Kerl wie Percy drei Pyjamas, fünf lange T-Shirts, acht Pullover und drei Paar Handschuhe anhat, wie soll er dann bei Minus 115 Grad auf die Uhr am Handgelenk schauen?

siebensieben
13.03.2019, 17:34
Er müsste dann das lange Band der Speedy für "Außeneinsätze" haben. ;)

Feuerzunge
13.03.2019, 19:05
Wenn der durchfrorene Kerl wie Percy drei Pyjamas, fünf lange T-Shirts, acht Pullover und drei Paar Handschuhe anhat, wie soll er dann bei Minus 115 Grad auf die Uhr am Handgelenk schauen?

...ja aber, friert die Uhr bei Minus 115 Grad nicht ein, wenn sie außen an der Jacke hängt?

*duckundweg*

Grüßle Dietmar

PS: Wer will eigentlich bei so einer geilen Tour wissen, wieviel Uhr es gerade ist?!

mactuch
13.03.2019, 19:26
Wenn der durchfrorene Kerl wie Percy drei Pyjamas, fünf lange T-Shirts, acht Pullover und drei Paar Handschuhe anhat, wie soll er dann bei Minus 115 Grad auf die Uhr am Handgelenk schauen?

Ja das macht schon irgendwie Sinn. Nur wenn die Uhr da so herum schlackert, nimmt die dann nicht Schaden? :kriese:

Klingt nach nichts was einer PTM gefallen könnte... 8o

siebensieben
13.03.2019, 19:31
Aber das/der Gegenüber sieht die Rolex baumeln. :cool: Macht was her. Die Uhr kann das ab, aber ich hätte Angst, dass sie schnell mal abreißt oder so, wenn man mit der Weste hängenbleibt.

PCS
13.03.2019, 20:08
...muss man nicht verstehen... Ist doch am Arm (wo sie hingehört) viel besser aufgehoben...

Ich frag mal, was das soll....

salvatori
14.03.2019, 12:04
Wieder ganz toll zu lesen, irgendwie kommt trotz der Kälte ein "vielleichtmalbuchen" Gedanke auf

ibi
14.03.2019, 12:24
Man man man, als du vor paar Wochen von dem trip erzählt hat dachte ich mir, wow geile Route.
Aber das es so geil wird, hätte ich jetzt nicht erwartet :verneig:

buchfuchs1
14.03.2019, 13:03
Soooo geiler Bericht, reicht dennoch nicht, um mich in den Schnee und das Eis zu locken.
N E V E R

herriflens
14.03.2019, 13:23
Kommt noch was? Die Entzugserscheinungen nehmen langsam überhand. Wir wollen meeeeehr davon!

siebensieben
14.03.2019, 13:50
Es wird jetzt weniger werden. :ka:

CEO
14.03.2019, 15:16
vielen Dank für den live Bericht, Boss, diesen habe ich jetzt selbst auf einer Kreuzfahrt voller Spannung mitverfolgt.
Welchen Unterschied doch eine Kreuzfahrt zu einer anderen ausmachen kann! Trivial vs "einfach nur Granate":gut::gut:

PCS
15.03.2019, 15:36
Meinen heutigen Bericht schreibe ich mal nicht aus der Observation Lounge. Nein, ich bin mit meinem MacBook in den schiffseigenen Waschsalon gezogen. Vergangene Nacht nämlich wachte ich schweißgebadet auf als mir klar wurde, dass ich nur noch hier die Chance habe, Wäsche zu waschen UND zu trocknen, bevor es nach Basel geht. Mehr dazu aber morgen.

Zunächst einmal, was war los, die letzten zwei Tage? Starten wir mal mit dem Dienstag. Das ist ja der zweite Seetag der Drake Passage. Und entgegen den Ankündigungen des Kapitäns gestaltet sich dieser deutlich ruhiger als der Vortag. Ja, am Anfang schaukelt es in der Tat noch ganz ordentlich, doch hat man sich daran ja mittlerweile schon halbwegs gewöhnt.

206707

One hand for the ship. Das ist ein Grundsatz, den man an solchen Tagen aber dennoch immer befolgen sollte. Ansonsten wird’s schnell – naja – schwierig. Spreche da selbstverständlich NICHT aus eigener Erfahrung. Eh klar.

Was steht heute an? Nicht viel eigentlich. Der Tag beginnt mit der Seenotrettungsübung für die Crew. Als „gebranntes Kind“ diesbezüglich halte ich mich während des Tests dieses Mal von Fahrstühlen fern (wir erinnern uns) und nehme stattdessen die Treppe. Kurze Zwischenbilanz gefällig? Montag 14 Stockwerke, Dienstag 16, Mittwoch, zu dem kommen wir ja gleich noch, derer 29!!!! Höre ich Applaus? Ich will doch stark hoffen.

Vierteljährlich wird die Crew im Rahmen der regelmäßigen Übungen darüber hinaus auch im Umgang mit den Rettungsinseln, den sogenannten Liferafts geschult. Und genau heute – ist so ein Tag! Lucky me!

206704

Also raus aufs Pooldeck und zuschauen. Jeder Passagier ist dazu übrigens herzlich eingeladen. Ich habe Glück, kaum stehe ich an der Bar (wo auch sonst?), gesellt sich der Kapitän zu mir und erklärt mir, wie das alles so abläuft.

Ein Freiwilliger meldet sich und zieht die Reißleine. Quasi. Dann gibt es böse Geräusche, die weiße Rettungstonne platzt auf und die Rettungsinsel kommt zum Vorschein. Das ganze Prozedere dauert deutlich länger, als ich mir das in seiner Naivität normal so vorstellte. Na gut, so lange nun auch wieder nicht. Aber rund eine Minute bis das Ding vom Grundsatz her steht, dann gibt es noch irgendwelche Nachstufen, die gezündet werden können. Für mehr Stabilität, für bessere Isolierung. Was weiß ich.

206705

Auf jeden Fall extrem spannend, was für ein riesen Teil da so in der doch verhältnismäßig kleinen Tonne steckt. Hätte ich nicht gedacht. Ob ich mal reinkrabbeln will? Logisch. Geht alles mega easy. Klar, so an Deck. Im Wasser, bei Seegang und Windstärke Ultramies sieht das sicher anders aus. Werde ich aber hoffentlich nicht erleben.

Ich wechsle in die Observation Lounge. Schreiben. Und genau so vergeht dann auch der Tag. Irgendwann kommt die Tea Time, auch die kennen wir ja schon. Eigentlich. Denn heute sprechen wir von einer Austrian Tea Time. Und DIE kennen wir noch nicht!!

Punschkrapfen, Apfelstrudel, Sachertorte und Co. gibt es zu probieren, dazu frisch zubereiteter Kaiserschmarrn. Hat die Sachertorte auch recht wenig mit dem Original zu tun, der Kaiserschmarrn ist richtig gut. Kein Wunder. Der Hotel Manager schaut auch höchstpersönlich zu. Und der ist Österreicher.

Insgesamt drei Portionen davon lasse ich mir auftischen. Okay, kleine Portionen aber dennoch. Wieder viel zu viel. Dafür heute keinen Scone. Irgendwo muss man ja sparen.

206706

Am Abend geht es wieder ins Restaurant. Es ist ein Tag der Sonderwünsche. Unser Tisch hat sich Beef Tartar gewünscht. Und das gibt’s jetzt als Vorspeise. Und es ist: phantastisch! Also, mein Zweites ist phantastisch. Beim Ersten hatte man meine Lebensmittelunverträglichkeit (ja ja, ich weiß) nicht beachtet. Erstaunlich, weil das gerade bei Seabourn im Grunde NIE vorkommt. Aber okay, halt alles doch „nur“ Menschen hier. Alles gut.

Überraschung zum Nachtisch: zu Ehren unserer Österreichischen Mitreisenden gibt es Salzburger Nockerln. Sehr sehr leckeres Zeugs. Aber eigentlich wollte ich doch nimmer so viel essen.

Noch ein Absacker in der Observation Bar, Traditionen muss man pflegen, dann geht es zu Bett. Bert Kaempfert ist derjenige, den sich meine Kabinenstewardess heute ausbedacht hat. Nett von ihr.

Normalerweise würde ich jetzt ja mit einem „Gute Nacht“ enden, doch: da ich ja zwei Tage nichts geschrieben habe (shame on me!), geht’s direkt weiter mit dem Mittwoch. Und der hat es nochmal so richtig in sich.

206708

Nach zwei Seetagen erreichen wir die Falkland Inseln. Stanley ist heute wieder mit Tendern zu erreichen, da die Quest irgendwo vor dem Hafen ankert. Die Tenderfahrt dauert 25 Minuten.

Da meine zweite Kajak-Tour in der Antarktis ja gleichermaßen unglücklicher- wie bedauerlicherweise ausgefallen ist, weist mein Bordkonto nun ein Guthaben auf. Eines, das ich kurzerhand in einen Landausflug umwandle.

Wohin soll es gehen? Es gibt einen netten Ausflug zu einem Ort namens Bluff Cove. Dort gibt es: Pinguine! Ja, komm, das machen wir doch nochmal. Wer weiß, wann ich das nächste Mal wieder welche sehe. Außerdem handelt es sich dort um Königspinguine!!

206709

Die Tour wird zwischen 8 Uhr und 10 Uhr halbstündig angeboten und dauert insgesamt drei Stunden. Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich für den spätesten Termin entscheide. Ein entspannter Ausklang. Herrlich.

In meiner Kabine finde ich ein Schreiben, dass man mich auf den Ausflug zum Volunteer Point gebucht habe. Das aber ist ein siebenstündiger Ausflug, der morgens um 8 losgeht. Sprich 7:45 am Pier, 7:15 Tender, eine Stunde früher aufstehen. Oha!

Mein Ausflugsticket allerding gilt für die dreistündige Tour um 10 Uhr. Verwirrung. Ja was denn nun? Ein Anruf auf meiner Voice Mail bringt Klarheit. Der 10 Uhr Ausflug steht, wenn ich wechseln will zum Großen, soll ich bescheid sagen. Ich blicke auf die Uhr, es ist gleich zwei Uhr nachts. Da ist eh niemand mehr da. Bleibt also alles wie geplant.

206710

Wach werde ich um Viertel vor Sieben. Ich träume von einem Sturm. Das bedrohlich pfeifende Geräusch habe ich selbst nach dem Aufwachen noch in den Ohren. Krass, oder? Nee, eigentlich nicht. Der Grund: ich habe heute Nacht meine Balkontür offen gelassen. Meine Tischnachbarn haben mir dafür DEN ultimativen Tipp gegeben: einfach ein Handtuch um die Klinken wickeln.

