Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beben in Japan
Der Hanseat
30.03.2011, 00:17
Der Artikel enthält einige Fakten zu Tschernobyl, die technisch und ablauftechnisch falsch sind..... evtl hat der Schreiber technisch und ablauftechnisch vereinfachen wollen, hat dabei aber leider einiges verdreht.....
ehemaliges mitglied
30.03.2011, 13:15
Vermutlich wird es auch in Japan "Manpower" brauchen, ich glaube nicht, dass sich das Problem mittel- bis langfristig mit ein paar Robotern lösen lässt. Es gibt keine Daten. Es gibt nur Geschichten: Auf der ersten Fachtagung nach dem Unglück sprach der sowjetische Delegationsleiter von 40'000 Toten. Westliche Atomexperten drückten die Zahl auf 4000 Tote hinunter. Der Delegationschef brachte sich um.
Danke für den Artikel. Dass westliche Atomexperten die Toten um mindestens den Faktor 10 herunterredeten, muss einen nicht verwundern. Wenn man 1986 offiziellen französischen Stellen glauben schenkte, dann hat die radioaktive Cäsiumwolke genau an der deutsch-französischen Grenze halt gemacht und ist nicht über französisches Gebiet geflogen. Denn dort wurde keine erhöhte Radioaktivität gemessen, während nur 50 Meter weiter östlich in Baden-Württemberg die Geigerzähler ausschlugen.
Die Japaner werden in Fukushima noch Tausende von Leuten einsetzen müssen, bis ein status quo wie in Tschernobyl erreicht ist. Erschreckend finde ich, wie ein so hoch entwickeltes Land derart hilflos den Ereignissen in den Reaktoren ausgesetzt ist. Da werden Reaktorblöcke als Blaupausen aus Amerika in das erdbebengefährdeste Land gesetzt, ohne die Sicherheitsanforderungen an Erdbeben und Tsunami anzupassen, obwohl 54 AKWs in Japan stehen, braucht es Tage, bis Notstromaggregate geliefert werden, die dann wegen falscher Kabel nicht angeschlossen werden können, Informationen kommen zu spät und sind permanent widersprüchlich, auch 14 Tage nach der Katastrophe ist nicht klar, was in welchem Reaktor passiert ist und in welchem Zustand jeder einzelne Block sich befindet, es wird mit dem Mut der Verzweiflung irgendwie versucht, Wasser in die Blocks zu bringen, die dringend nötige Stromversorgung braucht über zwei Wochen, bis sie installiert ist, Arbeiter stehen ohne Strahlenschutzanzüge mit bloßen Arbeitsschuhen in hochradioaktiv verseuchtem Wasser, obwohl man vorher tonnenweise Meerwasser auf die Reaktoren gespritzt hat und es eigentlich klar sein müsste, dass dadurch eine erheblich Menge radioaktiver Suppe entstanden ist, und selbst so simple Dinge wie die Nahrungsmittelversorgung der Arbeiter notfalls per Helikopter bekommt der Betreiber nicht auf die Reihe.
Dass ein Super GAU jedes Land an die Grenzen der Machbarkeit führt, ist klar. Aber dass man so schlecht und unvorbereitet die Katastrophe angeht, ist erstaunlich.
ehemaliges mitglied
30.03.2011, 16:38
Gerade gelesen...
http://www.sueddeutsche.de/politik/atomkatastrophe-in-japan-eu-schwaecht-grenzwerte-fuer-verstrahlte-lebensmittel-ab-1.1079258 (http://www.sueddeutsche.de/politik/atomkatastrophe-in-japan-eu-schwaecht-grenzwerte-fuer-verstrahlte-lebensmittel-ab-1.1079258)
:wall:
JakeSteed
30.03.2011, 16:52
Dass ein Super GAU jedes Land an die Grenzen der Machbarkeit führt, ist klar. Aber dass man so schlecht und unvorbereitet die Katastrophe angeht, ist erstaunlich.
Verglichen mit welchem Land und welcher Regierung und welchem Kraftwerkbetreiber? Welche Vergleiche, wenn man mal das Erdbeben und den Tsunami wieder mit in die Gleichung aufnehmen würde und damit dem Threadtitel Rechnung tragen würde, kann man überhaupt heranziehen?
Schön, wie einfach manches zu sein scheint. Und schwupps sind schon die Schuldigen ausgemacht. Auch schön, wenn man einfach so aus der grauen Masse heraus mitm Finger auf "die da oben" zeigen kann.
Ist die Polemik auch irgendwann mal wieder vorbei und löst man sich auch irgendwann mal wieder von "was-wäre-wenn-Szenarien" und kehrt zur Sachlichkeit zurück? Wieso ist der Thread überhaupt noch offen? Weils kein politischer Thread ist oder vielleicht weil er grad politisch korrekt ist?
Cool, wenn man hier Threads posten kann, getippt auf seinem Vaio-Notbeook oder HP Pavillon Rechner, wenn man die News auf seinem LG Flachbildfernseher verfolgen kann und sich über böse Regierungen, korrupte AKW-Betreiber, Vertuschungsmentalität und überhaupt über ein ganz und gar verwerfliches und kapitalistisches System aufregen kann.
Wer hier wirklich wissen will, warum es Kernkraftwerke überhaupt gibt, braucht lediglich einen Blick in den Spiegel zu werfen. Nein, nicht den Stern/Focus/Spiegel Spiegel, sondern den großen in der Garderobe. Und bitte genau hinsehen.
Ich finde viele Posts in diesem Thread hier an Heuchelei und Doppelzüngigkeit kaum zu toppen. Bestenfalls finde ich sie zu kurz gedacht und durchwegs naiv und ignorant.
Wer hat Geld nach Japan gespendet? Wer ist wirklich, ich meine wirklich, bereit, die Konsequenzen aus einem sofortigen Ausstieg aus der Kernkraft weltweit, wenn das denn überhaupt möglich wäre, zu tragen? Wer hier kann die Konsequenzen überhaupt auch nur ansatzweise benennen? Und wer postet hier nicht gemütlich seine Meinung oder vielmehr sein Urteil über Dinge, deren Tragweite und Reichweite er nicht mal annähernd überschauen kann und weist zeitgleich bei jeder sich bietenden Gelegenheit jegliche (Mit-)Schuld und (Mit-)Verantwortung von sich?
Keiner hier ist Kernkraft-Befürworter. Aber jeder sonnt sich auf die eine oder andere Art und Weise tagtäglich, sogar stündlich in den Vorzügen derselbigen.
Etwas mehr Sachlichkeit, Ratio und vor allem Zurückhaltung würde dem einen oder anderen gut stehen. Denn Vieles hier ist mitm A R S C H gedacht und nicht mit dem Verstand. Denn schließlich sind wir hier ja nicht bei der Bild Zeitung oder in Lieschen Müller's Kaffeerunde, sondern sind alles Erwachsene mit einen gewissen Bildungshintergrund, mit einer gewissen Weitsicht und ner Menge Lebenserfahrung oder?
ehemaliges mitglied
30.03.2011, 17:01
Du wirfst mir Polemik vor, während du selbst den bisher polemischsten Post in diesem Thread verfasst hast. Dass, was ich geschrieben habe, war eine Zusammenfassung dessen, was man bis jetzt im Thread und in den Medien lesen konnte. Wenn du dies unkritisch siehst, ist das deine Meinung, ist ja auch ok, nur solltest du anderen auch deren Meinungsäußerung zubilligen und mich nicht mundtot machen wollen mit einem Verweis, dass eine Meinungsäußerung zum Schließen des Threads führen könnte. Ich habe mich an das Thema Japan gehalten, bin also ontopic.
