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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Inside 5513 - Part II



Bullit
13.06.2016, 18:18
Welcome back. Weiter geht's mit meiner 5513. Was die Themen Sauna und Ländercode für die Uhr sind, sind wahrscheinlich die Themen Reinigung und Ölen für das Werk. Jeder hat 'ne Meinung, jeder weiß es besser und die anderen haben sowieso keine Ahnung. :D Eine gute Reinigungsmaschine ist natürlich das Optimum. Aber für die paar Uhren, die ich im Jahr anpacke, so ein Trumm in die Bude stellen? Och nö. Daher habe ich mir nach einigen Experimenten selber meine kleine Reinigungsstraße gebastelt.

Schritt 1: Grobe Vorreinigung mit Reinigungsstäbchen und Putzholz. Dann Sichtkontrolle auf Schäden (Ausbrüche, Riefen, Grate). Vermessen der Zapfen fällt leider aus, da ich die Soll-Werte ja gar nicht kenne. :ka:

Schritt 2: Ultraschallreinigung der Einzelteile (außer Unruh und Anker) in spezieller Reinigungslösung. Hierzu wird ein High-Tech-Multicomponent-Drahtgeflechtträger (also zwei zerlegte Tee-Siebe vom Kaufhof) in ein Aldi-US-Gerät gelegt.

Schritt 3: Spülen der Teile in destilliertem Wasser.

Schritt 4: Spülen und Entwässern der Teile mit Hilfe von Wundbenzin.

Schritt 5: Trocknen.

Schritt 6: Sonderbehandlung für Unruh und Anker: Spülen in One-Dip (Bergeon-Spezial-Teufelszeug).


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Bei der folgenden Montage werde ich nicht auf jede einzelne zu ölende Stelle eingehen, die findet der geneigte Nachahmer im Ölplan. Es sei nur kurz angemerkt, dass Öl nicht gleich Öl ist. Ich verwende in diesem Fall allein 6 verschiedene Schmierstoffe:

- dünnflüssiges Öl für schnelllaufende, wenig belastete Zapfen (z.B. Unruh)
- zähflüssiges Öl für stärker belastete Zapfen (z.B. Minutenrad)
- Fett (z.B. für Aufzug)
- Spezialöl für Ankerpaletten
- Spezialfett für die Innenwand des Federhauses
- Silikonfett für Dichtungen


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Los geht's mit der Montage. Erstmal bekommt die Federhauswand ihr Fett weg, anschließend gönne ich der Uhr eine neue Zugfeder.


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Die Steine erhalten nach der Reinigung ein Tröpfchen Öl (auf den Deckstein, dann Lochstein drüberstülpen). Dann einsetzen und Räderwerkmontage.


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Die Räderwerkbrücke ist immer wieder eine Herausforderung. 4 munter in der Gegend rumwackelnde filigrane Zapfen in die entsprechenden Löcher der Brücke reinbugsieren - kein Job für Grobmotoriker und/oder Ungeduldige. Ein paar Tropfen Öl in die Lagersteine, dann der Pustetest. Wenn alle Räder so leichtgängig laufen wie gewünscht, dann reicht schon ein Luftzug um das System in Drehung zu versetzen.


http://i896.photobucket.com/albums/ac161/Delgetti/Inside%205513%202/090.jpg (http://s896.photobucket.com/user/Delgetti/media/Inside%205513%202/090.jpg.html)


https://vimeo.com/170316593


Sieht gut aus, läuft wie ein Uhrwerk. :D Winkelhebelschraube, Federhausbrücke, Kronrad, Gesperr und Sekundentrieb wieder drauf.


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Aufzugswelle und Hebelwerk, hier und da bisschen fetten. Ein paar Zähne aufziehen und schauen, ob das Räderwerk weich abläuft. Tut es. =)


http://i896.photobucket.com/albums/ac161/Delgetti/Inside%205513%202/140.jpg (http://s896.photobucket.com/user/Delgetti/media/Inside%205513%202/140.jpg.html)


Jetzt kommt der Anker rein. Dann wird die Ausgangspalette geölt und der Anker 4 mal mit einem Zahnstocher betätigt - so verteilt sich das Öl auf mehrere Zähne des Ankerrads. Diese Prozedur wird noch 2 mal wiederholt. Dann befindet sich die richtige Menge Öl im System Anker - Ankerrad und verteilt sich nach ein paar Stunden Laufzeit automatisch gleichmäßig auf Zähne und Paletten.