Voll einfach eigentlich, denke ich bei der Umsetzung. Hättste auch mal selbst drauf kommen können. Eigentlich. In jedem Fall pfeift der Wind ganz ordentlich an diesem Morgen. So sehr, dass er es sogar in meine Träume geschafft hat. Also aufstehen, Tür zu. Zwei Stunden weiterschlafen. Ja denkste, geht natürlich nicht. Bisserl Dösen vielleicht noch, mehr aber nicht.

206715

Um 9:15 dann nehme ich den Tender. Das hatte man mir so gesagt. Dauert ja 25 Minuten. Allerdings bleibt das doofe Ding erstmal bis nach Halb am Schiff, ehe es los fährt. Das wird jetzt ganz schön knapp alles.

Gar kein Problem, denn ganz so deutsch muss man, was die Pünktlichkeit angeht, die Sache nicht sehen. Entspannt besteigen wir die Minibusse, mit denen es in Richtung Bluff Cove geht.

206716

Wir fahren über eine asphaltierte Straße, dann geht es über befestigte Straßen weiter zu holprigen Straßen, ehe wir an einem Parkplatz Station machen. Was ist jetzt hier? Die Landschaft ist zwar schön aber einen so ausgiebigen Photostop braucht’s dann ja doch nicht. Plötzlich tauchen sie am Horizont auf. Land Rovers. Natürlich Defenders. Was sonst. Massig davon. Von überall her. Mit ihnen geht es weiter. Vier Personen pro Landy.

206714

Jedes der Fahrzeuge ist anders. Eines herrlicher als das andere. Alleine sie sind bereits schon so viel mehr, als ich mir von diesem Tag erwartet habe. Genial. Ich werde dem Wagen von Eric zugewiesen. Eric dürfte in seinen späten 60ern oder gar frühen 70ern sein. Ohne seinen Stock kann er gar nimmer richtig gehen. Muss er ja auch nicht. Schließlich fahren wir. Und wie!

Offroad. Immer so ne Sache. Öfters schon habe ich das mitgemacht. Aber so offroad wie heute ist es dann doch auch für mich neu. Denn jeder Landy sucht sich einfach seinen eigenen Weg. Querfeldein. Offroad, wie es besser nicht geht.

Der Gedanke an die Story mit den Landminen, die uns der Minibusfahrer auf dem Weg hierher erzählt hat kommt mir wieder in den Sinn. Hoffentlich haben sie damals auch wirklich alle gefunden und geräumt. Besser gar nicht drüber nachdenken.

206717

Wir fahren gen Strand. Ein schöner Sandstrand. Dahinter: grüne Wiesen. Mit Galloway Rindern und Pinguinen. Was für eine skurrile Mischung. Eine Stunde haben wir vor Ort zur freien Verfügung. Die Gegend ist malerisch, der Himmel sonnig mit bedrohlichen Wolken. Ein tolles Szenario.

Eine Kolonie von Gentoo Pinguinen, also eben Eselspinguinen, hat sich hier breit gemacht. Sie sind nicht ganz so neugierig wie die in der Antarktis, nicht ganz so quirlig. In der Mitte der Kolonie: Königspinguine! Endlich.

206718

Mein Gott, wie majestätisch sie aus der Masse hervorstechen! Ein Traum! Und wie majestätisch sie sich bewegen! Nee. Eigentlich bewegen sie sich – gar nicht. Stehen einfach nur rum. Sind auch nur vier Stück. VIER!! Plus ein paar Junge. Bei den süßen Wollknäulen weiß man gar nicht, wie viele es jetzt genau sind.

Eigentlich, so erzählt man uns, sind es ja acht. Aber die anderen sind wahrscheinlich grad fischen. Am Volunteer Point habe es ja um die 1000 davon. Dort: TAUSEND!! Hier: VIER! Merkt Ihr was? Ich auch. In dem Moment. Verdammt!

Andererseits: vier Königspinguine sind immerhin vier mehr als gar keine Königspinguine. Das ist einfache Mathematik. Plus die Kleinen. Nein, das ist schon okay. Die Gentoo sind eigentlich eh viel niedlicher, weil lustiger, weil tapsiger.

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Bluff Cove hat auch ein kleines Café zu bieten. Im Sea Cabbage Café kann man Hattie’s home-baked scones mit ihrer Diddle-dee Marmelade probieren. Nein, eigentlich MUSS man die da probieren. Oder einen Chocolate Cookie. „You never had a Chocolate Cookie like that” sagt sie mir. Und nach zwei von den Dingern (oder waren es drei?) muss ich ihr da uneingeschränkt Recht geben.

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Nach einer Stunde müssten wir eigentlich zurück. Aber Eric fehlt noch. Der kommt recht spät mit seinem Range Rover zurück. Eine der hinteren Federn ist gebrochen. Der gute Geländewagen auf diese Weise ein wenig tiefer gelegt. Und bevor hier einer von Euch wilde Behauptungen anstellt: ICH saß vorne!!

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Eric gönnt sich jetzt mal einen Scone. Oder zwei? Oder drei? Ich nutze die so gewonnene Zeit für noch ein paar letzte Pinguin Bilder. Dann geht’s zurück. Da wir die letzte Tour für heute sind, fahren uns die Landies direkt bis nach Stanley zurück. Erkenntnis des Tages: so ein Defender kann auch mit gebrochener Feder was.

Generell frage ich mich auf der Rückfahrt: was machen die Falklands jetzt, wo Land Rover das Modell doch eingestellt hat? Gefühlt ist hier jedes zweite Auto ein Defender. In dieser Dichte noch nirgendwo auf der Welt gesehen. Verrückt geradezu.

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In Stanley schaue ich mich noch ein wenig um. Zwei Sehenswürdigkeiten hatte man mir genannt, die es unbedingt zu besuchen gäbe. Eines ist das Museum. Es ist tatsächlich äußerst interessant. Beeindruckend und extrem bedrückend: die Bilder und Videos des Falklandkrieges. Ich selbst war damals noch zu klein, um das alles mitzubekommen, die Entwicklungen damals stimmen aber auch heute noch sehr nachdenklich. Dass so etwas vor dann doch so kurzer Zeit in einem derart zivilisierten Land passiert ist.......

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Bevor das jetzt aber alles zu nachdenklich wird, widmen wir uns der zweiten Sehenswürdigkeit, der Globe Tavern. Hier MUSS man gewesen sein, sagte mir tags zuvor einer der Mitglieder des Expeditionsteams. Ich solle einfach auf ein Bier vorbeikommen. Er sei da. Keine Uhrzeit, nix.

Doch siehe da, als ich den Pub betrete, ist er und einige andere Passagiere tatsächlich da. Auf ein Bier in die Sonne setzen – wunderbar. Mit 7 USD für ein Pint aber auch preislich besonders. Die Runde Jägermeister setze ich aber aus. Der schmeckt mir nicht in Deutschland, warum sollte er dann hier?

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Zurück geht es zum Tender und eine knappe halbe Stunde sitze ich bereits auf einen Burger im Patio. Was ist der gut. Hätte ich eindeutig öfter essen sollen. Andererseits: wann denn das auch noch?

Das Bier im Pub, mittags in der Sonne, ich hätt’s nicht machen sollen. Den Rest des Nachmittags hänge ich aber mal sowas von in den Seilen, sitze in der Observation Lounge und penne, statt zu schreiben, fast weg. Womit Ihr auch den wahren Grund dafür kennt, dass es gestern nix zu lesen gab. Das Bier war Schuld. It wasn’t me!

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Die Müdigkeit verschwindet erst bei der Auslauf-Party auf dem Pooldeck. Super Stimmung bei noch immer deutlich einstelligen Temperaturen, dazu kredenzen die Offiziere allerlei kulinarische Köstlichkeiten. Alles sieht wirklich verdammt gut aus, allein, ich kann – wirklich – nichts mehr essen!

Also bis 19:30 Uhr halt. Abendessen im Restaurant. Aber auch dort schaffe ich einzig den Salat noch zur Gänze, der Rest geht in Resten wieder zurück in die Küche. Ein Jammer, aber eben nicht anders zu machen.

Achso, sagte ich schon, wohin der Ausflug meiner lieben Tischnachbarn heute ging? Nein? Komisch. Muss ich wohl verdrängt haben. Zum Volunteer Point natürlich. Königspinguine schauen.

Ja, schön. Hab ich ja auch welche gesehen heute. Vier Stück! Sie zeigen mir ihre Bilder, sie zeigen mir ihre Videos. Nun, jetzt, wo ich mir das so überlege, vielleicht war das auch mit ein Grund, warum ich auf einmal keinen Hunger mehr hatte.

Bilder von hunderten Königspinguinen. Dicht an dicht. Und: DIE haben sich sogar bewegt. Im Gegensatz zu meinen. Die sind ins Wasser gegangen, vor jenem wieder geflüchtet, Action, tolle Bilder. Richtig tolle Bilder. Muss ich daheim wohl doch nochmal Photoshop zücken und schauen, wie ich aus meinen Vieren irgendwie Vierhundert klone. Wenn jemand Erfahrung mit sowas hat also bitte schonmal melden. Das muss BEEINDRUCKEND ausschauen!!

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Nee, ganz ehrlich, der Ausflug zu Bluff Cove war für mich ideal, auch echt sehr schön und empfehlenswert. Aber diese unglaubliche Anhäufung der Königspinguine, die hätte ich schon auch gerne mal mit eigenen Augen gesehen. Schade irgendwie. Next time I know better.

Beim Absacker an der Bar erzählt mir ein anderes Paar, dass sie Bluff Cove heute früh schon um Acht gemacht haben. Wie viele Königspinguine ich gesehen hätte, wollen sie wissen. Kleinlaut erzähle ich ihnen, dass es vier waren. Wow! So die Reaktion. Am Morgen sei nur einer dagewesen. Okay! Also doch nicht alles schlecht gewesen, heute.

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Erneut schließen wir heute die Bar ab. Also eigentlich macht die sowieso um Mitternacht zu aber irgendwie sitzen wir um Eins noch immer da. Vollkommen egal, denn morgen ist eh wieder ein Seetag.

Als ich in meine Kabine komme, läuft ein weiteres Highlight deutscher Musikgeschichte. Erneut vom großen Günter Noris. Ob er verwandt ist mit Chuck, das weiß ich nicht, sein Album „Musik zum Streicheln“ allerdings gehört zu den vielleicht Meistunterschätzten überhaupt! Einfach mal reinhören. Spätestens zwischen Lilli Marleen und Edelweis hat er Euch. Versprochen. Gute Nacht!

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Feuerzunge
15.03.2019, 15:56
...und wieder seeehr fein!!

Grüßle Dietmar

salvatori
15.03.2019, 20:41
Genieße die letzte Zeit, einfach die Situation auf sich wirken lassen.

buchfuchs1
15.03.2019, 20:45
Ich weiß jetzt schon, daß mir bald was fehlen wird.

