In Zeiten des Fachkräftemangels werden sich die Hersteller immer öfter überlegen, ob Sie die Arbeitskraft für die Herstellung neuer Produkte einsetzen, oder für den Service. Eine Sammleruhr hat theoretisch einen unendlichen Lebenszyklus, und stieg zumindest die letzten Jahre stetig an Wert, wovon allerdings nur der Kunde profitiert hat. Für die Hersteller macht es daher mehr Sinn neue Uhren herzustellen und zu verkaufen, es sei denn, die Revision wird für den Hersteller gewinnbringend bepreist. Das wird immer mehr so kommen.

Bei einfachen Werken (andere Hersteller) macht es wahrscheinlich schon mehr Sinn einfach ein neues von Maschinen hergestelltes Werk einzuschalen, als zeitintensiv in Handarbeit einen Fehler zu suchen und zu beheben. Das geht beim Gehäuse natürlich auch. Die passende Seriennummer kann man als Hersteller ja wieder verwenden. Der Kunde bekommt so eine neue Uhr und freut sich, dass man alle Macken entfernt hat. So macht es auch Sinn, dass man alle für den Kunden sichtbaren Teile berechnet.

Und igendwie kann ich es auch verstehen. Angenommen die Revi wäre günstiger, aber das Ergebnis nicht 100%. Dann sagt doch keiner, das haben die günstig einigermaßen hinbekommen, sondern da heisst es, die Uhr war in der Revi und ist immer noch nicht perfekt. Und das nicht perfekt färbt dann gleich auf alle neuen Uhren ab, denn die können es ja nicht besser. Ich denke, am perfektem Ergebnis führt für den Hersteller kein Weg vorbei.