Nicht oft genug kann man meines Erachtens Ulrichs Punkt vier wiederholen: Es geht um den Job und seine Anforderungen und nicht um die Lebensgeschichte des Bewerbers.

Natürlich ist es schwer, mit einer Bewerbung aufzufallen. Doch mir ist eine - in jeder Hinsicht - solide Bewerbung immer lieber als eine gewollt originell gestaltete. Die Gefahr ist immer, dass die Schreibe bzw. die Aufmachung der Bewerbung gewollt wirkt und/oder den Geschmack des Empfängers nicht treffen. Vor Witzen wie dem obigen Einstieg 'Mit Risiken und Nebenwirkungen...' kann ich nur warnen. Egal, für wie humorvoll man sich hält, die Gefahr ist groß, dass der Humor des zukünftigen Chefs ein anderer ist. 'Witzige' Bewerbungen sortiere ich zu 95% aus, weil ich sie nicht witzig finde.

Auf der anderen Seite sind die von Dir angesprochenen Standardformulierungen auch keine Lösung. Sie hören sich steif und unsexy an, erzählen vor allem nichts von Dir. Oder sie wirken auswendig gelernt, für mich auch immer ein Ausschlusskriterium. Das Versprechen, das ein Bewerbungsschreiben gibt, musst Du im persönlichen Gespräch auch halten können. Wenn Du dich als Projektmanager bewirbst, bist Du aber gewiss in der Lage, in lockerem, aber nicht flapsigem Ton zu beschreiben, was Dich an speziell diesem Job bei speziell dieser Firma interessiert.

Eine ganz banale Sache zum Schluss: Unbedingt alles noch mal auf Rechtsschreibfehler prüfen (lassen) - es gibt wenig peinlichere Dinge als eine monstermäßig durchgestylte Bewerbung mit einem oder mehreren Rechtschreibfehlern. Und ggf. auch den Namen des Empfängers noch mal checken: Wird der Typ/die Lady wirklich so geschrieben?

Ach ja: Viel Glück!