Schmackofatz
15.03.2019, 21:15
Toll, Percy! :dr:

Einfach nur toll!

Viel Spaß noch eine eine gute Heimreise. :dr:

siebensieben
15.03.2019, 21:18
Macht unheimlichen Spaß, jede Folge zu lesen und zu genießen!!

frame
15.03.2019, 22:03
Einfach gut.

Magul
15.03.2019, 23:44
Zitat Percy:
Als ich in meine Kabine komme, läuft ein weiteres Highlight deutscher Musikgeschichte. Erneut vom großen Günter Noris. Ob er verwandt ist mit Chuck, das weiß ich nicht, sein Album „Musik zum Streicheln“ allerdings gehört zu den vielleicht Meistunterschätzten überhaupt! Einfach mal reinhören. Spätestens zwischen Lilli Marleen und Edelweis hat er Euch. Versprochen. Gute Nacht!


:rofl::D Percy. Bert Kaempfert hat aber was;)

tigertom
16.03.2019, 00:05
Morgen gibt’s dann als Betthupferl Rex Gildo :flauschi:

Magul
16.03.2019, 00:13
Nee, Rex Gildo wäre zu derbe und primitiv, Tom. :op:
Die Zimmerdame denkt da eher an Fahrstuhlmusik aus deutschen Landen für Percy.
James Last wäre da noch passend. Zum Beispiel „Biscaya“:gut:

PCS
16.03.2019, 06:24
Langsam wirst Du mir unheimlich.... 8o :rofl: :gut:

PCS
16.03.2019, 06:35
... oder Du hat schon in meiner Insta Story geschaut... ;)

herriflens
16.03.2019, 06:40
Wieder ein grandioser Bericht! Vielen Dank dafür! :dr:

eos
16.03.2019, 07:33
Die Reise ist echt episch, genau wie der Bericht! :verneig:

Vanessa
16.03.2019, 09:29
Wie kommt man zu der akustischen Folter?

Magul
16.03.2019, 11:13
... oder Du hat schon in meiner Insta Story geschaut... ;)
Nein, Percy. Ich „folge“ Dir nur hier.;)

Heißt das, ich habe Recht mit meiner Annahme? Also, dass James Last für Dich aufgelegt wird?:D
Wäre aber nur konsequent, was die Musikrichtung angeht.:dr:

lachender
16.03.2019, 22:25
..Atemlos...not found.....:D:rofl::rofl::rofl:

PCS
17.03.2019, 17:50
Zwischen den Falklands und unserem nächsten Ziel Montevideo liegen noch einmal zwei Seetage. Seetage sind nicht ganz so erlebnisreich, wenn nicht gerade Wale, Pinguine, Delfine oder andere Meeresbewohner den Weg kreuzen. Das tun sie aber eben nicht. Also kann man so zwei Seetage auch locker in einen Bericht zusammenlegen.

Fangen wir also mit dem Donnerstag an. Und wie ja bereits im letzten Bericht angekündigt, habe ich verdammt viel zu tun. Ich muss waschen. In der Laundry. Dummerweise bin ich nicht der Einzige, der das muss. Gefühlt das halbe Schiff will nicht mit dreckiger Wäsche nach Hause fahren. Ja wissen die denn nicht, dass das bei mir besonders wichtig ist?

Hilft nix. Die Waschmaschinen sind heiß begehrt. Man muss da also strategisch vorgehen, will man eine von ihnen ergattern. Ich weiß nicht, wie oft ich mit meinem Wäschesack auf Deck 5 wandere, nur um kurz darauf unverrichteter Dinge wieder den Rückweg anzutreten.

Um 12 Uhr hat es ein Event. In der Küche. Die gesamte Hauptküche ist zu diesem Zweck in ein riesiges Buffet verwandelt worden. Aufgetischt wird alles, was das Schiff so hergibt. Und das ist ‚ne ganze Menge.

Was darf’s sein? Pizza? Nudeln? Würstl mit Sauerkraut? Risotto? Käsefondue? Garnelen? Roastbeef? Sashimi? Es ist einfach nur der Wahnsinn, was hier zu sehen ist. Speziell, bedenkt man, dass seit der letzten Beladung des Schiffes schon wieder 11 Tage vergangen sind. Ordentlich.

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Eigentlich will ich ja nix essen, aber bei dem Anblick? Zumindest so ‚ne Kleinigkeit dann halt. Geht schon. Mehr Zeit ist eh nicht. Denn um Eins habe ich einen Friseurtermin. Warum hier auf dem Schiff? Aus gleichem Grund wie das mit der Wäsche. Vor Basel wäre sonst einfach keine Zeit mehr.

Ach ja. Meine Wäsche. Richtig. Da war ja noch was. Irgendwann gegen Mittag habe ich tatsächlich Erfolg und ergattere eine freie Maschinen.

Die bleibt jetzt für drei Waschgänge meine. Damit das auch so klappt, muss man schnell sein, noch vor Ende des Waschprogramms da sein und den nächsten Wäschesack am besten schon gut sichtbar bereitstellen.

Und dann hat’s ja noch die Trockner. Davon braucht man letztlich ja auch noch einen. Durch die unterschiedlichen Laufzeiten muss ich im Grunde alle 20 Minuten wieder in die Laundry. Also entscheide ich mich kurzerhand, meinen Laptop mitzunehmen und mein Büro heute mal hier einzurichten. Auf einem Bügelbrett. Die anderen Gäste finden das lustig. Man kommt ins Gespräch. Socializing halt. Wie hatten das Thema ja schon.

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Groß verpassen tue ich heute eh nix. Es ist ein Seetag. Und es ist nicht das beste Wetter. Kalt ist es auch. Und windig. Doch, eines verpasse ich beinahe. Den Vortrag über Pinguine. Genial. Und lustig. Ich liebe die Viehcher. Gibt’s mal nix!

Zum Abendessen geht es wieder ins Restaurant. Heute mal mit Hummer als Zwischengang. Warum komme ich da erst heute drauf? Diese Sonderwünsche beginnen langsam, Spaß zu machen....

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Nach dem Essen heißt es Partytime!! Es geht in den Club. Und der ist: voll!!! Aber komplett voll. Die Stimmung: Mega, Party ohne Ende. Herrlich. So habe ich das die ganze Reise nicht erlebt. Ich find’s großartig.

Party ohne Ende indes ist nicht ganz richtig. Denn Punkt 22:55 kündigt die Kreuzfahrtdirektorin an, nun den letzten Song zu spielen. BITTE??? Wie kann das sein? Ein Missverständnis? Nein. Tatsächlich: nach jenem einen Song ist Schluss. Erst gehen die Sänger, dann die Band und dann – die Gäste. Keine 10 Minuten später ist der Club fast menschenleer. Um kurz nach Elf! Wie kann das sein?

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Des Rätsels Lösung: um 23 Uhr beginnt ein Deck weiter oben die große Crew Party. Und da wollen alle hin. Also alle Crewmember. Ist ja auch verständlich. Die Antarktis Saison war lang, länger als sonst, in Buenos Aires ist für die meisten von ihnen Schluss. So eine Party haben sie sich also mehr als verdient.

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Dennoch: die Gäste ins Bett geschickt und Tschüss - das kann’s dann ja irgendwie auch nicht sein. Warum macht man die Party im Club für die Gäste denn dann nicht einfach an einem anderen Tag? Ich meine, Seetage hatte es auf dieser Reise ja nun wirklich genug. So jedenfalls ist es echt schade.

Kurzerhand greife ich zur Jukebox. Welchen Titel ich wählte habe ich grad vergessen, aber immerhin schaffe ich es damit, acht der neun noch anwesenden Gäste auf die Tanzfläche zu bekommen. Muss also gut gewesen sein. Hmmmm. Vielleicht sollte ich doch noch als Entertainment Director anheuern?

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Well, well, well. Nach dem Song allerdings bleiben nur noch vier Gäste übrig. Karriere somit also schon wieder beendet. So schnell kann es gehen. Verdammt! Leicht enttäuscht wanke ich in Richtung Kabine.

Wanken? Nein, das liegt auch heute nicht am exzessiven Alkoholkonsum sondern an der Bewegung des Schiffes. Kein Seegang bis Buenos Aires hatte er gesagt, der Kapitän. Doch das hier gerade, das ist alles andere als „kein Seegang“. Und ganz ehrlich? Ich freue mich, dass es so ist. Denn es ist einfach herrlich. Mehr noch. Die Vorstellung, in bereits wenigen Nächten wieder in einem Bett zu liegen, welches sich – NICHT – bewegt, kommt mir gerade sowas von surreal und definitiv keineswegs erstrebenswert vor.

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Bei jeder Bewegung, untermalt von den Klängen des großen, des ganz großen James Last wird mir mehr klar, wie sehr ich hier hin gehöre. Wie sich die Schranktür zum Evergreen „Biscaya“ bewegt, das hat so eine unglaubliche Anmut... Okay, vielleicht war das doch ein Negroni zuviel heute.

Anheuern auf einem Schiff? Ehrlich, selten in den vergangenen Jahren war ich so kurz davor. Wenn, ja wenn das nur alles nicht mit so verdammt viel Arbeit verbunden wäre. Der Job „den ganzen Tag in der Observation Lounge sitzen und wirres Zeugs für so ein Forum niederschreiben“, der scheint jedenfalls noch nicht erfunden. Es ist aber auch immer ein Dilemma.

Das Schaukeln geht die ganze Nacht. Am kommenden Morgen will ich deswegen fast gar nicht aufstehen. Es ist so schön, hier zu liegen und einfach diese Bewegungen zu spüren. Doch hilft es nix. Rolex hat seinen ersten Teaser zur Baselworld herausgebracht. Und der gilt analysiert zu werden. Nicht ganz so einfach bei dem Internet hier.

Mein Arbeitsplatz ist heute, dank komplett gewaschener, getrockneter und sogar gebügelter Kleidung, mal wieder die Observation Lounge. Wegen des Seegangs habe ich die zeitweise komplett für mich allein. Das Wetter: wechselhaft. Mal Sonne, mal Regen. Jedenfalls noch nix, um dauerhaft draußen zu sitzen. Ab und an torkelt ein Gast rein. Das sieht lustig aus. Denken sich die anderen aber ziemlich sicher auch, wenn ich mal aufstehe um ein paar Schritte zu gehen.

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Der Kapitän meldet sich. Für heute ist noch mit einem Anstieg des Schwells zu rechnen. Nicht schlecht. Bei manchen Bewegungen des Schiffs denke ich an einen Spruch aus Jagd auf Roter Oktober: Flieg, meine Dicke. Flieg!

Der Horizont, das Meer, ich weiß, ich wiederhole mich aber hier zu sitzen und raus zu schauen macht glücklich. Geradezu tragisch die Vorstellung, dass in nicht einmal zwei Tagen alles vorbei ist.

