Edelmetall kaufen, Problem gelöst...
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Thema: Spaltkorrosion Gehäuseboden
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21.12.2023, 16:11 #1ehemaliges mitgliedGast
Spaltkorrosion Gehäuseboden
Hallo,
die Bodendeckel bei Rolex (bis zur 5stelligen Baureihe ) und Tudor hatten durch die Konstruktion und die verwendete Dichtung stets einen minimalen ( sichtbaren ) Spalt zum Gehäuse hin, so dass an die Oxidschicht beim Edelstahl auch Sauerstoff gelangt und eine Spaltkorrosion kaum möglich war.
Die heutigen Konstruktionen bei beiden Marken sind ja anders - da liegt der Bodendeckel nahezu plan am Gehäuse.
Besteht so da nicht eher die Rostgefahr an diesen Stellen ?
Euro Einschätzung interessiert mich. Vielen Dank !
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21.12.2023, 18:29 #2Gruß Kalle
...audiatur et altera pars...
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21.12.2023, 19:06 #3ehemaliges mitgliedGast
Mensch, was eine tolle Idee ! Vielen Dank hierfür . Ich freue mich allerdings auch auf Statements anderer Member, die zudem evtl einen entsprechen physikalischen background haben..
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22.12.2023, 06:44 #4
Who cares? Bis da was passiert bin ich längst in der Kiste
Zumal die Konstruktion bei 5 und 6 Stelligen Gehäusen doch gleich ist.Geändert von [Dents]Milchschnitte (22.12.2023 um 06:47 Uhr)
Beste Grüsse, Olli
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22.12.2023, 07:02 #5
Bei den Uhren mit neuem Kaliber (Rolex)ist das nicht weiter schlimm. Werden ja eh alle zwei Jahre geöffnet. Da kann kein Rost ansetzen
Glaube aber nicht, dass bei diesem Chirurgenstahl irgendwas rostet wenn man die Uhr regelmäßig reinigt. Das größte Problem dürften da Rückstände von Schweiß und Dreck sein.
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22.12.2023, 07:10 #6ehemaliges mitgliedGast
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22.12.2023, 08:28 #7ehemaliges mitgliedGast
Korrosion tritt auch bei rostträgen Edelstählen auf… Rostfrei gibt es nicht wirklich.
Das liegt in der Natur der Sache. Es gibt die elektrochemische Spannungsreihe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektr...Spannungsreihe
Nachdem im Stahl schon Eisen und Kohlenstoff und sonstige Zusatzstoffe im Gefüge eingebaut sind hast Du mit einer elektrisch leitfähigen Flüssigkeit (Elektrolyt) eine Batterie. Das unedlere Material zersetzt sich dabei… Im Fall von Kohlenstoff und Eisen ist das das Eisen. Als Elektrolyt eignet sich sehr gut Hautschweiß, Salzwasser, Chlorwasser in Kombination mit Ranz um schnelles Trocknen zu verhindern. Noch besser funktioniert es mit Gold und Stahl. Wenn Du einmal die Goldlünette einer gern getragenen und nicht oft mit Süßwasser gewaschenen älteren Datejust vom Stahlgehäuse abhebelst, siehst du darunter meist ganz nette Korrosionskrater.
Also überall wo Elektrolyt hinkommt, kommt es bei Stahl früher oder Später (kann schon ein paar Jahrzehnte dauern) zur Korrosion. D.h. überall vor der Dichtung…
Beim Auto gibt es eine Zinkschicht, die halt unedler ist als Eisen, deswegen wird die bei enem Steinschlag und Salzwasser vorher zersetzt, bevor es dem Stahl an den Kragen geht. Bei vergoldeten Uhren siehst Du an der Rückseite oft Korrosionskrater, weil halt das Gold edler ist als das darunter liegende sich zersetzende Material.
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22.12.2023, 08:38 #8ehemaliges mitgliedGast
Vielen Dank ! Und wie verhält es sich mit der Oxidschicht, welche sich aufgrund eines zu geringen Abstandes des Bodendeckels zum Gehäuseboden nicht mehr bilden kann ? Dann müsste das Korrodieren bei den aktuellen Stahluhren ja schneller noch passieren als bei den vorherigen (?)
Geändert von NicoH (22.12.2023 um 09:44 Uhr) Grund: Fullquote
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22.12.2023, 08:47 #9ehemaliges mitgliedGast
Der neue Stahl ist etwas rostträger…
Sauerstoff aus der Luft allein wird ihm nicht viel anhaben können.
Ranz+Elektrolyt sind die Killer-> Batterie->Zersetzung
In 50 Jahren weißt Du dann mehr…
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22.12.2023, 08:53 #10ehemaliges mitgliedGast
. Jedoch so meinte ich das nicht. Meines Wissens bilden Edelstähle nach einem jeweiligen „Angriff“ durch Sauerstoff eine Schutzschicht, damit sie eben nicht rosten. Die Bildung dieser Schutzschicht ist meiner Einschätzung nach bei Gehäuseteile, welche plan aufeinander liegen und keinen Spalt zulassen, nicht mehr möglich, da an diese Stellen kein ausreichender Sauerstoff mehr gelangen kann. In der Folge setzt Rost dann ( eher ) an.
