Hallo Micha!
Danke.Für eine Uhr mit Handaufzug und "nur" zwei Komplikationen (Großdatum und Gangreserve) sind 53 Steinchen schon beachtlich. Aber die Lange Zeitwerk hat bereits 66 (!) Rubine.
Lange und Rolex kann man zudem kaum miteinander vergleichen. Die Philosophie von Lange ist, handwerklich höchst vollendete uhrmacherische Kunstwerke herzustellen. Das ist etwas ganz anderes als die Herstellung von Uhren in einem industriellen Maßstab, wie Rolex sie betreibt, denn während Lange etwa 6000 Uhren pro Jahr fertigt, sind es bei Rolex etwa 1 Mio.
Aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich Dir sagen, dass die Leistung von Rolex, eine Uhrenfertigung in einem solchen Maßstab und auf einem solchen Qualitätsniveau aufzubauen und dauerhaft zu beherrschen, kaum hoch genug einzuschätzen ist. Bitte bedenke, dass es einen riesigen Unterschied macht, ob die Teile einer Uhr im Fertigungsprozess einzeln durch "Meistereingriff" zugerichtet werden können oder ob eine Uhrenfertigung aufgrund der hohen Stückzahlen ohne solche Eingriffe auskommen muss. Kurzum: Die Konstruktion von Rolex-Uhren und der Fertigungsprozess von Rolex müssen so ausgerichtet sein, dass man auf manuelle Eingriffe weitgehend verzichten kann. Das ist industrieelles Fertigungs-Know-how höchster Güte!!
Deshalb kann ich es auch nicht nachvollziehen, wenn man sich bei einigen anderen Uhrenherstellern so abfällig über Rolex äußert (habe ich mal bei Glashütte Original "live und in Farbe" mitbekommen). Übertragen auf die Automobilproduktion wäre das so, als würde man bei Rolls Royce oder Lamborghini über Mercedes oder Toyota herziehen. Das wäre absolut vermessen, denn es macht einen riesigen Unterschied, ob ich eine solche Qualität in gruppenorientierter Einzelfertigung oder in kundenorientierter Massen-Fließfertigung herstelle. Produktionssysteme sind eben nicht beliebig skalierbar. Und die Leistung von Rolex besteht darin, außergewöhnlich hohe Qualitätsstandards in die Größenmaßstäbe industrieller Uhrenfertigungsprozesse übertragen zu haben. Das soll denen erst mal einer nachmachen!
Übrigens: Meine Begeisterung für Patek fällt gegenüber der für Lange etwas ab, denn ich kann bis heute nicht nachvollziehen, wie man zwar das Gehäuse der Calatrava vergrößern kann, aber zumindest bei den Einstiegsmodellen weiter bei einem "Uhrwerkchen" von knapp 21mm Durchmesser bleibt - und das bei Preisen um 15 Kilo-Euro.Gleichwohl baut Patek auch traumhaft schöne Uhren - allerdings zu recht ambitionierten Preisen.
Die Betonung bei meiner Bemerkung war auf "für mich [zu laut]". Gelb- oder Rotgold passt meines Erachtens nicht zu meinem Typ - weder zu meinem Äußeren noch zu meiner inneren Einstellung. Damit möchte ich jedoch weder Dir noch anderen zu nahe treten. Dies muss jeder für sich selbst entscheiden.
Warum nicht? Wenn Du dazu stehst und die Uhr dem Anlass und dem Kleidungsstil entspricht, hätte ich nicht die geringsten Probleme damit. Ich glaube nicht, dass mich umgekehrt so mancher Gesprächspartner morgens beim Anziehen anrufen und nach meiner Meinung fragen würde, ob ich seine Plastikuhr und seine Billigschuhe zum teuren Anzug deplatziert oder gar peinlich fände. Stil hat man - oder eben nicht.
Eben!
Das stimmt leider - auch bei Lange. Die große Langematik ist ein fast noch schlimmeres Beispiel. Übrigens hat die "alte" 1815 meines Wissens sogar nur 36mm Durchmesser. Aber schau Dir vor allem mal die "1815 auf und ab" an - eine tolle Uhr!
Viele Grüße
Michael
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Thema: Stahl vs Weissgold
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16.09.2010, 12:49 #11
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Von falkenlust im Forum Rolex - Tech-TalkAntworten: 5Letzter Beitrag: 08.02.2008, 15:55
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