Bei mir sind mittlerweile die Profitec Pro 800 und die neue Mühle eingezogen. Bilder gibt es leider erst am Wochenende, da es in der Küche doch noch etwas chaotisch aussieht.
Bilder bzw. Infos zur Maschine gibt es aber bspw. hier:
https://www.profitec-espresso.com/pr...n/pro-800.html
Ich kann aber auch ohne eigene Bilder schon mal mit einem ersten Erfahrungsbericht dienen, ich beziehe mich beim Vergleich oft auf eine Isomac Millenium, welche die allseits geschätzte E61-Gruppe verbaut hat.
Die Profitec ist natürlich erheblich größer und schwerer als meine alte E61-Isomac, was auch dem Handhebelprinzip geschuldet ist. Damit die Maschine nicht überkippt beim Bezug ist ein Kontergewicht im Inneren verbaut, so dass der Trümmer mit Befüllung 40 Kilo wiegt und durch Größe und Gewicht durchaus solide wirkt.
Qualitativ liegt die Maschine merklich über meiner Isomac. Es gibt keine scharfen Kanten, dafür sauber verlegte Kabel , wertige Materialien und ein aufgeräumtes Innendesign. Ich muss aber ehrlich sagen, ein wenig enttäuscht zu sein. Nach einem Verständnis positioniert sich ECM als Qualitätsführer und Profitec ist hier nochmal über dem normalen ECM-Sortiment angesiedelt. Da habe ich mich schon ein wenig über teilweise schlechte Spaltmaße und klapprige Handräder (hier hilft Profitec aber aus) gewundert.
Ich will nicht sagen, dass die Qualität schlecht ist, aber beim Vergleich zu einer halb so teuren oder noch günstigeren Maschine kann man angesichts des sportlichen Preises (rd. 2600,-) doch ein bisschen mehr erwarten.
Ich betreibe die Maschine mit dem Tank, was schade ist, da sie einen Festwasseranschluss hat und im Festwasserbetrieb absolut lautlos ist. Außerdem ist der Abwasserbehälter wirklich klein und da man bei Handhebelmaschinen den Bezug nicht abbrechen kann, geht doch einiges hierein. Hier hätte man ruhig einen etwas größeren Behälter einplanen können. Profis haben dieses Problem nicht, da sie einfach den vorinstallieren Ablauf nutzen.
Die Optik ist natürlich immer Geschmackssache. Profitec ist kein Risiko eingegangen und hat einfach den xten Chromewürfel gestaltet. Mir gefällt es, aber extravagant oder ausgefallen ist die Maschine sicherlich nicht.
Ich habe die Maschine gemeinsam mit meiner neuen Mühle in Betrieb genommen, so dass ich erstmal 1 Kilo Kaffee „verballert“ habe bis mir ein guter Espresso gelungen ist.
Die Aufwärmzeit der kalten Maschine liegt etwas über der E61-Gruppe und zwar bei 40-45 Minuten.
Die Maschine verlangt nach erheblich gröberem Kaffeemehl als die E61, welche ja auch den Ruf hat, eher feines Kaffeemehl zu benötigen. Jedenfalls hat mein erster Shot ungefähr 45 Minuten (!!!) gebraucht, da ich erheblich zu feines Kaffeemehl verwendet habe und das Wasser kaum einen Weg durch den Siebträger gefunden hat. Überextraktion par excellence… ;-)
Bezüglich Mahlgrad, Kaffeemenge und Tamperdruck bin ich schon weiter, aber doch noch ein gutes Stück vom perfekten Resultat entfernt.
Mittlerweile gelingen mir gute Shots, die ich so mit Sicherheit auch mit der E61 hinbekommen hätte. Ich weiß aber, dass ich nach oben noch sehr viel Luft habe und erst am Anfang der Reise stehe.
Das Problem beim Optimieren der Bezüge ist, dass niemand die vielen Espressi trinken kann, die so beim Testen anfallen und sie mir zum Wegschütten zu Schade sind… ;-)
Der Milchschäumer ist grundsolide, hat ordentlich Power und fabriziert einen schönen Dampf. Der Milchschaum ist wirklich schön und von feinporig bis grobporig gelingt jede Konsistenz. Hier gibt es nichts zu meckern, außer dass die Handräder ein bisschen Spiel haben und dadurch klapprig und wenig wertig wirken. Offensichtlich gibt es ein Problem mit den verbauten Ventilspindeln bzw. –abstandshaltern.
Hier hat mir Profitec sehr schnell Hilfe versprochen, so dass ich an dieser Stelle explizit den Support loben möchte. Hier merkt man schon, dass man es mit einem doch eher hochpreisigem Produkt und einem deutschen Unternehmen zu tun hat, welches den Support auch von Deutschland aus leistet.
Überspitzt gesagt handelt es sich bei der Profitec Pro 800 um eine Maschine die rein objektiv nicht viel mehr kann als eine 200 Euro Gaggia Classic, nämlich leckere Espressi und anständigen Michschaum produzieren. Das war natürlich bei der E61 auch schon der Fall, so dass sich die Frage stellen muss, warum man(n) das 15-fache der besagten Gaggia ausgibt…
Nun gut, wir sind hier im r-l-x und alles was teuer und wenig sinnvoll ist, findet hier seine Freunde. Ich will gar nicht sagen, dass die Maschine sinnlos ist, aber objektiv wäre ein kompakter Dualboiler sicher die bessere Wahl gewesen.
Bei Spielzeugen geht es jedoch nie um die objektiv optimalen Produkte und die Profitec hat es bei mir geschafft ein haben-will-Gefühl zu erzeugen. Der anachronistische Handhebel mit all seinen Möglichkeiten bzgl. der Espressozubereitung, die pure Präsenz, erzeugt durch Größe und Gewicht, sowie die Möglichkeit die Maschine absolut lautlos zu betreiben sind schon sehr sexy. Außerdem wurde es mit der E61 irgendwann "langweilig" Espresso zu beziehen, da die Parameter und Handgriffe irgendwann vertraut waren. Da musste also was anderes her... ;-)
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Thema: Der Espresso-Thread
Baum-Darstellung
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24.01.2018, 11:32 #11Sea-Dweller
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Beste Grüße,
Roman
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