Heute sind wir zu Gast in Antibes, etwa auf halber Strecke zwischen Nizza und Cannes. Antibes geht auf eine griechische Gründung zurück, der Name kommt vom lateinischen 'Antipolis' = 'Stadt gegenüber'. Als 'Gegenüber' ist Nizza gemeint.
Mit 1.700 Liegeplätzen ist der Hafen der größte Yachthafen Europas und wartet auf eine erneute Erweiterung. Er ist aber auch einer der arrogantesten. Wenn man mit lumpigen zehn Metern Schiffslänge ankommt, ist man gar nicht so gerne gesehen. Der Hafenmeister weist einen gerne zurück, auch wenn etliche Liegplätze offenkundig frei sind. Ist halt etwas zu umständlich mit den kleinen und wenig Geld bringenden Yachten.
Etwas besser haben es dagegen die Luxusyachten, und der International Yacht Club Antibes beherbergt einige der schönsten Yachten der Welt. Mehr davon später!
Zunächst wollen wir einen kurzen Bummel durch die Altstadt machen. Denn neben den Yachten hat Antibes eine absolut sehenswerte Altstadt, einen malerischen Markt, viele gemütliche Gassen, Plätze und Orte der Einkehr und des Verweilens zu bieten.
Der 'Marché couvert am Cours Masséna' ist eine mit einer schönen Eisenkonstruktion überdachte Straße, auf der tagein tagaus zahlreiche Marktstände ihre Waren feilbieten.
Bummeln wir noch ein wenig durch die schmalen Gassen und lassen uns vom südländischen Flair verzaubern:
Nach unserem Rundgang schweift der Blick durch eines der Stadttore auf den Hafen Port Vauban...
Vorbei ein ein paar Fischerbooten...
...und vorbei an einer recht eigenwilligen 'Luxus'-Yacht...
...geht es in Richtung "Millionärsbecken", dem Hafen der Megayachten, mit Palmen bestanden und yachtclub-eigenem Hubschrauberlandeplatz.
Gleich am Hafeneingang liegt die legendäre '5KR', die einst unter dem Namen Nabila von Adnan Kashoggi großzügig für die Dreharbeiten am James-Bond-Film 'Sag niemals nie' zur Verfügung gestellt wurde. Später gehörte sie Donald Trump, inzwischen jedoch einem arabischen Prinzen.
Aber ganz vorne liegt ‚Anastasia’, eine werftfrische 75-m-Yacht.
Atemberaubend schöne Linien, verglaste Holzintarsien, allerlei interessante Einbauten – der Öffentlichkeit wird sie im September auf der Monaco-Yacht-Show 2008 vorgestellt. Hier gibt’s schon mal ein paar Bilder vorab, aber mehr in ein paar Wochen, zusammen mit sicher vielen interessanten Informationen! Also schon mal zum Schnuppern:
Aber es liegen natürlich auch viele alte Bekannte auf ihren Stamm-Liegeplätzen: Hier die ‚Leander G’. http://www.myleander.co.uk/ 75 m lang, 13 m breit, natürlich mit Hubschrauberdeck. Das Schiff wurde 1992 auf der deutschen Peene-Werft gebaut und gehört einem Briten. Mit knapp 500.000 Dollar pro Woche ist es die am teuersten gehandelte Charteryacht, und jüngst, im Frühjahr 2008, waren königliche Chartergäste in der Karibik an Bord: Prinz Charles und Camilla, Herzogin von Cornwall.
Und es muss natürlich auch mal repariert werden!
Die ‚White Cloud’ ist schon fast ein kleineres Format, aber immerhin mit Hubschrauberdeck. Eine Feedship aus Holland, früher „nur“ 60 m lang, wurde sie 2005 um sieben Meter verlängert – die Ansprüche werden halt größer.
Die ‚Carinthia VII’ ist auch ein Stamm-Lieger in Antibes. Das Schiff gehört Warenhaus-Erbin Heidi Horten aus Österreich und wurde bei der Bremer Lürssen-Werft 2002 gebaut. Mit etwa 95 Metern gehört sie immerhin noch unter die 20 größten Motoryachten der Welt, und der Preis soll bei etwa 100 Millionen Euro gelegen haben.
Aber auch Segelboote haben ihre Heimat am ‚Quai de la Grande Plaisance’, wie es so nett umschrieben wird. Hier sehen wir die ‚Tiara’ der neuseeländischen Werft Alloy, für rund 190.000 Euro pro Woche zu chartern. Läne 54 Meter, Masthöhe ca. 62 Meter, sodass das Boot so gerade eben noch unter den Brücken des Panamakanals hindurch passt. Die Backstagen, also die Verspannung des Masts nach hinten, sind so weit lösbar, dass auf dem Achterdeck Hubschrauber landen können.
Und Umweltschutz wird inzwischen auch auf Yachten groß geschrieben. So werden die Abwässer entweder in bordeigenen Kläranlagen gereinigt oder von Spezialfirmen abgeholt.
Die ‚Independece’ wurde bei Perini Navi in Italien 1999 gebaut und ist 53 m lang. Auch sie hat ihren Stammplatz in Antibes. Gut zu wissen, dass im Moment kein Personal benötigt wird.
So, das war ein kleiner Spaziergang durch Antibes und an der Pier des Millionärsbeckens, ich hoffe, es hat Spaß gemacht. Noch ein paar letzte Eindrücke:
Ach ja, gut zu wissen für Leute, die jetzt mal schnell einen Abstecher nach Antibes machen wollen: Es gibt natürlich einen Hubschrauberlandeplatz, nicht nur auf den Schiffen und Booten, auch direkt an der Pier:
Und wie immer, gilt auch hier: Wird fortgesetzt.![]()
Ergebnis 41 bis 41 von 41
Baum-Darstellung
-
10.08.2008, 13:08 #1
Antibes: Altstadt und Megayachten (Modemburner)
77 Grüße!
Gerhard
Ähnliche Themen
-
Megayachten
Von ehemaliges mitglied im Forum Off TopicAntworten: 2Letzter Beitrag: 04.05.2010, 17:44 -
D´dorf Restaurant-Tip Altstadt und Umgebung
Von Treo im Forum Off TopicAntworten: 22Letzter Beitrag: 27.11.2008, 19:51 -
Für Freunde schöner Yachten, Folge (3): Antibes und die Megas
Von siebensieben im Forum Off TopicAntworten: 31Letzter Beitrag: 29.01.2007, 21:33
Lesezeichen