Wer kennt die Referenz 1675 nicht? Wer hatte sie nicht schon mal am Arm?
21 Jahre Bauzeit (von 1959 bis 1980) haben verdammt viele Ausführungen auf den Markt gebracht.
Heute möchte ich Euch meinen aktuellen Neuzugang vorstellen!

Vorab möchte ich erwähnen, dass ich kein Vintage Experte bin!
Noch vor 4 Jahren kannte ich den Unterschied zwischen einem Red.- Blue Back Inlay nicht.

Meine hier aufgeführten Informationen habe ich aus diversen Blogs, Foren, Dialogen, Erfahrungen und Online Quellen zusammengetragen.
Bei der Recherche bin ich teilweise auf verschiedene Informationen getroffen und wäre dankbar, wenn die „eingefleischten Vintage Member“ Ihren Wissensstand mitteilen würden.

Kommen wir aber nun zur Uhr

Marke: Rolex
Modell: GMT- Master
Referenz: 1675
Seriennummer: 696303
Baujahr: 1961

Das Case

Hier gab es zwei verschiedene Gehäuse „teile"
1959 – 1967: 12,7 mm (dünnes Gehäuse)
1967 – 1979: 13,0 mm (Standardgehäuse)



Die Ausführung vom Case
El Cornino Italienisch für „das Horn“ und PCG für "Pointed Crown Guards"
Wir haben einen spitz zulaufenden Kronenschutz, mit kleinen rechteckigen Plateaus, welcher von den frühesten OCC Ziffernblätter bis in die SN 1.0 Mio verbaut wurde.
Dieser Typ des Kronenschutz findet man auf allen Chapter Zifferblatt Typen sowie auf frühen No Chapter Blättern.
Ab der Serien Nummer 1.1 Mio und eigentlich bis heute beibehalten, wurde der Kronenschutz rund (RCG) und auch hier sind 3 verschiedene Arten / Ausführungen bekannt auf welche ich hier aber nicht weiter eingehen möchte.
Gelitten haben viele PCG´s unter der Einflussnahme von Politurmaßnahmen der vergangenen Jahre und so wird es nochmals schwieriger ein gutes Gehäuse zu finden bzw. zu ergattern.



Chapter Dial
Bezeichnet den geschlossenen Ring außen um die Minuterie. Ein Typisches Merkmal der frühen 1675 Modelle




Gilt Dial "Vergoldete Zifferblätter"
Der Begriff "vergoldet" oder "Goldglanz" bezieht sich auf Zifferblätter, die durch ein galvanisches Beschichtungsverfahren hergestellt wurden, das bis 1967 auf GMTs zu finden war. Galvanisierung bezeichnet ein Verfahren, bei dem Metalle durch eine bindende chemische Reaktion mit einer anderen Substanz beschichtet werden.
In einem mehrstufigen Verfahren wurden die Zifferblätter zunächst mit einer klaren Beschichtung versehen, die den Text und die Markierungen abgrenzte. Dadurch wurde verhindert, dass sich die galvanisch aufgebrachte schwarze Farbe mit diesen Teilen des Zifferblatts verbindet.
Anschließend wurde ein Klarlack aufgetragen, der dem Zifferblatt eine glänzende Oberfläche verleiht. Nach der Lackierung konnte weiterer Text (wie Unterstreichungen oder Tiefenangaben) hinzugefügt werden. Schließlich wurden die Leuchtindexe angebracht, und das Zifferblatt war fertig.

4 Blatt Varianten sind dabei bekannt
Type 0 (OCC) Serial Number Range: 5032xx – 505xxx, 680xxx
Type 1 (SCOC)Serial Number Range: 503xxx-696xxx (Ohne Exclamation !)
Type 2 (SCOC)Serial Number Range: 61xxxx-99xxxx (Mit Exclamation !)
Type 3 (SCOC)Serial Number Range: 62xxxx-10xxxxx (Kann mit Exclamation !)

