Wer will, kann sich ja den ganzen Text durchlesen. Hab mir mit der Story so viel Mühe gegeben

Wie meinen zwei Threads in letzter Zeit zu entnehmen ist, war ich auf der Suche nach meiner ersten Rolex eigentlich bei einer Explorer-II in schwarz angekommen. Vor kurzem habe ich dann trotzdem einen Konzessionär im süddeutschen Raum angerufen, der mir mitteilte, fast alle Stahl-Sportmodelle vorrätig zu haben! Ich nix wie hin – und das waren die Anwärter:

- 16600 Seadweller
- 16570 Explorer-II schwarz und weiß
- 16610 Submariner mit Datum
- 16710 GMT-Master II in schwarz, schwarz/rot und blau/rot
- 16622 Yachtmaster Stahl/Platin Ø40

- 14060M Submariner ohne Datum (bereits vor einigen Wochen ausführlich angesehen)
- 16610LV Submariner (bereits vor einigen Wochen ausführlich angesehen)
- 16713 GMT-Master II Stahl/Gold (bereits vor einigen Wochen ausführlich angesehen)

Alle "Testurteile" geben selbstverständlich nur meine eigene Meinung im Vergleich zu den jeweils anderen Modellen wieder!

Seadweller:
Pro: sehr schön schwer, macht natürlich einen massiven Eindruck – gefällt mir am Handgelenk ausgezeichnet
Contra: Zifferblatt wirkt relativ klein; dazu halt noch dieses komische Ventil und keine Rolex-Lupe…

Explorer-II:
Pro: in schwarz meine erste Rolex-Wunschuhr: elegant, schlicht, absolut zeitlos; neu sehr günstig zu haben; in weiß gute Ergänzung zu meiner schwarzen TAG Heuer Carrera; sieht man recht selten; zweite Zeitzone
Contra: schwarz: wirkt etwas langweilig und brav neben der schwarz/roten GMT-II, weiß zu aufdringlich und „grell“; höherer Wertverlust da momentan nicht besonders begehrt

Submariner:
Pro: wohl mit das bekannteste Rolex-Sportmodell, gibt’s ja schon ewig
Contra: optisch mit Abstand die langweiligste von allen (nur schwarz, keine zweite Zeitzone o.ä.); extrem häufig anzutreffen

GMT-Master II:
Pro: extrem elegant in schwarz/rot, hätte ich absolut nicht erwartet!; wechselbarer Look durch wechselbare Lünetten; relativ geringer Wertverlust; zweite Zeitzone
Contra: in schwarz etwas eintönig, weil das Zifferblatt auch schwarz ist; blau/rot zu auffällig, sieht aus wie eine Kinderuhr (kennt noch jemand Flick-Flack? ); Lünettenpfeile zeigen oft nicht absolut genau auf die Indexe des Zifferblattes (was sich allerdings beheben lässt); ebenfalls ziemlich häufig unterwegs

Yachtmaster:
Pro: ebenfalls sehr schön schwer; massive Bandglieder; extrem schöne und aufwändige Lünette; Maxi-Dial; helles Zifferblatt in Ergänzung zu meiner schwarzen TAG Heuer Carrera; edel, exklusiv und relativ selten, wohl nicht zuletzt da:
Contra: Preis!!!; etwas gewöhnungsbedürftige Bandanstöße (heißen die so?)

Submariner ohne Datum:
Pro: die perfekt symmetrische Uhr; Understatement und unauffällig; aufgeräumtes, übersichtliches Zifferblatt
Contra: kein Datum; durchbohrte Bandanstöße; kein Chronometer

Submariner LV:
Pro: (noch) selten und schwierig zu bekommen, ggf. Sammlerteil; Maxi-Dial
Contra: grüne Lünette…; zu grell und auffällig

GMT-Master II bicolor:
Pro: exklusiv und nicht zu häufig anzutreffen
Contra: mir steht nichts aus oder mit Gold

Wie ihr seht, ist eine nach der anderen im „Ausschluss-Verfahren“ rausgeflogen:
Die letzten 3 sind sofort nach dem Anprobieren schon vor einigen Wochen aus dem Rennen gewesen: ich brauche ein Datum und will massive Bandanstöße (COSC ist nicht sooo wichtig), das Grün der Lünette sagt mir absolut nicht zu (zu welchem Outfit passt das? Der Konzi hatte auch eine am Handgelenk, sah zum Anzug katastrophal aus!) und Gold passt einfach nicht zu mir.

