Der MASERATI Thread

[Salamander]

Ich hab mal die Suche benützt und tatsächlich gibt es noch keinen reinen Maserati Thread.

Meine Geschichte mit der Marke läuft schon etwas länger. Begonnen hat alles mit einer Begegnung eines 3200er GT in München. Ich dürfte damals ca. 20 Jahre alt gewesen sein und fand das Auto einfach nur unfassbar schön. Der Besitzer war auch ein Netter und hat mich sogar mal Probesitzen lassen. Gut, das Interior war jetzt nicht ganz so prickelnd, aber in dem Alter ist mir das nicht aufgefallen

Acht Jahre später war dann die Zeit reif. Also erstmal im Internet informiert und sicher zwei Tage lang nur Schreckensmeldungen über das Auto gelesen. Anfällig, teuer im Unterhalt und nicht wirklich gute Fahrleistungen. Was macht man da, wenn einem der Traum so madig gemacht wird. Man nimmt seinen Leichtsinn zusammen und denkt sich, dass man sicher ein Exemplar findet, welches absolut zuverlässig und genial ist

Genau in dieser Zeit hat auch Tobias seinen 3200er verkauft. Der war aber schwarz/schwarz und ich wollte unbedingt helles Interior. Also mal die einschlägigen Portale durchsucht, aber da war auch nicht auf Anhieb das passende dabei. Irgendwann stieß ich aufs Maserati Forum und fand, nachdem auch hier nicht wirklich positiv über das Auto gesprochen wurde, einen sehr netten Kontakt in München, der mir weiterhelfen konnte. Zwar hatte er kein passendes Auto am Start, aber war selber 3200er Besitzer und hat keine zwei linken Authände wie ich. Er informierte mich, auf was ich zu achten habe und meinte, ich solle doch ein Gesuch im Forum aufgeben. Gesagt getan und exakt 7 Tage später saß ich im Zug Richtung Wuppertal, wo mich ein "netter" Besitzer in seinem Grancabrio abholte und zu sich kutschierte.

Da stand er dann auch, der 3200er meiner Träume. Außen dunkelblau mit hellem Leder und augenscheinlich im guten Zustand. Er sprang sofort an und auch die Automatik störte mich in diesem Moment nicht wirklich. Bei der anschließenden Probefahrt lief alles glatt. Gut, er roch nach Benzin und die Story, dass die Frau vom Besitzer den Wagen weghaben wollte, weil ihr die Farbe nicht gefiel, hätte ich wohl nochmal überdenken sollen, aber egal, ich bin hier und der Wagen auch. Nach entsprechender Verhandlung wurden wir uns einig und ich konnte ab diesem Zeitpunkt einen 3200er mein eigen nennen. Vorsorglich hatte ich mir Kurzzeitkennzeichen besorgt und noch etwas ganz wichtiges, auf das ich später zu sprechen komme.

Also los. Kennzeichen montiert, vollgetankt und ab auf die Autobahn. Okay, die ersten 100 Kilometer waren wirklich ein Traum. Er lief und lief und lief und war eigentlich perfekt. Gut, es roch noch immer etwas nach Benzin im Innenraum, aber hey, es war Sommer und die rahmenlosen Fenster gingen ohne Probleme elektrisch auf und zu. Irgendwann hinter Frankfurt kam dann der erste Stau. Auch kein Problem, hast ja Klimaanlage dachte ich. Die funktionierte auch die ersten 20min im Stau wunderbar, lies mich danach aber deutlich verstehen, dass nun die Zeit reif für die Weiterfahrt war. Gottgegeben, löste sich genau in diesem Moment der Stau langsam auf und mit etwas Fahrtwind haben wir zwei die Sache dann in den Griff bekommen.

Nach ca. 6 Stunden war ich dann in München angekommen und erstmal bei Freunden zum grillen eingeladen. Da der Stau nicht einkalkuliert war, gab's nur noch Würstchen, aber hey, ich hatte einen Maserati, ich hätte auch Tofu genommen. Natürlich wollte man zum Abschluss des Abends dann noch das Auto bewundern. Es gab viele Ohs und Ahs und allgemein fand jeder und ich meine es war ehrlich, dass er wunderbar aussah. Die Frage einer Freundin, ob das ein Diesel oder Benziner sei, will ich noch erwähnen. Man sehe es ihr nach. Sie sieht einfach verdammt gut aus als Entschuldigung.