Die „Vorfreude“ auf den Rückflug wird auch dadurch getrübt, dass ich noch immer keine Bestätigung für meinen Flug in der Business Class erhalten habe. Die Baselworld Woche mit einem 14-Stunden-Flug in der Eco zu beginnen – nicht so die allergeilste Vorstellung von allen. Jammern auf hohem Niveau. Ich weiß. Aber hey, ich bin jetzt seit fast drei Wochen Seabourn gewohnt. Excuse me?!

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Ein letzter Scone zur Tea Time, dann steht der große Crew Salute im Grand Salon an. Der Kapitän und seine (fast) gesamte Crew geben sich die Ehre. Housekeeping Departement, Restaurant Service, Küche, Sicherheit, Expedition Crew, Entertainers und und und, alle sind sie da. Und einmal mehr merkt man, wie unglaublich vielen von ihnen man Tag für Tag begegnet. Das ist schon alles extrem familiär hier. Entsprechend groß der Applaus von den Gästen dieser Reise.

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Überraschung bei der Verlosung der Seekarte dieser Reise: sie geht an unseren DACH Tisch. Glückwunsch an dieser Stelle, den beiden stolzen Gewinnern. Ich hoffe, die Koffer sind groß genug!

Heute ist die letzte von insgesamt drei Formal Nights dieser Reise. Also nochmal die Krawatte rausgeholt und ab ins Restaurant. Dort hat man heute, wohl aus Rücksicht auf die dünnen Abendkleider der weiblichen Gäste, die Temperatur ordentlich hinaufgedreht. Mit Sakko und Krawatte alles andere als angenehm.

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Das Essen ist dafür heute mal wieder sensationell. Danach noch im Club vorbeischauen. Ja, warum nicht. Vielleicht ist das ja heute nochmal so voll wie gestern? Natürlich ist es das nicht! Nicht einmal annähernd. Tja, hätte man doch nur..... Egal. Ich höre ja schon auf.

Auf meiner Kabine wartet keine Ahnung was für Musik. Ehrlich. Ich erinnere mich nicht. Denn zum immer noch mehr als deutlich wahrnehmbaren Schaukeln des Schiffes muss es einfach nochmal Biscaya von James Last sein. Der perfekte Soundtrack eben. Nicht mehr und nicht weniger. Gute Nacht.

Feuerzunge
17.03.2019, 18:43
Irgendwie krieg‘ ich gerade Hunger, wenn ich die Küche so ansehe! Was für eine Reise!

Grüßle Dietmar

löwenzahn
17.03.2019, 19:14
Macht unheimlichen Spaß, jede Folge zu lesen und zu genießen!!
Genau so. Das hat wirklich Freude gemacht mitzureisen. Danke Percy.:gut::verneig:

Michael

Jubilado
17.03.2019, 19:24
Da schließe ich mich an.

Vielen Dank Percy für die Mühe, die sensationellen Bilder, den sehr amüsant und gut geschriebenen Text.

Wünsche eine gute und entspannte Heimreise. :dr:

usummer
17.03.2019, 19:47
Vielen Dank fürs Mitnehmen. Das hat immer sehr viel Spass gemacht zu lesen. :gut:

tigertom
17.03.2019, 20:02
Also ehrlich, das mit dem Biscaya verstehe ich nicht, da warte ich immer, bis der Hans Albers zu singen anfängt... :ka:
Wenn schon James Last, dann würde ich mir DAS hier reinhauen https://youtu.be/YiSGO2f7A_U :flauschi: :xmas: :supercool:

So, und jetzt geniess noch die letzten Tage an Bord, alter Pinguin! :gut: :dr:

ein michael
17.03.2019, 21:25
Danke für die Teilhabe, hat viel Spaß gemacht dir zu folgen auf deiner tollen Reise.

Uhrendicki
17.03.2019, 23:49
Vielen Dank für den ausführlichen Reisebericht. Ich hatte mehrfach das Gefühl dabei zu sein......leider nur ein Traum.
Guten und angenehmen Rückflug (hoffentlich Business und nicht Eco):gut:

Magul
18.03.2019, 00:00
Toll Percy:gut:
Biscaya ist ein sensationell gutes Stück und passt natürlich perfekt zur Schiffsreise im allgemeinen. Als Norddeutscher bin ich mit diesem Lied, allein schon durch Spielen des NDR in diversen maritimen TV Beiträgen derer, groß geworden. Kieler Woche, Hamburger Hafengeburtstag, Windjammer....... Damit verbinde ich Biscaya:) Passt auch super zum Seegang im Bett oder in der Observation Lounge;):dr:

Milou
18.03.2019, 00:15
Ich hab jetzt echt Biscya ge-youtubed. Bin noch unentschieden. Aber die Biografie von J.L. liest sich spannend...

ROLlingEXport
18.03.2019, 07:04
Ich kannte bis jetzt zum Glück kein einziges Lied von J. Last!

Hat wahnsinnig Spass gemacht, deine Berichte zu lesen - vielen Dank fürs Mitnehmen, Percy!:verneig:

Hypophyse
18.03.2019, 09:18
In der Antarktis auf einem Bügelbrett zu surfen schafft sonst nur MacGyver. :verneig:

Magul
18.03.2019, 11:46
Hier noch eine etwas, aber gut modifizierte Version von Biscaya. Auch gut, oder?
https://youtu.be/0khTYLs6LFk

PCS
18.03.2019, 16:37
In der Antarktis auf einem Bügelbrett zu surfen schafft sonst nur MacGyver. :verneig:

:rofl:

alicia
19.03.2019, 07:18
unfassbar schöner, atemberaubender, kurzweiliger, lustiger Bericht - vielen Dank dafür - wirklich nicht zu toppen !!!

fusch
19.03.2019, 10:55
Auch ich habe deinen kompletten Reisebericht von Anfang an gelesen. Man ist wirklich fast als dein „Reisebegleiter“ mitgereist. Wirklich sehr schön geschrieben und dazu eine fantastische Reiseroute, die unsere Enkel wahrscheinlich gar nicht mehr machen werden können.
Großer Applaus von meiner Seite :dr::gut:

steved
19.03.2019, 12:18
Ich hab hier jeden Tag gerne reingeschaut,
wunderbar geschrieben.
Vielen Dank!

PCS
19.03.2019, 14:10
Eine abschließende „Episode“ wird‘s noch geben, allerdings voraussichtlich erst nach Basel... :kriese:

Muigaulwurf
19.03.2019, 15:04
Weil im zwei Sterne, 9qm (incl. Nasszelle) Zimmer für 980SFr WLan nochmal 44SFr pro MB kosten würde?

siebensieben
19.03.2019, 16:49
:rofl::rofl::rofl:

PCS
19.03.2019, 19:35
:mimimi:

Camden
20.03.2019, 09:29
Hab gerade den ganzen Bericht gelesen.
Wahnsinn!
Danke für den unterhaltsame Story,
wirklich eine tolle Reise und schön beschrieben.
Hat mir sehr gut gefallen :gut:

Giulietta
20.03.2019, 21:39
Hab grade alles gelesen und hätte teilweise echt heulen können, weil es so schön war. Und hey, Pinguine. Pinguine! Zusammen mit Eichhörnchen die süßesten Tiere der Welt.

Percy, nimmst mich das nächste Mal mit? Ich kann zwar nicht Violine spielen, aber Saxophon :)

CaLeu
20.03.2019, 21:58
Vielen Dank für den kurzweiligen Bericht. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und habe auch das eine oder andere gelernt. Schade, daß Dein Törn ein vorzeitiges Ende genommen - und das ausgerechnet wegen dieser drögen Baselworld.

Carsten

AlexH
27.03.2019, 12:26
Percy, vielen Dank für den tollen Bericht einer außergewöhnlichen Reise :gut:

PCS
28.03.2019, 18:31
Den letzten Teil meines Reisetagebuchs schreibe ich vom heimischen Schreibtisch aus. Zwei Tage habe ich an jenem Artikel für das Magazin gesessen, für das ich an Bord gekommen bin. Nicht ganz einfach, Erlebnisse, für die ich hier bei uns einen ganzen Thread habe, in nicht einmal ein Zwölftel des Umfangs zu pressen.

Um so glücklicher bin ich, hier noch ein letztes Mal „frei von der Leber weg“ (Hallo, Negroni!) von dem erzählen zu können, was in den letzten zwei Tagen der längsten Reise meines Lebens passiert ist.

Beginnen wir mit Samstag. Tag 21. Es ist somit der vorletzte Tag unserer Reise. Und irgendwie kann ich das kaum glauben. Drei Wochen! Wie können drei Wochen nur so unfassbar schnell vorüber gehen? Was habe ich mir vorgestellt, wie viel Zeit ich doch haben werde an Bord. Bei so vielen Seetagen. Was hatte ich mir vorgenommen, alles zu lesen, zu schreiben. Nicht einmal die Netflix Serien habe ich angefangen zu schauen. Drei Wochen! Unglaublich.

Heute steht Montevideo auf dem Programm. Und zu meiner Freude habe ich ein paar Tage zuvor festgestellt, dass ich somit noch ein weiteres unentdecktes Land abhaken kann: Uruguay.


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Als ich am Morgen auf meinen Balkon trete, scheint nicht nur die Sonne, nein. Es ist warm! Temperaturen knapp über 20 Grad! Endlich! Antarktis hin oder her, so ein ganz klein wenig hatte ich die Wärme dann doch vermisst, merke ich gerade.

Zum ersten Mal auf dieser Reise nehme ich dann auch mein Frühstück im Außenbereich des Collonade ein. Während ich mein wie üblich vorzügliches Mandelcroissant genieße, bahnt sich die Quest ihren Weg durch den Rio de la Plata. Rio de la Plata, das bedeutet Silberfluss. Ja, okay. Hab‘ ich gegoogelt. Und? Weiter?


208050


Warum der Name? An gleißenden Sonnentagen sähe die Oberfläche des Wassers aus, als sei sie aus reinem Silber. Gut, gleißendes Sonnenlicht haben wir heute. Doch reines Silber ist so ziemlich die letzte Assoziation, die mir in den Sinn käme. Eher Trinkschokolade. Mal sehr sehr wohlwollend ausgedrückt. Nein, eigentlich schaut’s eher aus wie – is ja auch egal. Schwimmen würde ich hier zumindest beim besten Willen nicht wollen. Belassen wir es dabei.

Gegen 11 Uhr erreichen wir den Hafen von Montevideo. Großstadt. Nach den letzten drei Wochen kommt einem das total skurril vor. So viele Gebäude, so viele Menschen. Schrecklich.


