Es ist mal wieder höchste Zeit für etwas Nautik im Forum. Also los. Leinen los!

Vergangenen Montag in Kiel im Marinestützpunkt: Die Fregatte ‚Bayern’ (http://www.fregattebayern.de/) war das deutsche Flaggschiff bei der diesjährigen Kieler Woche, vormittags hieß es dann „Alle Stationen seeklar machen, klar zum Auslaufen“!

Das Schiff lag an der bekannten Tirpitzmole, der Heimatpier des Segelschulschiffs der Marine, der ‚Gorch Fock’. Die Tirpitzmole mit der ‚Gorch Fock’, links die ‚Bayern’…




… und das modernste Schiffs der deutschen Marine, die ‚Oldenburg’, eine nagelneue Korvette der ‚Braunschweig-Klasse’. Das Schiff wird 2009 in Dienst gestellt und ist zur Zeit in der Erprobung. Hier gibt’s mehr: http://www.schnellboot.net/de/bundes...263/index.html




Wenden wir uns aber dem Ablegen der ‚Bayern’ zu.




Langsam verlassen die letzten Gäste, Eltern, Freunde über die Stelling das Achterdeck, der Kran steht schon bereit, die Brücke zum Festland abzubauen. Die Crew auf dem Vordeck macht sich bereit, die armdicken Festmacher zu lösen – und wartet auf die entsprechenden Befehle.






Doch keine vernünftige Verabschiedung ohne ein paar Besucher – und die Musik! Ahh, da kommen sie schon, die Herrschaften des Marinemusikchors, mit Pauken und Trompeten.






Und reeeeeechts um…nimmt man Aufstellung.




Ja und dann kommen noch drei Herren angefahren, aussteigen, Hemd in die Hose, sind wohl wichtig, Flottillenkommandeure… stehen auch etwas abseits von den anderen… langweilen sich eigentlich eher…und die Musiker spielen sich die Lippen wund.






…und weiter warten…




…und warten, und warten, und warten… und der Herr mit der Büro-Figur ist der Abgeordnete des Hafenmeisters, geht wichtig, hat auch nichts zu tun, wartet er halt mit…




Derweil machen sich ein paar Jungs von der ‚Gorch Fock’ schnell vom Acker, endlich frei…




Noch ein paar Verabschieder….Moin Moin…




…und, na ja, wir wissen’s ja schon, auch an der Spring (dem Festmacher vom Vorschiff in Richtung ‚hinten’) heißt es warten, warten, warten…




Und an der Brückennock ist immer noch nichts los…




Doch endlich… die Offiziere zeigen sich… erst zwei Wachoffiziere, die das Manöver fahren werden…




…und schließlich ziehen sich die Herrschaften zurück, damit der „Alte“ auch ungestört zu sehen ist: Der Kommandant, in guter alter Tradition einziger mit weißer Mütze, zeigt sich, jetzt sollte es nicht mehr lange dauern.




Also los… Stelling weg, und schnell mit dem Kran die Pier verlassen, voooorsichtig an den hohen Herrschaften vorbei…






Der Bug-Schlepper macht fest, und das Dichtholen der Leinen erfordert schon einiges an Kraft…






Und los geht’s… das Schiff macht fahrt, wenn auch nur durch Schlepper-Hilfe, denn es gilt zunächst, im Hafenbecken zu drehen. Untrügerisches Zeichen für das „Fahrtmachen“ sind das Einholen der Gösch (der kleine Wimpel am Bug) und das Setzen der Flaggen des Funkrufzeichens aus einer Vier-Buchstaben-Gruppe auf dem Signaldeck – damit andere Schiffe von Ferne her das Rufzeichen identifizieren können. Und die Nationalflagge wird am achteren Flaggenstock eingeholt und im Signalmast gesetzt. Ordnung muss sein!








Die hohen Herren haben genug gesehen, man geht wieder an die Arbeit.






Langsam entfernt sich das Schiff von der Pier und wird gedreht…






…die Musiker steigen in ihren Bus…





…und die ‚Gorch Fock’ bleibt allein zurück.



Wie immer, ist das Ganze auch hier nachzulesen.