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Die Rückkehr der Unruh.


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Der Moment der Wahrheit - Aufziehen - Läuft! :jump::jump::jump:

Hier mal ein Zeitlupen-Video (25% Geschwindigkeit) zur Veranschaulichung der Arbeitsweise der Hemmung. Man kann gut die "pumpende" Spirale der Unruh erkennen. Beim Null-Durchgang betätigt die Unruh den Anker. Auch schön zu sehen, wie sich mit jedem Schritt des Ankerrads das über diverse Zwischenräder damit gekoppelte zentrale Zahnrad (auf dem ja der Sekundenzeiger sitzt) einen Schritt weiterdreht - die Erklärung für den ruckelnden Lauf des Sekundenzeigers.


https://vimeo.com/170316303


So, das lassen wir jetzt erstmal 24 Stunden einlaufen, bevor es zum ersten Mal auf die Zeitwaage geht. Inzwischen wird der Rotor wieder zusammengesetzt und geschmiert.


http://i896.photobucket.com/albums/ac161/Delgetti/Inside%205513%202/200.jpg (http://s896.photobucket.com/user/Delgetti/media/Inside%205513%202/200.jpg.html)


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24 Stunden später, Zeit für eine erste Analyse. Die Zeitwaage weist einen Abfallfehler von 2.0 ms aus, zu viel. Das lässt sich über den Hebel links an der Unruh einstellen. Die Gangabweichung beträgt 30 s pro Tag und kann über den unteren Hebel reguliert werden. Amplitude passt. =)


http://i896.photobucket.com/albums/ac161/Delgetti/Inside%205513%202/180.jpg (http://s896.photobucket.com/user/Delgetti/media/Inside%205513%202/180.jpg.html)


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Das sieht doch schon viel besser aus. So werde ich das Werk erst mal einbauen und das Gangverhalten in der Praxis beobachten.


http://i896.photobucket.com/albums/ac161/Delgetti/Inside%205513%202/190.jpg (http://s896.photobucket.com/user/Delgetti/media/Inside%205513%202/190.jpg.html)


Schon mal die Zifferblatt- und die Werkhalteschrauben einsetzen.


http://i896.photobucket.com/albums/ac161/Delgetti/Inside%205513%202/230.jpg (http://s896.photobucket.com/user/Delgetti/media/Inside%205513%202/230.jpg.html)


Minutenrohr und Stundenrad montieren.


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Blatt wieder drauf und mit den seitlichen Schrauben sichern, dann Zeiger drauf.


http://i896.photobucket.com/albums/ac161/Delgetti/Inside%205513%202/260.jpg (http://s896.photobucket.com/user/Delgetti/media/Inside%205513%202/260.jpg.html)


http://i896.photobucket.com/albums/ac161/Delgetti/Inside%205513%202/270.jpg (http://s896.photobucket.com/user/Delgetti/media/Inside%205513%202/270.jpg.html)


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Werk montieren (und vorher 5 mal kontrollieren, dass das Glas von innen auch wirklich sauber ist und kein Fussel zwischen Blatt und Glas durch die Gegend fliegt, über den man sich später ärgern müsste). Automatik wieder drauf.


http://i896.photobucket.com/albums/ac161/Delgetti/Inside%205513%202/290.jpg (http://s896.photobucket.com/user/Delgetti/media/Inside%205513%202/290.jpg.html)


http://i896.photobucket.com/albums/ac161/Delgetti/Inside%205513%202/300.jpg (http://s896.photobucket.com/user/Delgetti/media/Inside%205513%202/300.jpg.html)


Dichtung fetten, Deckel druff und Band ran. Geschafft.