Auch hier beziehe ich mich wieder "nur" auf meine 1675 welche das Typ 3 Blatt verbaut hat.
Dieser Ziffernblatttyp wurde zwar im selben Jahr wie der Typ 2 eingeführt, weist jedoch einige Anzeichen einer weiteren Verfeinerung der Kronen- und Schriftmerkmale auf.
Das Loch der Krone ist deutlich ausgeprägter als im Type 2 und das A in MASTER fällt deutlich breiter aus.



Exclamation Point (Abk. EP ) "Das Ausrufezeichen" (auf 6 Uhr)
Serial Number Range 62xxxx-990xxx
Wie oben beschrieben kann in der Blattvariante 3 der EP vorkommen. Aber was bedeutet dieser Punkt zwischen dem 6 Uhr Indizie und über Swiss?
Die am meisten verbreitete Theorie besagt, dass sie den Übergang vom hohen Radiumgehalt zum niedrigeren Radiumgehalt und möglicherweise den Beginn der Verwendung von Tritium markiert.
Rolex wollte damit zeigen, dass die Strahlung an die neuen Vorschriften der Atomenergiekommission von Ende der 50er- Anfang der 60er Jahre angepasst hat.


Ab 1964 wurde die Bezeichnung dann mit das "T-(Swiss) ergänzt und standasiert.
Zifferblätter mit EP weisen immer noch einen gewissen Geigerwert auf.
Die Strahlung bei den EP hatten übrigens eine 5- 10 mal stärkere Strahlung als die Underline Blätter.




Der Lünettenkranz

Dieser wurde in 2 Versionen gebaut.
Bis etwa 1963 waren die Rillen vertikal bis nach unten ausgeprägt und durchgängig zu erkennen.
Ab 1963 reichen die Rillen nicht bis ganz nach unten so dass am Boden noch etwas Material zu sehen ist.



Das Inlay
Inlays sind schon eine Wissenschaft für sich und eine Abhandlung könnte länger werden als meine Vorstellung dieser Uhr.
Daher nur die wichtigsten Infos kurz und knapp
Gefertigt aus eloxiertem Aluminium werden die Farben nicht aufgemalt sondern,
in einem ähnlichen Verfahren, wie die Gilt ZB galvanisch aufgetragen.

Die typischen, originalen Inlays kann man gut an 2 Dingen erkennen.
1. Ihre rote Rückseite (Redback) die Service haben eine blaue Rückseite (Blueback)
2. Der obere Teil der 8 bzw. 18 ist Oval – die Service Inlays sind Rund (ugs. Schneemänner)
Manche behaupten, je weiter die 8 der 18 im roten Bereich, umso früher das Insert.
Dann gibt es noch die verschiedenen Schriftfonts, Non / mit Serifen, die Pinkys usw usw usw
Ich persönlich mag es sehr gerne, Inlays zu tauschen und zu schauen welches am besten passt.



Eine kleine Auswahl



Die Datumsscheibe

4 Varianten sind dabei bekannt
Typ 1: Anfang der 1960er bis Mitte der 1960er Jahre: Runde 3, geschlossen 6 und 9 und flache 7
Typ 2: Mitte der 1960er bis Ende der 1960er Jahre: Runde 3, geschlossen 6 und 9 und Hook 7
Typ 3: Anfang/Mitte der 1970er Jahre: Flache 3 und offene 6 und 9
Typ 4: Mitte/Ende der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre: Runde 3, offene 6 und 9, Silber gebürstet




Dann könnten wir noch etwas über die Zeiger, die Anstöße, die Bänder, die Aufzugskrone und das Werk schreiben...
Aber dafür brauche ich wieder ein paar Tage Luft und die nötige Zeit

Kommen wir zur "Totalansicht"





Bevor ich zur Schlussbemerkung komme, möchte ich mich bei meinem Fotografen, Manfred Limbach https://www.manfredlimbach.com/ bedanken
Er hat alle Informationen und meine Wünsche der Bilder geduldig ertragen und perfekt umgesetzt

So sah es hinter hinter der Kamera aus










In der Hoffnung das Euch die Vintage Vorstellung gut gefallen hat, verbleibe ich

Mit kollegialen Grüßen

"Euer" Manuel