Freunde,
am Sonntag waren mein Bruder und ich bei Porsche in Leipzig eingeladen, um die aktuellen Modelle auf und abseits der Straße zu testen und etwas Einblick in die Anlage in Leipzig zu bekommen.
Um kurz vor 10 Uhr kamen wir dann am Werk in Leipzig an:
Begrüßt wurden wir gleich von einigen schönen Autos. Besonders dieser 911 GT2 hatte es mir angetan
Drinnen habe ich dann erstmal einen Blick auf das Gelände aus der Vogelperspektive genommen:
Auf der rechten Seite sieht man das Werk, in dem nun der Panamera gebaut wird. Leider haben wir keinen Blick darauf werfen dürfen, weil er erst in einigen Wochen in Shanghai vorgestellt wird - auch wenn er in Stuttgart schon ohne Verklebungen rumfährt. In der Mitte - der runde Kegel - ist das Besucherzentrum mit Restaurant und Museum. Dort werden auch Werksauslieferungen durchgeführt. Daneben sieht man dann schon die "Einfahr- und Prüfstrecke" - links dahinter ist der so genannte "Jurassic Park", also die Geländestrecke. Zu all dem später mehr
Das nächste Auto, das in der Halle stand, war ein Pacecar aus dem Carrera-Cup:
Und bevor der Tag beginnen konnte, haben wir uns erst einmal gestärkt.
Danach wurden wir begrüßt, und uns wurde erläutert, was der Tag so bringen sollte
Zunächst wurden wir in drei Gruppen à 10 Leuten eingeteilt. Und dann ging es schon los...
Der Offroad-Parcours
Unsere Gruppe ging zuerst auf die Geländestrecke. Diese Strecke befindet sich auf einem ehemaligen Militärübungsplatz und dient heute den Teilnehmern der Transsiberia-Rallye zur Vorbereitung.
Vom Haupthaus mussten wir einige Schritte zu den Wagen laufen. Draußen sahen wir dann die Gruppe, die zuerst auf die Rennstrecke ging:
Auf dem Weg standen schon wieder schicke Autos:
Wir waren 10 Leute, d.h. wir hatten fünf Cayennes plus Instructor. Ich bin zuerst 45 Minuten auf dem Beifahrersitz gewesen, danach war Fahrerwechsel, und die nächste Runde bin ich dann selber gefahren.
Immer dem Instructor hinterher:
Hinter dem Zaun befindet sich dann die Geländestrecke
Und es ging direkt los... Wasserdurchfahrt!
Und während ich noch knipse, sehe ich im Hintergrund schon, was wir gleich vor uns haben...
Eine 60-prozentige Steigung! Steigung? Egal. Regen? Egal - das wird schon
Das Gefühl ist komisch... man liegt im Sitz wie auf dem Sofa zu Hause, und alles, was man sieht, ist der Himmel über einem. Und es fühlt sich an, als würde man gleich nach hinten über kippen...
Dank einer Untersetzung mit einem Verhältnis von 2,7 - dadurch werden aus etwa 500 Nm knapp 1.400 Nm - schaffen wir es aber alle verletzungsfrei den Berg hoch:
Vor dem nächsten großen Hindernis waren nun einige Wellen zu überfahren, die man schräg nehmen sollte, um Kontakt zum Boden zu vermeiden.
Und dann kam die nächste Steigung - diesmal über scharfkantige und rutschige Steine:
Und danach wieder runter:
Hier machte sich die Reifenwahl bemerkbar. Die Autos waren sämtlichst Serienwagen, hatten aber Geländereifen drauf:
Die Geländereifen haben nicht nur mehr Grip, sie sind vor allem sehr viel weniger pannenanfällig, weil sie verstärkte Laufflächen haben. Dafür wären sie auf der Straße weniger ruhig, aber von der Straße sind wir gerade ganz weit weg
Vorbeigefahren sind wir dann an Auerochsen. Auf dem Gelände wurden Auerochsen und Wildpferde ausgewildert
Weiter ging es zur Schräge.
Den Neigungswinkel weiß ich nicht mehr, aber es war gefühlt *ganz* kurz vor´m Umkippen
Aus dem rechten Fenster heraus hätte ich Blumen pflücken können...
Nächster Punkt auf der Strecke war der Bunker. Dort ging es wieder hoch und runter, diesmal aber auf Lehmboden:
In der Ferne sieht man die Homebase
Und wieder bergab...
Sieht nicht steil aus? War es aber...
Nach einer 50m langen Flussdurchfahrt waren wir dann wieder am Startpunkt. Und vor der Tür standen schon wieder die Autos für die Rennstrecke
Kurze Stärkung bei Sandwiches und Kaffe, dann ging es weiter mit dem nächsten Programmpunkt:
Roadbookfahrt
Es folgte eine Fahrt mit dem Cayenne Diesel
Der Schlüssel des Cayenne erinnert an irgendetwas...
Bei einer Roadbookfahrt erhält jedes Team ein Auto und ein Roadbook. Wir sollten also an Hand der Routenbeschreibung vom Werk zum Schloss Delizsch fahren und dann wieder zurück.
Zeit für einen Wristshot:
Dann ging es über´s Land.
Das Interieur ist nicht neu - Tiptronic gibt´s serienmäßig, so dass der Diesel bereinigt kaum mehr teurer ist als der kleinste Benziner:
Nach ca. 35 Minuten sind wir dann tatsächlich - ohne Verfahren - am Schloss Delitsch angekommen
Hmm... sind wir wirklich richtig?