208049


Die Szenerie wird vervollständigt durch etliche Schiffswracks, die hier einfach vor sich hindümpeln. So ein bisschen merke ich Wut in mir. Wut darüber, wie man doch hier (und überall sonst) mit unserem Planeten umgeht. Werde ich jetzt zum Umweltschützer? Naja, ganz so weit sind wir dann doch noch nicht. Aber ein wenig was hat sich geändert in den vergangenen Wochen.

Sagte ich schon, was für tolles Wetter wir haben? Ich entscheide mich, von Bord zu gehen. Die Altstadt ist nicht weit und gut zu Fuß erreichbar. Alternativ gibt’s auch einen Shuttlebus. Kaum habe ich mich auch nur 5 Meter vom Schiff entfernt, beginnt es zu regnen. Echt jetzt? Also direkt wieder zurück und einen der bereitgestellten Schirme geschnappt. Kaum verlasse ich mit diesem das Schiff, hört der Regen auf. Ok, nicht mit mir. Den Schirm nehm‘ ich jetzt trotzdem mit. Und wenn er auch nur dafür da ist, den Regen abzuhalten.


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Der Weg zur Stadt ist tatsächlich sehr leicht zu finden. Einfach den mittlerweile ja sehr gut bekannten Mitreisenden nach. Eigentlich besteht die Stadt heute nur aus Gästen und Crew der Seabourn Quest. Montevideo hat über eine Million Einwohner, Gäste und Crew der Quest bringen es nicht einmal auf 800 Menschen. Wie geht das? An einem Samstag?

Nun, Samstag in Uruguay ist wohl nicht ganz so wie Samstag in Deutschland. Die meisten Geschäfte haben geschlossen und so verschlägt es nur wenige Einheimische in die Einkaufsstraßen.


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Ich treffe auf Anita, die stellvertretende Restaurantmanagerin, die mir immer meine Croissants zum Frühstück organisiert. Sie zeigt mir den Mercado del Puerto. Hier gibt es jede Menge Restaurants, überall liegen die fettesten Steaks auf dem Grill, das Bier wird in Literflaschen serviert. Ich entscheide mich für eine echt uruguayische Sorte: Zillertal Premium Lager. Kiddin‘ you not!


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Ist auch ganz lecker, auf ein Steak dazu verzichte ich aber schweren Herzens. Denn heute steht das letzte gemeinsame Dinner des DACH Tischs an und das will ich nicht verpassen. Ab morgen wird der Tisch dann etwas leerer, denn nur die Paare aus Österreich und der Schweiz bleiben für eine bzw. zwei weitere Reisen an Bord.

Sie werden das Schiff nun von einer ganz anderen Seite kennen lernen. Speziell kommen sie auf ihrer Amazonas Tour in das Vergnügen des hinteren Pooldecks. Dieses wieder „sommertauglich“ zu machen, daran arbeitet man schon seit den Falklands. Heute gehen noch die zusätzlichen Zodiacs von Bord und dann heißt es Sonnenmilch statt Zipped & Clipped. Ein klein wenig neidisch bin ich da ja schon.


208045


Zum Abschluss noch einmal ein paar Sonderwünsche im Restaurant. Hummer als Vorspeise, Hähnchenbrust zum Hauptgang und ein Strawberry Sundae zum Dessert. Die Quest wurde heute auch frisch beladen, allerdings sind noch nicht alle Dinge auch am Bestimmungsort in der Provision angekommen. So gibt’s beispielsweise kein San Pellegrino mehr. Also eigentlich. Denn irgendwoher holt Ashlee, unsere Tischstewardess, dann doch noch ein paar Flaschen. Immer wieder irre, wie sich die Crew hier an Bord ins Zeug legt. Was werde ich das vermissen.


208046


Der letzte Abend findet seinen Ausklang noch einmal bei James und Deborah an der Observation Bar. Der Abschied mit den hier ebenfalls über die letzten Wochen anwesenden Passagieren findet allerdings recht früh statt. Denn die Koffer müssen vor die Tür und morgen um 8 Uhr müssen die Kabinen geräumt sein. So ein letzter Abend, er ist immer ganz schrecklich. Ich hasse das!

Ob ich auf der Kabine noch einmal Biscaya anschalte, ich weiß es nicht mehr. Gepackt habe ich das Meiste schon am Vormittag, also kann ich schnell ins Bett gehen. Der Wecker klingelt schließlich um halb Sieben. Die Balkontür muss ich geschlossen halten. Es ist windig und der Unterdruck lässt die aufgewirbelte Gischt ins Zimmer. Außerdem pfeift es irrsinnig.

Der Wecker, er muss gar nicht klingeln. Ich bin auch so schon früh genug wach. Vom Balkon aus kann ich die Skyline von Buenos Aires erblicken. Wir liegen im Containerhafen. Und es ist – still. Einfach still. Es ist Sonntag und da arbeitet in Argentinien sogar im Hafen kein Mensch. So auch noch nicht erlebt.


208044


Um 8 Uhr heißt es wie gesagt raus aus der Kabine. Noch vor 7 Uhr fange ich, die letzten Kleinigkeiten in die Koffer zu verstauen. Um 9 Uhr klopft es freundlich an die Kabinentür. Huch! Wo ist nur die Zeit hin?

Mein Problem: bis zum Schluss hatte ich ja noch mit einer Bestätigung meines Business Class Upgrades gerechnet. Doch nun, wo dieses ausbleibt, bin ich an nur noch 2x 23 Kilo Gepäck gebunden. Doch schon Koffer Nummer 1 bringt es auf derer 27! Also nochmal umpacken alles, Handgepäck (jetzt ja dann auch nur eines statt zwei) ausreizen. Irgendwann bin ich dann auf 24,5 und 25,5 Kilo. Augen zu und durch. Wird schon schief gehen.

Mein Flug geht erst am Abend und ausnahmsweise habe ich die Möglichkeit, bis 15 Uhr an Bord zu bleiben. Die Koffer darf ich derweil beim Hotel Manager ins Office stellen, dann begebe ich mich noch einmal zur Observation Lounge. Ich bin der einzige Gast heute.

Warum nicht von Bord gehen und Buenos Aires entdecken, werden jetzt manche fragen. Berechtigt. Ich bin nur einfach nicht in Stimmung. Ich möchte meine Quest noch bis zum Schluss auskosten. Die Heimreise nervt mich, die vielen Stunden im Flieger, der Flughafen, einfach alles.

Außerdem bekam ich gestern einen Zettel auf die Kabine. Eine sehr explizite Warnung vor Kriminalität in der Stadt. „Do NOT wear Rolex Watches“ stand da drauf. Wortwörtlich! Zwar habe ich für solche Gelegenheiten ja auch immer meine Swatch mit, allerdings keinen Zimmersafe mehr. Und überhaupt. Nö. Vielleicht ein anderes Mal.


208048


Lieber noch einmal Mittagessen im The Collonade. Mehr als zwei Double Chocolate Brownies bekomme ich heute aber auch hier nicht runter.

Kurz vor Abreise bekomme ich ein Mail. Von meinem Reisebüro. An einem Sonntag! Das Business Class Upgrade sei bestätigt. Halleluja! In der Lufthansa App allerdings kein Hinweis darauf. Egal, ich habe jetzt keine Zeit mehr. Ich muss weg.

Mit mir geht nahezu das gesamte Expeditionsteam von Bord, sowie fast alle Künstler. Großer Wechsel also heute. Mein Shuttle zum Flughafen wartet bereits an der Zollhalle und bringt mich direkt zum Flughafen Ezeiza.

Am Schalter versuche ich vom Gewicht meiner Koffer abzulenken, indem ich frage, wie das denn jetzt mit dem Upgrade sei. Nein. Kein Upgrade. Mist. Aber zumindest sagt sie nix wegen des Gewichts. Auch schonmal was. Die Supervisorin schaut nochmal drüber. Fazit: doch Upgrade! Zwar nur Gang, aber dennoch: Hauptsache schlafen!


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Den Schlaf versucht mir mein Sitznachbar am Fenster mit halbstündigen Toilettengängen ein wenig zu verleiden. Schafft er aber nicht. Recht ausgeschlafen lande ich am Vormittag in Frankfurt. Die längste Reise meines Lebens, sie hat ein Ende.

Zehn Tage ist meine Rückkehr nun her. 18 Tage mein Abschied von der Antarktis Und dennoch fühlt es sich an, als wäre es gestern gewesen. Alles ist noch so unwahrscheinlich präsent, selbst die Baselworld danach war allenfalls „ganz nett“. Ok, das mag auch an den präsentierten Uhren liegen. Aber psssst.

Was für eine Scheissidee! Das jedenfalls dachte ich noch vor fünf Wochen, als ich bei strahlendem Sonnenschein auf den Kanaren saß. Heute ist alles anders. Ich habe Sehnsucht nach dem, was ich am anderen Ende der Welt vorfand. Ich habe Ehrfurcht vor dem, was unser Planet an Schönheit und Friedlichkeit hervorbringt. Und ich empfinde Dankbarkeit, das alles einmal miterlebt haben zu dürfen.

Zum Abschied erhielt noch jeder Passagier einen USB Stick. Neben einigen Fotos, Informationen und der Reiseroute ist dort auch der Film der Reise enthalten. Er besteht einzig aus Aufnahmen dieser spezifischen Reise. Auf dem Rückflug schaute ich ihn mir am Laptop an. Das mag jetzt übertrieben klingen aber – mir kamen die Tränen. Noch jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, überkommt mich Gänsehaut. Und wenn ich eines weiß, dann, dass ich in diesem Leben noch einmal dorthin zurück will. Ins ewige Eis. Zipped & Clipped. Von mir aus auch mit der letzten Platte von Günter Noris im Gepäck. Gute Nacht!


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Bavaria_Rosl
28.03.2019, 18:56
Danke fürs mitnehmen. Nie einen besseren Reisebericht gelesen:gut::gut:

hadi
28.03.2019, 19:03
Der Abschluss fehlte mir noch...

Herzlichen Dank, für die wunderbaren, spannenden und einzigartigen Eindrücke, die du mit uns geteilt hast!

herriflens
28.03.2019, 19:05
Lange habe ich gewartet, unzählige Baselworld-Tage ungeduldig dem finalen Reisebericht entgegengefiebert, immer wieder schmachtend hier reingeschaut, und heute ist es endlich soweit. Hurra! Vielen lieben Dank für den lesenswertesten Thread in diesem Forum. Genial! Danke!

Maulwurf
28.03.2019, 19:19
und mal wieder klasse Bilder!!!

