Harald und all die anderen,

im Golfforum gibt es zum Thema Ettikette folgenden Beitrag, der wie ich finde nicht zu den schlechten zählt:

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Dieses Forum ist ein Experiment zu der Frage: Besteht ein Bedarf nach einer Plattform, die den Teilnehmern eine erhöhte Qual beim Schreiben abverlangt?
Wir alle haben bisweilen das Bedürfnis, etwas in die Tastatur zu hacken, um einem Gedanken oder Gefühl schnell Ausdruck zu verleihen. Genau diesem Trieb zu widerstehen, ist die Eintrittskarte ins Golfforum. Dabei geht es um Respekt gegenüber dem Leser; was das genau heißt, kannst du in diesem Beitrag erfahren.

1. Regel
Die erste Regel des guten Stils sei diese: »dass man etwas zu sagen habe, o damit kommt man weit.« Das hat Schopenhauer vor 170 Jahren geschrieben; er argwöhnte wohl die kommende Wortinflation im Internet. Damit du Arthur also nicht im Grabe erzürnst und mit ihm 3500 Foristen, solltest du etwas schreiben, das den Leser informiert oder amüsiert und nichts, was nur dich belustigt oder lediglich dein Bedürfnis nach Beachtung stillt.

2. Fragen und Antworten
Fragen von Anfängern sind willkommen. Vor einer Frage sollten sich aber auch Anfänger bemüht haben, die Antwort selber herauszufinden. Einmal vorher zu Googlen ist das Mindeste. Hast du eine Frage, von der du annehmen kannst, dass sie wahrscheinlich schon zigmal gestellt wurde, wäre es schön, wenn du vorher die Suchfunktion des Forums nutztest. So bekommst du schneller Antwort.
Nach dem Veröffentlichen der Frage übst du dich in Geduld, denn niemand möchte innerhalb eines Tages deinen zweiten Beitrag lesen, in dem steht: »Wieso antwortet hier keiner?«

Wenn du auf Fragen antwortest, vermeide bitte solche im Stile von »da kann ich dir auch nicht weiterhelfen, aber ?« (abschreckendes Beispiel). Besonders das Trainings-Forum bitten wir frei zu halten von Blödeleien und Trivialitäten, um den Pros nicht die Lust am Antworten zu rauben.
Bedenke auch vor dem Absenden, dass dein Beitrag ewig nachzulesen ist, denn das Editieren ist nur eine Stunde lang möglich.

3. Rechtschreibung und Typografie
In Abwandlung des kategorischen Imperativs gilt hier: »Schreibe nur in dem Stile, von dem du zugleich wollen kannst, dass er auf deiner Internetseite Verwendung fände.«
Merke ich als Leser eines Beitrages, dass der Autor sich noch nicht einmal die Mühe gemacht hat, ihn vor dem Absenden Korrektur zu lesen, frage ich mich, mit welchem Recht der Schreiber erwartet, dass ich mir die Mühe machen soll, seinen Text zu lesen oder gar zu beantworten. Ein weitgehend fehlerfreier Beitrag zollt den Lesern einen Respekt, der meist belohnt wird.
Wenn du also kein begnadeter Schreiber bist, nutze die Rechtschreibprüfung deines Textprogramms. Das hat auch einen anderen Vorteil: Dauert das Schreiben in dem Editor dieser Seite nämlich zu lange, geht beim Absenden oft alles verloren.

Die Autoren werden gebeten, Fettschrift und Versalien nur spärlich einzusetzen. In der Überschrift solltest du keine Ausrufezeichen verwenden. Das entspricht dem Stil der Spam-Mails und verleiht deinem Beitrag einen unseriösen Anstrich. Mehrere Ausrufezeichen hintereinander im Beitragstext sind ein Offenbarungseid und hier nicht erwünscht. Die Wahrscheinlichkeit, dass du auf eine Frage Antworten erhältst, steigt übrigens nicht mit der Zahl der Fragezeichen (siehe Satzzeichengebrüll). Die andere Unsitte, alles in Kleinbuchstaben zu setzen, ist zwar für den Schreiber bequem, aber für den Leser unzumutbar.

Ausrufe-, Fragezeichen, Semikola und Punkte stehen grundsätzlich direkt hinter dem letzten Buchstaben und danach folgt ein Leerzeichen. Setzt man das Leerzeichen davor, wird das Satzzeichen manchmal in die nächste Zeile geschoben und da steht es dann etwas dümmlich.

Es ist schön, wenn du längere Texte mit Absätzen gliederst, jedoch überflüssig, am Ende jeder Zeile in dem Editor-Fenster einen Zeilenumbruch zu schalten. In dem endgültigen Beitrag, der eine andere Zeilenbreite hat, sieht dein Text dann aus wie klein gehackter Schnittlauch. Wenn das jeder täte, würden wir uns alle einen Wolf scrollen.

4. Trolls und Winkeladvokaten
Wer trollähnlich lediglich provozierende Beiträge schreibt und sachliche Diskussionen meidet, der ist hier ebenso falsch wie manche, die bei jeder Kleinigkeit mit dem Rechtsanwalt drohen.

5. Forums-Code
Mit Hilfe des Forumcodes kannst du Bilder, Links und Zitate einbauen:
Bilder, die nur dazu dienen, den Beitrag bunt zu gestalten sind unbeliebt, weil sie die Ladezeit sinnlos erhöhen. Das Forum verzichtet auf blinkende GIFs und bittet auch dich um Verzicht auf diese pseudokreativen Kunstobjekte.
Besitzt du nicht das Urheberrecht an einem Bild oder ist das Bild breiter ist als 600 Pixel, nutze bitte die URL-Tags statt der IMG-Tags des Forumcodes.
Für dein Portrait gibt es hier eine Anleitung.
Links sollten an sinnvolle Worte gekoppelt werden: »Schaust du hier« oder »http://tinyurl.com/2dl7g« sind nicht so lesefreundlich wie: »Hier geht?s zum Forumscode.« Einen URL ohne URL-Tags ins Forum zu stellen, ist auch unhöflich, denn dann müssen alle Leser die Arbeit leisten, die der Schreiber hätte erledigen können.
Zitate mit QUOTE müssen in der Regel nur den Ausschnitt enthalten, auf den man sich bezieht.

6. Private Nachrichten
Wenn du dem Autor eines Artikels etwas mitteilen willst, überlege, ob dies auch andere interessiert. Andernfalls ist eine private Nachricht geeigneter. Einen Beitrag mit »Danke für die Antwort« ist nicht sinnvoll, wenn auch gut gemeint. Einige Nutzer haben die E-Mail-Benachrichtigung für neue Beiträge aktiviert und die ärgern sich darüber.
Den Inhalt von erhaltenen Privatnachrichten darfst du übrigens nicht ohne Einverständnis des Autors im Forum veröffentlichen.

7. Suxdorfsche Konvention
Wenn du dich durch einen Beitrag als Mensch angegriffen fühlst, schreibe dem Autor eine Privatnachricht und bitte ihn, den entsprechenden Teil zu überarbeiten oder zu löschen. Wenn der Autor das ablehnt und keine Einigung zu erzielen ist, wende dich bitte an einen Moderator.

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A bisserl auf einander zugehen schadet bestimmt nicht ...