date7201
09.06.2013, 22:39
eigentlich hab ich mir schon vor 20 Jahren geschworen bei Uhren nichts zu reparieren (hatte als junger, unerfahrener Goldschmied eine Taschenuhr übernommen deren hauchdünnes Savonettegehäuse ein Loch im Deckel aufwies, irgendwie hab ichs aber noch hinbekommen (mit Hilfe))
aber manchmal will ich´s dann doch wissen, somit eine kleine Bilderstory:
ein guter Bekannter von mir hat mich gebeten dieses Band zu reparieren, er hatte keine Ahnung wie das passiert war:
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=28985&d=1370781545
.. der erste Reflex abzulehnen wurde übertaucht, und interessiert hats mich ja wie das aufgebaut ist...
..also mal vorsichtig eine Nietenwulst abgefeilt und schon ließ sich die ganze Niete leicht herausziehen
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=28986&d=1370781545
und nachdem ich mal angefangen hatte gings recht flott weiter, 4 Bandteile waren beschädigt, 5 Nieten waren verbogen ... etwas knifflig war der Mittelteil der Bandglieder, man kann da die eingelötete Führung am folgenden oberen Bild gut erkennen, die muss raus wenn die Dellen auch gehen sollen, der Teil ist aber sehr filigran (aber ich auch zum Glück 20 Jahre erfahrener :-) als bei oben erwähnter Taschenuhr)
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=28987&d=1370781545
beim nächsten Bild oben noch der Mittelteil mit der stärksten Delle, und unten wie durch Zauberhand schon ganz gut, oder? ... (da hab ich mir ein Spezialwerkzeug dafür gebaut, klingt zwar spannender als es ist hat aber ein wenig Überlegung benötigt - und die Teile sind dünn, mit hämmern/feilen geht da nichts, hab auch nur sehr wenig Schmiergelpapier verwendet)
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=28988&d=1370781545
So, der filigrane Teil musste ja wieder rein und gelötet werden, damit sich nichts verschiebt ist hier die Position mit Bindedraht fixiert... und wer schon mal hartgelötet hat, hat auch schon geschmolzen, wär hier ein Verbrechen...
aber alles gut gegangen und ich hab schon ans zusammenbauen gedacht...
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=28989&d=1370781545
.. jetzt kommt der Teil, wo Puristen wohl meinen könnten ich hätte die Finger davon lassen sollen, aber ich habs meinem Bekannten gesagt und nur er konnte hier entscheiden, wer sowas nicht will brauchts ja auch nicht so machen lassen: Ich habe die alten Nieten durch eine Seele (Draht) wieder begradigt und den fürs vernieten benötigten überstehenden Teil "einfach" angelötet (nur auf einer Seite wohlgemerkt, die gegenüberliegende Seite hat noch den originalen Wulst)... vorher aber noch ein wenig mittels legieren mit der Goldfarbe experimentiert (soll ja dazupassen)
Ich bin jedenfalls mit dem Ergebnis zufrieden, aber seht selbst :-)
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=28990&d=1370781587
ich hoffe euch hat´s gefallen,
liebe Grüße,
Christian
aber manchmal will ich´s dann doch wissen, somit eine kleine Bilderstory:
ein guter Bekannter von mir hat mich gebeten dieses Band zu reparieren, er hatte keine Ahnung wie das passiert war:
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=28985&d=1370781545
.. der erste Reflex abzulehnen wurde übertaucht, und interessiert hats mich ja wie das aufgebaut ist...
..also mal vorsichtig eine Nietenwulst abgefeilt und schon ließ sich die ganze Niete leicht herausziehen
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=28986&d=1370781545
und nachdem ich mal angefangen hatte gings recht flott weiter, 4 Bandteile waren beschädigt, 5 Nieten waren verbogen ... etwas knifflig war der Mittelteil der Bandglieder, man kann da die eingelötete Führung am folgenden oberen Bild gut erkennen, die muss raus wenn die Dellen auch gehen sollen, der Teil ist aber sehr filigran (aber ich auch zum Glück 20 Jahre erfahrener :-) als bei oben erwähnter Taschenuhr)
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=28987&d=1370781545
beim nächsten Bild oben noch der Mittelteil mit der stärksten Delle, und unten wie durch Zauberhand schon ganz gut, oder? ... (da hab ich mir ein Spezialwerkzeug dafür gebaut, klingt zwar spannender als es ist hat aber ein wenig Überlegung benötigt - und die Teile sind dünn, mit hämmern/feilen geht da nichts, hab auch nur sehr wenig Schmiergelpapier verwendet)
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=28988&d=1370781545
So, der filigrane Teil musste ja wieder rein und gelötet werden, damit sich nichts verschiebt ist hier die Position mit Bindedraht fixiert... und wer schon mal hartgelötet hat, hat auch schon geschmolzen, wär hier ein Verbrechen...
aber alles gut gegangen und ich hab schon ans zusammenbauen gedacht...
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=28989&d=1370781545
.. jetzt kommt der Teil, wo Puristen wohl meinen könnten ich hätte die Finger davon lassen sollen, aber ich habs meinem Bekannten gesagt und nur er konnte hier entscheiden, wer sowas nicht will brauchts ja auch nicht so machen lassen: Ich habe die alten Nieten durch eine Seele (Draht) wieder begradigt und den fürs vernieten benötigten überstehenden Teil "einfach" angelötet (nur auf einer Seite wohlgemerkt, die gegenüberliegende Seite hat noch den originalen Wulst)... vorher aber noch ein wenig mittels legieren mit der Goldfarbe experimentiert (soll ja dazupassen)
Ich bin jedenfalls mit dem Ergebnis zufrieden, aber seht selbst :-)
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=28990&d=1370781587
ich hoffe euch hat´s gefallen,
liebe Grüße,
Christian