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  1. #1
    Day-Date Avatar von Tempusfugit
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    Guinand - altes Werk in neuem Gehäuse

    Da mich immer mal wieder Anfragen zu der Uhr erreichen, hier mal ein paar ausführlichere Worte dazu.

    Einleitend die Bemerkung, dass ich nicht gegen Mariagen habe, solgane sie handwerklich sauber gemacht sind und nicht vorgeben, authentische Uhren der entsprechenden Marken zu sein (bzw. solange klar ist, was eine Mariage ist - meist aber mehr ein Problem der Darstellung solcher Urhen durch die Verkäufer :? ). Das Pinzip der Mariage (TU Werk in Armbanduhrgehäuse) ist ja weder neu, noch eine Erfindung von kreativen EBay-Bastlern, Mariagen gits schon sehr lage und solche wurden ja auch von den Uhrenfirmen selbst prodzuziert. So ist der Ursprung der IWC Portugieser eigentlich auch nichts anderes, als eine Mariage.

    Zur eigentlichen Uhr:




    Wie bereits angedeutet, handelt sich um eine Mariage. Durchmesser so um 50mm rum und trägt sich (bei mir :wink: ) erstaunlich komfortabel. Natürlich nicht gerade ein Ührchen für den Anzug oder die Oper....aber sonst "Alltagstauglich" . Nö, natürlich nicht, für den rauhen Alltag ist sie mir viel zu schade. Drin steckt nämlich ein Guinand Werk mit Rattrapante-Funktion. Das Werk sieht so aus:



    Guinand hat früh hochwertige (Taschen-)Uhren hergestellt und diese auch mit den entsprechenden Komplikationen bis hin zu Rattrapante und Tourbillon ausgestatte.

    Eine kleine Geschichte findet sich auf der Homepage der heutigen Guinand, die ich mal rauskopiert habe (C) also bei Guinand:

    Firmengeschichte Guinand

    Die Geschichte der Firma “Guinand” reicht bis ins Jahr 1865 zurück, als die Gebrüder Julien-Alcide und Charles Leon Guinand in Les Brenets vor einem Notar einen Gesellschaftsvertrag aufsetzten und damit die Firma Guinand Freres gegründet haben.
    Um dieses Datum geschichtlich einzuordnen, seien zum Vergleich die Gründungsdaten einiger anderer Marken erwähnt: Breguet 1775 (in Paris)
    Revue Thommen 1853
    IWC 1868
    Universal 1894
    Les Brenets ist ein kleiner Ort am Doubs, dem Grenzfluss zwischen Frankreich und der Schweiz in diesem Teil des Jura.
    Das Jura hatte schon zu dieser Zeit eine Tradition im Uhrenbau, da sich hier viele französische Uhrmacher während der Revolution angesiedelt hatten, um möglichen Verfolgungen in ihrem Heimatland zu entgehen (z.B. L.A. Breguet). Hier im französisch sprechenden Teil der Schweiz, einer sehr ländlichen Region, entwickelten sich rasch etliche Kleinbetriebe, die in den langen Wintermonaten in Heimarbeit ein Zubrot zum Einkommen der Höfe erwirtschafteten. Die Gebr. Guinand beschäftigten sich mit der Herstellung und dem Handel von Uhren. Man verkaufte die Uhren hauptsächlich nach Deutschland, Skandinavien und nach Amerika. Das Unternehmen begann schnell zu florieren. Ende der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts brach infolge einer Wirtschaftskrise der amerikanische Markt weg. Ein schwerer Schlag für die “junge” Firma, infolgedessen 1880 Leon Guinand alleine die Geschicke seiner Uhrenfabrikation übernahm. Als Weg aus der Krise entwickelte Leon Guinand, der ein genialer Uhrmacher war, einen eigenen Chronographen. 1881 begann man mit der Auslieferung.
    Diese Entscheidung, sich auf Chronographen zu spezialisieren und ein technisch außergewöhnliches Produkt anzubieten, war richtungweisend für die gesamte weitere Firmengeschichte. Sie half dem Betrieb nicht nur über die damalige Krise hinweg, sondern sicherte sein Überleben bis heute!
    Aufbauend auf dem Chronographen kamen bald weitere Komplikationen hinzu wie ein Chronograph mit Minutenzähler, ein “Chronograph-rattrapantes” und “Compteurs-rattrapant”, also Chronographen und Stoppuhren mit Schleppzeiger.
    Um die Jahrhundertwende umfasste die Produktion bereits eine komplette Serie von komplizierten Uhren. Etwa um 1900 machte Leon Guinand mit der Entwicklung eines neuen Tachymeterchronographen in der Fachwelt von sich reden. Mit diesen neuartigen Chronographen (Patent Nr. 21709) konnten mit Hilfe einer Tachymeterskala Geschwindigkeiten von 150 bis hinunter auf 10 km / h gemessen werden.
    Recht früh erkannte man im Hause Guinand die Zeichen einer neuen Zeit, und es wurde bereits 1910 damit begonnen, die Produktion von Taschen- auf Armbandchronographen umzustellen. Zug um Zug wurde nun auch eine Palette von komplizierten Armbandchronographen entwickelt. Darüber hinaus wurden weiterhin Produkte für spezielle Anwendungsgebiete entwickelt, wie beispielsweise das Modell “de compteur a retour”, also eine Stoppuhr mit Null-Stellung im Flug, welche an die französische und italienische Regierung geliefert wurde, sowie ein neuer “Compteur-rattrapantes” für die britische Admiralität.
    1945 wandelte Georges-Henrie Guinand, der Sohn des Firmengründers Leon Guinand das Unternehmen um in eine Aktiengesellschaft. Seitdem firmiert das Unternehmen unter dem Namen: Guinand Watch Co. S.A. Der Name Guinand entwickelte sich in den Glanzzeiten der mechanischen Uhren zum Synonym für den Armband-rattrapantes schlechthin. Die Liste der Kunden aus dieser Zeit umfasst über 200 verschiedene Marken und reicht von A wie Ancora bis Z wie Zenith. So überstand das Unternehmen dank seiner Spezialisierung auf komplizierte Chronographen sogar das große Markensterben, das die Schweiz Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts überfiel. Helmut Sinn, der neue Patron des Unternehmens, hat dort unter anderem auf Basis des Kalibers HS 81 eine 5-Zeitzonen-Uhr entwickelt. Auf 4 kleinen Hilfszifferblättern läuft je eine separat einstellbare 24-Stundenanzeige. Eine Reihe weiterer Projekte ist in Arbeit.

