Der Wert steigt gegenüber dem Euro vielleicht einzig deshalb, weil ein paar Euroländer in den nächsten Jahrzehnten pleite sind, und eine Euronote ihren Heizwert darstellt. Das kann anfangs langsam gehen, und plötzlich schnell. Und gilt füa andere Sachanlagen wohl wesentlich stärker als für eine Rolex, weil in einem solchen Fall die Leute Wohnung und Essen brauchen, nicht Rolex.

Wer einen Korb Rolex einkauft, könnte vielleicht besser fahren als einer, der einen statistischen Warenkorb einkauft. Könnte vielleicht. Wenn er den Markt besser voraussagen kann als andere, die dasselbe meinen.

Viele Händler, nicht nur Neuwaren-Konzis, fliegen einfach deshalb rein, weil sie fasziniert sind von der Ware statt sie real zu beurteilen.

Die Lagerung und der Verkauf einer Rolex ist aufwändiger als mancher voraussieht. Und ausser ein paar wenigen Sammlern wollen beinahe alle neue Ware. Nicht umsonst versuchen in letzter zeit die Auktionshäuser in aufdringlichster Weise, die teuren Stücke als eigenen Erfolg darzustellen, auch wenn diese gar nicht mehr so viel gelöst haben, wie sie vor fünf Jahren hätten. Auch beste und seltenste Ware. Nur weil ein alter Marketingdirektor von Rolex einmal eine andere Farbe bewilligt hat, mit einem Federstrich, legt doch heute keiner mehr ein paar Hunderttausend Franken mehr hin. Komplett wird man als Rolexsammler ohnehin nie (das sind keine Briefmarken), und es gibt zu allem Alternativen.

Ich sehe die grosse Nachfarge heute eher im Wunschdenken von in ihrer Existenz gefährdeten Auktionshäusern und Händlern.