AndreasS
30.03.2011, 17:01
Gerade gelesen...
http://www.sueddeutsche.de/politik/atomkatastrophe-in-japan-eu-schwaecht-grenzwerte-fuer-verstrahlte-lebensmittel-ab-1.1079258 (http://www.sueddeutsche.de/politik/atomkatastrophe-in-japan-eu-schwaecht-grenzwerte-fuer-verstrahlte-lebensmittel-ab-1.1079258)
:wall:
Ich möchte jetzt nicht großartig am eigentlichen Thema vorbeischreiben, aber das sehe ich nicht so tragisch.
Der Grenzwert von 600 Bq/kg ist eine willkürlich gewählte Größe. Ob eine Belastung dieser Größenordnung schädlich für den Menschen ist oder nicht, weiß anscheinend niemand so genau.
Der Hanseat
30.03.2011, 17:04
Und um auf diese Frage zurück zu kommen:
Wieso ist der Thread überhaupt noch offen? Weils kein politischer Thread ist oder vielleicht weil er grad politisch korrekt ist?
Das liegt vornehmlich daran, dass der Threads bisher wenig Postings wie eure beinhaltet..... und so sollte es auch bleiben.....
avalanche
30.03.2011, 17:17
Keiner hier ist Kernkraft-Befürworter. Aber jeder sonnt sich auf die eine oder andere Art und Weise tagtäglich, sogar stündlich in den Vorzügen derselbigen.
Wie kommst du auf diese Idee? Unser Energiehunger will auch in den nächsten Monaten/Jahren gestillt werden, da kann man noch lange von der 2000-Watt Gesellschaft träumen! Meine Begeisterung für Kernkraftwerke hält sich sicher in Grenzen, aber sie sind für eine Übergangsphase (30-40 Jahre) nun mal ein wesentlicher Bestandteil unserer Energieversorgung, wenn wir denn für unsere Haushalte sowie für die Industrie eine finanzierbare Lösung suchen, welche auch mit den internationalen CO2-Reduktionsplänen korrespondieren.
Dass aber auch Befürworter dieser Energie nach den Ereignissen in Japan (welche in dieser Deutlichkeit niemand erwartet hat) etwas nachdenklich werden, halte ich angesichts der nach wie vor unsicheren Lage nicht verwerflich ...
JakeSteed
30.03.2011, 17:27
Amen! Da bin ich ganz bei Dir. Und genau deswegen wundere ich mich eben über den einen oder anderen Post hier von welchem Poster auch immer.
Selbst wenn ich mich hier oute: ich würde behaupten, dass ich als Kernkraftgegner und Stromverbraucher in den Spiegel gucken darf, denn wenn man zu der Zeit umgesteuert hätte, als ich mit der IPPNW in Wackersdorf und Gorleben und wo auch immer mitdemonstrierte und meine Stimme gegen die Kernkraft erhob, dann hätte man die heutige 22,5 Prozent Atom - Stromerzeugung unter Umständen schon größtenteils durch andere Stromquellen ersetzen können. Sicherlich wäre man dann auch schon in der alternativen Stromerzeugung weiter!
du warst auch in Wackersdorf :kreisch:
21prozent
30.03.2011, 19:02
du warst auch in Wackersdorf :kreisch:
Ulrich, ich wusste, dass ich dich vor dem Heidelberger-Treffen vor 2 Jahren schon mal gesehen habe :D
Finde die Reaktionen aktuell auch sehr genial
Jetzt wird es also einen Grünen Ministerpräsidenten geben, aber die gleichen Leute (die jetzt für den Stimmenanstieg gesorgt haben, nicht die Stammwähler) werden ihr Kreuz an anderer Stelle machen wenn die Strompreise steigen
Ich finde es immer toll wenn jemand gegen etwas ist, aber keine Alternativen zu bieten hat. Ich bin auch dafür das alles aus regenerativen Energien kommt, aber wer soll das bezahlen?
Schon jetzt soll es mehr Gerichtsverfahren gegen Windkraftanlagen geben als entsprechende Bauanträge....
Ich nehme mich da nicht aus bei dieser Denkweise. Ich beruhige mein Gewissen jetzt mit Ökostrom (warum ist der eigentlich jetzt billiger als normaler Strom?) und geniesse ansonsten auch das die Lampen angehen, egal wann ich auf den Schalter drücke.....
Wenn die Sonne auch Angst hätte vor diesem Fusions/Trennungssachverhalt ... wärs ganz schön "kühl" hier.:op:
Wer als Wissenschaftler bis heute nicht erkannt hat, dass qua Dualität jede noch so geniale Sache eine zweite Seite hat.... der soll bitte für den N-Preis nominiert werden.
Nicht dass ich jetzt auf die ein oder zwei unsachlichen postings konkret eingehen möchte, aber ich möchte zumindest eine Entwicklung aufzeigen, die vielleicht das Verhalten der vielen Wählern erklärt.
In meinem Fall hat die Affinität zum Auto und die Entwicklung von Elektroautos seid längerem schon mein Interesse geweckt.
Dabei habe ich praktisch für mich die Frage nach der Stromversorgung, Energiespeicherung etc. aufgeworfen, aber auch die Frage nach der Stromerzeugung.
Zwangsläufig erkennt man Abhängigkeiten, Rahmenbedingungen und Zwänge, die einen selbst in Meinungsbildung bzw. in der Fortschreibung seiner eigene Einschätzung beeinflussen.
Ich finde daher einen Denkprozess nicht anrüchig, im Gegenteil; man kann neueste Erkenntnisse beachten und einfliessen lassen - so dass dabei auch eine geänderte Haltung zu den Dingen wie z. B. der Atomkraftnutzung entstehen kann.
Wichtig ist imho, dass wir uns mit den Dingen auseinandersetzen, verstehen lernen und aus den Katastrophen lernen.
Ich nehme zudem für mich in Anspruch, trotz des regen Interesses an dem japanischen Drama, nicht aus Sensationsgier zu handeln, sondern aus technisch bedingtem Wissensdrang.
Nachdem es anderen auch so geht, sollten wir hier sachlich erstmal weitermachen ....
mal was anderes als atomkraft zum thema japan:
wenn man sich da die fotos anschaut, ist klar, dass die häuser, autos etc alles beim teufel sind.
aber was ist mit den schiffen, die da hunderte meter weit weg sind vom ufer. die schauen jetzt nicht komplett schrottreif aus.
wie bringt man solch durchaus recht große teile wieder ins wasser?
Ich denke mal nicht, dass sich da noch all zu viel wieder in's Wasser zu bringen lohnen würde...
Warten bis zur nächsten Flut.
Hi-Res-Bilder aus Fukushima: http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp/daiichi-photos.htm
8o
Wenn ich mir vorstelle, dass diese Schrotthaufen die Kernreaktoren eines ATOMkraftwerkes sind zieht sich bei mir alles in der Magengegend zusammen.... 8o 8o 8o
Haben die Piloten den "Rundflug" hoffentlich einigermaßen überlebt...
Unbemannt, Martin!