Nochmal vergleichen:
Yup, schaut gut aus
Also wieder zurück - wieder nach Roadbook und auf einer anderen Strecke. Aber auch das Porschezentrum haben wir wieder gefunden
So, damit haben wir und das Mittagessen verdient:
Lunch
Nach dem Aussteigen war mein GT2 immer noch da - beruhigend
Das Restaurant befindet sich im Besucherzentrum zwischen Werk und Strecke. Aus den Fenstern kann man ständig auf die Strecke schauen:
Im Vordergund die Start- und Zielgerade, daneben die Boxeneinfahrt. Im Hintergrund die Lesmo-Kurve und die Busstop-Schikane
Das ist das Michelin-S vom Nürburgring
Auf der Einfahr- und Prüfstrecke - wie sie offiziell heißt - sind die zehn berühmtesten Kurven der Rennsportgeschichte nachgebaut. Mehr Infos könnt Ihr hier nachlesen:
http://www.porsche-leipzig.com/de/in...efstrecke.aspx
Aber zunächst haben wir etwas zu Essen bekommen
Lachsterrine und Salat
Sehr lecker - Posche weiß, was man tun muss, um mich sanft zu stimmen
Nochmal ein Blick auf die Strecke - hier auf die Anfahrt zur "Corkscrew-Corner" aus Laguna Seca. Die war bei den ersten MS-DOS Autorennspielen meine Lieblingskurve
Aber zunächst noch der Hauptgang:
RoastbeefHhmmm... Seeehr lecker.
Und draußen? Hinter dem Straßenkurs sieht man wieder den Offroad-Parcours:
Den kennen wir aber schon, deswegen erstmal Nachtisch:
Crème brulée
Das Essen war super.
Zum Verdauen haben wir dann eine Runde durch die Ausstellung gemacht.
Das Museum
Gut, das Museum in Zuffenhausen ist sicher größer, aber auch in Leipzig gibt es mehr als nur einen kleinen Überblick über die Geschichte von Porsche, vom Traktor bis zum Carrera GT, vom Brezelkäfer bis zum 917.
Am Eingang standen die aktuellen Modelle:
Und ein Stockwerk höher dann das, was wirklich wichtig ist:
Ein 944 Turbo.
Ein 911 von einem Mann namens Walter Röhrl aus dem Carrera Cup.
Ein wunderschöner 356
Porsche 959 - eine Legende. Gut, schon ein 993 Turbo kann alles besser, aber kein anderer Porsche hat jemals die Messlatte so viel höher gelegt.
Wobei - Komfort darf man in diesem Rallyeauto nicht erwarten
Weiter ging es mit meinem absoluten Favoriten:
Carrera GT. Geiler können Autos nicht mehr werden.
Hier noch ein 962...
... und ein 911 GT1. Schließlich ist Porsche als Sportwagenhersteller bekannt
Und nun kamen wir zu meinem Highlight des Tages:
Die Rundstrecke
Wir sind wieder in fünf Autos plus Instructor gefahren. Dabei waren ein Boxster S, ein Cayman S, ein Carrera 4S Targa, ein Carrera 2S Cabrio und ein Carrera 4S Coupé - die letzten alle mit PDK. Wir sind in jedem Auto drei Runden als Fahrer und drei Runden als Beifahrer gefahren.
Los ging´s für uns mit dem Cayman S:
In der Boxengasse...
... und raus auf die Strecke
Die erste Kurve war die Parabolica aus Monza:
Hier die Ausfahrt.
Danach das Anbremsen zum Michelin-S:
Später - aus der Curva Lesmo heraus - die Busstop-Schikane aus Spa:
Einfahrt...
... und Ausfahrt.
Die folgende Kurve war meine Lieblingskurve, und ich habe einige Runde gebraucht, bis ich meine Ideallinie gefunden habe... zumindest glaube ich das. Die Kurve geht langgezogen nach rechts, wird dabei immer enger, und am Ende geht es eng nach links:
Die Suntory-Corner aus Shizuoka, Japan. Mein Bild ist schon am Ende der Rechtskurve aufgenommen.
Spaß hatte ich aber auf jeden Fall:
Vor allem in der Corkscrew-Corner:
Die Corkscrew-Corner fällt aus einer Geraden 90 Grad nach links bergab, und direkt danach folgt eine hängende Rechtskurve am Hang entlang.
Hier die Anfahrt:
Um bergab zu fahren, muss man natürlich zuerst den Berg hoch.
Und hier die Ausfahrt:
Und um uns alle aus unseren Rennfahrerträumen wieder zurück auf den Boden zu holen, hat uns unser Instructor Gunther noch eine Runde als Taxifahrer um die Strecke genommen:
Wer von Euch glaubt, Auto fahren zu können, soll mal mit einem Profi um einen Rundkurs fahren - alles andere davor und danach ist Kindergarten
Aber auch der schönste Tag geht einmal zu Ende, und so mussten wir die Autos wieder abstellen:
Porsche hat sich für uns wirklich Mühe gegebenWir hatten einen tollen Tag, viele schöne Erlebnisse, haben sehr nette Mitarbeiter kennengelernt, die uns alles gezeigt und viele Fragen beantwortet haben
Zum Abschied gab´s noch ein Goodie in die Hand:
Sieht aus wie ein Schlüssel, ist aber ein...
... USB-Stick
Vielen Dank Porsche - mein nächstes Auto hole ich bei Euch in Leipzig ab
Danke für´s Reinschauen.
Ergebnis 1 bis 20 von 82
Thema: Porschefahren...
Baum-Darstellung
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16.03.2009, 20:33 #1
Porschefahren...
Na Kleiner, hast du Bock auf Schweinereien?
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