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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mit dem Segel(kreuzfahrt)schiff zu den Seychellen



ph1l
27.08.2016, 19:38
Endlich konnte es wieder auf eine große Reise gehen!
Nach einigen kleinen SPA- und Wellnessreisen zum Anfang des Jahres 2015 stand nun das richtig große Kofferpacken auf dem Plan. Die Buchung von passenden Flügen zu diesem Trip könnte man an dieser Stelle als absolute Maßarbeit bezeichnen: Aufgrund von Connys letztem Prüfungsblock an der Uni und des bevorstehenden Beginns ihrer Masterarbeit blieb genau eine einzige Woche als mögliches Zeitfenster für eine Fernreise übrig: Tatsächlich gestaltete sich das Einpassen der Inselhopping-Kreuzfahrt auf den Seychellen ähnlich schwierig wir das uns nun wohl-bekannten Einparken in eine Parklücke in der Münchner Innenstadt: Es bleiben keine 5cm zwischen den Stoßstangen Platz, aber der Wagen steht wie eine Eins.
Und so brachen wir am Freitag gefühlte 5 Minuten nach Connys Prüfung auf. Ab zum Münchner Flughafen, an dem Emirates trotz seiner gefühlten Marktmacht von der Konkurrenz der Star Alliance ins "alte" Terminal 1 verbannt wird. Immerhin gibt es seit kurzem unlimitiertes Free-Wifi (vorher nur 30 Minuten) und einen Feedback-Automaten nach der Sicherheitskontrolle.

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Ein paar weitere Worte zur Herausforderung der Flugbuchung bei dieser Reise: Zwischen der eingangs erwähnten Uni-Prüfung und der Abfahrt unseres Schiffes auf den Seychellen lagen ca. 26 Stunden. Aus meiner Sicht und bisheriger Erfahrung gibt es nichts Schlimmeres als einen Flug unbedingt an einem bestimmten Tag buchen zu müssen. Erweitert man dieses Dilemma nun noch um den Zwang einen Flug zwischen zwei bestimmte Uhrzeiten zu pressen, so fühlt man dies prompt im Geldbeutel. Zähneknirschend waren wir gezwungen, einen ordentlichen Betrag im Tausch gegen zwei Tickets auf der einzig passenden Verbindung zu berappen. Immerhin war im Preis ein Flug mit einem der über fünfzig A380-Maschinen von Emirates inkludiert. Na immerhin!

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Auch wenn der A380 mittlerweile schon zum festen Bild innerhalb der Luftfahrt gehört, war es tatsächlich mein Erstflug mit einem der doppelstöckigen Monster. Zugegeben: Optisch finde ich das Äußere ziemlich misslungen: Die hohe "Stirn" oberhalb des Cockpits gibt dem Flieger ein ziemlich dümmliches Gesicht. Nichts im Vergleich zum majestätischen Aussehen einer 747. Ingenieurstechnisch ist der doppelstöckige Riese natürlich eine Meisterleistung. Auch die Ausstattung bei Emirates in der Holzklasse schlägt so manche Premium-Economy von nicht näher benannten deutschen Reisefliegern: 10 MB WLAN ist an Bord für jedermann (bzw. jedes Gerät) inkludiert: Über den Wolken timete ich schnell noch ein paar Blogeinträge und twitterte fleißig. Daumen hoch für Emirates.

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Über das Inflight Entertainment mit dem Namen ICE (Information, Communication, Entertainment) könnte ich an dieser Stelle auch diverse Loblieder singen: Die 2000 Kanäle mit hunderten von aktuellen Filmen werden den einen oder anderen sicher um den Schlaf an Bord gebracht haben. Tatsächlich fiel es mir schwer, das Gerät vor mir abzuschalten. Irgendwie hatte ich ständig Angst, etwas zu verpassen. Auch entfällt die lästige Zwangsabschaltung des IFEs zur Landung: Bei Emirates kann man bis zum Andocken am Gate seinen Film fertig schauen und wird nicht bereits im Decent zum Abgeben seines Kopfhörers gegängelt.

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Wie man an den oberen Bildern mit meinem iPad sieht, hatten Conny und ich verdammt viel Pech bei der Benutzung des Online Check-Ins. Als wir 24 Stunden vor dem Abflug den Onlineauftritt von Emirates nutzten, waren bereits alle Fensterplätze vergeben. Der Wunsch "zwei Plätze nebeneinander" brachte uns schließlich in die geografische Mitte der 3-4-3 Bestuhlung. Wahrscheinlich hatten sich Reiseveranstalter (mit uns saß ein komplettes Costa-Kreuzfahrtschiff an Bord) bereits die besten Plätze gesichert, so dass wir Direkt-Bucher in die Röhre schauten. Unschön - auch wenn zurecht daran gezweifelt werden darf, ob mir ein Fenstersitz bei einem Nachtflug fototechnisch sehr viel mehr gebracht hätte. Totales Tabu für den gemeinen Flieger der Economy bleibt das Upper Deck: Da sich hier nur die C und die F befinden, hat der gemeine Pöbel hier oben nichts verloren. Hier ein Blick auf die Treppe.

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Bei der Airshow mit anwählbaren Kameras auf dem persönlichen Display gab es einen kleinen aviatischen Faux-Pas: Wer findet den Fehler im nachfolgenden Bild? (*)

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Beim Zwischenstop im Dubai hatten wir zwei Stunden Zeit, für die wir die Lounge im Terminal 3 eingeplant hatten. Kurios war die hektische Geschäftigkeit am Flughafen: Trotz mitternächtlicher Stunde waren alle Schalter besetzt. Auch die Einweiser, die einem zum nächsten freien Aufzug bzw. People-Mover leiteten waren hellwach und in ausreichender Anzahl vorhanden. Im Vergleich dazu wirkt der Münchner Flughafen schon um 21:30 Uhr wie im Tiefschlaf.

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Unser Ziel war die Marhaba Lounge in unserem Abflugsterminal. Nachdem wir zuerst aus Versehen in die Emirates Lounge gestolpert waren, machten wir noch einmal Kehrt und fanden dann den richtigen Aufzug.

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Prinzipiell waren wir bereits nach dem Snack im Flieger mehr als gestärkt und gönnten uns nur Kleinigkeiten vom Buffet. Ansonsten schlägt die Lounge jene in München oder Tegel um Längen. Allerdings wird für die Duschen eine kleine Gebühr berechnet.

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Nachdem wir das kostenlose WLAN noch ausgiebig genutzt hatten, machten wir uns kurz vor dem Abflug auf dem Weg zum Gate. Hier ein Übersichtsbild, welches die Dimensionen des DXB-Flughafens zeigt. Einer wirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Rechnung in Sachen Platzbedarf würde dieser Flughafen niemals standhalten. Andererseits zeigt es, wie durch Design-Elemente aus einem schnöden Flughafen ein architektonischer Leckerbissen gezaubert wird. Es ist fast schade, dass der Flughafen BER ungeachtet seiner Mehrkosten am Ende im Vergleich dazu doch nur ein gesichtsloser Zweckbau sein wird.

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Der Flug von Dubai auf die Seychellen wurde von Emirates in einer seiner "uralten" Airbus A330 durchgeführt. Die 1999 gebaute A6-EKS hatte die besten Jahre definitiv bereits hinter sich: So hatte zwar jeder Sitz einen kontrastschwachen Monitor in der Größe eines iPhones. Auf diesem liefen allerdings nur auf verschiedenen Kanäle bestimmte Filme unterbrechungsfrei. Ein Start oder das Pausieren eines bestimmten Filmes on-demand war nicht möglich. Auch die Röhrenmonitore an den Decken sind Emirates mittlerweile so peinlich, dass die A330er-Flotte bis 2017 abgestoßen sein soll.

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Vor der Landung traten wir dann zum ersten Mal mit den gesetzlichen Bedingungen der Seychellen in Kontakt: Neben dem Ausfüllen der Einreisekarten ist es Vorschrift, alle Flugzeuge vor der Landung von Innen zu desinfizierten. Aus diesem Grund zündeten die Crew kleine Gasbehälter und liefen mit diesen durch die Gänge. Die gerade aufgegangenen gleißende Sonne kreierte mit dem Aerosol zur Desinfizierung, das sich langsam in der Kabine ausbreitete, eine wirklich interessante Lichtstimmung.

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Nach der Landung in Mahé kam dann der Moment, um vom Fan der Aviatik wieder voll in den Urlaubsmodus zu schalten: Wir waren auf den Seychellen angekommen und lernten gleich die entspannte Art der Einheimischen kennen: Keine Hektik auf dem Flughafen und ein lässiges Fuß-Deboarding zum kleinen Airport-Gebäude. Nur kein Stress.

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Noch ein kleiner Blick zurück zu unserem vermeintlich veralteten A330.
Direkt neben uns stand ein weiterer A330 der zu 60% staatlichen Airline Air Seychelles. Da Etihad Airways die anderen 40% der Airline besitzen, könnte man fast schon vom direkter Konkurrenz zwischen den beiden Fliegern sprechen. Für uns kam ein Flug mit Air Seychelles leider nicht in Frage, da von Mahé ausschließlich die Ziele Abu Dhabi, Dar es Salaam, Hong Kong, Johannesburg, Mauritius, Mumbai, Paris-Charles de Gaulle und Antananarivo auf Madagaskar angeflogen werden. Außerdem unterhält Air Seychelles noch eine kleine Flotte von DHC-6 Twin Otter, die Flüge zwischen der Hauptinsel Mahé und Praslin im Süden als Inselhopper anbieten.

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Da ich mir etwas zu viel Zeit für Fotos auf dem Apron genommen hatte, wurden wir mit der letzten Position in der Immigration-Schlange belohnt und durften so die entspannte Arbeitsweise der Seychellois noch intensiver kennenlernen: Eine Stunde durften wir in der Schlage zusammen mit der einer weiteren Ladung von Passagieren der vor uns gelandeten Condor-Maschine aus Frankfurt auf unseren Stempel warten. Aber egal: Zeitlich hatte alles wie am Schnürchen funktioniert und eine sehr ereignisreiche Hinreise hatte uns pünktlich ins Urlaubsparadies gebracht. Das Erreichen des Schiffes würde zum Kinderspiel, und so gab es jetzt auch keinen Grund mehr zu Hetze.
Mit einem eigens organisierten Transport wurden Conny und ich zum Hafen gebracht, wo unser Schiff bereits auf uns wartete.

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Mit diesem Bild lasse ich aber den ersten Tag des Reiseberichts enden. Um genau zu sein, hätte dieser Cut bereits in Dubai stattfinden müssen, wo wir um weit nach Mitternacht in den nächsten Flieger stiegen. Im nächsten Teil gibt's dann den ersten Bericht, der zu 100% auf den Seychellen stattfindet.