Allerdings kann man sich jetzt mal vorstellen wie gigantisch der Komplex ist und dass wohl vom simplen NOT Aus Taster bis zur komplexen Messtechnik dort mega chaos herrscht. Dementsprechend wir wohl der Überblick absolut fehlen. Abgerissene Kompensatoren, Dampfleitungen... grauenvolle Detailbilder. Wer Mechaniker, Ingenieur oder ähnliches im Anlagenbau ist, weiß bei mittleren Arbeiten wie aufwändig es ist allerlei Materialien dort in Kürze zu ersetzen. Nicht aufwändig sondern unmöglich.
Unsere Kollegen fliegen langsam auch wieder zurück Richtung Tokyo....
Dazu brauche ich keine Ahnung vom Fach, Michael, um zu erahnen, dass da die Shice am Damfen ist... 8o
Schlimm.
Hi-Res-Bilder aus Fukushima: http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp/daiichi-photos.htm
8o
8o
Hammer - das Grundwasser soll hochgradig verseucht sein - würde mich nicht wundern, wenn doch ein Leck im reaktor ist und die radioaktive suppe versickert ist
Quelle: n-tv
+++ 20.20 Hohe Radioaktivität im Grundwasser unter AKW +++
In 15 Meter Tiefe unter dem AKW Fukushima ist nach Angaben des Betreibers Tepco im Grundwasser eine starke Radioaktivität gemessen worden. Der Wert von Jod 131 sei 10.000.fach erhöht.
"Nach Angaben des Betreibers".... Mahlzeit. Mal sehen, was wir in einem Jahr wissen.
wir werden es wissen - viele Menschen dort nimmer...
Mal wiedervwas interessantes in englisch:
http://www.theoildrum.com/node/7722
ehemaliges mitglied
31.03.2011, 22:48
http://video.kurier.at/portal/81/461/Amateurvideo--Tsunami-vernichtet-Stadt-316225
Auf der Kurier Website ist ein Amateurvideo zu sehen, wie ein Tsunami eine Stadt vernichtet. Es ist einfach entsetzlich......8o
Gibt es schon in Originallänge und großer Auflösung und ohne störende "Untertitel"
Wahnsinn!!
http://www.liveleak.com/mp53/player.swf?config=http://www.liveleak.com/mp53/player_config.php?token=3a7_1301163352%26embed=1
mac-knife
01.04.2011, 08:54
=( Wenn man sowas (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753938,00.html) am frühen Morgen liest ... Die Informationspolitik bekommt keine guten Kritiken.
mac-knife
01.04.2011, 09:13
... und soviel (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753876,00.html) dazu, wie man mit seinen Helden umgehen kann. In Chile schaffen sie es die verschütteten Bergleute 700 Meter unter der Erdoberfläche halbwegs anständig zu versorgen, in dem verstrahlten Schrotthaufen knabbern sie an ein paar jämmerlichen Crackern und müssen täglich mit 1,5 Litern Wasser klarkommen. ... Ah, fast hätte ichs übersehen, jetzt gibts ja eine Flasche mehr. :gut:
Ich höre und lese eigentlich immer nur Meinungen und Ansichten von "Experten" außerhalb des ganzen Geschehens.
Jeder erzählt was anderes und nix genaues weiß keiner...
mac-knife
01.04.2011, 11:01
Ich höre und lese eigentlich immer nur Meinungen und Ansichten von "Experten" außerhalb des ganzen Geschehens.
Jeder erzählt was anderes und nix genaues weiß keiner...
... ja, komisch. Mittlerweile hat man echt das Gefühl, besser beraten zu sein, sich lieber nicht auf die Informationen von Tepco und der japanischen Regierung zu verlassen.
man weiss genau das es nicht gut ist
Gruss
Wum
Am besten man verlässt sich auf niemanden und wartet einfach ab, was passiert... hilft wohl nichts. :ka:
... ja, komisch. Mittlerweile hat man echt das Gefühl, besser beraten zu sein, sich lieber nicht auf die Informationen von Tepco und der japanischen Regierung zu verlassen.
was soll diese Informationswut...egal was da passiert, du fährst nach Stuutgart und verkaufst Schmuck.
mac-knife
01.04.2011, 11:32
was soll diese Informationswut...egal was da passiert, du fährst nach Stuutgart und verkaufst Schmuck.
... http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_doh.gif ... Mensch Ulrich, da sagst Du was. Man muss auch echt mal loslassen und wegsehen können. Schließlich hat man ja auch Besseres zu tun, als sich für eine Havarie dieses Formats zu interessieren, die schon jetzt als eine der größten Katastrophen gehandelt wird. :ka:
... und solange Du Dich hier fast täglich zu Wort meldest, ist die Sache ja auch so in guten Händen. =)
nicht wegsehen, sondern anerkennen, dass relevante informationen nicht im Minutentakt entstehen...=)
den link von Andreas / eosfan fand ich übrigens sehr informativ, wenn auch leider keineswegs beruhigend...
und hier nochmal ein gut und kompetent geschriebener Überblicksartikel:
http://www.physikblog.eu/2011/03/21/eine-zusammenfassung-der-probleme-bei-fukushima-i/
mac-knife
01.04.2011, 12:09
... ein wirklich interessanter Artikel. Danke!
... mal am Rande, die hiesige Informationspolitik (http://umweltinstitut.org/pressemitteilungen/2011/2011_03_29_2-865.html). :rolleyes: (Man beachte den letzten Absatz)
... zum Glück ist Sushi eh nicht Meins.
und hier nochmal ein gut und kompetent geschriebener Überblicksartikel:
http://www.physikblog.eu/2011/03/21/eine-zusammenfassung-der-probleme-bei-fukushima-i/
Alter Schwede, bei den Katzenbildchen hab' ich erstmal gezuckt, aber die Jungs, die das zusammengeschrieben haben ... ich bin froh, dass wir sowas auf unseren Universitäten haben. Verständlich erklärt inkl. Randbedingungen und Annahmen, Quellen- und Querverweise, Chapeau, das macht Arbeit!
Das mit den Putzmeister Autobetonpumpen finde ich ja irgendwie klasse ... wie auch die Bananen-Äqulivalenz-Dosis
mac-knife
01.04.2011, 12:41
... stimmt, die Katzen passen thematisch irgendwie nicht, ist mir auch aufgefallen. Oder hab ich was übersehen. :grb:
:D
Super-Quelle. Beeindruckend der "Reaktor -Fleischwolf" in Tchernowyl, wer diese Aufnahme gemacht hat? Ich hoffe, ich hab das richtig verstanden, das sind die verschmolzenen Brennstäbe? :grb: 8o 8o 8o
http://www.fairewinds.com/content/what-we-do
http://www.ustream.tv/recorded/13684184#utm_campaigne=synclickback&source=http://www.fairewinds.com/content/ustream-video&medium=13684184
siebensieben
01.04.2011, 19:19
Versteht eigentlich jemand, warum man jetzt in Europa kurzerhand die Grenzwerte für Radioaktivität bei Japan-Einfuhren heraufsetzt? Ich versteh's nicht, ich dachte immer, Grenzwerte hätten ein Sinn. Anscheinend dann nicht mehr, wenn's ums Geldverdienen geht.
Und wohin mit dem Kühlwasser aus den defekten Containments?
Genau, es fliesst ins Meer, wie man leider heute hört. Es ist zum Heulen.