    Soviel zur Geschichte von Guinand.


    [/quote]






    Auch eine Guinand, original, mit Schachtel und Säckchen, Rattrapante (die grosse Spezialität von Guinand) aber 100 Sekunden Zähler :lol:


  2. #2
    Yacht-Master Avatar von Kartoffelnase
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    Gefällt mir gut der Chrono.................

    Sehr übersichtliches Schaltradwerk, einfach, wirkungsvoll ud trotzdem geschmackvoll.................

    Viel Spaß damit............ ..................und auch noch eine richtige Männergröße................

    LG Uwe
    Ihr seid O.K. Ich bin O.K. Zusammen sind wir fantastisch

  3. #3
    Day-Date Avatar von klobi
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    Interessanter Beitrag zu einer sehr interessanten Uhr und seehr schöne Bilder
    Gruss aus Thonburi,
    Klaus

    www.fuji-x-forum.com

  4. #4
    Das Gehäuse ist der Hammer..... wo bekommt man denn sowas?
    Grüße
    Shorty


  5. #5
    Mil-Sub Avatar von niksnutz
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    ein schönes werk hat der oldtimer
    Gruss michael

    last 6

  6. #6
    Endgegner Avatar von Donluigi
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    Schick
    Beste Grüße, Tobias

    Orange Banane Apfel

  7. #7
    Gesperrter User
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    schöne Marriage. Mit interessanter Zusatzfunktion

  8. #8
    Freccione Avatar von hoppenstedt
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    Eine Mariage, die gefällt. Danke für die Vorstellung. Das Werk ist wunderschön.
    Für mehr Zeit würde ich alle meine Uhren hergeben.
    Beste Grüße: Alfred


  9. #9
    mopedueden
    Gast
    Schönes Werk

    Gruß
    Klaus

  10. #10
    Steve McQueen
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    Original von mopedueden
    Schönes Werk

    Gruß
    Klaus
    glückwunsch

    speziell nach gesucht ,lange weile oder durch zufall gefunden als der kopf vor müdigkeit auf die tastatur knallte
    VG
    Udo

  11. #11
    Day-Date Avatar von Bert_Simpson
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    3.435
    .
    geschraubte Chatons, anglierte und polierte Hebel, eine große Schraubenunruh, Feinregulierung mittels Schwanenhals, Säulenrad ......... was will man mehr;

    meinen Glückwunsch an den Besitzer

    ___________ Bert
    ___________ Bert

  12. #12
    Yacht-Master
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    Nicht schlecht!!
    Gefällt mir gut!
    Gruß,
    Tim

  13. #13
    Yacht-Master Avatar von Uhren-Fan
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    Sehr schöne Bilder.


    Und vielen Dank für die Erläuterungen. Man lernt halt nie aus.
    Werner


    "Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen, dass man nicht genossen hat." (Giovanni Boccaccio)

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