*) Auflösung: Auf dem Foto des IFE sieht man eindeutig typische Cockpitarmaturen des Herstellers Boeing, die z.B. auch an der bräunlichen Färbung des Autopiloten-Panels zu erkennen sind. Diese haben in einem Airbus A380 natürlich nichts verloren: Hier dominiert eine graue Panel-Farbe und völlig andere Instrumente auf dem Glareshield.

ph1l
27.08.2016, 19:39
Wie bereits im letzten Artikel über den Hinflug auf die Seychellen angesprochen, verlief die Grenze zwischen dem Tag 1 und dem Tag 2 nicht ganz so synchron zu den diesem Bericht. Dennoch passt der Übergang so viel besser, da ich nun vom Element "Luft" perfekt auf "Wasser" umschwenken kann. Noch eine Woche vor der Reise hatten wir uns sehr auf das Segel-Kreuzfahrtschiff Sea Pearl gefreut, mit der unser Törn ursprünglich geplant war.
Im folgenden Foto ist sie das Schiff mit dem runden Heck auf der ganz rechten Seite.

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1915 gebaut, feiert die Pearl als eines der vier Flottenmitgliedern der Silhouette Cruises dieses Jahr seinen 100. Geburtstag. Mit gemischten Gefühlen erhielten wir eine Woche vor der Fahrt eine Mail: Wegen einer Wartungsarbeit würde das Schiff leider nicht auslaufen können, weswegen wir auf eines der moderneren Schiffe umgebucht wurden: Statt der Sea Pearl würde uns nun also die Sea Bird für die nächsten 7 Tage kreuz und quer durch die Inseln der Seychellen schippern.

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Unser erster Seetag (in Phil'scher Notation Tag 2) bestand hauptsächlich aus einer Passage vom Hafen von Victoria auf der Hauptinsel Mahé nach Praslin. Bei 27°C und strahlendem Sonnenschein fiel es mir nicht besonders schwer, sofort in den absoluten Urlaubsmodus zu wechseln. Da die vierstündige Überfahrt allerdings in relativ großer Entfernung zu den Inseln stattfand, ließen sich die Traumstrände von weitem nur erahnen. Die großen Ausflüge sollten erst am nächsten Tag starten. Dies machte aber überhaupt nichts: So hatten Conny und ich die perfekte Gelegenheit, das Schiff zu erkunden.

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In einer gewissen Weise fühlte ich mich durch das Upgrade auf die Sea Bird wie ein Fluggast, der gerade ein Ticket in die First-Class statt Economy erhalten hatte, aber trotzdem ein wenig traurig war, dass er seinen Fensterplatz hergeben musste: Die Sea Bird bot mit ihrem vollklimatisierten Innenraum, zwei Sonnendecks und insgesamt nur 9 Kabinen mit individuellem WC und Dusche auf jeden Fall keine schlechte Unterbringung. Dennoch war es ein wenig schade, dass wir statt einem hundertjährigen Traditionsschiff nur das 2007er-"Neuwagen"-Modell einer 42 Meter langen Segelyacht erwischt hatten.

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Immerhin konnten wir die Zeit auf der Überfahrt nicht nur zur Akklimatisierung nutzen, sondern auch schon ausgiebig unsere Lieblingsplätze an Bord suchen. Die überdachte Sitzecke am Heck war zwar keine schlechte Wahl, wurde aber in meinen Augen um Längen vom vorderen Sonnendeck geschlagen. Die Liegefläche war quasi das "Dach" des darunter liegenden Speisesaals und bot nicht nur einen tollen Blick auf das Ziel des Tages: Auch die Kühlung durch den Fahrtwind war super angenehm. Auch wenn hier oberste Vorsicht geboten war, wie ich schmerzvoll feststellen musste: Der Wind ließ einen die Gefahr vom Sonnenbrand vergessen.

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Da ich im vorherigen Absatz bereits den Salon erwähnte, lohnt sich doch auch hier auf näherer Blick: Unter Deck wurden jeweils die Mahlzeiten in Buffetform serviert (es ist mir immer noch völlig schleierhaft, wie es unser Koch Tenzing schaffte, in seiner gefühlt 2m² großen Kombüse ein komplettes Catering zu zaubern).
Auf jeder Seite des Speisesaals standen zwei große Tische für die Urlauber zur Verfügung, die gerne entweder weit weg von den angenehmen Außentemperaturen im klimatisierten Innenraum oder ganz nahe beim Buffet sitzen wollten. Conny und ich entschieden uns meistens für ein Frühstück im Freien. Schließlich gibt es doch nichts Schöneres, als morgens nach dem Aufstehen unter freiem Himmel in den Tag zu starten.

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Gleich nachdem unsere Koffer an Bord getragen wurden, inspizierten wir unsere zugeteilte Kabine: Dadurch, dass anscheinend mehrere Urlauber von der Sea Pearl umgebucht worden waren, war die Sea Bird nun mit 18 Gästen voll ausgebucht. Unter Deck gab es zwei Kategorien von Kabinen: Sechs von ihnen verfügen über drei Schlafmöglichkeiten, bestehend aus einem Doppelbett und einem darüber liegenden Einzelbett, dass auch sehr gut als Kofferablage genutzt werden konnte. Unsere Kabine war eine der drei Doppelbett-Kabinen, die wegen ihrer Lage im Bug über kein zusätzliches Bett verfügten.

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Beim Kofferpacken zahlte es sich aus, dass wir uns bewusst nur für einen Badeurlaub ausgerüstet hatten. Die Kabinen waren wegen der eher kleineren Größe des Schiffes relativ überschaubar. Für zwei Personen steht nur ein kleiner Schrank zur Verfügung, bei dem man sich vor dem Einräumen ein wenig Zeit lassen sollte. Nur wer hier mit einem ausgeklügelten System befüllt, hält innerhalb der Woche wirklich Ordnung. Zur Sicherheit hatten wir uns vor der Reise ausgiebig mit Stromadaptern ausgerüstet. Im Nachhinein war dies völlig überflüssig: Die Sea Bird ist mit normalen heimischen 230V-Steckdosen ausgerüstet, die auch bei abgeschaltetem Schiffsmotor funktionstüchtig sind. Da sich auf dem ganzen Schiff kein einziger Fön auftreiben ließ, befürchtete Conny zuerst das Schlimmste. Allerdings unterschätzte sie die Kraft der Sonne auf den Seychellen, die so ziemlich alles binnen Sekunden trocknet. Problem gelöst (sogar aus Frauensicht ;) ).

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Als Besitzer eines eigenen kleinen Segelbootes konnte ich es kaum erwarten, dass unser Kapitän Alex auch eines der insgesamt vier Segel der Sea Bird setzen würde. Natürlich wäre es der absolute Wahnsinn gewesen, auch einmal selbst beim Setzen der Segeln bzw. Trimmen mitzuhelfen. Allerdings überließen wir dies lieber der Crew, die sich neben dem Kapitän aus einen Koch, einem Mechaniker, drei Hostessen, einer Tauchlehrerin und drei Matrosen zusammensetzte. Ich konzentrierte mich lieber auf's ausgiebige Fotografieren.

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Die die Entfernungen zwischen den Inseln auf der gesamten Reise relativ kurz sind, sollte man nicht auf jeder Strecke eine Fahrt unter vollen Segeln erwarten. Gerade um möglichst viel Zeit an einem Tauchspot zu verbringen, entschied sich unsere Crew öfters für eine schnelle Passage mittels Motorkraft, um noch vor Einbruch der Dunkelheit am nächsten Ankerplatz anzukommen. So konnten wir Urlauber noch ein wenig länger im Wasser plantschen, kamen dafür aber nicht in den Genuss des gemütlichen Segelns.
Trotzdem ging nichts auf der Fahrt über diesen Blick nach oben:

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Kurz vor Einbruch der Dunkelheit schmiss unser Kapitän in der Baie Sainte Anne direkt vor der Insel Praslin den Anker, wo wir bei einem leckeren Barbecue die andere Passagiere und natürlich auch die Crew selbst kennen lernten.
Jetzt dürftet ihr einen guten Überblick über unser "Zuhause" der nächsten Reiseberichte haben. Ab dem nächsten Tag ging es dann mit dem Insel-Hoppen auf den Seychellen los und die Suche nach dem schönsten Strand der Seychellen konnte beginnen. Eins vorweg: Welches nun wirklich der schönste Strand war, lässt sich wirklich sehr schwer festlegen. Da battlen sich mehrere um den ersten Platz ;)

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Figaro
27.08.2016, 20:37
Super Bericht, danke fürs mitnehmen..:gut:

Ich hoffe da kommt noch was..:D

lachender
27.08.2016, 20:59
wow, sehr schön :gut:

mws
27.08.2016, 21:08
:jump:

JoeBlack1822
27.08.2016, 21:29
Phil, traumhaft :gut:

ph1l
27.08.2016, 22:01
Ich hoffe da kommt noch was..:D

Na logisch kommt da noch mehr :) Ich brauche nur noch ein wenig, um die weiteren Berichte forumskonform auf den BB-Code ([B, [IMG, usw.) umzuschreiben. Alles Handarbeit :D

Sailking99
27.08.2016, 22:25
Booooaaahhhh!!!!
8o
:verneig:

Figaro
27.08.2016, 22:35
Na logisch kommt da noch mehr :) Ich brauche nur noch ein wenig, um die weiteren Berichte forumskonform auf den BB-Code ([B, [IMG, usw.) umzuschreiben. Alles Handarbeit :D

Lass Dir Zeit, aber mach vorran...:D

DaytonFan
28.08.2016, 07:03
Toller Bericht. Danke schön :gut:

ehemaliges mitglied
28.08.2016, 08:41
Geil :gut: - Emirates A380 ist um Laengen besser als Air France...dennoch bevorzuge ich -wenn moeglich- 777 oder besser 787

AndreasL
28.08.2016, 08:58
Ein schöner Bericht. Vielen Dank fürs Mitnehmen.

ph1l
28.08.2016, 09:51
Geil :gut: - Emirates A380 ist um Laengen besser als Air France...dennoch bevorzuge ich -wenn moeglich- 777 oder besser 787

Ganz deiner Meinung. Die Triple Seven hat's mir einfach angetan. Super Flieger. Direkt danach kommt die Plastik-Fraktion aus 787 und 350er.
Und nun weiter im Takt:

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Der erste richtige Sightseeing-Tag unserer Kreuzfahrt auf die Seychellen stand vor der Tür - und schon gleich gab es eine Planänderung. Gut so, denn wie schon damals auf der MS Europa 2 zeichnet sich ein guter Kapitän meiner Meinung nach durch seine Flexibilität aus.
Eigentlich stand heute die Insel Praslin mit ihrer spektakulären Kokosnuss "Coco de Mer" auf dem Sightseeing-Programm. Doch ein Costa-Kreuzfahrtschiff hatte sich über Nacht der Insel genähert, weswegen man davon ausgehen musste, dass das Eiland mit tausenden Touristen geflutet werden würde. So steuerten wir mit unserem Beiboot lieber die Nachbarinsel La Digue an.

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Ein bisschen Hintergrundwissen zu La Digue: Die Insel ist die drittkleinste der dauerhaft bewohnten Inseln der Seychellen, mit insgesamt etwas mehr als 3000 Einwohnern. Autos gibt es hier nur wenige, ich würde die Gesamtanzahl der Touristentaxis auf unter zehn schätzen. Das wichtigste Verkehrsmittel auf der Insel ist das Fahrrad, weswegen man bereits kurz nach dem Anlanden am Hafen auf eine Vielzahl an Verleihern trifft. Auch wir konnten der Tradition nicht widerstehen, und liehen uns zwei Bikes (10 Euro pro Stück) für den ganzen Tag aus.