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22.12.2023, 09:02 #11ehemaliges mitgliedGast
Deine Meinung wird die GALVANISCHE Zersetzung nicht aufhalten, fürchte ich…
Da bewegt sich MATERIAL! Das ist in Batterien auch recht gut so, weil sonst gäbe es sie nicht.
Das hat absolut nix mit OXIDATION zu tun…
Da hat jemand nicht im Chemieunterricht aufgepasst!
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22.12.2023, 09:09 #12ehemaliges mitgliedGast
Chemie und Physik war ich stets auf einer 4, von daher bitte ich um Nachsicht mit meinen laienhaften Einschätzungen / Vermutungen.
Auch wird sich da Rolex sicher was dabei gedacht haben bei Konstruktions-Änderungen an solch sensiblen Arealen. Danke Dir !
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22.12.2023, 09:13 #13ehemaliges mitgliedGast
Und als Nachtrag…
Wenn Du das Deckelchen und Gehäuse an den „Auflageflächen“ mit dem Mikroskop ansiehst, wirst Du Drehriefen erkennen…
Auch wenn die aufeinander „aufliegen“, was durch die Dichtung, beim Zuschrauben mit dem Rolex Drehmomentenschlüssel verhindert werden soll, wir das Gasmoleküle nur sehr eingeschränkt daran hindern bis zur Dichtung vorzudringen. Das ist wie eine Ameise die durch das offene Tor eines Flugzeughangars marschiert…
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22.12.2023, 10:12 #14
Robert,
mal eine ernst gemeinte Frage an Dich...hast Du überhaupt Spass an Deinen Uhren?
Mir kommt es so vor, dass Du händeringend nach Problemen suchst, die Dich dann wieder beunruhigen können.
Ich meine das nicht böse und soll auch kein Angriff sein. Lediglich Interesse...
An Xandl_73 vielen dank für die tollen Ausführungen.Gruß Kalle
...audiatur et altera pars...
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22.12.2023, 10:23 #15ehemaliges mitgliedGast
Habe ja nur zwei Uhren , die mir auch Freude machen. Mich interessieren jedoch auch technische Details
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22.12.2023, 11:15 #16
Also zumindest habe ich schon das ein oder andere rostende 4- und 5-stellige Gehäuse gesehen, ein solches aus der 6-stelligen Reihe allerdings noch nicht. Als naturwissenschaftliche Null weiß ich allerdings nicht, ob diese Beobachtungen etwas mit der Ausgangsfrage zu tun haben.
Und ja, die Frage, die sich Kalle gestellt hat, die hatte ich mir auch gleich gestellt, auf der anderen Seite ist der Tech Talk aber auch für genau solche Diskussionen da.Gruß Percy
"Ferner wird hier auch auf Ihrem Profil sehr viel Diversität benötigt."
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22.12.2023, 11:41 #17
Die aus der 6-stelligen Reihe sind auch noch zu jung für Rost, Percy
Aggressiver Schweiß kann auch bei Edelstahl zur Korrosion führen, bei günstigen Uhren früher mehrfach erlebt.>> Gruß Siggi <<
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22.12.2023, 11:57 #18
https://en.wikipedia.org/wiki/SAE_904L_stainless_steel
Der aktuell eingesetzte Edelstahl auch im Vergleich zu den bei Tudor und früheren Rolexuhren eingesetzten 316L.Geändert von siggi415 (22.12.2023 um 11:58 Uhr)
>> Gruß Siggi <<
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22.12.2023, 12:03 #19
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Das ist ein interessanter Thread. Da wir mit Xandi einen Fachmann an Bord haben, möchte ich mal eine Frage loswerden, die mich schon lange bewegt:
Im Booklet meiner ersten, zu Anfang der 1980er Jahre gekauften Rolex, stand eine Pflegeanweisung, sinngemäß:
"Legen Sie Ihre Uhr gelegentlich in warme Seifenlauge. Reinigen Sie sie mit einer weichen Bürste, spülen Sie sie mit klarem Wasser ab und trocknen Sie sie anschließend mit einem weichen Tuch ab."
Heutzutage findet man das m.W. nicht mehr in der Beschreibung der Uhr.
Meine Frage an den Fachmann: würde das Bad in der Seifenlauge einen positiven Effekt auf die Korrosion haben? Würden in Spalte angesetzte Salze von Schweiß, Meerwasser etc. durch die Seifenlauge neutralisiert und/oder ausgewaschen? Ist ein positiver Effekt zu erwarten?
Ich bin total gespannt.
Vielen Dank,
Bernd"Less is boring" (Paul Smith)
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22.12.2023, 12:17 #20
Aus der Bedienungsanleitung:
IMG_2895.jpg
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