Jedenfalls war ich hundemüde und es war Zeit, dass mein Auto und ich gen Heimat fuhren. Okay, beim ersten Versuch springt er nicht an. Kein Stress, wird schon. Okay, beim zweiten Versuch auch nicht. Was hast du gelesen, genau, die Wegfahrsperre war vielleicht das Problem. Ausgestiegen, zugesperrt und 2 Minuten gewartet. Wieder aufgesperrt, oh okay, auch das Licht geht nicht mehr an. Fazit Batterie leer. Schlau wie ich bin , hatte ich bei den Kurzzeitkennzeichen "mit Pannendienst" gewählt und die 8 Euro mehr waren jetzt schon gut angelegt. Also den Pannendienst gerufen, erstmal der Dame erklärt, welches Auto ich habe, hatten die doch tatsächlich nicht im System und dann gewartet. Der nette Herr vom Pannendienst und ich haben dann ca. 20 Minuten die Batterie gesucht und bereits beim ersten Mal Starthilfe sprang er auch an.

Am nächsten Tag war der Termin bei meinen Bekannten zum Check. Ich raus am Morgen und rein ins Auto. Schlüssel gedreht, ach wunderbar, die Batterie war wieder leer. Also selbes Spiel wie am Abend davor. So bin ich dann in die Werkstatt und war erstmal gespannt was mein Bekannter sagen würde. Das mit der Batterie sei klar. Stand wohl zu lange und wurde dann nur gering geladen. Ergo neue Batterie. Karosserie und Motor seien Top und bei dem Preis, Junge da haste echt nen tollen Kauf gemacht. Ja, dass mit der Klima ist bekannt und auch das Thema mit dem Benzingeruch. Das würde einige Stunden dauern, denn dazu müsste man erstmal auf Fehlersuche gehen. Anscheinend liegt das Problem beim Tankstutzen und der Entlüftung. Gut, mit Invest hatte ich gerechnet und war entspannt.

1 Woche später war er fertig. Frisch gewaschen und ordentlich gewartet, inkl. neuer Batterie stand er da. Ich freute mich wie ein Kind und die erste Runde war ein Traum. Es roch nicht, die Klima ging und selbst nach dem Stopp an der Tanke sprang er sofort und gierig an. Das ging auch ganze 4 Wochen so, doch dann wurde es spannend. Auf einmal stand da Check Engine auf dem Armaturenbrett. Ich in Panik meinen Bekannten angerufen, aber der erklärte mir, dass das nixs sei, sondern nur die Platine einen Fehler habe. Selbes würde auch für die Oil Level Lampe gelten, es sei denn, sie würde nach 3mal ein- und ausschalten noch immer leuchten. Dann müsse man den Ölstand kontrollieren, was aber bei einem Maserati gar nicht so leicht (ich behaupte unmöglich) ist, denn die Jungs in Modena haben den doch tatsächlich mit einem Knick ausgestattet, sodass kein Schwein den genauen Ölstand erkennen konnte. Profitipp war dann, dass man immer Öl dabei haben soll und wenn die Anzeige bleibt einfach mal nen Liter nachschütten soll. Hat auch diverse Male wunderbar funktioniert, wobei ich bis heute rätsel, wo der das ganze Öl hin getan hat, denn gesuppt hat er nie.

Und so verbrachten mein neuer, etwas anfälliger Freund und ich zwei relativ gute Jahre. Gut, dass es ab 240 begann die rahmenlosen Fenster zu verziehen, dass die Automatik eher was für nen Traktor als für einen GT war, dass der Benzingeruch wieder kam und ging und dass ich regelmäßig etwas Discofeeling auf dem Armaturenbrett hatte muss man zugeben, aber es war mir relativ egal.

Wir gingen also ins zweite Jahr und neben den bekannten Fehlern schlich sich nun zusätzlich noch der ein oder andere Punkt ein. Konnte man fast alles akzeptieren, aber als er dann anfing bei jeder schnellen Kurve mit dem Öldruck in den Keller zu gehen, war meine Geduld dann doch erschöpft.

Ich wollte, nein ich musste mit ihm brechen und ihm auf "nicht" Wiedersehen sagen.

Das war der erste Teil und im zweiten Teil gibt's dann die Geschichte, wie ich zu meinen zweiten Maserati kam und warum ich ihn noch immer hier stehen habe und abgöttisch liebe.

PS: Die Bilder vom 3200er waren noch aus einer alten E-Mail des Verkäufers. Ich selbst habe keine mehr, denn es musste ein harter Abschluss sein