Oh Mann. Kann Dir echt nachfühlen. Hab selber mal eine Uhr verkauft, der ich bis heute nachheule. Manchmal weiss man echt nicht was man tut :-(
Ich wünsche dir viel Glück, vielleicht siehst du das Teil ja mal wieder.
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01.09.2004, 12:07 #1
Seit 1989 vermißt: Meine Daytona 6263
Liebe Rolex-Freunde,
anknüpfend an meinen ersten Beitrag vom 13.8. möchte ich Euch heute gerne von meiner zweiten Rolex berichten, die ich 1983 gekauft habe. Wie schon meine erste Rolex (Explorer II 1655) war auch meine zweite Rolex zur damaligen Zeit eine absolut unübliche Wahl: Es war eine Daytona Ref. 6263/0. Der Kommentar des Rolex-Konzessionärs (Bucherer in Interlaken) war bezeichnend: ?Wieso wollen Sie eine Rolex mit Handaufzug kaufen, die auch noch nicht einmal über ein Datum verfügt? Sie sind der erste Interessent für eine Daytona seit 3 Jahren.? Klingt das nicht aus heutiger Sicht ein wenig merkwürdig?
Nun, Bucherer hatte eine Daytona mit schwarzer Lünette (Ref. 6263/0) und schwarzen Zifferblatt vorrätig, jedoch hatte ich einige Sonderwünsche. Erstens wollte ich ein silbernes Blatt, zweitens ein Jubilee-Band (für die Daytona nicht vorgesehen) und drittens eine Gravur meiner Initialen ?MS? auf der Rückseite. Die Gravur war kein Problem, das Jubilee-Band gab es damals noch für 19 mm Stegbreite und der Bucherer-Uhrmacher paßte die Endstücke einer ?Date? in Handarbeit an die Daytona an. Das silberne Zifferblatt hatte er vorrätig, es war aber noch ein Blatt ohne die Bezeichnung ?Oyster? (Experten wissen, daß es sich um ein altes Blatt für eine Daytona mit noch unverschraubten Drückern handelte). Der gewölbte Daytona-Schriftzug oberhalb des Stundenzählers war noch schwarz und nicht rot. Dieses Blatt wurde dann eingebaut, allerdings mit dem Zeigersatz des schwarzen Zifferblattes, da der passende Zeigersatz für das silberne Blatt, bei dem die Zeiger für die Totalisatoren weiß und der große Sekundenzeiger schwarz sind, nicht vorrätig war. Später habe ich bei Rolex in Köln die richtigen Zeiger für die Totalisatoren montieren lassen, aber den weißgoldenen großen Sekundenzeiger der ?schwarzen? Daytona belassen (er paßte einfach besser zu den Weißgoldindexen als ein schwarzer Zeiger). Auf diese zugegebenermaßen komplizierte Art und Weise enstand eine sehr ?unübliche? Daytona 6263.
In offenbar totaler geistiger Umnachtung habe ich die Uhr am 4.12.1989 auf der Düsseldorfer Uhrenbörse an einen Pforzheimer Uhrenhändler verkauft. Loriot hat auf die Frage nach seinem größten Fehler einmal geantwortet: ?Ich habe mein Haus nicht unterkellert und Heinz Meyer den Erwin Lottemann spielen lassen.? Ich würde (natürlich augenzwinkernd) antworten: ?Der Verkauf meiner Daytona 6263.? Ich besitze zwar mittlerweile wieder eine Daytona (16523, dazu demnächst mehr), aber ich vermisse ?meine? 6263 immer noch. Die Überreste sind übrigens noch vorhanden und nachfolgend zu besichtigen:
Vielleicht ist den Experten unter Euch der Garantieschein aufgefallen. Wie schon bei meiner 1655 hat Bucherer ein Blankozertifikat ohne eingestanzte Seriennummer verwendet, was damals durchaus üblich war. Die Daytona war für den Verkäufer aber offenbar ein Buch mit sieben Siegeln, denn das Garantiezertifikat umfaßt auch eine Chronometerbestätigung. Zur damaligen Zeit waren zwar die Gold-Daytonas zertifizierte Chronometer, nicht jedoch die Stahlmodelle. Richtig wäre daher das ?kleine? Garantiezertifikat ohne Chronometerzusatz gewesen. Auf der Rechnung hat der Verkäufer ?O.P. Daytona? vermerkt, was für ?Oyster Perpetual Daytona? stehen soll. Hier war er seiner Zeit absolut voraus, denn die 6263 verfügte noch über Handaufzug und ?perpetual? wurde die Daytona erst 1988. Für die Uhr habe ich damals übrigens 1380,- Schweizer Franken bezahlt.
