Auch wir haben vor kurzem unsere Tervueren-Hündin verloren.

Für uns stand fest, daß wir kurz- oder mittelfristig in jedem Fall wieder einen Hund bekommen. Es sollte wieder ein Tervueren-Welpe sein, da wir uns berufsbedingt keinerlei Überraschungen mit Art und Wesen unseres Hundes leisten können. Wir sind beide von Jugend an mit Hunden aufgewachsen und haben mit dieser Rasse einfach wundervolle Erfahrungen gemacht.

Betonen möchte ich aber auch, daß die Leute, die Hunde aus dem Tierheim o.ä. bei sich aufnehmen können, meinen vollsten Respekt dafür haben.

Wir haben dann sehr kontrovers diskutiert, wann wir das machen wollen. Es ging nur sofort oder später im Sommer. Meine Frau war für später, ich war für sofort. Auch in unserer Nachbarschaft (alle mit Hunden) waren die Geschlechter-Reaktionen interessanterweise gleich. Ich wollte schnell über dieses letzte Gespäch mit dem Tierarzt und die finale Anweisung (auf Anraten des Arztes) hinwegkommen.

Ich habe meine Frau dann überzeugen (überreden?) können, sofort zu starten. Ich hatte bereits einen Züchter mit Welpinnen (wir hatten immer Hündinnen) gefunden, der die Hunde für den Eigenbedarf für eine Rettungsstaffel züchtet.

Vorher stellt ich eine Fotostrecke unserer verstorbenen Hündin zusammen, um dem Züchter zu zeigen, was seine Kleine erwartet. Diese Leute sind verständlicherweise sehr eigen mit ihren Hunden und lassen gern auch mal ein Geschäft sausen. Bei der Zusammenstellung der Bilder sah ich wieder die vielen Jahre des Zusammenlebens und selbst jetzt, wo ich dies schreibe, bin ich relativ dicht am Wasser gebaut.

Langer Rede kurzer Sinn: Wir fuhren hin, waren uns alle sofort sympatisch, hockten mit dem Welpenrudel und den Eltern sowie den Züchtern stundenlang auf dem Bodem rum und um uns wars geschehen.

Das Ergebnis: Clara (auf dem Foto 10 Wochen alt, mittlerweile 16 Wochen)



Inzwischen ist sie stubenrein, war schon mit im Skiurlaub und lenkt uns mit der vielen Arbeit und der vielen Freude, die sie macht, teilweise von den schmerzlichen Erinnerungen ab. Vormittags liegt sie bei mir unter dem Schreibtisch und Mittags holt sie meine Frau ab. Bislang war sie noch keine zwei Minuten allein bei uns.

Ich denke, zumindest für uns war das wohl der richtige Weg.