Versteht eigentlich jemand, warum man jetzt in Europa kurzerhand die Grenzwerte für Radioaktivität bei Japan-Einfuhren heraufsetzt? Ich versteh's nicht, ich dachte immer, Grenzwerte hätten ein Sinn. Anscheinend dann nicht mehr, wenn's ums Geldverdienen geht.
Stell Dich nicht so an - ist doch alles nicht unmittelbar gefährlich - bekommt man doch täglich eingeimpft.
Traurig traurig was die EU sich so ausdenkt.
Doktor Krone
03.04.2011, 22:00
Jetzt haben die tatsächlich versucht, das Leck mit Sägespänen und Papierschnipseln abzudichten???? Ohne Worte ...
ich könnte auch noch eine Packung Kaugummi beisteuern....
Jetzt haben die tatsächlich versucht, das Leck mit Sägespänen und Papierschnipseln abzudichten???? Ohne Worte ...
Das Polymerpulver, das das fünfzigfache seines Volumens an Wasser aufnehmen kann bitte nicht vergessen. ;)
Tepco plant wohl die geringfügoge Menge von 11500 Tonnen radioaktiv belastetes Wasser ins Meer zu leiten - Glupschi - der dreiäugige Fisch der Sompsons - wird wohl bald Realität sein
mac-knife
04.04.2011, 10:45
Tepco plant wohl die geringfügoge Menge von 11500 Tonnen radioaktiv belastetes Wasser ins Meer zu leiten - Glupschi - der dreiäugige Fisch der Sompsons - wird wohl bald Realität sein
Kleinkram! Nennt sich "Verdünnungsentsorgung" (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8725796.html) und wird seit Jahrzehnten im Norden Frankreichs praktiziert. =) Man kann also aufatmen. Das dortige Auftauchen von Glupschi - dem dreiäugige Fisch ist amtlich noch nicht belegt. Kann also Alles nicht wirklich so dramatisch sein.
inzwischen sind schon so viele tage vergangen und manweiß noch immer nichts genaues, echt schlimm! auch was sich unsere bundesregierung so leistet, der reinste hühnerhaufen!!!
Wurstwasser
07.04.2011, 17:02
Erneut schweres Beben in Japan:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/naturkatastrophe-schweres-erdbeben-erschuettert-japan-1.1082608
Neues starkes Erdbeben in Japan, Stufe 7,4, erneute Tsunamiwarnung. =(
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,755717,00.html
Oh Mann... Anrainerstaaten in Alarmbereitschaft:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-03/tsunami-japan-verlauf
Oh Mann, die erwischt es jetzt aber richtig übel.
Wer noch spenden will und überlegt hat ans Japanische Rote Kreuz zu spenden, kann das effektiver gestalten, wenn er es über die Webseite von Leica macht:
http://de.leica-camera.com/news/news/1/7972.html
Der Gesamterlös der Aktion wird von Leica verdoppelt und geht dann ans Japanische Rote Kreuz.
1234marc
07.04.2011, 18:16
Tsunamiwarnung ist aufgehoben
Hypophyse
07.04.2011, 19:42
http://www3.nhk.or.jp/daily/english/08_04.html
Onagawa nuclear plant loses part of outside power
[...] the plant has been using outside power lines to cool its nuclear fuel rods since the March 11th quake. The agency says after Thursday's quake, the plant is using only one remaining power line.
Sueddeutsche: "Japan ruft höchste Gefahrenstufe aus." (http://www.sueddeutsche.de/panorama/nach-schwerem-nachbeben-japan-ruft-hoechste-gefahrenstufe-fuer-fukushima-aus-1.1083948)
21prozent
12.04.2011, 09:38
Ja, offenbar weniger wegen akuter Gefahr als eher durch die Einschätzung der Behörde, dass die langfristigen Folgen Stufe Sieben rechtfertigen. Man weiss offenbar zumindest jetzt, dass die Evakuierungszone so schnell nicht mehr bewohn- und bewirtschaftbar ist. Stufe Fünf für Three-Miles-Island und Stufe Sieben für Fukushima stellt zumindest mal die Verhältnisse klar...
ehemaliges mitglied
12.04.2011, 11:37
Sueddeutsche: "Japan ruft höchste Gefahrenstufe aus." (http://www.sueddeutsche.de/panorama/nach-schwerem-nachbeben-japan-ruft-hoechste-gefahrenstufe-fuer-fukushima-aus-1.1083948)
Aus dem Artikel:
Die Anhebung des Atomunfalls auf die Gefahrenstufe (http://www.sueddeutsche.de/thema/Gefahrenstufe) 7 bedeutet "Schwerste Freisetzung: Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt in einem weiten Umfeld." Die Neubewertung rührt daher, dass die Radioaktivität, die insbesondere nach der Explosion im Reaktorblock 2 am 15. März zugenommen hatte, zwischen 370.000 bis 630.000 Terabecquerel lag. Damit beträgt sie bislang etwa zehn Prozent der Radioaktivität, die von Tschernobyl ausging. Ein Kriterium, nach dem die Stufe 7 der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Vor- und Unfälle, Ines, gilt, ist eine freigesetzte Radioaktivität, die "etlichen Zehntausend Terabecquerel von Jod-131" entspricht. Das ist in Fukushima-1 gegeben.Am 15. März lag also Stufe 7 vor. Vier Wochen später gibt man das dann zu. Die Informationspolitik von Tepco und der japanischen Regierung ist einfach nur noch als skandalös zu bezeichnen.
Fukushima ist ein Störfall zu dem es keine Referenz gibt, da wundert chaotische Information wenig. Ich vermute weniger Konspiration und Inkompetenz als ein schlichtes Nicht-Wissen bzw. Einschätzen können.
Letztlich ist ja auch die veränderte Störfallkategorie ja nichts anderes als die Neubewertung bestehender Information. Schlauer ist niemand geworden, es ist jetzt nur offiziell „ganz schlimm".
Donluigi
12.04.2011, 12:26
So schauts aus. Mich erinnert die deutsche Nörgelei an den Informationen immer an deutsche Touristen, die in afrikanische Krisengebiete in den Urlaub fahren und sich dann über die schlampige Orga bei der Evakuierung wundern. Anhand welcher Erfahrung soll man denn sowas evaluieren? :ka: Daß ausgerechnet die ach-so-betroffenen Deutschen die größte Panik weltweit schieben, ist auch bezeichnend.
ehemaliges mitglied
12.04.2011, 13:00
Fukushima ist ein Störfall zu dem es keine Referenz gibt, da wundert chaotische Information wenig. Ich vermute weniger Konspiration und Inkompetenz als ein schlichtes Nicht-Wissen bzw. Einschätzen können.
Nichtwissen und schlechtes einschätzen... Wenn man am 15. März nicht wusste, wie stark die Strahlung ist, wie kann man vier Wochen später wissen, wie stark die Strahlung am 15. März war. Und nun komm nicht mit einer weiteren Mär vom Rückrechnen. Die Ines Skala dürfte auch Tepco bekannt sein, so schwierig sind die Stufen da nicht zu unterscheiden, als dass man nicht zur richtigen Einstufung hätte kommen können, wenn man den Unfall nicht hätte herunterspielen und schönreden wollen.