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Wer als Tourist kein Fahrrad fahren möchte, kann sich auch der zweitbesten Tradition in Sachen Fortbewegungsmitteln hingeben: Dem Ochsenkarren. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 0,5 km/h sollte man es allerdings nicht eilig haben. Hier geht es mehr eher um den Ochsen selbst. Dafür dürfte das Tier sicher um einiges geländegängiger sein als das Fahrrad.

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Wir hatten uns eine schöne Route zusammen gestellt, die uns erst einmal an Strand auf der anderen Seite der Insel bringen sollte: Zum Grand Anse, übersetzt bedeutet das so viel wie "große Bucht". Dazu mussten wir zuerst mit unseren Fahrrädern von der Anlagestelle im Westen an die Ostküste. Was sich anhört wie ein Tagesaufgabe war in weniger als 20 Minuten erledigt. Auch wenn man ehrlich zugeben muss, dass es in der Mitte der Insel ein wenig bergauf ging.

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Nachdem wir unsere Fahrräder einfach an der nächstbesten Palme abgestellt hatten (auf der ganzen Insel gibt es kein einziges Fahrradschloss), betraten wir unseren ersten Strand auf den Seychellen: Ein großartiges Gefühl, welches allerdings schnell in kräftiges Brennen umwechselte: Der Grand Anse bietet absolut keinen Schatten, weswegen wir käsebleichen, winterlichen Mitteleuropäer äußerst schnell die Kraft der Sonne spürten. Dennoch konnten wir nicht anders als ins Meer zu springen.

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Ein Blick ins Hinterland zeigte uns schon einen Vorgeschmack auf die bizarren Granitformationen, von denen wir heute noch viel mehr zu Gesicht bekommen sollten. Aber auch hier ist ersichtlich, wie wenig schattenspendende Palmen um den Strand herum wachsen: Überhaupt keine.

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Auf jeden Fall war dieser Strand schon einmal ein guter Start in den Urlaub. Als nächster Punkt stand der Besuch des Nationalparkes L'Union Estate Plantage auf dem Plan, der als Nationaldenkmal vor allem ein wenig vom früheren Leben und Arbeiten - wie dem doch eher unspektakulären Vanille-Anbau - auf La Digue erzählt. Unser Highlight für den ersten Tag war jedoch das Gehege mit den Riesenschildkröten.

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An dieser Stelle dachte ich bereits, ich hatte wildlife-Fotografie-technisch den absoluten Jackpot getroffen und schoss ein Schildkröten-Foto nach dem anderen. Dass prinzipiell auf fast jeder Insel der Seychellen solche Schildkröten frei herum laufen und sich füttern lassen, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen. Dennoch gibt's schon an dieser Steller ein paar Fotos der faltigen aber absolut entspannten Einwohnern.

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Direkt hinter dem Gehege lag dann das absolute Highlight von La Digue: Der Anse Source d'Argent, der angeblich aus einer Barcadi-Werbung bekannt sein soll. An sich fast schon traurig, dass dieses Fleckchen ausgerechnet mit Hochprozentigem in Verbindung gebracht werden muss. Wer dagegen ein Zeichen setzen möchte, der darf den Strand auch gerne Rafaello-Beach nennen - ein Werbespot für diese Marke soll Gerüchten zufolge auch hier entstanden sein.

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Ich muss wohl nicht erwähnen, dass hier der schon absolut paradiesische Grand Anse noch einmal um Längen getoppt wurde. Stellt euch den Strand einfach als schier unendlich langen Küstenstreifen mit kristallklarem Wasser vor, der von riesigen Granitbrocken in etwa 20-30 Meter lange Sektionen unterteilt wird. Jeder Abschnitt ist für sich ein Kunstwerk und hält sogar manchmal kleine schattenspendende Höhlen unter den Steinen parat.

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Hier den Finger überhaupt wieder vom Auslöser herunterzubekommen, war ein absolutes Ding der Unmöglichkeit. Und nur für den Fall, jemand würde meine steile Behauptung, das Wasser wäre hier "kristallklar", anzweifeln: Ich kann es euch beweisen. Selbst mit einem normalen Objektiv ohne montiertem Polfilter gelang Conny dieses Fisch-Foto durch die knietiefe Wasseroberfläche.

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Nach dem ganzen Tag in der prallen Sonne suchten wir uns einen schattigen Granitblock und schwammen noch eine kleine Runde im Meer. An dieser Stelle merkten wir den einzigen kleinen Nachteil am Anse Source d'Argent: Das Wasser bliebt selbst in großer Entfernung vom Ufer nur knietief, weswegen man hier eher schlecht Schwimmen kann. Bei einem solchen Anblick würde ich aber eher von Meckern auf hohem Niveau bzw. einem First World Problem sprechen.

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Nach diesem Seychellen-Auftakt ging es für uns wieder zurück auf die Sea Bird. Für den nächsten Tag war nun logischerweise das Programm des zweiten Tages geplant: Es sollte auf Praslin in den Nationalpark gehen. Alles über die größte Kokosnuss der Welt gibt es deswegen im nächsten Beitrag.

Waschi.1
28.08.2016, 09:56
Sehr schön geschrieben und super Fotos. Danke für den Kurzurlaub.

löwenzahn
28.08.2016, 09:59
Schöner Bericht. Danke hierfür.

LG

Michael

siebensieben
28.08.2016, 11:16
Toll, vielen Dank!!

Jubilado
28.08.2016, 12:01
Super Bericht und tolle Bilder Phil, vielen Dank für die große Mühe. :gut:

Freue mich schon auf die Fortsetzung.

Magul
28.08.2016, 12:08
Super Bericht und Bilder. Mehr bitte:jump:

volvic
28.08.2016, 12:22
megaschöner Bericht :gut:

ligthning
28.08.2016, 12:41
Phil - Danke für die Mühe, macht großen Spass hier reinzuschauen …. ;)

dominik1986
28.08.2016, 13:36
Danke für den tollen Bericht! Wie immer toll geschrieben, hervorragende Bilder und ein kurzweiliger Urlaub für einen selber.

Barnabas
28.08.2016, 14:53
Sehr schoen,

vielen Dank fuer Deine Muehen, die Seychellen sind wirklich das Paradies :verneig:

clocker
29.08.2016, 17:41
Super Bericht, hervorragende Bilder.
Vielen Dank.

Weiter so.

ph1l
29.08.2016, 18:16
Natürlich könnte ich an dieser Stelle mit einer der Reisestory-üblichen Floskeln à la "Am nächsten Tag besuchten wir die 12 km lange und 5 km breite Insel Praslin" beginnen. Aber mal ganz unter uns: Was für einen Text braucht man noch bei einem Foto wie diesem hier:

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Ja, natürlich: Praslin ist die wirklich die zweitgrößte Insel der Seychellen und liegt im Gürtel der sog. Inner Islands nur etwa 50 Minuten mit dem Katamaran von der Hauptinsel Mahé entfernt. Am letzten Abend hatte unser Kapitän Alex die Sea Bird noch von der Nachbarinsel La Digue zurück in die Baie Sainte Anne überführt, so dass wir gleich am nächsten Morgen mit dem Beiboot zum kleinen Hafen von Praslin übersetzen konnten. In einiger Entfernung lag unsere schwimmende Homebase gut sichtbar vor Anker.

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Der Programmpunkt "Traumstrand" sollte ausnahmsweise am heutigen Tag erst einmal nach hinten geschoben werden. Tatsächlich lohnte sich der Blick in den Hafen von Praslin nur bedingt, da dieser naturgemäß eher aus zweckmäßigen Beton besteht. Dafür konnte ich dank Tele-Linse schon auf Tuchfühlung mit der heimischen Fauna gehen: Ein faustgroßer, schwarzer Krebs sonnte sich gerade auf einem Felsen und ließ sich von unserem Andockmanöver nicht sonderlich aus der Ruhe bringen.

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Schnell bestiegen wir ein schon wartendes Taxi und ließen uns in das Innere der ca. 38 km² großen Insel chauffieren, die von ca. 7000 Einwohnern besiedelt ist. In der Mitte des Eilands ist die berühmte Seychellenpalme beheimatet, die so manchem auch unter dem Namen Coco de Mer bekannt sein könnte. Da es sich hierbei um eine endemische Palmenart - also eine Art, die nur auf den Seychellen vorkommt - handelt, richtet man extra für diese Pflanze ein Naturschutzgebiet ein: Das Vallée de Mai.

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Auf den ersten Blick klingt eine Einrichtung eines Nationalparkes für eine einzige Palmensorte tatsächlich ein wenig überdimensioniert. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Seychellen offiziell das erste Land der Welt ist, das Umweltschutz in seine Verfassung aufgenommen hat. Fast 59% der gesamten Landfläche des Inselstaates steht unter absoluten Naturschutz. Dies mag sich durch die vielen kleinen Inseln in absoluten Zahlen nicht sonderlich viel anhören, in prozentualer Hinsicht sichern sich die Seychellen aber die unangefochtene Pole-Position. Also nichts wie rein in den Nationalpark:

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An dieser Stelle werde ich euch nicht weiter auf die Folter spannen, und präsentiere euch ein Exemplar der Coco de Mer. Zum besseren Größenvergleich habe ich die Nuss einmal mit Conny fotografiert. In freier Wildbahn kann eine solche Coco bis zu 45 kg schwer werden. Mit ein Grund, weswegen es keine gute Idee ist, sich unter eine vermeintlich schattenspendene Palme zu legen. Mit einer Länge von bis zu 50cm stellen die Palmen die größten Samen des Pflanzenreichs dar.

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Die Form der Nüsse, die leicht an den weiblichen Unterleib erinnern soll und deswegen auch von mir den Spitznamen Popo de Mer verliehen bekam, sehen übrigens etwas grüner aus, wenn sie noch am Baum befestigt sind. Da die weiblichen Palmen keine halben Sachen machen, sieht man im folgenden Ast bereits die nächsten Nüsse hinter der fast reifen Coco de Mer heran reifen. Bis eine Nuss ihre volle Größe erreicht, können gut und gerne sieben Jahre vergehen.

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Wenn wir schon bei den weiblichen Palmen waren, darf auch ein Foto der männlichen Palme nicht fehlen. Beim folgenden Foto bin ich mir nicht sicher, ob ich so langsam aber sicher die FSK16-Grenze überschreite. Abseits der Palmen-Erotik möchte ich eure Aufmerksamkeit auf den grünen Gecko lenken, der es sich auf dem männlichen Blütenstand (der übrigens im Gegensatz zur weiblichen Kokosnuss verblüht und abfällt) gemütlich gemacht hat.

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Bleiben wir noch für einen kurzen Moment bei der Tierwelt im Nationalpark: Das Vallée de Mai ist auch die Heimat des Seychelles Black Parrot, dessen Auffinden von unserem Kapitän aber auch eher als Lottogewinn bezeichnet wurde. Natürlich hoffte ich ein wenig auf eine gute Gelegenheit und zog mit dem 70-200er Tele durch das Unterholz. Der Erfolg erwies sich als eher mäßig, denn mir gelang nur ein Foto eines nicht sehr fotogenen Hinterteils des Papageis, der sich partout nicht umdrehen wollte. Tja, manchmal hat man eben kein Glück.