Ich würde meine Daytona 6263 sehr gerne einmal wiedersehen und vielleicht ist sie ja heute im Besitz eines Forummitgliedes. Nachfolgend daher nochmals kurz der ?Steckbrief?:
Modell: 6263/0
Seriennummer: 762xxxx
Besondere Kennzeichen: Jubilee-Band, Gravur ?MS? auf der Rückseite, silbernes Zifferblatt mit schwarzem gewölbtem Daytonaschriftzug über dem Stundenzähler, Bezeichnung ?Oyster? fehlt, silberner großer Sekundenzeiger mit weißer Spitze.
Vermißt seit: Sonntag, 04.12.1989, Uhrenbörse Düsseldorf
Sachdienliche Hinweise über den Verbleib werden gerne entgegengenommen.
Viele Grüße
Matthias
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01.09.2004, 12:19 #2Gruß Jörg
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01.09.2004, 12:27 #3
Zwar bin ich nicht der große Fan der 1655, aber die 6263 steht auf meiner Wunschliste ganz oben (weißes Ziffernblatt, roter Schriftzug - ich glaube, Hannes weiß, welche ich meine) - leider sind die Preise für ein schönes Stück im Moment außerhalb meiner Grenzen.
An den Rolex-Chronographen fasziniert mich vor allem die geringere Größe, die auch bei einem dünneren Handgelenk ein gutes Bild abgibt - im Gegensatz zu den hunderten an heutigen 7750-Modellen.
Ich kann Deinen Verlust in diesem Fall gut nachvollziehen - es wäre wirklich der Hammer, wenn Du die Uhr irgendwann im Internet wiederfindest)
Harald
"All the world's a stage,
And all the men and women merely players."
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01.09.2004, 12:32 #4
Schöne Geschichte. Vielleicht gibt's ja irgendwann und -wo ein Wiedersehen.
Wir hätten damals alle Daytonas, die es im Überfluss gab, aufkaufen sollen, dann könnten wir uns heute die Arbeit oder überhaupt das Arbeiten sparen!77 Grüße!
Gerhard
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01.09.2004, 13:56 #5
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es ist immer wieder ein genuss, deine geschichten zu lesen
hoffentlich findet sich die uhr nochmal - aber dann kannst du wohl noch weniger schlafenMichael
Just a scratch!
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01.09.2004, 20:20 #6
Vier Jahre nach dem Abi eine Daytona für SFR 1.380,--, das war 83´ ein richtiger Haufen Geld (damals knapp DM 1.800,--, da war der SFR-Kurs noch anders
). Respekt!
Ciao
Andere lassen auch nur mit Wasser kochen.
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01.09.2004, 22:16 #7
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vielleicht taucht sie ja nochmals auf, aber das wird dann sicherlich nicht billig
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01.09.2004, 22:19 #8
mein gott...1380 dm...da wird einem übel.
8 heeul
Gruß, Claus
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01.09.2004, 22:25 #9
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Ich hoffe du findest sie !!!!
" Es grüßt der (GMT) SUB - Marc "
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02.09.2004, 00:15 #10
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Und wenn du sie nicht zurück kaufen kannst oder willst wüßte ich jemand aus dem Forum der da ganz scharf drauf ist.....
Würde dann auch im Forum Bleiben und mit sicherheit Gut gepflegt und gehegt werden.......In Frauenhänden Immer !!!" Es grüßt der (GMT) SUB - Marc "
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02.09.2004, 15:08 #11
Liebe Rolex-Freunde,
zunächst einmal besten Dank für Eure freundlichen Kommentare. Aufgrund einiger Anfragen möchte ich erwähnen, daß das verbliebene Zubehör zu meiner 6263 leider unverkäuflich ist.
Die leere Box meiner 6263 ist übrigens seit vielen Jahren wieder bewohnt. Eine obdachlose 68er Datejust 1601 hat dort 1991 ein neues Heim gefunden. Zugegebenermaßen ist die Box für eine 68er zu jung, aber die 68er leben ja auch nicht mehr in den Behausungen von damals.
