Eine LV gibt's bei zwei Konzessionären in Bern ohne weiteres. (Stand gestern)

Ich finde Wartelisten seltsam. Sind die Uhren Rückstand, lassen sich einige bei einigen Konzessionären auf Wartelisten setzen, um sich so einen Zusatzverdienst zu sichern. Sind die Uhren dann nicht mehr short, holt man die bestellte Uhr, oft an mehreren Orten, einfach nicht ab. Man sagt, leider habe man sie vergessen, abzubestellen, als man sie andernorts bekommen habe.

Wer die Uhr während "Basel" bestellt hat, hat sie schon oder bekommt sie sicher dieses Jahr noch. Dazu musste man schnellentschlossen sein. Das Format der Uhr konnte man am Handgelenk mit Gold- oder Goldstahl ausprobieren. Wartelisten sind für Konzessionäre nicht nur mit Aufwand, sondern auch mit viel Ärger verbunden. Gut fürs Geschäft sind sie nicht.

Vernünftig war Dein Konzi schon: Wenn einer nicht nur für die begehrtesten Uhren Kunde ist, dann gehört eben die Abgabe einer Uhr, die nicht gleich lieferbar ist, zum Kundenbindungsprogramm. Wie Cumulus-Punkte oder COOP-Superpunkte, nur intelligenter. Wer ein Netz von Studenten hat, welches im geeigneten Moment bei allen Konzessionären weit und breit als Ortsansässige auf die Warteliste drängen, um damit Geld zu verdienen, gehört nicht zu den beliebtesten Kunden. Es sei denn, dem Konzessionär gehe es so mies, dass er auf jeden Verkauf angewiesen ist. Auch an Feierabend-/Grau-Händler.

Die CHF 7350 ist ein günstiger Preis für die neue GMT II. Rolex könnte ihn erhöhen. Ich finde es besser, die Händler verhindern einen allzugrossen Graumarkt und bedienen selber die Endkunden gut, inkl. Service. Und da, dies ist für mich selbstverständlich, kommen zunächst die guten Kunden dran.

Insgesamt war also das Verhalten deines Konzessionärs genau richtig.
Führt übrigens Dein Breitling-Konuessionär auch Rolex, wirst Du Deine 116710 sehr bald erhalten. Und die auf der Warteliste werden einen Monat geschoben.

Die Uhr wird in grösserer Stückzahl geliefert, und plötzlich riechen die Leute auf der Warteliste kein geld mehr. Haben dann die Wartelistenkonzessionäre alle Feierabendkonzessionäre und Studenten durchtelefoniert, gibt's die Uhren plötzlich zuhauf.

Eine Entspannung dürfte es auch geben, wenn andere Sport-Rolex ebenfalls auf die modernste Technik umgestellt sind. Da verteilt sich die Nachfrage auf diverse Modelle. Nachfrage heisst übrigens nicht in erster Linie die der Sammler. Rolex-Uhren sind Gebrauchsuhren für das grosse Publikum.

Ich hielte mich an die Idee Deines Konzessionärs: Gelegentlich persönlich vorbeigehen. Ich muss sagen: Eigentlich hat er Recht.
Und wenn er doch einmal sagen sollte, er habe Vorbestellungen, weil er Dich nicht mehr sehen will, DANN kannst Du sagen, dir habe man gesagt, es gäbe keine Warteliste...