Beim Juwelier letztens fiel dann die Seadweller als erstes weg; auch bei der Submariner gaben die oben angeführten Contra-Punkte eigentlich sofort den Ausschlag. Es ist seltsam bei der SD, sie wirkt erst so massiv, aber am Arm von oben gesehen ganz klein, ich schätze weil der Ring der Lünette etwas breiter oder anders angeschrägt ist (?). Die Submariner war neben all den anderen einfach nur langweilig. Ich sehe außerdem keinen Grund, für diese einfachere Uhr einen ähnlichen Preis wie für die doch aufwändigere GMT-II zu zahlen. Nur wegen der Triplock-Krone? So tief tauch ich eh nie Die weiße Explorer hat mir am Handgelenk auch nicht gefallen – wenn helles Zifferblatt, dann YM, deren Blatt ist wesentlich eleganter, da mattiert. Ich werde im Sommer recht schnell braun, von demher sieht eine helle Uhr dann schon gut aus. Aber dieses „eintönige“, gleichmäßige Weiß der EX-II war einfach nicht so mein Fall. GMT-II in blau/rot finde ich fürchterlich, ich wüsste nicht, zu was außer Jeans man die anziehen kann. Die GMT-II in schwarz wirkte dann – fast schon ähnlich wie die SubD – etwas eintönig und langweilig im Gegensatz zur schwarz/roten.

Also blieben noch: Explorer II in schwarz, GMT-II in schwarz/rot und die YM. Die Explorer-II sah wie oben erwähnt neben der ansonsten preislich und funktionsmäßig fast identischen GMT-II etwas blass und leblos aus. Dies lag aber ausschließlich an der schwarz/roten Lünette, da ich früher schon einmal der Explorer den Vorzug vor der ganz schwarzen GMT-II gegeben habe.

Tja, was soll ich sagen…
Die YM ist für mich der gelungene Mix aus Sportlichkeit und Eleganz. Es ist keine ganz grobschlächtige Uhr, aber auch nichts zu feines und filigranes – die richtige Mischung zwischen Schmuck- und Sportuhr. Auch meinem absolut nicht uhrenbegeisterten familiären Umfeld gefällt die 16622 mit Abstand von allen Sportmodellen am besten – und das will schon was heißen Es ist eine tolle Uhr wie aus einem Guss, ein absoluter Hingucker, den noch dazu kaum jemand hat (zumindest im Gegensatz zu Sub und GMT-II, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen). Das edel matt schimmernde Zifferblatt in Kombination mit der matt/glänzenden Lünette, absolut perfekt. Ein weiterer Pluspunkt ist das relativ hohe Gewicht. Sie ist fast genauso schwer wie die SD, allerdings über 2mm flacher, dadurch liegt sie sehr gut am Handgelenk. Die etwas seltsamen Bandanstöße lassen die Uhr zwar höher wirken, allerdings ist das trotz meines relativ schmalen Handgelenks kein Problem, da die Uhr mit Ø40 noch im Rahmen liegt.
Der saftige Mehrpreis der YM gegenüber der GMT-II lässt einen dann allerdings schon schlucken… Mir würde es nichts ausmachen, wenn Rolex diese Uhr komplett aus Stahl bauen würde – wäre wohl 3000€ billiger und von der Optik her sehr ähnlich. Aber wie auch immer, Lünette und Zifferblatt sind halt aus Platin, außerdem scheint die gesamte Verarbeitung – vor allem der aufwändigen Lünette in matt/glänzend – sehr sehr hochwertig. Also ist der Aufpreis für mich schon irgendwo gerechtfertigt.
Da der Markt momentan (wohl wegen der Preiserhöhung) selbst bei Gebrauchten allerdings fast komplett leergefegt ist und ich noch vor dem 15.10. zuschlagen wollte, war es nicht ganz einfach, was Brauchbares zu finden. Bin dann aber doch fündig geworden: es ist eine YM Baujahr 2000 (aber ohne Löcher), so gut wie überhaupt nicht getragen, LC100, mit Box und Papieren und nur mit ganz geringen Gebrauchsspuren, ein Hammerteil!

Und hier ist meine Errungenschaft, die 16622 Yachtmaster Stahl/Platin Ø40:





Wäre ich nicht zum eingangs erwähnten Juwelier gefahren, hätte ich mich definitiv für die Explorer II in schwarz entschieden. Jetzt hat mich der Spaß zwar eine ganze Stange mehr Geld gekostet, dafür hab ich meine absolute Traumuhr!!!!!!!!!!!!!!!!!!! *freu*