Viele Grüße
Matthias
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07.05.2005, 13:01 #12
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- 96
RE: Seit 1989 vermißt: Meine Daytona 6263
Original von Prof. Rolex
Liebe Rolex-Freunde,
anknüpfend an meinen ersten Beitrag vom 13.8. möchte ich Euch heute gerne von meiner zweiten Rolex berichten, die ich 1983 gekauft habe. Wie schon meine erste Rolex (Explorer II 1655) war auch meine zweite Rolex zur damaligen Zeit eine absolut unübliche Wahl: Es war eine Daytona Ref. 6263/0. Der Kommentar des Rolex-Konzessionärs (Bucherer in Interlaken) war bezeichnend: ?Wieso wollen Sie eine Rolex mit Handaufzug kaufen, die auch noch nicht einmal über ein Datum verfügt? Sie sind der erste Interessent für eine Daytona seit 3 Jahren.? Klingt das nicht aus heutiger Sicht ein wenig merkwürdig?
Nun, Bucherer hatte eine Daytona mit schwarzer Lünette (Ref. 6263/0) und schwarzen Zifferblatt vorrätig, jedoch hatte ich einige Sonderwünsche. Erstens wollte ich ein silbernes Blatt, zweitens ein Jubilee-Band (für die Daytona nicht vorgesehen) und drittens eine Gravur meiner Initialen ?MS? auf der Rückseite. Die Gravur war kein Problem, das Jubilee-Band gab es damals noch für 19 mm Stegbreite und der Bucherer-Uhrmacher paßte die Endstücke einer ?Date? in Handarbeit an die Daytona an. Das silberne Zifferblatt hatte er vorrätig, es war aber noch ein Blatt ohne die Bezeichnung ?Oyster? (Experten wissen, daß es sich um ein altes Blatt für eine Daytona mit noch unverschraubten Drückern handelte). Der gewölbte Daytona-Schriftzug oberhalb des Stundenzählers war noch schwarz und nicht rot. Dieses Blatt wurde dann eingebaut, allerdings mit dem Zeigersatz des schwarzen Zifferblattes, da der passende Zeigersatz für das silberne Blatt, bei dem die Zeiger für die Totalisatoren weiß und der große Sekundenzeiger schwarz sind, nicht vorrätig war. Später habe ich bei Rolex in Köln die richtigen Zeiger für die Totalisatoren montieren lassen, aber den weißgoldenen großen Sekundenzeiger der ?schwarzen? Daytona belassen (er paßte einfach besser zu den Weißgoldindexen als ein schwarzer Zeiger). Auf diese zugegebenermaßen komplizierte Art und Weise enstand eine sehr ?unübliche? Daytona 6263.
In offenbar totaler geistiger Umnachtung habe ich die Uhr am 4.12.1989 auf der Düsseldorfer Uhrenbörse an einen Pforzheimer Uhrenhändler verkauft. Loriot hat auf die Frage nach seinem größten Fehler einmal geantwortet: ?Ich habe mein Haus nicht unterkellert und Heinz Meyer den Erwin Lottemann spielen lassen.? Ich würde (natürlich augenzwinkernd) antworten: ?Der Verkauf meiner Daytona 6263.? Ich besitze zwar mittlerweile wieder eine Daytona (16523, dazu demnächst mehr), aber ich vermisse ?meine? 6263 immer noch. Die Überreste sind übrigens noch vorhanden und nachfolgend zu besichtigen:
Vielleicht ist den Experten unter Euch der Garantieschein aufgefallen. Wie schon bei meiner 1655 hat Bucherer ein Blankozertifikat ohne eingestanzte Seriennummer verwendet, was damals durchaus üblich war. Die Daytona war für den Verkäufer aber offenbar ein Buch mit sieben Siegeln, denn das Garantiezertifikat umfaßt auch eine Chronometerbestätigung. Zur damaligen Zeit waren zwar die Gold-Daytonas zertifizierte Chronometer, nicht jedoch die Stahlmodelle. Richtig wäre daher das ?kleine? Garantiezertifikat ohne Chronometerzusatz gewesen. Auf der Rechnung hat der Verkäufer ?O.P. Daytona? vermerkt, was für ?Oyster Perpetual Daytona? stehen soll. Hier war er seiner Zeit absolut voraus, denn die 6263 verfügte noch über Handaufzug und ?perpetual? wurde die Daytona erst 1988. Für die Uhr habe ich damals übrigens 1380,- Schweizer Franken bezahlt.