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Beobachtete Gangwerte nach 2 Tagen am Arm: jeweils -7 Sekunden pro Tag. Also nochmal leicht nachjustiert und jetzt +1 Sekunde pro Tag. Passt fürs Erste. So lasse ich sie jetzt mal laufen. =)

War die Operation also ein Erfolg? Das werde ich in 5 Jahren wissen. Wenn die Uhr dann immer noch so gut läuft und sich kein Öl auf die Sichtseite des Blatts oder in die Leuchtmasse der Zeiger vorgearbeitet und diese unschön verfärbt hat, dann war das gute Arbeit. Unabhängig davon hat die ganze Aktion aber einen Riesenspaß gemacht (also mal abgesehen von den 2 Stunden, während denen ich auf Knien über den Küchenboden gerutscht bin, um diese verdammte runtergefallene Schraube wiederzufinden :motz: :D). Es sei noch angemerkt, dass der gesamte Ablauf keineswegs so glatt über die Bühne ging, wie dieser Thread nahelegt. Mangels Erfahrung bin ich in x Sackgassen gerannt oder habe für bestimmte Arbeitsschritte Stunden statt Minuten gebraucht. Egal, bei der nächsten Uhr wird’s deutlich besser laufen. Und eine Wunschliste für die nächsten Spezialwerkzeuge, die ich unbedingt noch brauche, gibt’s auch schon. :flauschi:

Nochmal ein Riesen-Dankeschön nach Wien für die Unterstützung! :gut::gut::gut:

In Teil 1 kam ja die Frage nach Arbeitsplatz und Werkzeug auf. Da ich in einer eher kleinen Stadtwohnung lebe, muss der Küchentisch als Arbeitsplatz herhalten, die Höhenanpassung auf ein ergonomisch passendes Niveau erfolgt über eine IKEA-Holzkiste. Das Reinigungsequipment und die Schmierstoffe habe ich ja schon weiter oben gezeigt, hier die weiteren verwendeten Werkzeuge.


http://i896.photobucket.com/albums/ac161/Delgetti/Inside%205513%202/340.jpg (http://s896.photobucket.com/user/Delgetti/media/Inside%205513%202/340.jpg.html)


Zeitwaage, Staub-Ausbläser, Arbeitsunterlage, Gehäuseöffner, Gehäusehalter, Ölnapf, Lupen, Schraubendreher, Werkhalter, Montagekissen, Zeigersetzer, Ölgeber, Pinzetten, Zifferblattschutz, Zeigerabheber, SD-Band-Tool, Minutenrohrabheber, Flachzange, Putzhölzer, Zahnstocher und Rodico-Masse. Der obligatorische 1328-Behälter fehlt im Bild, war aber natürlich dabei. :D


Danke fürs Reinschauen.


Gruß

Erik

ehemaliges mitglied
13.06.2016, 18:22
Einfach nur :verneig:

november bravo
13.06.2016, 18:37
Cool, gut gemacht. :gut:

mojohh
13.06.2016, 18:42
Wahnsinn, vielen Dank!

Vanessa
13.06.2016, 18:43
Verbrauch 1328/Uhrwerk?

ErimSee
13.06.2016, 18:46
Ganz groß!:gut:

ph1l
13.06.2016, 18:52
*verneig* Hammermässige Arbeit.
Als du die 7 Sekunden nach zwei Tagen festgestellt hast, hast du das Uhrwerk dann extra noch einmal heraus genommen, oder geht die Einstellung auch "von hinten"? Sorry, falls die Frage etwas "zu doof" ist, aber ich frage mich das gerade wirklich :D

Bullit
13.06.2016, 19:19
Verbrauch 1328/Uhrwerk?

8 Einheiten. :dr:

Gruß

Erik

AndreasL
13.06.2016, 19:19
Sieht doch genial aus und zum Glück hast Du nicht Deine Fluche während der Suche auf dem Boden gefilmt. :jump:

Bullit
13.06.2016, 19:25
Als du die 7 Sekunden nach zwei Tagen festgestellt hast, hast du das Uhrwerk dann extra noch einmal heraus genommen, oder geht die Einstellung auch "von hinten?

Man muss nur den Deckel aufschrauben, dann kommt man problemlos an den Einstellrücker ran. :gut:

Gruß

Erik

Geraldpeter
13.06.2016, 19:56
Respekt! Gaaaaanz grosses Kino!

Danke fürs zeigen!

G.

Vanessa
13.06.2016, 20:06
8 Einheiten. :dr:

Gruß

Erik

:rofl:

FriendlyAlien
13.06.2016, 20:33
absolut genial. :verneig::gut:

Jacek
13.06.2016, 20:45
am geilsten finde ich den "High-Tech-Multicomponent-Drahtgeflechtträger" :D

:rofl:

1325fritz
13.06.2016, 21:14
Klasse Doku. Besten Dank!