Und genau das ist von Anfang an passiert. Man muss keine Panik verbreiten, aber die eigene Bevölkerung falsch zu informieren, und dadurch Gefahren auszusetzen, führt dazu, dass niemand mehr dem Betreiber und der Regierung glaubt. Weil man nicht wußte, wo man die Leute hinschicken und versorgen soll, hat man (auch noch zögerlich und widerwillig) einen zu geringen Sperrkreis gesetzt und die Verstrahlung vieler Tausender in Kauf genommen.
in dem von dir zitierten Artikel steht Strahlung *nach* der Explosion am 15.3., da steht nicht die Strahlum *am* 15.3..
Wir reden also über die Strahlung über einen Zeitraum.
ehemaliges mitglied
12.04.2011, 13:20
Die Strahlung dürfte schon denklogisch unmittelbar nach der Explosion am größten gewesen sein, weil die Explosion die Strahlung in die Umwelt außerhalb des Blocks maßgeblich freigesetzt hat. Und ob die Strahlung nun am 15.3. oder am 16.3. am höchsten war, ist sekundär. Maßgeblich ist, dass Tepco bewußt falsch informiert hat.
du behauptest etwas, "Tepco hat bewusst falsch informiert" was du nicht belegen kannst.
Zum Thema: Das schreibt die IAEA:
The new provisional rating considers the accidents that occurred at Units 1, 2 and 3 as a single event on INES. Previously, separate INES Level 5 ratings had been applied for Units 1, 2 and 3. The provisional INES Level 3 rating assigned for Unit 4 still applies.
The re-evaluation of the Fukushima Daiichi provisional INES rating resulted from an estimate of the total amount of radioactivity released to the environment from the nuclear plant. NISA estimates that the amount of radioactive material released to the atmosphere is approximately 10 percent of the 1986 Chernobyl accident, which is the only other nuclear accident to have been rated a Level 7 event.
Also die Reaktoren 1-3 wurden als separate Störfälle behandelt, man hat sie jetzt zu einem Störfall zusammengefasst.
Die Bewertung des radioaktiven Austritts die zur vorläufigen Einschätzung des Gesamtvorfalls geführt haben, hat die NISA durchgeführt. Hierbei handelt es auch um Schätzungen, nicht exakte Messungen.
Also die Höherstufung ist ein Konsolidierungseffekt, ist vorläufig und basiert auf einer Schätzung.
ehemaliges mitglied
12.04.2011, 15:45
Es ist Mensch und Umwelt gleichgültig, aus welchem Block nun welche und wieviel Strahlung ausgetreten ist. Die Summe ist entscheidend. Dass man die Blocks zusammenfasst bei der Bewertung ist deshalb logisch, und auch weil man bei Messungen in der Umwelt, vom Plutonium abgesehen, was wohl nur im Mox Block ausgetreten ist, ebenfalls nicht trennen kann. Fakt ist, wir hatten bereits am 15.03 einen Super Gau, Stufe 7. Fakt ist, Tepco hat die Gefahren heruntergespielt, für Mensch und Umwelt drohe keine Gefahr hieß es doch die ganze Zeit. Fakt ist, Tepco hat in der Vergangenheit vor dem Unfall Störfälle verschwiegen und heruntergespielt, also ein gespaltenes Verhältnis zu Aufrichtigkeit und Wahrheit. Und nun ist dieses Lügengebilde auch noch zusammengebrochen, daher mein Satz: Tepco hat bewußt falsch informiert. Dabei bleibe ich, du kannst gern was anderes erzählen und glauben.
1234marc
12.04.2011, 15:53
Ich sehe das auch eher so wie Tom, hab das ja auch schon diverse Male hier, geschrieben.
Im Übrigen, wenn man den Berichten aus Japan trauen darf, sehen das wohl mitlerweile auch eine ganze Menge Japaner so.
So schauts aus.(....) Daß ausgerechnet die ach-so-betroffenen Deutschen die größte Panik weltweit schieben, ist auch bezeichnend.
Ich finde es eher bemerkenswert, dass sich in der Industrie-Export-Nation D ziemlich viele mit dem Gedanken anfreunden, Energiegewinnung aus definitiv zu beherrschenden physikalischen Prozessen zu fördern, die darüberhinaus kein nicht-evaluierbares worst-case-scenario in sich bergen. Und was ich so im Umfeld und auch in diesem Thread aufschnappe, hat wenig mit Panik zu tun. Eher mit Unverständnis, warum andere anderswo fatalistisch mit den Schultern zucken, und damit der Versorgungslücken-Panik Tribut zollen.
Ich hoffe, daß die Eltern meiner Partnerin weit genug weg wohnen.. etwa 180 km südlich von Fukushima entfernt.
Ihr Bruder hat sich einen Geigerzähler gekauft,um eigene Werte messen zu können. Wegziehen wollen die Eltern nicht, sie sind zu alt und wollen das nicht mehr...:(
ehemaliges mitglied
15.04.2011, 08:42
Wer selber Messwerte checken will:
http://www.umweltnet.at/article/articleview/81383/1/29344
Tepco zahlt vorlaeufig mal EUR 8.300,-- Entschaedigung ....
http://www.tagesschau.de/ausland/japan858.html
Unglaublich....
mac-knife
16.04.2011, 13:04
... Daß ausgerechnet die ach-so-betroffenen Deutschen die größte Panik weltweit schieben, ist auch bezeichnend. Das Volk der Dichter und Denker! Wir haben einfach mehr Phantasie beim Alpträumen! ... ist doch Alles letztendlich eine viel zu akademische Diskussion. Ich denke unterm Strich fährt sichs am Ende mit German Angst für Alle am besten. Wievielmal Stufe 7 soll es brauchen, um sich nicht mehr wie der letzte Blödmann vorzukommen, wenn man AKWs doof findet.
Aber mal was Anderes, wenn man sich mal versucht so ein Drama in Deutschland auszumalen, wer würde sich hier eigentlich mit dieser Todesverachtung (http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,757046,00.html) in die Aufräumarbeiten (http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-66875.html) stürzen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das mit unserer berufsgenossenschaftlichen Vorstellung von Arbeitssicherheit in Einklang bringen ließe. :ka:
Also, jetzt musste Tepco es letztendlich doch zugeben, dass die Kernschmelze in 3 von den 4 Reaktoren stattgefunden hat (Pressemeldungen der letzten 3 Tage), und zwar schon ziemlich am Anfang des Geschehens, wie von mir vermutet. Und mit dem radioaktiven "Kühlwasser" wissen sie auch nicht, was sie machen sollen; die Tanks drohen überzulaufen.
Die Kommunikationswahrhaftigkeit der Firma scheint mit dem Schuldenstand zu wachsen.
Ist unglaublich, was sich diese Firma erlaubt hat, und damit bisher auch ohne weiteres davon gekommen war...
Man diskutiert mittlerweile (endlich) die Zerschlagung ihres Monopols, aber erst da es wohl gar nicht anders mehr geht.
Bin mal sehr gespannt wie es vor Ort aussieht. Fahre morgen nach Koriyama in der Fukushima Provinz, um einen Freund zu besuchen, dann mit ihm zusammen weiter in den Norden an die Küste, wegen Fotos für eine Reportage.
Dürfte weit genug weg von Dai-Ichi sein, also kein Problem!
(....)Dürfte weit genug weg von Dai-Ichi sein, also kein Problem!
