Hm, zum einen berichten viele Dealer von einem starken Rückgang auf der letzten Messe Hong Kong - die Zuwachsraten waren ja auch obszön. Auch sagen einige Ankäufer, daß für sie das Ende der Fahnenstange erreicht ist und daß sie - bei den Preisen für Farbsteine etwa - dann eben nicht kaufen. Auch erinnern mich diese ständigen Meldungen von zunehmendem Bedarf immer an die Berichte aus Kriegsgebieten, bei denen die Amis und die Briten ihr Bombardement wieder mal erhöht haben. Der Absatz ist seit Jahren stark, um den jetzt nochmals nennenswert zu steigern, müßte man - überspitzt gesagt - das Zeugs im Winter streuen, damit die Autos nicht rutschen.

Zum anderen glaub ich weder an eine Materialknappheit, noch an eine geringere Fördermenge. Es ist prinzipiell relativ einfach: Diamanten bestehen aus Kohlenstoff, dieser benötigt Temperatur und Druck. Alles drei findet man umso mehr, je tiefer man geht. Anders bei Farbsteinen wie Rubinen. Die findet man tatsächlich nur in der oberen Erdkruste. Ist das Flöz abgetragen, schwindet die Chance, weitere zu finden. Aber die Industrie ist, was Fördermengen angeht, ähnlich verschwiegen, wie Rolex, was deren Verdienst angeht. Sicherlich gibt es Indikatoren, aber genaue Zahlen in dem Sinne hat keiner. Zumal schwächelnde Fördergebiete immer wieder von stärkeren Fördergebieten kompensiert werden - das ist ja eines der Hauptziele der Syndikate, den Nachschub konstant aufrecht zu erhalten.