Sofort nachdem Pete, der Uhren-Blogger, mir mitgeteilt hat, dass die Uhr gestohlen wurde, entfleuchte jeder Funke von Freude, Entspannung oder Gelassenheit in mir. Ich bin für nichts mehr zu gebrauchen und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Pete und ich bleiben im Kontakt und er verspricht mir, die Kontaktdaten des ursprünglichen Besitzers zu organisieren. Ich gehe irgendwann schlafen und hoffe insgeheim, dass sich alles zum Guten wendet oder alles gar ein Missverständnis war… Am nächsten Morgen dann die Nachricht von Pete mit den Kontaktdaten vom Besitzer. Ich schreibe ihn an und erkläre ihm, dass ich seine gestohlene Uhr gekauft habe und natürlich bereit bin, sie ihm zurückzugeben, wenn sich alles klärt. Immerhin habe ich bis auf die Aussagen von Pete und ihm keine Beweise für einen Diebstahl und sowieso ist alles noch ganz undurchsichtig. Johnny, der Besitzer der Uhr und Elitesoldat in einer Einheit aus dem Ausland, antwortet zügig, super freundlich und ist total erleichtert. Er erklärt mir, dass die Uhr vor einigen Monaten aus seinem Haus gestohlen wurde. Ich bekomme die Fall-Nummer der Polizei seines Heimatlandes und die der Versicherung und wir verabreden uns zum Telefonat. Wenige Stunden später telefonieren wir dann ausführlich und ich erfahre die ganze Story im Detail. (Welche ich jetzt nicht ausführen möchte) Zudem kann er mir viele Fragen zur Uhr, dem Unit Watch Projekt an sich und andere Details erklären. Trotz der Tatsache, dass ich mit der Uhr mehr als ins Klo gegriffen habe, fasziniert mich die Geschichte um diese Seamaster weiterhin immens und ich quetsche ihm förmlich aus… Jonny verspricht mir zudem, sich mit dem Verkäufer der Uhr in Verbindung zu setzen und sich dafür einzusetzen, dass ich mein Geld zurückbekomme. Ich denke, dass er parallel auch daran interessiert ist, wo der die Uhr her hatte… Glücklicherweise habe ich die SMP mit Käuferschutz gekauft und das Geld noch nicht freigegeben. Der Prozess wird durch die Verkaufsplattform eingefroren. Ich gebe alle Informationen weiter und setze mich parallel mit der Versicherung und der Polizei des Landes in Verbindung und erkläre die Situation. Alles fügt sich zusammen und ist nur eine Frage der Zeit. Es vergehen dennoch Wochen…

Johnny und ich bleiben in Kontakt. Er ist beruflich viel im Ausland und wir schreiben regelmäßig miteinander - auch über Uhren. Er sucht für seine aktuelle Einheit einen neuen Uhren-Hersteller für eine Unit Watch. Wir philosophieren und suchen gemeinsam nach möglichen Kandidaten. Der Austausch ist wirklich toll! Außerdem erlaubt er mir, er motiviert mich gar dazu, die SMP weiterhin zu tragen und Spaß an ihr zu haben. Noch gehöre sie mir, meint er. Ich mache also zig Fotos und Videos der Uhr. Die ganze Sachen scheint sich langsam aufzulösen. Der Verkäufer der Uhr ist angepi****, weil er kein Geld bekommt, keine Uhr mehr hat und sich gegenüber der Plattform, der Versicherung und der Polizei erklären muss. Ich merke auch, wie ich die Geschichte langsam abschließen möchte. Immerhin ist allen klar, wie es nun ausgehen wird aber dennoch habe ich mein Geld noch nicht zurück (es ist eingefroren) und Johnny wartet auch weiterhin darauf, dass ich ihm seine Uhr zurücksenden darf. Es zieht sich alles wie ein Kaugummi. Endlich dann… Ende letzten Jahres kam die Nachricht, dass mein Geld zurückerstattet wurde. Ich gehe zur Post und sende die Uhr endlich zurück. Inklusive eines Briefes an Johnny. Er erhält die Uhr, ist super happy und bringt sie zur Revision! Leider sind die Papiere und die Box bis heute nicht aufgetaucht. Trotz großer Bemühungen bleibt es auch so. Omega stellt weder die Papiere, noch die Box (Ledermappe) erneut aus. Wir bleiben bis heute in Kontakt.