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Zum Schluss werfen wir nach vollendetem virtuellem Rundgang durch den Nationalpark noch einen Blick auf der Endprodukt der Kokosnuss. Nach dem Aufprall auf dem Boden wächst die Palme mit durchschnittlich einem Blatt pro Jahr. Ob man es mit einer weiblichen oder männlichen Palme zu tun hat, erfährt man erst nach weiteren 30 Jahren. Allerdings hat man mit so einer Kokosnuss definitiv einen Freund für's Leben: Bei einer Lebenserwartung von gut 200 Jahren dürfte es nun auch klar sein, weswegen es diese Pflanze in keiner Lebenssituation besonders eilig hat. Auch wenn die Jungpflanzen in den ersten Jahren an ihrem Stil Stacheln ausbilden, um sich gegen Fressfeinde zu schützen.

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Nach diesem sehr lehrreichen Ausflug ins Innere der Insel von Praslin wollten wir nun aber endlich den Punkt "Traumstrand" nachholen, den wir uns schon am Morgen auf die Agenda gesetzt hatten. Vorgezogenes Fazit: So lala.
Es war aber auch abzusehen, dass wir nach dem Bacardi Strand - Anse Source d'Argent (übersetzt: Kleine Bucht, Quelle des Geldes) - auf Praslin keine Steigerung finden konnten. Allerdings sei angemerkt, dass wir im Angesicht der nun folgenden Bilder wohl eher auf ziemlich hohem Niveau meckern.

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Und so relaxten wir noch ein wenig am Strand, und taten das, was wir immer tun: Fotos knipsen und auch ein bisschen filmen. Hier sieht man mich beim Ausprobieren meines neuen Spielzeuges für noch weichere Schwenks in Videos. Gerade mit schweren Teleobjektiv ist der neue Fluidkopf eine echte Wohltat. Allerdings sollte man sein Gewicht nicht unterschätzen. Gerade beim Filmen an Stränden sollte man darauf gefasst sein, dass sich das Stativ langsam aber sicher im Sand versenkt.

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Am Abend ging es dann zurück auf's Schiff, wo unser Captain mit vollen (aber längst nicht allen) Segeln die Etappe zur nächsten Insel segelte: Grande Soeur und die kleine Insel Coco Island sollten unser nächstes Ziel sein.

ehemaliges mitglied
29.08.2016, 18:27
:gut:

trophy
29.08.2016, 19:32
Ah, ein Flashback. Das obligatorische Bild mit der Kokosnuss :D Ich will wieder auf die Seychellen :mimimi:

ph1l
30.08.2016, 21:10
Nachdem wir gestern die kulturelle Druckbetankung im Nationalpark Vallee de Mer genossen hatten, stand heute wieder Entspannung auf dem Programm: Unser Kapitän hatte für heute die Privatinsel Grand Soeur anvisiert, auf der wir einen entspannten Vormittag verbringen sollten. Keine Frage: Alex wusste genau, wie er die richtige Mischung zwischen Sightseeing und Wassersport sicherstellen konnten. Dafür hatte er unsere Sea Bird schon am Vorabend vor der Insel ankern lassen.

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Wieder einmal nutzen alle Passagiere das bordeigene Dinghi um den Strand zu erreichen. Nach den Landungen auf La Digue und Praslin sollte nun auch für den Rest der Reise die Zeit der dry landings vorbei sein. Statt an einem Steg oder einer Mole anzulegen, wurde nun das kleine Beiboot kurz vor dem Strand von der Crew gewendet und mittels Außenborder im Rückwärtsgang eingeparkt. Berührte der Spiegel des Dinghis den Sand hieß es "Alle Mann von Bord!". Mit der Kamera in der Hand und dem Rucksack auf dem Rücken hüpfte man ins knöcheltiefe Wasser und ging die letzten Meter durchs Wasser zum Strand.

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Schon während des Briefings auf dem Schiff am vorherigen Abend wurden wir vom Kapitän geimpft uns auf keinem Fall vom ersten Eindruck der Insel täuschen zu lassen: Die zu Praslin gewandte Seite der Insel, an der unser Kreuzfahrtschiff ankerte, hätte einen recht steinigen Strand. Nach einem kurzen Spaziergang quer über die Insel würden wir aber zu einem echten Traumstrand gelangen.
Mit der ersten Bemerkung schien Alex auf jeden Fall Recht zu behalten: Nach dem Aussteigen aus dem Dinghi fielen uns die teilweise recht scharfkantigen Steinformationen unterhalb der Wasseroberfläche auf, die ein Baden hier eher unmöglich machten. Zu groß war die Gefahr auf den teilweise nicht besonders griffigen Felsen abzurutschen.

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Also schulterten wir schnell unser Gepäck, und marschierten Richtung Inselinnerem. Eines gleich vorweg: Wenn wir an dieser Stelle von einem "Marsch auf die andere Seite der Insel reden" sprechen wir bei einer Inselfläche von 0,84 km² von ca. 500m und einem Fußweg über eine Graswiese von vielleicht einer oder zwei Minuten, für den weder eine Machete noch besonders festes Schuhwerk benötigt wird. Also nichts wie los.

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Auf halbem Wege waren sie dann wieder da: Diese unglaublich surrealen Felsformationen aus Granit, die man sonst nur aus irgendwelchen Themenparks kennt. Ich selbst konnte es mir nicht verkneifen, einmal kräftig an den Felsen zu klopfen - nur um sicherzustellen, dass es sich dabei nicht doch um eine Attrappe aus Pappmaché handeln könnten.

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Nach wenigen Metern schien dann auch schon das Ende unserer Reise "über" die Insel in Sicht. Zwischen Palmenblättern lugte bereits das türkisblaue Meer der anderen Seite hindurch.

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Meine Damen und Herren: Ich darf an dieser Stelle einmal mehr die Kompetenz unseres Kapitäns der Sea Bird loben, den die Silhoette Cruises sich wirklich warmhalten sollten: Wer die westliche Küste der Insel nicht als absoluten Traumstrand bezeichnet - dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

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Schnell wurde auch klar, weswegen die Sea Bird auf der östlichen Seite der Insel vor Anker gegangen war. Unser Traumstrand lag auf der zum offenen indischen Ozean gelegen Seite. Dementsprechend war hier auch wesentlich stärkere Brandung. Die Wellen erreichten gut und gerne 1,5 Meter Höhe. Diese Tatsache garantierte zwar den absoluten Badespaß und Chillen unter Palmen bei den anwesenden Kreuzfahrtgästen. Allerdings wäre eine Nacht vor Anker an der Stelle wahrscheinlich nicht besonders schlaffördernd gewesen. Aus diesem Grund legte ich nun auch kurz die Spiegelreflex-Kamera zur Seite und wechselte stattdessen auf die wasserdichte Action-Cam, die mir dankenswerterweise von einem Bloggerkollegen zur Verfügung gestellt wurde.

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Natürlich muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass eine solch paradiesische Insel nicht lange in diesem Zustand bleiben würden, wenn diese ausgebeutet oder nach Belieben kultiviert werden würden. Deswegen ist das Betreten der Privatinseln nur mit vorheriger Anmeldung und gegen Gebühr (die im Preis der Kreuzfahrt inkludiert und ausgewiesen sind) erlaubt. Bei einer kleinen Inselerkundung fanden wir auch das einzige Haus der Insel, welches dem Administrationsteam und nicht etwa dem Tagestourismus vorbehalten ist.

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Ein kleines Highlight auf der Insel: Beim Erforschen der Umgebung fanden wir in der Nähe einer Süßwasserquelle ein weiteres Exemplar der Seychellen-Riesenschildkröte. Hatten wir uns auf La Digue bereits gefreut, die Schildkröten in einem Gehege zu sehen, liefen sie uns hier in freier Wildbahn entgegen. Wer übrigens denkt, dass Schildkröten nicht besonders wach und außerdem sehr langsam unterwegs sind, der sollte die Tiere einmal sehen, wenn man ihnen ein grünes Blatt als Futter in Aussicht stellt. Diese Kröte schloss uns als Futterlieferant so sehr ins Herz, dass sie uns sogar zum Strand hinterher lief.

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Leider traten wir bereits zur Mittagszeit den Heimweg an, um noch ein besonderes Schmankerl für den Nachmittag zu erreichen. Mit dem Beiboot ging es für uns zur im Vergleich mit Grand Soeur winzigen Insel Coco Island, um dort ein wenig zu schnorcheln und natürlich auch die unvergleichliche Schönheit möglichst vieler Inseln der Seychellen zu genießen.

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Auch hier kann ich an dieser Stelle nur wieder für diese Insel schwärmen, auch wenn sie natürlich für die örtliche Bevölkerung aufgrund ihrer wirklich winzigen Größe keinen besonderen Nutzwerk darstellt. Für einen (Halb-)Tagesausflug ist Coco Island aber bedingungslos zu empfehlen. Den Schnorchel sollte man wirklich auf keinen Fall vergessen.

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Zum Schluss aber noch einen gut gemeinten Hinweis an alle, die mit einem Urlaub auf den Seychellen liebäugeln: Nehmt genügend Sonnencreme mit! Gerade für uns winterlich geprägte Mitteleuropäer war die Sonne des indischen Ozeans im Februar ein echte Herausforderung. Und da man auf einer Kreuzfahrt praktisch den ganzen Tag von allen Seiten mit der Sonne in Kontakt kommt, sollte man hier ständig und immer geschützt sein. Dann - und nur dann - erlebt man auf einer Reise ins Paradies keine bösen Überraschungen.

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So viel für heute. Am nächsten wartete dann endlich wieder eine wissenschaftliche und fototechnische Herausforderung. Nach diesem Chill-Tag sollte es auf die Insel Aride gehen, die sich komplett dem Vogelschutz widmet. Bleibt gespannt.

ph1l
01.09.2016, 20:19
Vorsicht: Jetzt wird's tierisch: Mit der Insel Aride stand heute das Mekka aller Vogel-Fotografen auf dem Programm. Denn die 0,68 km² große Insel widmet sich nur einem einzigen Thema: Als Naturschutzgebiet besonders den gefiederten Lebewesen eine optimale Heimat zu bieten. Da Menschen hier eher ein störender Faktor sind, wird der Zutritt streng von der Island Conservation Society überwacht. Und diese achtet besonders darauf, dass alle Lebewesen mit zwei Beinen über Nacht die Insel verlassen. So wachten wir morgens auf unserer Sea Bird auf, die bereits gestern vor Aride geankert hatte.

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In Sachen Transfer sollten wir dieses Mal den absoluten Overkill bekommen: Statt einer wet landing stand dieses Mal eine beach landing auf dem Programm. Einen kleinen Vorgeschmack auf diesen Adrenalin-Kick bekamen wir, als von der Insel ein bis unter die Zähne motorisiertes Festrumpfschlauchboot (in Fachkreisen auch RIB - rigid inflatable boat genannt) an der Sea Bird anlegte, und unser gesamtes Equipment (Badesachen, Kamera, Stativ, ...) in einen wasserdichten Beutel verpackt und über Bord gehievt wurde.

