So, mal ein Kurzbericht aus der Software Entwicklungsabteilung eines Großkonzerns (300.000 MA weltweit):

Das Management hechelt den KI-Phantasien hinterher wie noch die gesehen. Sowohl intern (Entwicklung) als auch extern (in unseren Produkten) muss jetzt ganz dringend überall KI rein, weil es unglaublich viel Geld spart und sich gut verkauft. Ich habe schon andere Buzzword Phasen miterlebt, aber das toppt grad wirklich Alles und es ist kaum ein Ingenieur in der Lage diese Lawine aufzuhalten.

Intern läuft jetzt Github/Co-Pilot und man hat die Entwickler von ganz oben aufgefordert das intensiv zu nutzen. Das Ergebnis ist in weiten Teilen ein Debakel und aktuell keinesfalls billiger als das Programmieren mit Kopf und Hand. Die aktuellen Ergebnisse sind oft stark fehlerbehaftet, die Entwickler wissen oft gar nicht mehr, was der Code tut, den sie da mit Copy & Paste in den Editor ballern und wenn wir glück haben finden wir die Fehler im Test. Hier muss man jetzt noch mehr auf eine saubere und nahezu 100%ige Testabdeckung wert legen als früher. Gleiches gilt übrigens für die Spezifikation. Während also die Programmieraufgaben billiger zu erledigen sind (dafür hat man ja vor 15 Jahren sich schon Rumänen geholt), werden jetzt Spezifikation und Test aufwändiger und die Leute wissen gar nicht mehr, was ihr Quellcode eigentlich so macht. Ich sehe da aktuell keine Arbeitsplätze in Gefahr, allenfalls verlagern wir die Aufwände.

Im Sales Bereich geht ohne KI auch gar nichts mehr, auch wenn man den passenden Use Case noch nicht hat, der Stempel muss drauf, auch wenn die Kunden schon den Kopf schütteln. Verrückt.