ROLlingEXport
28.03.2019, 19:40
Danke für den abschließenden Bericht und überhaupt für diesen Superthread, Percy! :dr::verneig:

Alex_rs46
28.03.2019, 20:18
Auch ich habe Gänsehaut...
Wahnsinn! Sehr sehr schön zu lesen!
Lieben Dank Percy:verneig:

Sushi
28.03.2019, 20:51
Faszinierend...
...das Ziel :verneig:
...die Bilder :verneig:
...das Teilhaben an Deinen Erlebnissen :verneig:

Ich habe Deine Berichte mit viel Freude gelesen, unzählige Male gelacht und Fernweh bekommen.

Vielen Dank!

Keilerzahn
29.03.2019, 06:15
Percy, einfach :verneig:

VielNois
29.03.2019, 06:31
Merci Percy für dieses beeindruckende Reistagebuch. Chapeau.

TTR350
29.03.2019, 07:11
Auch von mir noch mal ein herzliches Dankeschön für diesen Bericht!

Ich glaube ich kopiere mir alle einzelne Berichte nochmals untereinander und werde den dann kpl. Bericht in einer ruhigen Minute oder eher Stunde mit einem Glas Champagner genießen! :dr:

mike1
29.03.2019, 07:35
Auch von mir noch mal ein herzliches Dankeschön für diesen Bericht!

Ich glaube ich kopiere mir alle einzelne Berichte nochmals untereinander und werde den dann kpl. Bericht in einer ruhigen Minute oder eher Stunde mit einem Glas Champagner genießen! :dr:


Hallo Percy, klasse Bericht. Wäre es möglich ihn an "einem Stück " unter Luxify einzustellen ?

buchfuchs1
29.03.2019, 07:59
Auch von mir noch mal ein herzliches Dankeschön für diesen Bericht!

Ich glaube ich kopiere mir alle einzelne Berichte nochmals untereinander und werde den dann kpl. Bericht in einer ruhigen Minute oder eher Stunde mit einem Glas Champagner genießen! :dr:

+1000

ein michael
29.03.2019, 08:07
Percy, ein sehr toller Reisebericht. Bisher käme ich nicht ansatzweise auf die Idee einer Kreuzfahrt.
Dieser Bericht nennt das erste mal einen Grund, dass zu ändern (auch wenn es aus monetären Gründen eher nicht dazu kommen wird).

siebensieben
29.03.2019, 08:31
Percy, ist denn die Zeitung, für die Du schreibst, geheim?

PCS
29.03.2019, 09:27
Nein. Das ist die deutsche Ausgabe des Robb Report. Wollte nur nicht in den Verdacht kommen, hier Werbung zu machen. Bericht wird voraussichtlich in der Mai Ausgabe drin sein. Danach gibt's dann hier auch noch einige weitere Bilder, so Interesse besteht.... =)

CHT
29.03.2019, 09:35
aber klar doch, wir lechzen doch alle danach :dr:


Schade, bei Readly gibt es nur das englische Robb Report =(

Muigaulwurf
29.03.2019, 09:46
Wunderschöner Abschlussbericht. Danke Percy, für diesen und all die anderen Berichte davor! So wunderbar. :verneig:

heintzi
29.03.2019, 10:16
Nein. Das ist die deutsche Ausgabe des Robb Report. Wollte nur nicht in den Verdacht kommen, hier Werbung zu machen. Bericht wird voraussichtlich in der Mai Ausgabe drin sein. Danach gibt's dann hier auch noch einige weitere Bilder, so Interesse besteht.... =)

Als ob hier bei R-L-X schon mal *irgendjemand* Werbung gemacht hätte! Das würde ich sofort mit einem Klick ignorieren.

Percy, der Bericht hier ist das Beste, was Du je abgeliefert hast. Danke dafür.

ROLSL
29.03.2019, 11:54
Danke für den Abschlussbericht. Auf den habe ich sehnsüchtig gewartet. Am Sonntag werde ich die Berichte mal zusammen fassen und meiner Frau vorstellen. Ich hoffe ich bekomme sie überzeugt.

salvatori
29.03.2019, 20:46
Vielen Dank für deinen schönen Abschluss.

Uhrendicki
29.03.2019, 21:26
Vielen lieben Dank nochmal für das Mitnehmen auf Deine Reise. Es hat sehr viel Spaß gemacht Dir zu folgen. Und: ich habe mich immer wieder gefragt wie anstrengend es für Dich gewesen sein musste von dieser langen Reise quasi ohne Pause direkt nach Basel weiter zu gehen:verneig:

pemi
29.03.2019, 22:28
Auch von mir noch mal ein herzliches Dankeschön für diesen Bericht!

Ich glaube ich kopiere mir alle einzelne Berichte nochmals untereinander und werde den dann kpl. Bericht in einer ruhigen Minute oder eher Stunde mit einem Glas Champagner genießen! :dr:

Wie machst Du das? Oder schickst Du mir das Ergebnis? Ich trinke dabei aber einen ChocolateBlock

Danke :)

Rumbler
30.03.2019, 00:55
Einfach mega! Danke für die schönen Stunden des Dabeiseins!

Bigblock1
31.03.2019, 15:46
Percy :dr: Chapeau

Gaaaanz toller Bericht, spannend und mitfühlend geschrieben, sollte es zusammenhängend auf Luxyfi geben,
Vielen, vielen Dank fürs Teilhaben lassen, war SUPER :jump::jump::jump:

newharry
31.03.2019, 20:10
Danke für den wunderbaren Bericht über diese fantastische Reise! :dr:

Donluigi
01.04.2019, 19:34
Bester Reisebericht ever!! :verneig:

slimshady
01.04.2019, 20:16
Die neue benchmark für alles Reiseberichte!

salvatori
02.04.2019, 08:14
So, ich habe endlich die Zeit gehabt deinen letzten teil zu lesen und muss einfach den Hut vor deinem Reisebericht ziehen. Danke für´s Mitnehmen, wann machst du deine nächste Tour?

KVSUB
02.04.2019, 10:43
Grandioser Bericht, grandiose Reise!:verneig::verneig:

Bin extrem neidisch!=(

Vielen Dank für den Bericht, TOLL!!!!:gut::gut:

Bongarde
05.04.2019, 14:30
Sehr schöner Reisebericht.

Grüße
Bongarde

PCS
19.09.2019, 14:05
Ihr Lieben,

rund ein halbes Jahr liegt nun meine Reise ans Ende der Welt zurück. Allerhöchste Zeit, Euch noch mit ein paar weiteren Bildern zu "nerven". Für Euch also nun mein zweiteiliger (und somit ein klein wenig kürzerer) Bericht der Reise nach Patagonien und in die Antarktis mit vielen neuen, bislang nicht veröffentlichten Bildern.

Viel Vergnügen.... =)

Teil 1 - Patagonien: https://www.luxify.de/die-reise-ans-ende-der-welt-teil-1-patagonien/

Teil 2 - Antarktis: https://www.luxify.de/die-reise-ans-ende-der-welt-teil-2-antarktis/


https://www.luxify.de/wp-content/uploads/2019/08/Antarctica-Patagonia-Seabourn-Quest-2019_2702-1024x683.jpg


https://www.luxify.de/wp-content/uploads/2019/08/Antarctica-Patagonia-Seabourn-Quest-2019_1242-1024x683.jpg


https://www.luxify.de/wp-content/uploads/2019/08/Antarctica-Patagonia-Seabourn-Quest-2019_2535-1024x683.jpg


https://www.luxify.de/wp-content/uploads/2019/08/Antarctica-Patagonia-Seabourn-Quest-2019_1764-1024x683.jpg

makra
19.09.2019, 14:49
Hammer Fotos einer ganz besonderen Reise! :gut:

blackpadi79
19.09.2019, 15:13
Große Klasse! Das möchte ich auch mal machen. Allerdings Arktis, für den Anfang:-)

buchfuchs1
21.09.2019, 02:50
Für mich war und ist dieser Thread in der Live-Berichterstattung mit das Beste hier.

Danke fürs Verdichten.
Ganz groß, Percy.

Kalle
21.09.2019, 07:16
Für mich war und ist dieser Thread in der Live-Berichterstattung mit das Beste hier...

Definitiv, zumal es ein außergewöhnliches Reiseziel ist, was man praktisch nie sieht...vielen Dank für die Mühe. :gut:

Frame65
30.09.2019, 18:02
Ein großartiger Bericht einer faszinierenden Reise!:gut:

Demnächst erscheint übrigens „Projekt: Antarktis“ als DVD...

Uhrendicki
30.09.2019, 20:15
Ich hatte ja schon im Frühjahr begeistert mitgelesen, jetzt nochmal so viele schöne Bilder on top - Vielen Dank:gut:

PCS
30.09.2019, 20:35
Ich danke Euch! :flauschi:

Surforbiter
01.10.2019, 18:52
Spitzen-Bilder, klasse Reportage. Danke fürs Teilen.

Bigblock1
01.11.2019, 10:55
Hab den ganzen Bericht gestern beim ersten „ kalten „ Herbsttag nochmal mit gaaanz großem Vergnügen gelesen.
Einfach nur toll :dr:, nochmal Dank fürs mitnehmen !!

jean
02.11.2019, 23:53
Heute erst den Thread gefunden und komplett am Stück durchgelesen und miterlebt.
Das ist der beste Reisebericht ever!
Danke dafür!

Was soll da noch kommen? (Vielleicht solltest du mal bei Richard Branson nachfragen)

Mit freundlichen Grüßen
Udo

PCS
24.02.2020, 12:51
.

PCS
24.02.2020, 12:52
Was für eine Scheissidee! Hättest du nicht einfach mal die ****** halten können, wie dies schon einst Dieter Nuhr empfahl? Aber nein. Einmal nicht nachgedacht. Und jetzt sitze ich hier. Und warte auf meinen Flug. Es ist der Vierte seit gestern Mittag.

Was war passiert? Letzten Monat erzählte mir ein Kollege von einer Traumreise, die er demnächst beruflich machen werde. Respektive vielleicht auch nicht, denn sein Terminplan könnte ihm noch einen Strich durch die Rechnung machen. „Wenn’s nicht klappt, gib‘ einfach Bescheid. Dann fahr‘ ich für Dich.“ erwiderte ich, mehr aus Spaß. Ein paar Wochen später dann der Anruf: „Habe alles geklärt. Du fährst!“ DAFUQ?!?!

Die Herausforderung: wie gelangt man binnen 36 Stunden von einem Schiff, das in Gran Canaria liegt, zu einem anderen Schiff an der Chilenischen Küste? Gar nicht mal so einfach.

Insgesamt 34 Stunden werde ich unterwegs sein, bis ich meine Enddestination erreicht habe. Dazwischen liegt die längste Reisezeit meines bisherigen Lebens. Der längste Flug. Die erste Äquator-Überquerung (die habe ich natürlich vollkommen verschlafen). Drei Kontinente binnen 24 Stunden.