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Was dann folgte, lässt sich zwar gut in Worte packen - allerdings klangen jene Worte bei allen drei Passagier-Überfahrten eher wie "Ahhhh!!!", "Hilfe!" oder andere nicht ganz jugendfreie Flüche. Kaum von der Sea Bird abgedockt, beschleunigte der tollkühne Schlauchboot-Kapitän auf eine atemberaubende Geschwindigkeit und hielt genau auf den Strand zu. Im letzten Moment vor dem Strand riss er den Außenborder nach oben, während das Boot aus dem Wasser flog und mehrere Meter den Strand nach oben schoss. Ein wahnsinniges Manöver, das ich für das noch kommende Reisevideo natürlich auch filmerisch festgehalten habe.

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Et voilà! Hier wären wir auf einer weiteren Insel, die in Sachen Sandstrand mal wieder alles toppte. Ich hoffe, ihr könnt mich jetzt verstehen, als ich im Beitrag über Praslin den Strand leicht kritisierte. Wenn man jeden Tag mit Traumstränden konfrontiert wird, muss man zwangsläufig mit einem kleinen inneren Ranking beginnen. Und so Leid es mir tut: Gegen diesen Strand, mit dieser Wasserfarbe, der vollkommenen Abwesenheit von schroffen Steinen im Wasser (man stelle sich diese einmal bei unserer waghalsigen Landung mit einem Schlauchboot einmal vor) und dieser Vegetation nimmt Aride im offiziellen Killerwal.com-Seychellen-Strandranking zusammen mit Coco Island oder La Digue die Pole-Position ein.

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An dieser Stelle noch ein paar Daten aus der Kategorie "Partywissen": Wer der französischen Sprache mächtig ist, wird gemerkt haben, dass der Name "Aride" übersetzt "trocken" heisst. Dies lag an der Tatsache, dass die französischen Entdecker in den 1770ern die Insel wohl zu einer sehr ungünstigen Zeit (z.B. eine mögliche Trockenperiode) vorfanden, und diese in überlieferten Schriftstücken als "Haufen Steine mit ein paar Büschen" oder als "Insel mit nur einem Baum" für die Nachwelt beschrieben. Die somit für vollkommen unnütz befundene Insel wurde in den Jahren vereinzelt als mehr schlecht als recht laufende Palmenplantage genutzt, bis die Insel 1979 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Im Zuge dieser Entscheidung wurden auch sämtliche Plantagen zurück gebaut, weswegen die Insel heute bis auf wenige Hütten und eine gemähte Hubschrauber-Landewiese im unberührten Naturzustand ist.

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Wer begeisterter Fan der Natur ist, hat sogar die Chance, auf dieser Insel zu leben: Im Rahmen einer Bewerbung bei der Society muss man schriftlich begründen, weswegen man selbst bzw. das eigene Talent nützlich für Aride oder dessen tierische Bewohner ist. Wird der Antrag positiv bescheinigt, darf man solange auf der Insel bleiben wie man möchte. In Ermangelung einer Bezahlung ist dies sicher kein Weg um reich zu werden - dafür ist der Meerblick jeden Tag garantiert.
Bei der Landschaft, die man im folgenden Bild am Horizont im Hintergrund erkennen kann, handelt es sich übrigens um die Nordküste der Insel Praslin.

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Aber selbst die beste Insel hat ihre Kehrseiten: So stürmte kurz nach dem Anladen eine offizielle Vertreterin der Island Conservation Society auf mich zu und stellte mich mit meiner Kamerausrüstung zur Rede: Besonders mein Stativ sei definitiv zu professionell, weswegen ich dieses auf der Insel nicht benutzen dürfte. Leicht verdutzt startete ich noch einen Diskussionsversuch, musste jedoch bald meine Niederlage akzeptieren: Gegen die knallharte Argumentation der Britin hatte ich keine Chance. Zähneknirschend drückte ich ihr mein neu erworbenes Stativ in die Hand, welches sie für den Insel-Tag unter Verschluss nehmen wollte.
Immerhin: Die Kamera durfte ich weiter benutzen. Allerdings war die Vorstellung, mit einem starken Tele-Objektiv ohne Stativ auf Vogeljagd für Videos zu gehen, nicht besonders verlockend.

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Nach der unfreiwilligen Trennung hieß es erst einmal Ruhe bewahren und reagieren: ISO hoch, Blende auf und auf keinen Fall mit dem Genießen der Insel aufhören. Schließlich ist Aride auch bei Vögeln für seine ungestörte Ruhe bekannt, weswegen diese auch ein bisschen zahmer und entspannter an Ort und Stelle bleiben. Los ging es mit diesem Exemplar, bei dem es sich wahrscheinlich um einen Seychellendajal (Seychelles Magpie Robin) handeln müsste. Man muss an dieser Stelle sogar erwähnen, dass der Vogel nicht nur besonders gut zu fotografieren war - er wäre mir sogar fast vor Neugierde in die Linse gehüpft.

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Bei den nächsten Fotos lade ich euch einfach zum Genießen der Bilder ein. Leider ist an mir kein Ornithologe verloren gegangen, weswegen ich die einzelnen Vogelarten nicht wirklich zuordnen kann.

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Besonders niedlich war der Brutplatz von einer Rosenseeschwalbe (hier bin ich mit nicht zu 100% sicher), bei der das Küken schon fast ausgewachsen war. Laut unserem Guide sind besonders solche Vögel, die ihre Nester nicht auf Bäumen sondern auf dem Boden bauen, durch das Reservoir auf Aride gerettet worden. Bedingt durch die Einfuhr von z.B. Katzen der modernen Siedler waren solche Bodenbrüter eine leichte Beute und wären dabei fast ausgestorben.

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Damit die Tierwelt auf Aride nicht komplett von Vögeln repräsentiert wird, kommen nun auch noch ein paar Aufnahmen von anderen Beteiligten. In Sachen Krebsen durften wir zum ersten Mal Einsiedlerkrebse bestaunen. Die von unserem Guide entdeckte Gruppe an Krebsen spaltete sich ein zwei Lager: Während sich manche sofort in ihr Haus zurück zogen und den Eingang mit einer der besonders kräftigen Scheren verschlossen, konnten anderen gar nicht genug auf unseren Händen herum krabbeln. Keine Sorge: Wir waren nett zu den Besitzern der geklauten Eigentumswohnungen.

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Natürlich kommt man auch um die omnipräsenten Geckos bzw. Salamander nicht herum. Allerdings verhält es sich hier genau wie bei den Kleinflugzeugen auf St. Martin: Während man bei den ersten Exemplaren noch vom fotografischen Tatendrang fast zerrissen wird, hält es sich nach dem zehnten Exemplar in vertretbaren Grenzen: Schon wieder einer von denen? Nagut, aber nur ein Foto. Und nur wenn er fotogen in der Sonne sitzt.

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Nachdem wir unseren Rundgang über die Insel beendet hatten, bekam ich mein schmerzlich vermisstes Stativ zurück. Der Output war in Sachen Tier-Fotos besser als erwartet, auch wenn ich als bekennender Perfektionist schon vor Ort den immensen Aufwand an notwendiger Stabilisierung der Video-Dateien voraus ahnen konnte. Mittlerweile stellte sich die Vermutung als korrekt heraus, was mich wieder einmal in meinem Credo bestätigt: "Alles was du vorher nicht verwackelst, musst du nachher nicht entwackeln". Dennoch freue ich mich schon wahnsinnig auf das Seychellen-Video, welches definitiv bald erscheinen wird.

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Wie man schon gut an der Nummerierung der Reiseberichte erkennen kann, neigt sich unsere Reise schon der finalen Phase zu. Nach dem sehr lehrreichen Sightseeing im Naturschutzgebiet stand für den nächsten Tag wieder einmal eine entspannte Tour mit Barbecue auf der Insel Curieuse auf dem Programm.
Alle Infos und Bilder gibt's dazu aber erst im nächsten Reisebericht.

ehemaliges mitglied
02.09.2016, 05:51
Super - vielen Dank :gut:...gut, dass die Seychellen nicht weit entfernt sind:supercool:

ph1l
02.09.2016, 06:44
Na toll :) Und was machen wir Normalsterblichen, die nicht in Abu Dhabi sitzen? :)

ehemaliges mitglied
02.09.2016, 09:31
Ihr habt die Halligen :bgdev:

Jubilado
02.09.2016, 09:57
Na toll :) Und was machen wir Normalsterblichen, die nicht in Abu Dhabi sitzen? :)

Nun, die schauen sich eben die tollen Bilder an. :D

mac-knife
02.09.2016, 11:12
Großartiger Reisebericht - tolle Bilder - Danke fürs Mitnehmen! :dr:

"Palmen-Erotik" :rofl:

Statt wie gebucht vom Segel Oldtimer, auf eine moderne Yacht umsteigen zu müssen, ist aber trotz all des modernen Komforts dort bestimmt etwas enttäuschend gewesen. =(

ph1l
02.09.2016, 16:11
@mac-knife:
Naja, man muss die Kirche im Dorf lassen. Es sind immer noch die Seychellen, das Wetter war richtig genial, die Insel waren genial und das Schiff war jetzt auch keine Zumutung und prinzipiell ja auch nicht brandneu. Von daher: Die Enttäuschung hielt sich in Anbetracht des "drumherum" in Grenzen.

---

Weiter geht's im Seychellen-Reisebericht mit einer Insel, die bisher noch in unserer Sammlung der "inner islands" gefehlt hatte: Curieuse. Wie bereits die Nacht davor, hatten wir an einer schmalen Stelle zwischen den Inseln Praslin und Curieuse geankert, um vermeintlich vor dem Wellengang des offenen Meers geschützt zu sein. Allerdings zeigte der Ozean in genau dieser Nacht, was er konnte: So wurden wir nachts wunderbar in den Schlaf geschaukelt, was Conny und mir allerdings herzlich egal war. Mittlerweile hatten wir uns so an unsere Sea Bird gewöhnt, dass für uns eher der feste Boden der Insel schwankte.

Zur Insel Curieuse ging es an diesem Tag auf dem langen Weg mit dem Dinghi. Die Crew der Sea Bird war bereits zum südlichen Ufer der Insel unterwegs, an dem sie für uns ein Barbecue vorbereitete. Damit die tapferen Seeleute genügend Zeit hatten, wurden wir Touristen mit dem Beiboot vorbei an den herrlichen Granitfelsen auf die südliche Seite von Curieuse geschippert, wo wir uns auf den Pfaden der Insel nach Norden durchschlagen sollten. Somit konnten wir die Früchte des Grills als Belohnung für die Entdeckungsreise bzw. als Motivation für den harten Transit interpretieren.

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Kurz nach der Wet-Landing zückten Conny und ich wieder die Kamaras. Auch diese Bucht war wieder einmal absolut unglaublich traumhaft, so dass sich mittlerweile meine Vorratsbox an Superlativen dem Ende zuneigt. Erinnert mich daran, vor der nächsten Reise in südliche Gefilde unbedingt Nachschub zu besorgen.