Ach ja, sollte es zu einer Sammelbestellung des High-Tech-Multicomponent-Drahtgeflechtträger kommen bin ich selbstverständlich dabei. :supercool:

lammargy
13.06.2016, 22:02
Wahnsinn!!

marcel-wien
14.06.2016, 01:28
Nochmal ein Riesen-Dankeschön nach Wien für die Unterstützung! :gut::gut::gut:


Gerne, aber den Großteil hast du ja selbst erledigt:dr:

Macuser
14.06.2016, 13:54
Einfach nur :verneig:.

Ich finde es toll, wenn man sich an derartige Filigran-Arbeit heranwagt. Hoffentlich läuft das Werk und läuft und läuft ohne die von Dir angedeuteten "Auslauf-Möglichkeiten".

heintzi
14.06.2016, 14:39
Genial :gut:

dirkm
14.06.2016, 15:28
Einfach nur der Hammer!

Keilerzahn
14.06.2016, 18:06
Erik :verneig:
Das Zerlegen war ja schon klasse, aber das hier in Part II :gut:
Ich probiere es trotzdem nicht aus, und werde wohl meine zur Revi zum K. bringen, auch wenn man so wie du es machst natürlich einen viel engeren Bezug zu der gewarteten Uhr bekommt ;)

X-E-L-O-R
15.06.2016, 10:53
Wahnsinn, Erik. Respekt!!!

Eine Frage: Sehe ich das richtig, dass Du nur die Zugfeder ersetzt hast? Mussten keine anderen Teile getauscht/ersetzt werden?

Javi22
15.06.2016, 11:17
Großes Kino.:jump:

Bullit
15.06.2016, 11:36
Eine Frage: Sehe ich das richtig, dass Du nur die Zugfeder ersetzt hast? Mussten keine anderen Teile getauscht/ersetzt werden?

Hi Frank,

ja, ich habe nur die Zugfeder ersetzt. Ob andere Teile getauscht werden mussten, weiss ich ehrlich gesagt nicht, da ich keinen Zugriff auf die Verschleisskriterien von Rolex habe. Insofern habe ich mir halt alle Teile genau unter der Lupe angeschaut und da keine offensichtlichen Schäden, wie z.B. Ausbrüche, Riefen, Grate, zu sehen waren, kamen die Teile wieder rein.

Ich maße mir auch nicht an, hier von einer Revision zu sprechen, das war Werk Reinigen, Ölen und justieren.

Gruß

Erik

X-E-L-O-R
15.06.2016, 11:43
Danke!

Ich frage deshalb, weil ich da bisher bei Revisionen sehr unterschiedliche Erfahrungen bei verschiedenen Uhrmachern gemacht habe. Der eine gab mir ein ganzes Tütchen an Altteilen mit (z.T. vorsorglich ausgetauscht), der andere ersetzt nur sehr sporadisch, da er der Meinung ist, viele Teile seien noch für Jahre gut.

GG2801
15.06.2016, 13:14
Sehr geil - Respekt !!! :gut:

Hix
15.06.2016, 13:22
Wunderbar, finde ich toll.
Ist denn ein Schmierplan für die Rolexwerke offen zugänglich? Bei meinen Uhrenbasteleien habe ich wohl die größten Fehler hierbei gemacht. Und es nach wie vor nicht wirklich gelernt.
Könntest Du auch eine rückerlose Unruh ohne Ausbau regulieren?

Bullit
15.06.2016, 14:01
Rolex-Ölpläne sind in der Bucht und im VRM im Umlauf. Ich habe freundlicherweise von einem Member hier eine Kopie zum Eigengebrauch zur Verfügung gestellt bekommen.

Mit "rückerlos" meinst du eine Unruh mit Microstella-Schräubchen? Ja, die reguliert man auch im eingebauten Zustand. Hatte ich hier mal gezeigt:

http://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/152408-Nun-mal-langsam-Triple-six!-(3035-Reglage)

Gruß

Erik

Hix
15.06.2016, 15:31
Genau die meinte ich und genau Dein verlinkter Beitrag liefert mir die Ergänzung, die ich verpasste. Vielen Dank.

Klaus
15.06.2016, 16:29
Erik, klasse! Respekt und Danke für die Einblicke. :gut:

Alex_rs46
15.06.2016, 16:57
Großen Respekt....tip top gemacht!
Danke fürs mitnehmen...

uhrmacher
15.06.2016, 20:49
Als Profi kann ich nur den Hut ziehen vor Deiner Leistung.
Es gibt Kollegen, die sich nicht an diese alten Uhrwerke heran frauen.

