Liebe Uhren-Fans,
in der hoffentlich nicht irrigen Annahme, daß es hier auch einige Freunde alter Breitling-Chronographen gibt, möchte ich Euch nachfolgend aus meinem seit Anfang der 70er Jahre zusammengetragenen Breitling-Archiv…..



…….einige Scans vorstellen.

1969:








Einige Hinweise zur Historie der Chrono-Matic Kaliber:
Das Kaliber 11 war eine Gemeinschaftenwicklung der Firmen Breitling, Heuer, Hamilton-Büren und Dubois-Depraz. Es handelt es sich um ein Modulwerk, wobei als Basiswerk das sogenannte Büren Intramatic Kaliber verwendet wurde. Dies war ein vorhandenes Automatikwerk mit einem außermittigen Microrotor, welches bereits in den fünfziger Jahren entwickelt wurde. Für dieses vorhandene Werk wurde dann ein Chronomodul entwickelt, welches werkrückseitig (und nicht wie heute üblich zifferblattseitig) auf das Intramatic-Kaliber aufgesetzt wurde. Da aber durch die werkrückseitige Anordnung des Moduls die Achsen des Minuten- und Stundenzählers durch das Basiskaliber von Büren hindurchgeführt werden mussten und auch die Zugänglichkeit der Unruh für Regulierungszwecke ohne Demontage des Moduls möglich sein sollte, wurde eine Drehung des Intramatic-Kalibers um 180 ° erforderlich. Daher sitzt die Krone beim Kaliber 11 (und den Nachfolgekalibern 12 mit höherer Frequenz und 15 ohne Stundenzähler) auf der linken Seite. Die permanente Sekunde ging durch diese Maßnahme bei den Kalibern 11 und 12 verloren.

Beim Kaliber 15 (siehe unten) wurde durch den Wegfall des Stundenzählers zwar Platz für die permanente Sekunde geschaffen, allerdings war dies wohl nur mit einer asymmetrischen Anordnung der permanenten Sekunde auf dem Zifferblatt möglich

Das Chrono-Modul der Kaliber 11/12/15 wurde übrigens auch in dem Handaufzugskaliber Valjoux 7740 verwendet.

1973:






In dem obigen Beiblatt zu einem Katalog werden die Chrono-Matic-Modelle (Ref. 2121, 2122 und 2120) mit dem Kaliber 15 vorgestellt. Bei dem Kaliber 15 (ein Kaliber 12 ohne Stundenzähler) war im Gegensatz zum Kaliber 12 eine permanente Sekunde vorhanden, die aber asymmetrisch bei 10 Uhr angeordnet wurde. Die Kaliber 11 und 12 hatten zwar einen Stundenzähler, dafür aber keine permanente Sekunde und einen symmetrischen Aufbau des Zifferblattes (Stundenzähler bei 9, Minutenzähler bei 3 und Datum bei 6 Uhr).

1976:


Der LED-Navitimer (Ref. 9106) war nach dem HP-01 wohl eine der kompliziertesten LED-Uhr ihrer Zeit. Sie verfügte über eine Vielzahl von Funktionen, die aber nur über ein vierstelliges Display angezeigt werden konnten. Es war daher erforderlich mittels der drei Bedienungsknöpfe zwischen verschiedenen Anzeigen hin- und herzuschalten. Auch die Bedienung der Stoppuhrfunktion erforderte mit diversen Modi für Additions- und Zwischenzeitmessungen (bis zu 99 Stunden bei einer Auflösung von 1/100 s) ein genaues Studium der umfangreichen Bedienungsanleitung. Das LED-Kaliber gab es übrigens auch in einer Breitling-Handstoppuhr. Das verwendete Kaliber war meines Wissens nach ein amerikanisches Frontier Nr. 2006, welches aber vermutlich nur bei Breitling verwendet wurde

1978:


Und zum Abschluß noch die interessante Betriebsanleitung der Super-Ocean Ref. 2005:





Einigen von Euch werden die Scans vielleicht von Jean-Michels oder Juan Irmings Webseiten bekannt vorkommen, denn ich hatte ihnen die Scans schon vor einigen Jahren zur Verfügung gestellt.

Viele Grüße
Matthias