Ich habe meine erste Uhr 1973 von meiner Tante aus Arth a. See (Kanton Schwyz) bekommen.
Ich war damals in der zweiten Klasse und bei ihr zu Ostern in Ferien.
Als sie mir eröffnet hat, sie wolle mir im nächsten Frühjahr zur Erstkommunion eine Uhr schenken, wusste ich kaum, wie ich die Zeit bis dahin überstehen können sollte.
Ich vermute, sie war aber selber ungeduldig, da der Plan schon mal gefasst war, mir das Geschenk zu machen. So hat sie mir noch am Abend des gleichen Tages vor dem Insbettgehen erklärt, eigentlich könnte sie mir doch gleich die Uhr schenken, schließlich könne ich sie ja dringend gebrauchen und wir sollten doch am Besten gleich am nächsten Tag in ein Uhrengeschäft.
Ich war so aufgeregt, dass ich nicht schlafen konnte.
Am nächsten Tag, gleich nach dem Frühstück, sind wir dann zum örtlichen Uhrengeschäft (Uhren Lueg, gibt es heute schon lange nicht mehr).
Im Geschäft erklärte meine Tante, eine Uhr ohne jegliche Komplikationen, respektive ohne Automatik und Datum, sei das richtige für einen Buben. Ich war etwas enttäuscht, weil ein Datum hätte ich schon sehr schick gefunden. Außerdem waren damals Uhren mit eckigen Gehäusen und versteckten Bandanstößen modern, so dass mir eine Uhr mit frei liegenden Bandanstößen etwas altmodisch vorkam. Was ich damals nicht realisiert haben, dass die Uhr, auf die die Wahl meiner lieben Tante schließlich fiel, doch etwas ganz feines war:



Ich trug fortan die Uhr mit einem für einen Kinderarm doch stattlichen Durchmesser von 34mm, erst mit einem Lederband, später dann mit einem stählernen Flexband, das, so fand ich damals, der Uhr sehr gut stand.
Die Uhr wurde bis zum heutigen Tag nie revidiert. Sie hat allerdings mal eine neue Krone und eine neue Dichtung erhalten. Wenige Drehungen an der Krone genügen und sie läuft, als wäre sie seit 1973 nie stehen geblieben.
Späte habe ich mir dann wechselnde Exemplare der unausweichlichen Digiatluhren gekauft, die vielen Funktionen waren zu verlockend.
Alleine die Zenith hat bis heute überlebt und erfreut mich immer wieder.

Grüße,
Cutrofiano