Ich würde meine Daytona 6263 sehr gerne einmal wiedersehen und vielleicht ist sie ja heute im Besitz eines Forummitgliedes. Nachfolgend daher nochmals kurz der ?Steckbrief?:
Modell: 6263/0
Seriennummer: 762xxxx
Besondere Kennzeichen: Jubilee-Band, Gravur ?MS? auf der Rückseite, silbernes Zifferblatt mit schwarzem gewölbtem Daytonaschriftzug über dem Stundenzähler, Bezeichnung ?Oyster? fehlt, silberner großer Sekundenzeiger mit weißer Spitze.
Vermißt seit: Sonntag, 04.12.1989, Uhrenbörse Düsseldorf
Sachdienliche Hinweise über den Verbleib werden gerne entgegengenommen.
Viele Grüße
Matthias
der pforzheimer händler war bodo breitsprecher ....?
gruß
leo
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07.05.2005, 13:23 #13
Gibt's ein Fahndungsfoto?
Wanted: dead or alive
Gruß
HarryHarry
"Wo ist James Bond, wenn man ihn mal braucht?"
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07.05.2005, 14:39 #14
Überbleibsel
Hallo Mathias !
Das Du die Sachen behalten hast grenzt ja fast an Masochismus !
Da würde ich mich ständig in den A........ beis... .
Hatte ein ähnlichen Erlebnis mit meiner ersten GMT. Konnte aber dann noch rechtzeitig eine gleichwertige finden. Dennoch ist es nicht meine erste sondern nur die gleiche.
Schade ! Mein Bedauern begleitet Dich. Ich hoffe dDu findest Sie !Wohlstand ist,wenn man mehr Uhren hat als Zeit.
Markus
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04.08.2006, 15:44 #15
RE: Seit 1989 vermißt: Meine Daytona 6263
hallo prof.rolex,
bin zufälolig auf deine alten beitrag gestoßen.
der pforzheimer händler war wahrscheinlich ich, bodo breitsprecher ,(heute mit miner firma watchdeal gmbh in stuttgart ansässig).
auch ich wünschte, ich hätte wenigstens einige der vielen daytonas die durch meine hände gingen behalten. aber damals war das eben ganz normale handelsware die man für preis x gekauft und bald darauf für preis y weiterverkauft hat. mir erinnert noch gut, dass man die italienischen händler müde belächelt hat, als die anfingen, sich die extravaganteren ziffebrlätter (unnötig zu sagen welche) herausuchten und wir das für etwas übetriebene spinnerei hielten. schließlich gabs die uhr ja bis vor kurzem noch ganz regulär bei rolex zu kafen (ladenhüter).
beim auktionator crott (damals noch dr.crott persönlich ) erinnert mir ein konvolut von 20 stck. bei dem der schnittpreis bei dm 950.- lag.
ja,ja, hellseher hätte man sein mpüssen. meine eigene die ich jetzt trage hat mich 17.000.- gekostet.
viele grüße
bodoBodo500
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04.08.2006, 16:07 #16
- Registriert seit
- 16.05.2006
- Beiträge
- 3.393
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04.08.2006, 16:27 #17ehemaliges mitgliedGast
Mensch Bodo,
interessante Story. Danke fürs"Outing"
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04.08.2006, 16:29 #18ehemaliges mitgliedGast
tolle geschichte...
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04.08.2006, 16:34 #19
Eine hinreissende Story Matthias! Ich denke, es lohnt sich nicht über Taten nachzudenken, die man in der Vergangenheit gemacht hat. Die Tat war kein Fehler. Ich drücke Dir alle Daumen, damit Du den jetzigen Halter findest!
Aber warum würde das Zubehör damals nicht mit verkauft???
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04.08.2006, 16:39 #20
Wie immer sehr schön zu lesen
Gruß: Michael (Er kennt nur Beute keine Feinde)
„Ich habe es schon oft versucht, aber erst einmal eine Fliege mit einem Dart erwischt. Die hatte aber auch Pech.
Die saß auf meiner Dartscheibe im Wohnzimmer. Genau in der Triple-20.“
Phil Taylor "The Power"
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