Na, mein Neid hält sich in Grenzen, die Situation ist imho noch unübersichtlich...jedenfalls gute Reise und Rückkehr! :dr:
ehemaliges mitglied
28.05.2011, 00:25
Also, jetzt musste Tepco es letztendlich doch zugeben, dass die Kernschmelze in 3 von den 4 Reaktoren stattgefunden hat (Pressemeldungen der letzten 3 Tage), und zwar schon ziemlich am Anfang des Geschehens, wie von mir vermutet.
Nicht nur das. Bereits das Erdbeben hat dazu geführt, dass in einem Reaktor Radioaktivität den Sicherheitsbehälter verlassen hat. Die ganze Zeit hat es ja immer geheißen, erst durch die Überflutung der Notstromaggregate wegen des Tsunamis wäre es zur Katastrophe gekommen, das Erdbeben hätte das AKW schadlos überstanden.
Ein Jahr ist das jetzt her...und der Weltuntergang ist ausgeblieben...
Navigator1337
11.03.2012, 15:20
Ist ja auch noch nicht der 21.12.2012 :op:
ehemaliges mitglied
20.08.2013, 21:32
Ein weiteres Jahr ist vergangen, und heute musste man, wie auch schon vor Tagen und Wochen, mal wieder lesen:
"Der japanische Atomkonzern Tepco bekommt die Situation an der Atomruine Fukushima nicht in den Griff: Erneut sind Hunderte Tonnen hochgradig radioaktiv verstrahltes Wasser entwichen - und das Leck sei noch nicht gefunden, so Tepco."
http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima844.html
Die Welt ist sicherlich immer noch nicht untergegangen, würde sie auch nicht, wenn in allen Atomkraftwerken gleichzeitig Kernschmelzen auftreten würden, aber die Mär von der sicheren beherrschbaren Atomtechnik wird Tag für Tag, Fass für Fass, Leck für Leck und mit der offensichtlichen Unfähigkeit des Betreibers, diesen Supergau in den Griff zu kriegen, ad absurdum geführt. Bezahlen darf die Sauerei die Umwelt, die in der Region lebenden Menschen und in Geld gerechnet der japanische Steuerzahler.
21prozent
21.08.2013, 10:27
"Japan erklärt radioaktives Leck zu 'ernstem Störfall' " => Faz von heute http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/fukushima-japan-erklaert-radioaktives-leck-zu-ernstem-stoerfall-12540667.html
Weitere 300 Tonnen sind wohl kein ...
[QUOTE=Mawal;3341395][...]Weltuntergang[...]
Zumindest nicht für die, die hier auf ihren weichen Sesselchen sitzen und zyn*sche Sprüche klopfen :kriese: Nichts für ungut, Ulrich :op:
21prozent
21.08.2013, 10:28
*Doppelpost*
nix für ungut, ich habe recht behalten, was nicht besonder schwierig war, weil ich auf der basis von wissenschaft + gesunder menschenverstand argumentiert, statt auf der basis von moralisch verbrämter panik.
dieses forum hat wieviele member, gibt es einen, dessen leben sich durch fukushima geändert hat? kennt jemand, der einen kennt....gut weitermachen....nix für ungut.
21prozent
21.08.2013, 13:46
Bei welchen Gehirnwäscheseminaren lernt man so was :ka: ?
Nix für ungut :D !
lol...bei den gleichen menschen, die einem beibringen sachargumenten und nicht persönlichen angriffen, gefühlten wahrheiten und polemiken den vorzug zu geben:
1. ein schnelle recherche ergab: seit fukushima gab es mehrere grubenunglücke (u.a. ukraine und uk) mit einem insgesamt mind. zweistelligen body count. sprich energiekonsum kostet menschenleben.
2. wenn wir mal von der noch nicht vollzogenen energiewende absehen, wie hat sich das leben in europa, oder asien ( ausserhalb eines realtiv engen radiusses um fukushima) verändert?
3. wie hoch ist deine zahlungsbereitschaft, wenn du erreichen könntest, fukushima ist nicht passiert? wie hoch schätzt du die zahlungsbereitschaft deines nachbarn, besten freundes etc ein?
4. wie bewertest du die konkrete veränderung deiner persönlichen lebensqualität durch fukushima? wie haben sich einkommen, lebenserwartung, und persönliches glück verändert? wie sieht das für deine freunde aus?
ach ja, in dossenheim, das ist ja nicht weit von hd entfernt, hat gerade ein 71 Jähriger auf einer Eigentümerversammlung zwei Leute erschossen, mit einer registrierten Waffe, Sportschütze
und seit fukushima dürfte es alleine in d über 10k verkehrstote gegeben haben.
alles nicht schön, aber eben konsequenzen eines gewählten lebensstiles...
dieses forum hat wieviele member, gibt es einen, dessen leben sich durch fukushima geändert hat? kennt jemand, der einen kennt....gut weitermachen....nix für ungut.
Ja, kenne ich.
- Mehrere Menschen, die in der Gegend gelebt haben, deren Haus zwar nicht eingestürzt, aber soweit beschädigt wurde, dass es abgerissen oder (ohne staatliche oder private Hilfe) aufwendig renoviert (die Nachbarn meiner Schwiegereltern z.B.) werden musste.
- Zumindest eine Person, die ihre Arbeit verloren und in der Zwischenzeit nichts Gleichwertiges mehr gefunden hat.
- Etliche Studienabgänger, die durch die wirtschaftlichen Verwerfungen keine vollwertige Arbeit gefunden haben, und deren gesamter zukünftiger Lebenslauf durcheinander gerät (in der Familie).
- Einen guten Freund in Koriyama, dessen berufliche Existenz praktisch vollkommen vernichtet wurde. Er hat es mittlerweile überstanden, aber gewaltig Umsatz eingebüsst. Ob er oder seine Familie gesundheitliche Schäden davon getragen haben, wird sich irgendwann herausstellen.
- Ein deutsch-japanisches Ehepaar, das nach 16 Jahren (er), bzw. einem Leben lang (sie) in Japan wegen ihres neugeborenen Babys emigriert ist (was im Nachhinein eine gute Entscheidung war, da sich neue Berufsaussichten D in ergeben haben).
Wenn ich weiter nachdenke, werden mir noch mehr einfallen.
Wir sprechen bei uns zu Hause immer noch sicher einmal pro Woche über die Vorgänge dort, und das wird sich nicht so schnell ändern.
21prozent
21.08.2013, 14:59
Heieiei - forsche Argumentationskette, mal auf die Schnelle..., auch wenn es einem Ochsen ins Horn gepetzt ist
lol...bei den gleichen menschen, die einem beibringen sachargumenten und nicht persönlichen angriffen, gefühlten wahrheiten und polemiken den vorzug zu geben [...]
Nicht dein ernst, oder? Denn...
nix für ungut, ich habe recht behalten, was nicht besonder schwierig war, weil ich auf der basis von wissenschaft + gesunder menschenverstand argumentiert, statt auf der basis von moralisch verbrämter panik.
[...]
kennt jemand, der einen kennt....gut weitermachen....nix für ungut.
:D
[...]1. ein schnelle recherche ergab: seit fukushima gab es mehrere grubenunglücke (u.a. ukraine und uk) mit einem insgesamt mind. zweistelligen body count. sprich energiekonsum kostet menschenleben.
[...]
