Die Europäische Kommission erwartet, dass Radio und Fernsehen bis 2010 fast überall in der EU digital sind
Reference: IP/05/595 Date: 24/05/2005
IP/05/595
Brüssel, den 24. Mai 2005
Die Europäische Kommission erwartet, dass Radio und Fernsehen bis 2010 fast überall in der EU digital sind
Die Europäische Kommission hat die Mitgliedstaaten heute dringend aufgefordert, den Übergang vom analogen zum digitalen Rundfunk zu beschleunigen. Der digitale Rundfunk bietet bessere Bild- und Tonqualität, besseren Empfang mit tragbaren und mobilen Geräten, mehr Fernseh- und Hörfunkprogramme sowie bessere Informationsdienste. Da der digitale Rundfunk das Frequenzspektrum effizienter nutzt, würde dadurch auch Freqenzkapazität für andere Nutzungen frei, etwa für neue Rundfunk- und Mobilfunkdienste, die ihrerseits Innovation und Wachstum in den Bereichen Fernsehen und elektronische Kommunikation anstoßen werden. Die Kommission erwartet, dass der Übergang zum digitalen Rundfunk 2010 weit fortgeschritten sein wird, und schlägt als Frist für die Abschaltung des herkömmlichen analogen terrestrischen Rundfunks Anfang 2012 vor. Auch fordert die Kommission ein koordiniertes Konzept für die EU-weite Verfügbarmachung frei gewordener Frequenzen.
Die für Informationsgesellschaft und Medien zuständige Europakommissarin Reding erklärte dazu: „Durch die Empfehlung, 2012 als EU-Frist für die Abschaltung des analogen Rundfunks festzulegen, möchte ich ein Zeichen setzen, um den Marktteilnehmern und Kunden anzuzeigen, dass das digitale Fernsehen bald Wirklichkeit sein wird. Je eher wir den Übergang zum Abschluss bringen, um so rascher werden unsere Bürger und Unternehmen daraus Nutzen ziehen. Die europaweite Koordinierung der Frequenznutzung wird unseren Bürgern dann Zugang zu neuen Diensten geben, die Mobilfunk und Rundfunk miteinander vereinen, wie etwa die mobile Datenausstrahlung („Datacasting“) von Videos oder multimediale Inhalte. Die meisten EU-Mitgliedstaaten, die bereits ein Datum für die Abschaltung festgelegt haben, haben sich für 2010 entschieden. Sechs weitere Staaten haben spätestens 2012 gewählt.“
Die meisten Fernsehzuschauer in der EU dürften bis 2010 mindestens einen digitalen Empfänger kaufen. Dabei handelt es sich entweder um getrennte Set-Top-Boxen oder um integrale Bestandteile moderner Fernsehgeräte. Die Kommission veranschlagt den Markt für digitale Fernsehempfänger allein auf bis zu 20 Millionen Einheiten pro Jahr. Das Digitalfernsehen und die zusätzlichen neuen Dienste werden zu einem verstärkten Wettbewerb zwischen verschiedenen Betreibern elektronischer Kommunikationsnetze beitragen sowie zu schnellerer Innovation, z. B. durch Sendeanstalten, Netzbetreiber und Entwickler interaktiver Anwendungen.
Wenn man von den heutigen Diensten und der heutigen Abdeckung ausgeht, so benötigt der Digitalfernsehfunk nur ein Drittel bis die Hälfte des für analoges Fernsehen erforderlichen Frequenzspektrums.[1] Der wirtschaftliche Wert der frei gewordenen primären Frequenzen (die "digitale Dividende") hängt davon ab, wofür sie genutzt werden (nicht zwangsläufig für Rundfunkzwecke) und wer sie „besitzt“ oder nutzt.
Gruppe
Mitgliedstaaten
A (Analogabschaltung Ende 2010 oder früher)
AU, DE, ES, FI, IT, MT, SE
Ergebnis 1 bis 20 von 22
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