Mein Handgepäck besteht aus zwei Kameras, vier Objektiven und zwei Badehosen. Der Rest ist verstaut in zwei Koffern, die hoffentlich die insgesamt vier Flüge wohlbehalten überstehen. Wenn nicht, habe ich ein Problem. Ein großes Problem. Denn: ein Schiff wartet nicht. Und zwei Badehosen, und seien sie auch noch so hübsch anzuschauen, sind nicht die angemessene Bekleidung für das, was ich vor habe: eine Reise ans Ende der Welt.

Käpt’n Percy und das Ewige Eis. Stay tuned.....

Wow! Genau ein Jahr ist es heute her, dass ich aufbrach auf die längste Reise meines Lebens. Die Erinnerungen daran sind immer noch unglaublich intensiv und, verdammt, ich wäre jetzt gerne wieder dort.

Für alle, die damals meine Reise hier mitverfolgt haben, und noch einmal eintauchen wollen in die Faszination Antarktis, genauso wie für all diejenigen, die das Ganze damals verpasst haben, habe ich das komplette Reisetagebuch noch einmal zusammengetragen.

Ergänzt mit ein paar weiteren Bildern könnt Ihr es Euch jetzt bequem per PDF auf den Rechner, das iPad oder wo auch immer laden und, wenn Euch das Fernweh packt, ein wenig darin herumschmökern.

Viel Vergnügen! :dr:

Der Downloadlink zum PDF (ich hoffe, er funktioniert): https://we.tl/t-vcyz18mNOW

ACHTUNG: das PDF hat 150 Seiten und ist ca. 122 MB groß.... ;)

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buchfuchs1
24.02.2020, 13:01
Endlich

ein michael
24.02.2020, 16:23
:gut:

blackpadi79
24.02.2020, 18:04
Runtergeladen. Danke!
Tolle Reise. Hab den guten und launigen Bericht nachträglich letzten Herbst hier im Forum gelesen.

frame
24.02.2020, 22:21
Diesen phänomenalen Reisebericht habe ich damals schon verschlungen! Auf ein Neues mit Vergnügen, danke!

oberstklink
25.02.2020, 00:08
ein R-L-X Buch!! Herzlichen Dank Percy!

Feuerzunge
25.02.2020, 06:44
Danke ebenfalls!

Grüßle Dietmar

Norbert
25.02.2020, 07:19
Einfach klasse!

siebensieben
25.02.2020, 08:04
Gute Idee, Danke, Percy!

Las gerade das hier: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/dickes-meereis-verzoegert-crew-wechsel-bei-arktis-expedition-a-d5049a03-8b64-4038-a09c-31611cf39ebc
Aber ist das andere Ende der Welt.

salvatori
25.02.2020, 08:45
Mir hat dein damaliger Bericht schon sehr gut gefallen und ich habe jedesmal deine Posts verschlungen. Nun auf ein neues, pdf herunterladen und heute Nachmittag alle Termine stornieren....
Danke für deine Arbeit

trk1969
25.02.2020, 15:05
Cool! :jump: Danke!

fusch
25.02.2020, 17:00
Danke, coole Aktion

PCS
24.02.2022, 23:39
Wahnsinn. Drei Jahre her mittlerweile und irgendwie immer noch so präsent, diese Reise.

buchfuchs1
25.02.2022, 00:29
Und immer wieder so ne geile Reise, weil du uns mitnimmst.
Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon mitgefahren bin.

Frame65
25.02.2022, 11:46
Super Reise, ich wäre gerne mit dabei gewesen…

Aber der Antarktis-Tourismus hat offenbar auch seine Kehrseiten, dazu hier ein ganz aktueller Artikel aus dem Spiegel…

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/antarktis-wie-tourismus-die-eisschmelze-beschleunigt-a-1b331a8d-da29-4760-a9a6-4d3f1df1050e?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpP YDCQgO1dEMph

PCS
27.02.2022, 16:03
Ein schrecklicher Artikel, was mich bei diesem Medium, ebenso wie die zugehörigen Kommentare, aber auch nicht wirklich weiter wundert. ;)

Aber: die Antarktis ist aktuell noch eines der wenigen Seegebiete, in denen Kreuzfahrten für die Reedereien äußerst lukrativ sind, eben weil die Schiffe klein sind, nur wenige Passagiere an Bord dürfen und der Wettbewerb noch relativ gering ist. Und das könnte in der Tat mehr und mehr zu einem Problem führen. Denn wenn man sieht, wie viele Expeditionsschiffe in den vergangenen drei Jahren neu gebaut wurden und wieviele noch in den Büchern der Werften stehen, kann man schon ins Grübeln kommen.

Auf der anderen Seite muss man eben auch sehen, dass gerade die neu gebauten Schiffe eigentlich ausnahmslos über die neusten Filteranlagen verfügen, um eben genau jene im Artikel dargestellte Problematik zu minimieren. Das ist ein Anfang und auch die Batteriesysteme, die jetzt in den ersten Expeditionsschiffen zum Einsatz kommen, sollten dazu beitragen, das alles weiter deutlich zu reduzieren.

Dennoch halte ich es für bedenklich, wenn sich die Zahl der Antarktis-Kreuzfahrten binnen zehn Jahren verzehnfacht (grobe Schätzung meinerseits ohne belastbare Fakten).

Die Hauptprobleme liegen für mich trotzdem noch ganz woanders. Zum Einen sind das die alten Schiffe, die dort unterwegs sind, gerade auch die Nicht-Kreuzfahrtschiffe, die, ähnlich wie die Fahrzeuge und Generatoren dort, den Ruß meist noch ungefiltert herausschleudern (selbst gesehen).

Und dann wäre da noch der touristische Trend, die etwas unbequeme Drake-Passage zu umgehen, indem man sich mit dem Jet direkt auf den Kontinent fliegen lässt oder einfach ein paar Mal über den weißen Planeten drüberfliegt, um Fotos machen zu können. Ebenfalls schwierig finde ich die großen Kreuzfahrtschiffe, die auf Grund ihrer Passagierzahl so oder so nicht anlanden können und dennoch für ein "scenic cruising" da runter fahren.

Alles in Allem denke ich aber, dass man da entsprechende Regularien schnell umsetzen könnte, wenn man denn wollte, gerade was Abgasgrenzwerte der Schiffe oder die Direktflüge angeht.

Wenig halte ich hingegen von der natürlich auch in den dortigen Kommentarspalten sofort mehrfach herausposaunten Forderung, den Tourismus dort komplett zu verbieten. Er dürfte an sich jetzt schon der wahrscheinlich sauberste Tourismus, bzw. der mit dem geringsten "Fußabdruck" an Land sein (hatte es im Bericht ja mehrfach erwähnt) und wer dort hin fährt, dem geht es in den seltensten Fällen darum, nur einen Haken auf die Liste zu setzen, klassischen Urlaub zu machen oder vor Freunden zu prahlen.

Wer dort hin reist, der hat in der Regel, spätestens aber nach der Reise, ein deutlich sensibleres Verhältnis zur Natur und dessen fragilem Gleichgewicht. In einer Art, wie dies keine noch so gut gemachte Dokumentation im Fernsehen in der Lage ist, zu vermitteln. Manche Dinge, manche Orte, muss man eben live erleben, um sie zu verstehen. Auch wenn diese Ansicht in der heutigen Zeit wohl immer weniger opportun zu sein scheint.

Adeaphon
13.03.2022, 19:54
PCR Test heute gemacht. Am Dienstag gehts nach Chile.

PCS
13.03.2022, 20:18
:jump: :jump: :jump:

Adeaphon
15.03.2022, 08:56
Streik am Hamburger Flughafen. Unser Flug wurde storniert. Geht ja klasse los.

PCS
15.03.2022, 09:03
8o

Und jetzt? :kriese:

Chris360
15.03.2022, 09:08
Frankfurter Flughafen auch dicht... Müsste heute nach Hamburg und zurück. Am Donnerstag nach Sao Paulo, ich hoffe, am Donnerstag läuft alles wieder....

Adeaphon
15.03.2022, 09:36
Umgebucht auf BER … nicht gerade die sicherste Alternative. Mal schauen ob das gut geht.

Adeaphon
20.03.2022, 11:16
Southern Shetlands erreicht:
https://up.picr.de/43231551xl.jpeg

Gleich gehts zur ersten Anlandung. Was eine Reise bisher.

PCS
20.03.2022, 13:58
Genial! :verneig:

Hab heut Nacht von Pinguinen geträumt und wollte schon nachhaken, ob alles geklappt hat…

alicia
20.03.2022, 15:21
gerade Mare TV auf NDR :gut:

Cool dass es noch geklappt hat, Andreas!

siebensieben
20.03.2022, 19:47
gerade Mare TV auf NDR :gut:

Auch gesehen. Wobei die Shakleton-Geschichte schon toll und spannend ist, immer wieder!

Adeaphon
20.03.2022, 20:44
https://up.picr.de/43236038ba.jpeg

https://up.picr.de/43236094ak.jpeg

https://up.picr.de/43236197gk.jpeg

https://up.picr.de/43236301me.jpeg

https://up.picr.de/43236519ez.jpeg

https://up.picr.de/43236586du.jpeg

https://up.picr.de/43236643ru.jpeg

Was ein Tag. Mir fehlen schlicht die Worte.

PCS
20.03.2022, 20:49
OMG!!!!

Hab Gänsehaut…. :verneig:

Adeaphon
20.03.2022, 20:58
Das Blau kann ich gar nicht mit Worten beschreiben. Es ist so ein tiefes und strahlendes Blau. Bilder können das nicht einfangen.
Aber das Wetter ist hier nicht vorhersagbar. Oder sieht man den Bildern Hagel, Eisregen, 25 Knoten Wind und Schnee an?

Ein Großteil der Bilder von heute ist leider durch ein beschlagenes Objektiv nicht brauchbar, aber einige Bilder können sich sehen lassen. Dafür das wir noch nicht einmal in der Antarktis sind, bietet die Natur hier schon einiges auf.

Hurtigruten zeigt sich bisher auf der Reise auch von der besten Seite.
Mit etwas weniger als 200 Passagieren an Board, zusätzlichen 160 Crew-Membern ist das Schiff aber auch nicht einmal zur Hälfte ausgelastet.

Auch wenn ich deutsch-sprachige Besatzung nicht unbedingt bräuchte, bin ich überrascht das nahezu jedes Crew-Mitglied mit Gästekontakt deutsch kann.
Die Vorträge werden derzeit aus dem Science-Center nur gestreamt. Erst nach 5 Tagen und ohne Covid Meldung soll sich das eventuell ändern.

https://up.picr.de/43237040ow.jpeg

PCS
20.03.2022, 21:07
War das Half Moon Island?

Adeaphon
20.03.2022, 21:37
Yep. Am Vormittag Yankee Harbour, am Nachmittag Halfmoon Island.