Die Analogie besticht durch ihre Unvergleichbarkeit. Die Atomindustrie war und ist der Teil eines militärisch- industriellen Komplexes. Man kann nicht alles mit allem miteinander vergleichen. Das nennt man übrigens Polemik :op: O.g. Grubenunglücke mit Fukushima zu vergleichen finde ich obszön!
2. wenn wir mal von der noch nicht vollzogenen energiewende absehen, wie hat sich das leben in europa, oder asien ( ausserhalb eines realtiv engen radiusses um fukushima) verändert?
Naj ja, wer kann denn die gesundheitlichen, politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Fukushima abstreiten? Besonders natürlich in japan selbst. Aber zweifellos werden die kontaminierten Meeresbewohner früher oder später in der einen oder anderen Form auch in unseren Tiefkühlern auftauchen. Die Krebsrate steigt ja unbestrittenermassen. Ich empfehle, einen Blick in den oben zitierten FAZ-Artikel zu werfen.
Aus meiner Sicht ist eine wesentliche Erkenntnis, dass sog. Experten eben im Ernstfall gar nichts tun können. Dafür gibt es kaum ein besseres Beispiel wie der Aktionismus von Tepco.
3. wie hoch ist deine zahlungsbereitschaft, wenn du erreichen könntest, fukushima ist nicht passiert? wie hoch schätzt du die zahlungsbereitschaft deines nachbarn, besten freundes etc ein?
Komische - und unlautere - Frage! Du hättest auch fragen können: Ist es dir ein Betrag X wert, dass dein Nachbar nicht krepieren muss. Deine persönliche Antwort steckt ja bereits in deiner Frage...! :grb:
Punkt 4 lass' ich an dieser Stelle unkommentiert. Diese Art der Umfrage überlassen wir lieber Forsa und Konsorten. Die machen das weniger sugestiv.
Nein, viele - wenn nicht die meisten von uns - haben sich nicht ein Leben mit Atomkraft gewählt. Und selbst wenn, ist es strukturell offensichtlich sehr schwierig das zu ändern. Toll finde ich, dass endlich eine Regierung den Mut aufgebracht hat, den veränderten Bedürfnissen seiner Bürger Rechnung zu tragen. Das ist das Schöne an der Demokratie. Eben auch die Erkenntnis, dass bestimmte Formen des Wirtschaftens und der Energiegewinnung eben nicht kompatibel mit Pluralisums und Freiheit sind.
weitgehend faktenfrei, polemisch und urteilend also nicht neu:
die krebsrate: in meinem fazartikel stand etwas von ungewisser kausalität, aber jeder liest, was ermöchte
ansonsten:
ist fukushima mit allen folgewirkungen unschön? ganz gewiss.
denke ich, dass es negative gesundheitliche und wirtschaftliche effekte für die lokale bevölkerung gibt? ja
glaube ich flora und fauna lokal geschädtigt sind? ja
glaube ich dass tepco und die japanischen behördern geschludert haben? ja
glaube ich, dass es eine globalen effekt gibt? nein
glaube ich, dass wir morgen wieder andere sau durchs mediale weltdorf treiben? ja
21prozent
21.08.2013, 15:29
weitgehend faktenfrei, polemisch und urteilend also nicht neu:
[...]
weitgehend autoritär, also nicht neu :winkewinke:
Donluigi
21.08.2013, 15:46
Bis einer heult :op:
Ja, kenne ich.
- Mehrere Menschen, die in der Gegend gelebt haben, deren Haus zwar nicht eingestürzt, aber soweit beschädigt wurde, dass es abgerissen oder (ohne staatliche oder private Hilfe) aufwendig renoviert (die Nachbarn meiner Schwiegereltern z.B.) werden musste.
- Zumindest eine Person, die ihre Arbeit verloren und in der Zwischenzeit nichts Gleichwertiges mehr gefunden hat.
- Etliche Studienabgänger, die durch die wirtschaftlichen Verwerfungen keine vollwertige Arbeit gefunden haben, und deren gesamter zukünftiger Lebenslauf durcheinander gerät (in der Familie).
- Einen guten Freund in Koriyama, dessen berufliche Existenz praktisch vollkommen vernichtet wurde. Er hat es mittlerweile überstanden, aber gewaltig Umsatz eingebüsst. Ob er oder seine Familie gesundheitliche Schäden davon getragen haben, wird sich irgendwann herausstellen.
- Ein deutsch-japanisches Ehepaar, das nach 16 Jahren (er), bzw. einem Leben lang (sie) in Japan wegen ihres neugeborenen Babys emigriert ist (was im Nachhinein eine gute Entscheidung war, da sich neue Berufsaussichten D in ergeben haben).
Wenn ich weiter nachdenke, werden mir noch mehr einfallen.
Wir sprechen bei uns zu Hause immer noch sicher einmal pro Woche über die Vorgänge dort, und das wird sich nicht so schnell ändern.
das sind eine Menge, darf ich fragen, ob diese Auswirkungen alle dem Reaktorunglück in Fukushima zuzurechnen sind oder dem Tsunami, der ja ein unglaubliches Maß an Zerstörung verursacht hat.
Direkt vom Tsunami waren vor allem die Menschen betroffen, die in den Städten und Dörfern am Meer, bzw. teilweise auch viele Kilometer ins Landesinnere, lebten. Viele Tausende starben; ganze Ortschaften wurden zerstört und bis heute nicht wieder aufgebaut, je nachdem wie weit sie von den Reaktoren in Dai-Ichi entfernt lagen. Zum Glück kannten wir dort niemanden persönlich.
Die radioaktive Wolke, die sich gebildet hat, wurde vom Wind und Regen hauptsächlich in nordöstlicher Richtung weggetrieben, so dass die direkt verseuchtesten Gebiete eher im ländlichen Bergland liegen. Dort wird in den allermeisten Gebieten auch so schnell niemand mehr siedeln. In den größeren Städten Fukushima und Koriyama geht das Leben jetzt wieder seinen gewohnten Gang, weil es eben sein muss. Viele sind nach Tokyo und Kyushu abgezogen; andere konnten und/oder wollten das nicht.
Ein großes Fragezeichen ist, inwieweit der Fischbestand verseucht ist. Darüber redet man in Japan nicht gerne, weil jeder gern Fisch isst und lieber nicht darüber nachdenken will. Auch die Pilze (die wichtiger Bestandteil japanischen Essens sind) importiert man jetzt besser aus China oder Korea...
Die direkten Folgen von Erdbeben, Tsunami und Reaktorkatastrophe haben wir alle im TV gesehen.
Doch viele individuelle Schicksale dauern an.
Es wurden zum Beispiel Wiederaufbauhilfen für im Erdbeben beschädigte oder zerstörte Gebäude bezahlt, aber nur an Menschen, die in genau abgegrenzten Zonen lebten. Wer einen Straßenzug weiter gebaut hat, hatte Pech, wenn sein Haus plötzlich Risse zeigt.
Dies geschah in der Gegend in der meine Schwiegereltern leben (gar nicht so weit nördlich von Tokyo-Stadt!) und so mancher Nachbar muss jetzt selbst viel Geld in die Hand nehmen, um zu sanieren. Unsere Familie lebt zum Glück in einem (modernen) Holzhaus, das offensichtlich weitgehend erdbebensicher ist.
Mit Erdbeben hat man in Japan zu leben gelernt. Das gehört zum Land und seiner Seele dazu. Aber dass die Folgen aber durch menschliches Versagen, Vertuschung, Fehlplanung, Geiz, Schlam*erei usw. so verheerend ausgefallen sind, das wird man in Zukunft nicht mehr so leicht wegstecken.