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Auch Conny hatte definitiv ihren Spaß an diesem Strand. Das komplette Outfit-Shooting auf Curieuse Island findet ihr übrigens auf ihrem Blog: http://www.fashionvictress.com/2015/03/17/outfit-white-sands-curieuse-island/ (Ich hoffe, der Link geht i.O., ansonsten bitte entfernen – Soll echt keine Werbung sein, Sie ist nur hier nicht angemeldet)

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Bevor wir zur anstrengenden Wanderung ansetzten, ging es für uns zuerst wieder zu den Bewohnern der Insel. Auch auf dieser Insel hatten sich Vertreter der Riesenschildkröten angesiedelt, die von uns ausgiebig gefüttert werden konnten. Auch hier zeigte sich wieder: Schildkröten können der beste Freund des Menschen sein, wenn man ihnen nur genügend Blätter zu Essen gibt. Dieses Exemplar grummelte uns sogar an, als wir ihm keine saftigen Blätter mehr hinhielten. Auch das Hinterherdackeln haben die Tiere perfektioniert. Schildkröten scheinen weit aus anhänglicher zu sein, als ich je gedacht hätte.

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Für alle, die sich mehr für diese Tiere interessieren, gibt es am Strand auch eine Aufzuchtstation zu bestaunen. Eine wirkliche Notwendigkeit für den Artenschutz scheint es aber nicht zu geben: Die Tiere haben auf den Seychellen so gut wie keine natürlichen Feinde, und auch der Nachwuchs ist in den seltensten Fällen überproportional durch andere Tiere gefährdet. Somit dient das Gehege der Baby-Schildkröten eher nur touristischen Zwecken.
Hier die eindrucksvollen Bilder, die eindeutig zeigen, dass man mit der Anwendung von Anti-Falten Creme bereits in jungen Jahren beginnen sollte.

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Nach diesem Besuch im Streichelzoo war für uns nun endlich die Zeit gekommen, die harte und beschwerliche Wanderung auf die andere Seite der Insel zu beginnen. Der Schwierigkeitsgrad lag allerdings nicht wirklich an den Geländeformationen, sondern war vielmehr unserer Doofheit geschuldet. Conny hatte ihre Schuhe in den falschen Rucksack gepackt, weswegen sie barfuß und ich nur mit Flipflops über die Insel marschierten. Brüder- bzw. schwesterlich wurde das einzige Paar Schuhe auf dem Weg geteilt, so dass sich jeder abwechselnd die Füße auf dem heißen Sand verbrennen durfte.
Ehrlicherweise muss an dieser Stelle angeführt werden, dass unser Kapitän extra festes Schuhwerk empfohlen hatte. Ihr seht was passiert, wenn man die Anweisungen der Crew ignoriert.

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Der Weg über die Insel war - trotz der präkeren Schuh-Situation - mehr als nur ein langweiliger Transfer von A nach B über staubige Trampelpfade. Entlang der Laraie Bay führt der Weg über hölzerne Stege, unter denen sich der beeindruckende Mangrovenwald von Curieuse erstreckt.

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Neben der tollen Pflanzenwelt lohnt sich auch das Stehenbleiben und beobachten des Sandbodens: Hunderte von Einsiedlerkrebsen leben zwischen den weit verzweigten Wurzeln der Mangroven. Angeblich soll es hier sogar Riesen-Krebse geben. Leider schienen die scheuen Lebewesen durch das Getrampel unserer nackten Füße auf den Holzstegen ständig vorgewarnt zu sein. Erspäht - geschweige denn fotografiert - haben wir kein einziges Exemplar.

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Das Foto vom höchsten Punkt war eher ein Pflicht-Foto, das es aus meiner Sicht nicht wirklich mit dem von den Stränden bzw. der Schildkröten aufnehmen kann. Außerdem lässt sich eine weitere Besonderheit der Insel auf dem Bild nicht wirklich erkennen. Curieuse ist nämlich die einzige Insel neben Praslin auf der die Coco de Mer ebenfalls heimisch ist. Die Experten vermuten, dass Praslin und Curieuse früher sogar vereint waren. Davon zeugt heute auch die geringe Wassertiefe zwischen den beiden Inseln: Einige vorhandene "Verbindunsgsstraßen" liegen nur wenige Meter unterhalb der Wasseroberfläche.

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Nach gut einer halben Stunde erreichten wir den südlichen Strand wo der Grill bereits von der Crew erstklassig befeuert wurde. Anscheinend muss unser Hunger verdammt groß gewesen sein, denn Fotos vom BBQ selbst konnte ich nirgendwo auf der Festplatte entdecken. Dafür gibt's eben noch einmal Bilder von unserer Sea Bird vor dem Strand des sog. Doctor's House. Gut zu erkennen ist auch die Insel Praslin im Hintergrund. Die Entfernung zwischen den beiden Inseln beträgt an der kürzesten Stelle nicht einmal 1000 Meter. Ein geübter Schwimmer dürfte dafür ungefähr 20-25 Minuten benötigen.

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Zurück auf dem Schiff stand dann noch ein Besuch mit dem fast identischen Schwesterschiff Sea Star auf der Agenda. Hintergrund war der Austauschs eines benötigen Ersatzteils, welches von unserem Schiff mit dem Dinghi ausgetauscht wurde. Für uns war der genaue Grund des Treffens ein absolut nebensächliches Detail, denn wir hatten so die Möglichkeit auch das fast baugleiche Kreuzfahrt-Schiff der Silhouette Cruises mit sogar einem gehissten Segel in der goldenen Stunde kurz vor Sonnenuntergang zu fotografieren.

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Die beiden Schiffe tänzelten so noch eine Weile umher, bevor Alex den Kurs in Richtung Praslin einschlug. Die Wellen auf dem Wasser waren nun wieder deutlich höher geworden, was eine ähnlich unruhige Nacht wie zuvor bedeuten könnte. Aus diesem Grund traf unser Kapitän die richtige Entscheidung, und brachte das Schiff zurück zur Baie St. Anne. Geschützt in der Bucht sollte die Nacht wesentlich angenehmer werden.
Mit voller Kraft tuckerten wir bei einem herrlichen Sonnenuntergang zum unserem Ankerplatz. Das passende Abendessen wurde dabei von der Crew während der Fahrt gefangen.

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Und wieder einmal neigte sich ein wahnsinnig schöner Tag auf den Seychellen dem Ende zu.
Seid gespannt auf das, was euch beim nächsten Bericht erwartet. Soviel sei schon einmal verraten: Lust auf eine Eigentumswohnung auf dem Wasser? Kein Problem - bekommen wir hin!

jk737
02.09.2016, 16:47
Gerade erst entdeckt, wunderbarer Bericht, vielen Dank :verneig:

Jubilado
02.09.2016, 17:04
Genial :verneig:

ehemaliges mitglied
02.09.2016, 17:21
Tolle Aufnahmen...bei der einen oder anderen haette sich sicher ein Polfilter gelohnt :gut:

ph1l
02.09.2016, 20:56
Tolle Aufnahmen...bei der einen oder anderen haette sich sicher ein Polfilter gelohnt :gut:

Ich hatte mal einem auf dem 17-50er Objektiv. Dummerweise habe ich ihn zerdeppert und mir bis jetzt keinen neuen gekauft.
Fürs Ultraweitwinkel find ich Polfilter keine gute Idee: Bei Brennweite 10mm dürfest du über 100 Grad Himmel auf dem Foto drauf haben. Da der Polfilter ja gerade bei 90 Grad zur Sonne richtig effektiv wird, hast du dann einen eventuell einen Himmel mit hellblau-blau-schwarz-blau-hellblau Muster :)

paddy
02.09.2016, 21:19
Toller Bericht :gut:

ph1l
03.09.2016, 15:18
Aufgestanden, frisch gemacht und ab an Deck. Aber was ist das denn bitte? Gedrückte Stimmung bei der Belegschaft und den Mitreisenden? Tatsächlich herrscht allgemeine Unzufriedenheit, denn die unberührt scheinende Inselwelt der Seychellen versinkt gerade unter einen großen Schatten. Langsam aber stetig schiebt sich ein riesiges Kreuzfahrtschiff zwischen die Inseln Praslin und La Digue. Aber dewegen gleich Trübsal blasen? Nein, das finde ich dann doch etwas übertrieben. Während so mancher Mitreisende lautstark die Vorteile eines kleinen Segel-Kreuzfahrtschiffes aufzählt, schnappe ich mir mein großes Objektiv und fotografiere das Schiff aus der Entfernung. Schließlich bin ich mehr als neugierig, welche Reederei mit uns Seite an Seite schippert.

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Volltreffer! Währende andere auf AIDA oder Tui Cruises tippten, entzifferte ich die Buchstaben The World auf dem Rumpf. Wie? Ihr habt noch nie eine Werbung oder Katalog dieser Reederei gesehen? Kein Wunder: Dies ist kein normales Kreuzfahrtschiff. Dies ist das erste Exemplar eines Eigentümer-Kreuzfahrtschiffes, auf dem Jedermann mit dem nötigen Geldbeutel eine Residenz auf Lebenszeit erwerben kann. Zwischen 600.000 und 13,5 Millionen Dollar kostet eine Wohnung an Bord. Doch damit nicht genug: 300.000 Dollar kostet der Unterhalt pro Jahr. Dafür darf man jederzeit an Bord ein- und aussteigen. Das Schiff fährt dabei ständig um die Welt.
Na, wenn das mal nicht der absolute Traum für die richtigen Kreuzfahrt-Fans ist...

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Auf dieser Reise lernten wir aber eindeutig den Vorteil von kleineren Schiffen wie unserer Sea Bird kennen: Inseln wie Aride, Coco Island oder Grand Soeur sind für die großen Kolosse völlig unerreichbar. Für uns hieß es nun aber Abschied nehmen und Segel gen Heimat setzen. Nach fast einer Woche Segeltörn auf den Seychellen richteten wir den Bug wieder in Richtung Süd-Westen und genossen die etwa vierstündige Überfahrt nach Mahé.

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Damit der Urlaub langsam ausklingen konnte, bugsierte die Crew das Schiff nicht direkt in den Hafen, sondern ankerte vor der Küste von Mahé auf Höhe der Privatinsel Saint-Anne. Die ca. 2 km² große Insel besteht im Prinzip ausschließlich aus einer 5-Sterne Hotel Anlage, die in vielen Katalogen als Beachcomber Sainte Anne zu finden ist.
Mit unserer Reederei gibt es allerdings ein Gentleman-Agreement: Während das Schiff am letzten Tag vor Anker liegt, dürfen wir Kreuzfahrt-Passagiere kostenlos den Strand der Anlage nutzen. Na, wenn das mal kein Deal ist?

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Bei so einem Angebot zögert man nicht lange: Zwar hätte unser Dive-Instructor auch eine kleine Schnorcheltour im Angebot gehabt. Uns stand allerdings die Nase mehr danach, soviel Strand und Sonne für die noch kommenden kalten Tage in München zu sammeln. Die Aufschrift "Rescue Boot" im folgenden Foto halte ich übrigens mehr für eine scherzhafte Lackierung.