Falls Du keine Lust mehr auf deinen jetzigen Job hast, kannst Du bei mir anfangen.

Gruss Uli

TheLupus
15.06.2016, 22:04
Meinen großen Respekt! :verneig:

Welcher Song läuft beim Ankerrad-Video?

Bullit
15.06.2016, 22:08
Danke für das Kompliment, Uli. :)

@Robert: Passend zum Thema natürlich "Time", Pink Floyd (Studioversion vom Album "Dark side of the moon").

Gruß

Erik

ehemaliges mitglied
15.06.2016, 22:34
Weltklasse. :verneig:

Für mich einer der besten Threads in letzter Zeit. :gut:

TheLupus
15.06.2016, 23:08
Danke für das Kompliment, Uli. :)

@Robert: Passend zum Thema natürlich "Time", Pink Floyd (Studioversion vom Album "Dark side of the moon").

Gruß

Erik

Vielen Dank! :gut:

tigertom
16.06.2016, 09:36
Geile Nummer, Erik! :gut:

alicia
16.06.2016, 10:02
großartig, Erik :gut: hat Spaß gemacht zu lesen...

580
16.06.2016, 10:18
Erik, ich hatte lange nicht so viel Spaß bei der Lektüre eines Beitrags! Wunderbar ge-und beschrieben, tolle Fotos dazu - herzlichen Dank für Deine Mühe, all das so schön zu dokumentieren und hier einzustellen - ein fettes DANKE von mir und viel Spaß mit "Deiner" Uhr - Ihr beide kennt Euch ja jetzt sehr gut:verneig:

awi2911
17.06.2016, 17:13
DANKE DANKE DANKE :verneig:

Sla
19.06.2016, 13:53
Wirklich toll! Und sympathisch geschrieben :dr:

semmi
20.06.2016, 17:37
Respekt
Das würde ich mir nicht mal im Ansatz trauen

1500
20.06.2016, 20:45
Ich würde erstmal anfangen mit dem Submariner-Fake, bei dem der automatische Aufzug kaputt ist.

Dann würde ich vielleicht die vergoldete Armbanduhr von unserem verstorbenen Verwandten zerlegen.

Dann bekäme die geschundene Omega-Taschenuhr meines Grossvaters ein bisschen Öl.

Dann würde ich mich eventuell mal an meine Orient Deep trauen.

Und zum Schluss würde ich meine Kronen doch nach Köln bringen;)

Aber großen Respekt für deine Leistungen und auch für die akribische Dokumentation!


Bernd

Edmundo
20.06.2016, 21:11
War doch ganz einfach.

:verneig:

Kemitom
20.06.2016, 23:17
Ganz großes Kino! Vielen, vielen Dank!:verneig::gut:

X-E-L-O-R
21.06.2016, 13:41
Es gibt Kollegen, die sich nicht an diese alten Uhrwerke heran frauen.


@Uli: Wieso eigentlich? Nur weil das Kaliber alt ist? Es dürfte doch bei weitem nicht zu den komplizierten Werken gehören. Was machen die Kollegen dann, ausser Bänder und Betterien wechseln?

uhrmacher
21.06.2016, 15:18
Es gibt Kollegen, die haben sehr viel Geld und Schweiß für Ihren Meistertitel gezahlt, aber seit dem nur noch Batterien gewechselt haben.
Das wäre mir echt zu blöd !

Andere Kollegen haben nicht gerne mit vintage Uhren zu tun.
Die Ersatzteilversorgung ist teilweise zeitraubend, schlecht und teuer.
Wenn man einen Fehler macht, kann das sofort richtig ins Geld gehen.
Von der Revision von ETA Uhrwerken kann man auch gutes Geld verdienen.
Das sind Gründe die nachvollziehbar sind.


Ich kann nur für mich sprechen.
Vintage Uhren ist spannend.
Man sieht tolle Uhren und fast jedes Uhrwerk hat durch die jahrelange Beanspruchung andere "Wehwehchen".
Das macht jede Uhr zu einer Herausforderung.
Und dann sind da noch die Gesichten, die mit den Uhren verbunden sind, herrlich !

Gruß Uli

X-E-L-O-R
21.06.2016, 15:31
Danke für den Einblick, Uli!