Die größten Auswirkungen der Reaktorkatastrophe selbst, von den Verstrahlungen abgesehen, die in ihrer langfristigen Zerstörungskraft kaum zu quantifizieren sind, scheinen wirtschaftlicher Art zu sein.
Hundertausende Japaner zogen um, verloren ihre Arbeit, da ihren Arbeitgebern Produktionsmittel und/oder Kundschaft abhanden kamen. Und es war/ist enorm schwer neue Arbeit in Japan zu finden.
Die großen Arbeitgeber sparen jetzt auf Teufel-komm-raus, stellen möglichst wenig ein, und wenn dann nicht mehr zu den komfortablen Bedingungen, an die man sich in Japan gewöhnt hatte.
Zwei komplette Unijahrgänge kamen so um ihre Zukunftschancen, denn wer im April keinen Job bekommt, gilt selbst später bei verbesserter Wirtschaftslage als schwerer vermittelbar. Jeder Bruch im Lebenslauf, und sei er noch so unverschuldet, hinterlässt einen Makel.
Viele mussten Teilzeitjobs annehmen, zu furchtbarer Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Von dort aus ist es schwer, wieder in den geregelten Arbeitsmarkt einzusteigen.
Wenn man in Japan mobiler wäre, d.h. mit Englischkenntnissen und Auslandserfahrung ausgestattet wäre, wäre die Auswanderungswelle, die es in bescheidenem Ausmaß gegeben hat, noch viel größer geworden.
Ein Gutteil der Kunstszene, die ja zuvor recht gut in Japan leben konnte, ist mittlerweile in Berlin, Paris und New York sesshaft geworden.
Wie es im Energiewesen weiter gehen soll, ist momentan noch unklar. Abe, der neue/alte Premier würde gerne so schnell wie möglich möglichst viele Atomkraftwerke wieder anfeuern, kann sich aber den Tatsachen nicht verschließen, dass in der Vergangenheit bei Planung, Wartung und Betrieb geschludert wurde.
Eine Umstellung auf erneuerbare Energien ist natürlich unglaublich teuer. Es wäre zwar nach meiner Meinung zu stemmen, aber dann müsste auch der politische Wille, bzw. die Durchsetzbarkeit gegen mächtige wirtschaftliche Interessen gegeben sein. Zweifelhaft.
Der Novize
21.08.2013, 17:14
Da kommt noch Einiges:
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53648/IPPNW-Fukushima-GAU-verursacht-Schilddruesenveraenderung-bei-jedem-dritten-Kind
Mehr Lesestoff:
http://www.grs.de/aktuelles/fukushima-bericht-zwei-jahre-danach
21prozent
21.08.2013, 17:38
Danke für die Einblicke, Mic :gut:
Abgesehen von den menschlichen Schicksalen wäre es interessant, die Volkswirtschaftlichen Gesamtschäden zu wissen. Eine Momentaufnahme meine ich, denn die tatsächlichen Kosten wird man wohl erst in 50 bis 100 Jahren ungefähr kennen. Weiss jemand was genaueres?
@Stephan: Gruselige Momentaufnahmen!
Volkswirtschaftlichen Gesamtschäden
wie man so etwas bewertet, weiss ich tatsächlich ziemlich gut, falls Interesse schreibe ich morgen mal was dazu,
Das würde ich sehr interessant finden Ulrich.
21prozent
22.08.2013, 00:15
Mich würde das auch interessieren :gut:
Vor allem, welche Parameter wie in die Gesamtrechnung einfließen :ka:
Ja bitte, Ulrich!
N.B.: Es wäre schön, wenn dieser Thread frei von Angriffen und Beleidigungen bleibt.
der erste Baustein
1. Der Wert des menschlichen Lebens
Ökonomen tuns sich relativ leicht damit, menschliches Leben zu bewerten. Die passende Theorie heisst Humankapitaltheorie. Am Ende ist ist es nicht viel mehr als der Barwert des Einkommenstroms, den ein Mensch in seinem noch verbleibenden Leben erzielen kann. Entsprechend ist der Wert eines jungen Erwachsenen höher als der eines Kindes oder eines alten Menschen. Im Autobahnbau werden solche Ansätze verwendet. Was kostet zuätzliche Sicherheit, und was bringt sie gemessen an nicht verlorengegangenem Humankapital durch weniger Verkehrstote. Das ist dann ein einfaches Optimierungskalkül. Verletzungen und Krankheiten wie Krebs werden analog bewertet, die Differenz zum Einkommnenstrom ohne Verletzung/Krankheit gibt die Kosten der Krankheit bzw. Verletzung an. Auch hier gilt die Erkrankung eines Kindes oder eines Rentners ist weit weniger wert als die Erkrankung eines Erwerbstätigen.
Eine andere Richtung der Bewertung geht von der Beobachtung von Wirtschaftssubjekten aus: Wieviel höher muss das Gehalt bei einer gefahrgeneigten Arbeit (Bohrinsel etc) sein. Wie hoch ist die Zahlungsbereitschaft für zusätzliche Gesundheitsvorsorge. Und dann kommen natürlich diese ganzen Verhalteninkonsistenzen das freiwillige Erhöhen von Risiken: Motorrad fahren, tauchen, bergsteigen, schnell autofahren etc. Am Ende steht die verblüffende Erkenntniss, wir alle treffen täglich Entscheidigungen, in denen das Risiko unseres Ablebens aus materiellen oder hedonistischen Gründen erhöhen.
Zusammengefasst: Menschliches Leben ist ziemlich gut bewertbar. Bei der quantitativen auf Geldgrössen basierenden Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung steht das Erwerbspotenzial im Vordergrund.
Eine Bitte: don't shoot the messenger
Der Novize
22.08.2013, 15:34
Eine Bitte: don't shoot the messenger
Ganz im Gegenteil.
Ich finde, dass sich dieser Thread - gerade aufgrund des Niveaus und der Disziplin der Beiträge - zu einem sehr interessanten und anspruchsvollen Thema entwickelt hat.
Sinnbildlich für dieses Forum und seine Mitglieder.
Gerne mehr davon - auch wenn das Thema per se keine leichte Kost ist.
Bewertung des Menschen nach Einkommensstrom ?
Also Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommensniveau sind danach niedriger zu bewertet als in Industriestaaten ?
Vielleicht ein Grund, dass man Entwicklungsländern HIV-Generika vorenthält, weil sich das "nicht rechnet" ?
Wäre da der Begriff Inhumane Humankapitaltheorie nicht passender ?
Nicht falsch verstehen, aber das klingt für mich nach einer ökonomischen Selektrionsrampe....
=(
(...) seit fukushima gab es mehrere grubenunglücke (u.a. ukraine und uk) mit einem insgesamt mind. zweistelligen body count. (...)
Mit diesem Punkt bin ich nicht einverstanden, denn eine richtige (!) nukleare Katastrophe (wie sie - trotz Ukraine) noch nie vorgekommen ist, hat ein ungleich gewaltigeres Gefahren- und Schadenspotential.
ehemaliges mitglied
05.09.2013, 12:51
ob das die Lösung ist?
http://www.forbes.com/sites/timworstall/2013/09/04/solving-the-fukushima-radioactivity-problem-dump-it-all-into-the-ocean/
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