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Mit dem Dinghi folgte die Fahrt an den nahegelegten Strand. Drei unserer tapferen Mitstreiter entschieden sich hingegen für den sportlichen Weg: Mit dem Kayak bzw. dem Surfbrett steuerten sie direkt von unserer schwimmenden Basis die nahe gelegene Insel an. Conny und ich entschieden uns dann eher für den Transfer. Vorher musste ich aber noch einen Plan in die Tat umsetzen, den ich schon die ganze Zeit im Hinterkopf hatte. Mit der Erlaubnis der Crew sprang ich mit Anlauf über Bord unseres Kreuzfahrtschiffs. So, Punkt auf der life-list abgehakt.

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Leider erfolgte der Transfer zurück zum Schiff viel zu früh, aber aus völlig verständlichen Gründen: Schließlich stand für uns alle noch das Kofferpacken auf der Agenda. Bereits um 06:00 Uhr am nächsten Morgen würden die Motoren der Sea Bird gestartet, um den Hafen von Victoria zu erreichen. Immerhin hatte dies für uns keine großen Auswirkungen. Das Abendessen fand zur normalen Uhrzeit statt, und selbst das Frühstück sollte nur um eine Stunde auf 07:00 Uhr vorverlegt werden.
So blieb uns nichts anderes übrig als den letzten Tag so richtig zu genießen. Rein sonnenuntergangstechnisch gab die Inselwelt der Seychellen noch einmal alles. Auch wenn uns die Windkrafträder des Hafens von Mahé unweigerlich daran erinnerten, wie nah wir der Zivilisation nach einer Woche unbewohnter Inseln wieder gekommen waren.

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Aber noch ist das Ende der Seychellen-Reiseberichte noch nicht erreicht. Wie könnten wir auch diese Inselwelt verlassen, ohne uns nicht mindestens einmal die Hauptstadt der Seychellen angeschaut zu haben? Deswegen gibt's noch einen Bonuspost am Ende: Victoria, die größte Stadt der Insel wartete auf uns.

clocker
03.09.2016, 15:53
Super. Vielen Dank für die Informationen und gekonnten Aufnahmen.
Weiter so. Bin schon gespannt, was noch kommt.

ph1l
03.09.2016, 17:20
Ein paar Bilder habe ich noch. Das Ganze soll ja eine runde Sache werden, also geht's weiter bis zum Rückflug inklusive Zwischenstopp. Ich musste mein geliebtes Dubai noch besuchen. :)

ehemaliges mitglied
03.09.2016, 19:08
Dubai :jump:

ph1l
03.09.2016, 21:03
Ich hätte sogar noch nen Reisebericht über Abu Dhabi im Angebot. :dr:

ehemaliges mitglied
04.09.2016, 04:30
Der duerfte recht kurz sein:D - aber egal, zeig was die Festplatte hergibt :gut:

ph1l
17.09.2016, 11:03
Sorry, ich war ne Woche im Urlaub und hab doch glatt den Fortsetzungroman hier etwas aus den Augen verloren. Jetzt kann's aber weiter gehen:

Und schon war es passiert: Unsere Kreuzfahrt auf den Seychellen hatte nach nur acht Tagen sein jähes Ende gefunden. Nachdem unsere Sea Bird bereits um 05:00 Uhr morgens den Anker gehoben hatte und zurück in den Hafen von Victoria eingefahren war, hieß es auch für uns Abschied nehmen. Gegen 09:00 Uhr standen wir dann plötzlich mit unseren Koffern wieder auf festem (Hafen-)Boden und mussten realisieren, dass unsere Insel-Hopping-Tour tatsächlich schon vorbei war.
Aber immerhin blieb uns noch ein ganzer Tag auf der Hauptinsel der Seychellen. Und die Hauptstadt der Seychellen wartete schon auf uns: Los ging's in die Straßen von Victoria.

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Bereits am Hafen von Victoria wartete unser Tourguide mit seinem Taxi auf uns, den wir bereits im Voraus gebucht hatten. Seine Funktion als "Guide" muss man an dieser Stelle aber wirklich bewusst in Anführungsstriche setzen, denn prinzipiell kutschierte er uns nur in die Stadt und fühlte sich ansonsten höchstpersönlich dafür verantwortlich, dass wir auf keinen Fall unseren Flieger verpassen sollten. Die Stadt selbst wollten wir in alter Tradition auf eigene Faust erkunden. Schließlich ist die Organisation von Städtetouren bei Conny und mir stets Chefsache.

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Sollten an dieser Stelle ein paar Kommentare über die Stadt Victoria von mir despektierlich erscheinen, bitte ich schon einmal prophylaktisch um Nachsicht. Muss man sich bewusst sein, dass man gerade nach einer siebentägigen Kreuzfahrt durch eine absolut paradiesische Inselwelt und diverse Naturreservate von einer Stadt mit ca. 25.000 Einwohnern nicht mehr sonderlich vom Hocker gerissen wird. Bei näherer Betrachtung hat die Stadt auch gar nicht den Anspruch an sich selbst als Touri-Attraktion. Der Markt als Beispiel dient eben nicht der Bespaßung von Tagestouristen, sondern ganz simpel und einfach dem alltäglichen Leben.

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Dennoch stürzten wir uns auch hier fototechnisch ins Getümmel und gaben alles. Bei so manchem Einheimischen lösten meine Verrenkungen für das richtige Foto zwar leichte Verwunderung aus - vom Ergebnis lohnte es sich aber. Auch konnten wir beim Anblick der Baby-Bananen sofort wieder in Erinnerungen schwelgen. Unsere Sea Bird wurde schließlich zu Beginn der Seychellen-Kreuzfahrt mit einer Staude voller grünen Bananen bestückt, die im Laufe der Woche nicht nur gelb und reif waren, sondern auch nach und nach verputzt wurden.

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Schlägt man in der einschlägigen Literatur über Victoria nach, so wird man meistens auf den kolonialen Baustil hingewiesen. Viele der noch stehenden Gebäude stammen aus der Epoche der britischen Kolonialregierung. Erst 1970 erlangten die Seychellen die Selbstverwaltung, die Unabhängigkeit wurde im Jahr 1976 ausgerufen. Als herausstechendes Must-See der vergangen Epoche wird dem gemeinen Touristen oft der Clock-Tower empfohlen, der so etwas wie das Wahrzeichen von Victoria sein soll.
Nun da ich die Sehenswürdigkeit in Echt gesehen habe, würde ich eher von einer leichten Enttäuschung sprechen. Natürlich ist die Architektur des possierlichen Türmchens schon ganz niedlich. Aber der Wirbel um eine vielleicht 6 Meter hohe Statue in der Mitte eines vielbefahrenen Kreisels scheint dann doch etwas zu viel des Guten.

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Sehr interessant war hingegen der hinduistische Tempel in direkter Nachbarschaft zum Markt. Während man in anderen Gotteshäusern dieser Welt oft darauf hingewiesen wird, welches Körperteil nun mit wieviel Stoff bedeckt sein muss, gab es hier nur eine Regel: Schuhe aus!
Schon beim Betreten schlug einem der wahnsinnige Lärm aus Flöten und Trommeln entgegen, der im wirklich krassen Gegensatz zur Grabesstille der Gebäude der religiösen Konkurrenz steht.

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Eine kleine Tour durch die Hauptstadt würde ich trotzdem jedem empfehlen, um die malerischen Fotos der (natürlich touristisch geprägten) Inseln wie Curieuse oder La Digue besser einzuordnen. Ich selber hätte die Tour wahrscheinlich lieber zu Beginn der Reise gemacht. Wer hier etwas Zeit einplanen möchte, oder vielleicht schon einen Tag früher anreisen möchte, ist sicher nicht schlecht beraten.
Hier noch ein paar Fotos der typischen Straßen der Hauptinsel Mahé.

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Beim Begriff "aufgeschüttete Inseln" dürfte jeder wahrscheinlich zuerst an die Vereinigten Arabischen Emirate und allen voran Dubai denken. Aber auch die Seychellen haben sich dem Trend gebeugt, und sind in die Liga der erwachsenen Sandkastenspieler gewechselt. Eden Island heißt das 2007 begonnene Projekt, dass durch die Eden Island Bridge mit dem Festland verbunden ist.
Bis 2011 war die Brücke sogar ausschließlich den Bewohnern der Insel vorbehalten. Mittlerweile gibt es keine Limitierungen mehr, so dass ich mir dieses Projekt auch unbedingt anschauen musste. In den folgenden Bildern ist die Brücke gut erkennbar.

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Ähnlich wie in Dubai & Co. scheint im Moment der Versuch zu laufen, die Insel durch eine größere Mall attraktiver zu machen. Die Eden Mall knüpft zwar in ihrer Bauweise an gewisse Superlative an, überzeugt dafür aber im Inneren mit absoluter Leere. Mit einem Supermarkt und zwei, drei Geschäften und zwei Restaurants war der Komplex nicht einmal zu 25% ausgelastet und ordnete sich für uns eher in der Kategorie "gewollt aber nicht gekonnt" ein.

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Hinter der Mall zeigte sich uns ein ganz anderes Bild: Hier florierte das Business aber gewaltig. Anscheinend sind die Residenzen auf Eden Island besonders beim zahlungskräftigen Klientel beliebt, die natürlich den einen oder anderen schwimmbaren Untersatz besitzen. Von groß bis klein: In der Marina war so ziemlich alles von 5 bis weit über 500 PS vertreten.

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Natürlich nur um uns von der Qualität der Häuser auf Eden Island zu überzeugen, mogelten wir uns kurz an den Privatstrand im Inneren der Insel. Allerdings ist das Wort "mogeln" wohl auch nicht ganz korrekt, denn wenn man sich ordentlich benimmt hat niemand etwas dagegen. Die Tatsache, dass wir vom örtlichen Wachdienst nicht einmal kritisch beäugt wurden, spricht anscheinend dafür, dass wir nicht wie der typische Villen-Einbrecher aussehen.

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An dieser Stelle endet somit auch schon unserer Bericht von den Seychellen. Unser Heimflug sollte erst am ganz späten Abend gegen 23:00 Uhr gehen, weswegen wir mehr als glücklich über die Möglichkeit waren, in der Kapatya Lounge direkt an der Eden Island Bridge die restlichen Stunden auf den Flieger zu warten. Mit ein paar Snacks und einer ordentlichen Klimaanlage war dies die goldrichtige Entscheidung gewesen, da der Internationale Flughafen von Mahé mehr oder weniger nur eine größere Bahnhofshalle ist, und es auch keine Chance gibt sein Gepäck irgendwo zu deponieren.

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Vom Flug nach Dubai gibt's dann leider dunkelheitsbedingt keine Fotos. Aber keine Sorge: Einen kleinen Bonus-Track unseres Reisesberichts über die Seychellen-Kreuzfahrt habe ich noch zu bieten. Denn beim Heimflug hatte ich mich auf zwei gleich-teuren Emirates-Flügen für eine Variante entschieden, die einen 10-stündigen Aufenthalt in Dubai bot. Somit gibt's im nächsten Bericht eine weitere Episode unserer beliebten Serie "Speed-Sightseeing in Dubai".
Trotzdem ist dies unweigerlich der letzte Blick von uns auf die Seychellen. Tschüss, bis hoffentlich bald!