Das Wrack aus vergangenen Zeiten dürftest du ja auch noch kennen:
https://up.picr.de/43237429uo.jpeg

ein michael
20.03.2022, 21:42
Danke für die Fotos und dir noch eine unvergessliche Reise!

PCS
20.03.2022, 21:52
Zwei Orte pro Tag is halt schon stark. Das ist halt der große Unterschied, ob man mit <200 oder <400 Pax unterwegs ist.

Adeaphon
20.03.2022, 21:56
https://up.picr.de/43237488eo.jpeg

Mit diesem Sonnenuntergang gehts nun zum Abendessen. Es wartet Lachs-Pastrami und eine Lammkeule darauf verspeist zu werden und bei einem leckeren Brunello den Tag zu resümieren.

https://up.picr.de/43237515jv.jpeg

PCS
20.03.2022, 22:02
Aaaaaldaaaa was Bilder!!!! :verneig:

Davon träum‘ ich heut‘ Nacht.

Jet
20.03.2022, 22:24
unglaublich :verneig::gut:

Das muss ich auch mal machen.

Ganz Spiel Spaß und noch viel mehr spannende Eindrücke!

Grüße
Christian

isistar185
21.03.2022, 12:11
Unglaubliche Bilder. Weiterhin viel Spaß auf eurer Tour :dr:

Keilerzahn
21.03.2022, 13:09
Andreas, tolle Fotos :gut:

Adeaphon
21.03.2022, 16:53
Danke für die lieben Worte.
Der gestrige Abend war die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Bei 10m Wellen heutige Morgen ging so einiges beim Frühstück zu Bruch und nicht nur Äpfel sahen recht grün aus ;)

Das Anlanden wurde schon gestern Abend abgesagt, als Plan B wurde das Cruisen in Zodiacs in der Fournier Bay geplant. Leider spielt das Wetter nicht ganz so mit und bei Windgeschwindigkeiten bis zu 84 Knoten wurde das Cruisen abgebrochen. Dennoch versucht Hurtigruten alles was möglich ist, dennoch Safety First.

Nun gehts zum Lemaire Channel. Hoffentlich klart das Wetter noch etwas auf.

https://up.picr.de/43241478za.jpeg

https://up.picr.de/43241482ay.jpeg

https://up.picr.de/43241483wq.jpeg

https://up.picr.de/43241484iq.jpeg

siebensieben
21.03.2022, 16:58
Hammer Bilder!! Ja, da soll's ab und zu ein wenig windig sein. ;) Weiterhin viel Spaß dort!

PCS
21.03.2022, 17:06
Ja, auch das gehört dazu. :kriese: :)

Und, auch wenn ich mich wiederhole, DANKE für die vielen, tollen Bilder. Es ist fast, als wär' ich nochmal dort. :verneig:

Ich drücke die Daumen bzgl. des Lemaire Channels. Da hat uns damals ja ein gewaltiger Eisberg den Weg weiter gen Süden versperrt.


P.S.: freut mich übrigens sehr, dass Hurtig Routen das mit ner halbwegs brauchbaren Internetverbindung besser drauf zu haben scheint. =)

Adeaphon
22.03.2022, 00:25
Nach einem durchwachsenem Tag, bot sich am Abend noch einmal eine grandiose Landschaft: Lemaire Channel.

Bei tiefstehender Abendsonne konnten wir eine 90 minütliche Durchfahrt genießen:
https://up.picr.de/43243987zf.jpeg

https://up.picr.de/43244063vn.jpeg

https://up.picr.de/43244126id.jpeg

Morgen sind wieder 2 Landungen geplant. Brown Station am Paradise Harbor am Vormittag und am Nachmittag Neko Harbour. Hoffentlich spielt das Wetter etwas mehr mit.

PCS
22.03.2022, 08:31
Wunderschön! :verneig:

Adeaphon
22.03.2022, 16:03
Brown Station. Somit ist der Kontinent erreicht. Wir können gar nicht genug bekommen:

https://up.picr.de/43246734dj.jpeg

https://up.picr.de/43246738sz.jpeg

https://up.picr.de/43246741tx.jpeg

https://up.picr.de/43246744ea.jpeg

https://up.picr.de/43246745wy.jpeg

https://up.picr.de/43246751bk.jpeg

https://up.picr.de/43246760rr.jpeg

hadi
22.03.2022, 17:19
Großartig!!!

PCS
22.03.2022, 17:48
YESSS!!!!!

ein michael
22.03.2022, 17:49
Einfach :verneig:

Frame65
22.03.2022, 18:47
Beeindruckende Bilder!!! Weiterhin eine gute Reise und viele faszinierende Eindrücke... !

Adeaphon
22.03.2022, 18:48
Die südlichste Rutschbahn war eine nette Abwechslung:
https://up.picr.de/43248510qc.jpeg

So konnte man sich den Abstieg sparen und die Motivation neben der Aussicht war umso größer den Hügel hinauf zu laufen.

Leider schneit es gerade, in 1:15h ist die nächste Landung, mal schauen wie die Aussicht sein wird.
https://up.picr.de/43248540ue.jpeg

Bei einem Negroni wärmt es sich aber auch schnell wieder auf ;)

PCS
22.03.2022, 19:00
Negroni gibt’s auch noch! 8o

isistar185
22.03.2022, 19:24
Wahnsinnsbilder. Deine Kamera macht aber auch gute Bilder. Weiter so!!!:dr::gut:

Adeaphon
22.03.2022, 19:37
Zum Negroni gehts nach Links:
https://up.picr.de/43248873zv.jpeg
Nach dem Glühwein Zwischenfall gestern, bitten wir alle Gäste an Land die Rettungsweste anzubehalten.

Für das Jungvolk gibt es Möglichkeiten Kayaken zu gehen, dann verpassen sie aber den Negroni-Umtrunk
https://up.picr.de/43248880bb.jpeg

Adeaphon
23.03.2022, 19:08
Cuverville. Ein weiterer Tag voller Wetterwechsel und Emotionen.
https://up.picr.de/43256200od.jpeg

https://up.picr.de/43256244kk.jpeg

https://up.picr.de/43256288gf.jpeg

https://up.picr.de/43256410lb.jpeg

https://up.picr.de/43256566ld.jpeg


Mein persönliches Highlight war das Baden bei unglaublichem Panaroma und so manchem niedlichem Gast:
https://up.picr.de/43256651jq.jpeg

siebensieben
23.03.2022, 19:20
So schön!!

Adeaphon
23.03.2022, 21:38
Pinguine sind aber auch niedlich.

Während der kleine Bruder unschuldig im Wind saß:
https://up.picr.de/43257347ri.jpeg
Hat sein Bruder alles im Blick gehabt und hatte sicherlich das Kriegsbeil griffbereit:
https://up.picr.de/43257355nm.jpeg
Aber der Seeleopard hat ständig bereit gewartet für ein kleinen Mittagshappen:
https://up.picr.de/43257358ep.jpeg

Zurück in der Drake Passage lässt der Negroni auch 5m Wellen akzeptabel erscheinen.
https://up.picr.de/43257398tl.jpeg

Bei der Abfahrt von Cuverville gab es dann auch noch einen Abschied der sich nicht verstecken musste, samt Besuch von Buckelwalen und Orcas.

https://up.picr.de/43257433qu.jpeg

https://up.picr.de/43257454kl.jpeg

PCS
23.03.2022, 21:47
Also Du hast definitiv deutlich besseres Wetter als ich damals. :gut:

Adeaphon
23.03.2022, 22:02
Das täuscht. Es sind viele günstige Momente, aber ja. Es hätte schlimmer sein können.
Vom Expedition Team gab es noch eine Karte mit dem Seeweg welchen wir gefahren sind. Cuverville fehlt noch, ist aber auf Höhe der 3.
Lemaire Channel ist somit unser südlichster Punkt der Reise:
https://up.picr.de/43257807ln.jpeg

Aber mein Gott. Mit der Crew will ich nicht tauschen wollen. Ich durfte mit vorhin 15min Anhören, wie sich einige Passagiere beschwert haben, dass die Anlandung in Porta Natales zu spät ist und sie daher ihren extern gebuchten (!) Guide nicht mehr antreffen können. Wer denn nun die entstandenen Kosten übernimmt und warum wir überhaupt vom ursprünglichen Plan abgewichen sind und das dies alles ja nicht ginge ….

isistar185
24.03.2022, 08:13
@Andreas: Wie kalt war denn das Wasser,als du schwimmen warst? Oben rum nackig oder mit Neoprenanzug? Hut ab:gut:

Adeaphon
24.03.2022, 10:42
Kein Neo. Nur die Badehose. Es waren ca. 2 Grad Wassertemperatur und auch 2 Grad an Land.

Frame65
24.03.2022, 11:12
Kein Neo. Nur die Badehose. Es waren ca. 2 Grad Wassertemperatur und auch 2 Grad an Land.

Die Norddeutschen sind halt einfach härter… ;) :gut:

ein michael
24.03.2022, 11:17
Danke für die tollen Bilder. Der Liveeindruck muss unvergesslich sein.

isistar185
25.03.2022, 09:07
Kein Neo. Nur die Badehose. Es waren ca. 2 Grad Wassertemperatur und auch 2 Grad an Land.

Mutig. Ich weiß nicht, ob ich es gewagt hätte:bgdev:

Adeaphon
28.03.2022, 11:52
Nach einer etwas raueren Drakes Passage sind wir nun in Porto Natalas und Patagonien angekommen.
Der Ausflug zum Torres del Pein NP war jede Minute wert:
https://up.picr.de/43285125vk.jpeg

https://up.picr.de/43285126nu.jpeg

https://up.picr.de/43285127lr.jpeg

Adeaphon
28.03.2022, 11:56
Es war scheinbar doch etwas frischer:
https://up.picr.de/43285133fj.jpeg

madmax1982
28.03.2022, 12:46
Atemberaubende Landschaft! :verneig:
Vielen Dank für die unglaublichen Bilder! :gut: :dr:

bkv
28.03.2022, 15:31
Gerade erst gesehen, grandios!

isistar185
28.03.2022, 17:13
Herrliche Bilder und Landschaften:gut:

Adeaphon
20.04.2022, 07:01
Percy, nun verstehe ich dich besser.
Über die Ostertage konnte ich mich etwas mehr mit den Bildern der Reise auseinandersetzen und bereits jetzt, 3 Wochen nach der Reise, kommt sie mir surreal vor. Als wäre alles nur ein Traum gewesen.

angschte
13.05.2022, 12:28
Danke für den Bericht Andreas und die tollen Bilder! :dr:

Wenn du noch mehr davon hast: gerne zeigen ;-). Tipps auch erwünscht, bei mir geht es im nächsten Winter (=Sommer dort) an Board, allerdings bei Hapag-Lloyd.