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peterfr
22.09.2016, 10:32
Toller Bericht, schön zu lesen :gut:
Die Seychellen stehen auch noch auf meiner Liste

ph1l
03.10.2016, 13:16
Da hatte ich doch glatt noch die letzte Episode dieses Urlaubs vergessen!
Extra für den Magic habe ich noch einmal auf meiner Festplatte nach dem "letzten Rest" dieses Trips gesucht und die abschließende Episode über Dubai gefunden.

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Im Nachhinein gesehen war unser Plan fast eine Nummer zu groß: Nachdem wir gut einen ganzen Tag von ca. 07:00 Uhr bis zum unserem Abflug nach Dubai um 23:00 Uhr auf den Beinen waren, und mehr oder weniger die komplette Region um die Hauptstadt der Seychellen inkl. Eden Island angeschaut hatten, wollten wir tatsächlich noch Dubai unsicher machen. In der Theorie klang die Idee super: Wer verschenkt schon freiwillig 10 Stunden in Dubai, wenn er sie bei der Buchung kostenlos dazu bekommt?
Aber die Rechnung à la "Wir können ja vier Stunden im Flieger schlafen." entpuppte sich vor allem in Anbetracht des gut sortierten Inflight-Entertainments bei Emirates als totale Milchmädchenrechnung.

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Wir ließen noch schnell das Schicksal entscheiden, und wandten uns nach der Landung in DXB an den Emirates-Schalter: Eine Umbuchung auf den nächsten Flug nach München, der bereits in einer Stunde abheben würde, wäre möglich. Der Spaß würde uns aber 100€ kosten. Geld bezahlen um Dubai nicht zu sehen? Kommt ja mal überhaupt nicht in die Tüte!
So marschierten wir erst einmal wieder in die uns schon gut bekannte Marhaba Lounge und frühstückten ausgiebig. Conny twitterte und instagramte fleißig, während ich mir ein Spiel des gerade laufenden ICC Cricket World Cup 2015 anschaute, der so ziemlich das komplette Commonwealth in Atem hielt. Zu meiner eigenen Schande muss ich anmerken, dass ich mir nebenbei die Spielregeln auf dem Tablet durchlesen musste.

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Nachdem die Sonne so langsam komplett aufgegangen war, machten wir uns auf dem Weg zur Dubai Metro.Bei unserem weihnachtlichen Ausflug nach Abu Dhabi und Dubai hatten wir dank unseres Mietwagens keinen wirklichen Bedarf an einem öffentlichen Verkehrsmittel. Anno 2009 war während meiner Diplomarbeit die Metro noch im Bau, so dass ich nun endlich die Chance nutzen konnte, die selbstfahrende U-Bahn auszuprobieren. Nebenbei gab es noch ein paar tolle Aufnahmen mit der morgendlichen Sonne und den wirklich herrlich (überdimensioniert) gebauten Stationen.

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Die Müdigkeit hing uns beiden noch etwas in den Knochen, so dass wir erst einmal grob in Richtung Süden durch Downtown Dubai fahren wollten. Als Ziel war erst einmal grob die Mall of the Emirates anvisiert. Diese hatten wir trotz eines martialischen Programms beim letzten Mal auslassen müssen. Also nix wie los.

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Dubai wäre nicht Dubai, wenn es nicht an jeder Ecke irgendeine Kuriosität zu bestaunen gäbe. In den Bahnen hätten wir da - neben der ziemlich prekären Anzahl von Sitzmöglichkeiten - die strikte Trennung in Klassen. Neben einer aufpreispflichtigen 1. Klasse in der U-Bahn gibt eine streng kontrollierte "women and children only" Zone, in der Männer nichts verloren haben. In meiner leicht übermüdeten Art, stieg ich aus Versehen in der falschen Tür ein. Und tatsächlich dauerte es nur Millisekunden, bis meine Mitfahrer mich lautstark darauf aufmerksam machten. Hier können selbst wir Deutsche noch etwas von Zucht und Ordnung lernen.

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Nach knapp einer halben Stunden Fahrt standen wir dann in den Hallen, die den Beginn meiner Dubai-Ära vor gut 6 Jahren markierten: Eine riesige Mall mit der berühmten Eishalle. Auch wenn ich Malls mittlerweile aus Prinzip nicht mehr wirklich zu Sights einer Stadt dazu zählen kann, fiel selbst mir erneut die Kinnlade herunter. Die Mall of the Emirates setzt meiner Meinung nach immer noch die Messlatte, an der sich jede Stadt messen muss. Und dabei meine ich jetzt nicht einmal die Skihalle und die Geschäfte, sondern vor allem auch die Architektur.

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Die Wahl, ob wir uns nun dem Shoppingwahn hingeben oder lieber weiter Sightseeing betreiben, wurde uns zum Glück abgenommen. Denn die Öffnungszeiten der Geschäfte (vor 10:00 Uhr geht hier nichts) lagen noch meilenweit in der Zukunft, so dass wir mehr oder weniger unverrichteter Dinge wieder zurück zur Metro liefen und uns einem Stadtteil zuwandten, den wir ebenfalls beim letzten Mal nur links liegen gelassen hatten: Dubai Marina. Auch hier eher eine Premiere: Bei meinem letzten Mal in 2009 gab es noch keine Metro-Brücke und somit eigentlich keine Möglichkeit, die Sheikh Zayed Road lebendig (!) zu überqueren.

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Ursprünglich hatte Dubai vor, sein Metro Netz massiv auszubauen. Allerdings spielte hier die Wirtschaftkrise den Buhmann, weswegen man die ganz großen Investitonspläne aufgab und zumindest die küstennahe Metro-Trasse durch eine normale Straßenbahn ersetzte. Und wenn man an einer Stelle schon gewisse Abstriche hinnehmen muss, dann ließen es die Scheichs halt an anderer Stelle krachen und gönnten sich modernste Technik aus Frankreich. Wie schon in Bordeaux ist man auch in Dubai der Meinung, dass eine Oberleitung bei Schienenfahrzeugen nur das Gesamtbild stört und lässt sie deswegen einfach weg. Stattdessen verläuft die Stromschiene wie in der Hauptstadt des Weines im Boden.

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Schon nach guten 10 Stunden spürten wir die erneute Sehnsucht zum Wasser. Kein Wunder, nach sieben Tagen auf hoher See kommt einem ein längerer Aufenthalt an Land irgendwie seltsam vor. Deswegen stand der Jumeirah Beach erneut auf dem Plan. Dieses Mal hatten wir uns den südlichen Teil unterhalb des Burj al-Arab ausgesucht, wo wir gleich zwei Stunden blieben. Ironischerweise waren wir hier wirklich komplett alleine. In den Emiraten kann sowieso niemand verstehen, wieso man sich freiwillig in die pralle Sonne in den Sand an einem Meer legen kann und eben nicht in einem klimatisierten Gebäude sitzen möchte.
Man beachte übrigens den Burj Khalifa im Hintergrund am Horizont.

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Direkt gegenüber von uns befand sich übrigens die Jumeirah Palm, die den meisten wahrscheinlich durch das Mega-Hotel Atlantis The Palm und ihrer Rutsche durch das Haifisch-Becken bekannt ist. So wahnsinnig palmenförmig, wie die Insel aus dem Weltall aussieht, erscheint sie in dieser Perspektive eher unspektakulär.

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Als letztes Highlight hatte ich Conny noch einen Besuch im Souk Madinat Jumeirah versprochen. Im Gegensatz zur Mall of the Emirates erkennt man hier nur auf den zweiten Blick, dass es sich um ein künstlich angelegtes Einkaufs- bzw. Hotelzentrum handelt.

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Mit ihren 75 meist sehr kleinen und auch recht hochwertigen Geschäften handelt es sich bei diesem Souk um eine - selbst für Dubai - sehr aufwändig gebaute Konstruktion. Wie eine Themenwelt wurde das gesamte Areal im Stile von alten arabischen Palästen mit Windtürmen und verwinkelten Gässchen gebaut. Sogar ein Theater wurde in dieser Anlage gebaut. Hauptsächlich reagierte man damit auf den Vorwurf, dass sich Dubai komplett dem Konsum verschrieben hätte, und somit gerade für Langzeitgäste irgendwann recht öde werden könnte.

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Sogar eine Lagune wurde künstlich angelegt, auf der man mit kleinen Fake-Abras herum gondeln kann. Dass diese preislich um ein Vielfaches oberhalb der echten Meeresarm-Querungen mit originalen Booten liegen, muss ich an dieser Stelle wohl nicht erwähnen.
Bei manchen Hotelzimmern in der Anlage ist sogar ein Bootsanleger vorhanden, so dass man sein Zimmer mit dem Wassertaxi erreichen kann. Auch wenn man angesichts der vielen Reisebusse, die vor den Toren halten, nicht mehr wirklich von einem Geheimtip sprechen kann, ist der Souk doch eher recht unbekannt. Deswegen würde ich ihn gerade beim zweiten und dritten Besuch der Stadt ins Visier nehmen.

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Auch bei zehn Stunden Aufenthalt wird irgendwann einmal die Zeit knapp, so dass wir uns so langsam aber sicher auf den Weg machten. Vorbei am Burj al Arab liefen wir den knappen Kilometer bis zur Metro-Station, um hier auch noch einmal die Architektur ablichten zu können. Rein als Hinweis: Dieser Aufgang führt faktisch auf die westliche Seite der Autobahn, wo sich noch überhaupt gar nichts an Häusern und sonstiger Infrastruktur befindet.
Denn 1000 Meter läuft in Dubai eigentlich niemand freiwillig. Das große Ding auf der linken Seite ist übrigens die Skihalle von außen.

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Zurück ging es dann mit der U-Bahn, bei der sich uns dank des idealen Sonnenstandes ein tolles Bild bot. Die folgenden beiden Bilder fassen Dubai für mich eigentlich sehr gut zusammen: Das höchste Gebäude der Welt, eine führerlose U-Bahn und eine wilde Bauweise, bei der eine Straße einfach über eine andere Straße gebaut wird und keiner wirklich auf ein harmonisches Zusammenpassen der einzelnen Gebäude achtet.
Dennoch bin ich einfach wahnsinnig gerne in Dubai und würde mir vor allem noch einen größeren Einblick in diese Stadt wünschen. Bisher war ich zwar schon dreimal dort, habe es allerdings jedes Mal nur geschafft an der Oberfläche zu kratzen.

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Mit einem letzten Foto von der Heckflossenparade des Staatscarriers Emirates möchte ich diesen Tripreport dann auch schon enden lassen. Natürlich könnte ich euch noch von einem recht unspektakulären Flug mit dem A380 zurück nach München erzählen. Allerdings bringe ich es einfach nicht übers Herz, eine wirklich wahnsinnig schöne Segelkreuzfahrt mit anschließendem Abstecher in die Wüste mit einem Bild vom grauen Himmel enden zu lassen.

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mac-knife
03.10.2016, 16:11
Noch ein sehr interessantes Schlusskapitel. Auch hier, herzlichen Dank! :dr: