Guter Beitrag, Ralf!

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Geliefert hat AP in den letzten Jahren sicherlich. Bleibt abzuwarten, was sie letztlich liefern. Dies stellt sich in Bezug auf technische Haltbarkeit, Robustheit, Zuverlässigkeit etc. oft erst nach einiger Zeit heraus. Und da gab es in der Vergangenheit bei neuen Kalibern und auch Materialien immer wieder mal Anlass zur Kritik.
Eines vorab: das ist KEIN irgendwie gearteter Versuch, für AP in die Bresche zu springen. Und doch gab es Qualitätsmängel sowohl von AP bei neuen Vorstellungen, ebenso wie bei PP schon Ziffern vom Blatt gepurzelt sind und die 32er Werle von Rolex auch nicht bei allen ganz oben auf der Hitliste stehen. Peinlich ist bei allen diesen und allen nichtgenannten weiteren Beispielen jedoch, dass man viel Geld verlangt und den eigenen Anspruch dennoch nicht in Perfektion erfüllt. Ich habe in München mal im O-Ton gehört, wie einer der dort Beschäftigten zu einem Interessenten sagte, dass er sich ne Rolex kaufen soll, wenn er was zuverlässiges und robustes will. Eine AP kauft man für vieles anderes (was auch immer er speziell gemeint hat in dem Moment...), jedoch genau dafür nicht.

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Zum Thema Preise: ich hoffe, dass sich die Preise wieder auf das Vor-Hype-Niveau einpendeln. Sollte das so kommen, dürfte das für die Marke jedoch einige echte Herausforderungen mit sich bringen. Aus meiner Sicht kaufen viele Kunden heute vorwiegend aufgrund der Preisentwicklung (entweder als Renditejäger oder auf der Jagd nach Anerkennung in Social Media/dem Club/oder wo auch immer, verbunden mit der Hoffnung, die Uhren ohne hohe "Verluste" wieder zu verkaufen). Fällt das weg, dürften sich viele der heutigen Käufer wieder von der Marke abwenden.
Das wird wohl so sein, meine ich auch.

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Folgt Challenge Nr.3: Wenn der Absatz sinkt, kehrt sich das exklusive Boutique-Vertriebsnetz schnell gegen die Marke. Wenn Produkte nicht mehr verteilt werden, sondern mit Aufwand verkauft werden müssen, ist es eher abträglich, nur wenigie Point-of-Sales zu haben. Da ist schon hilfreicher, breiter aufgestellt zu sein, um es dem Kunden möglichst einfach zu machen.

Wenn es also blöd läuft, fällt AP genau das, was ihnen in den letzten paar Jahren in Bezug auf Marken-Exklusivität sehr geholfen hat, mächtig auf die Füße. Es bleibt spannend, all das entspannt zu betrachten. Bei den derzeitigen LP fehlt mir mittlerweile die Bereitschaft, mich ernsthaft mit Kaufgedanken auch nur zu beschäftigen.
Dieses Fokussieren auf Boutiquen only wie bei AP und nun tendenziell auch immer bei bei PP sehe ich auch seeeeehr schwierig. Und auch wenn ich die Meinungen hier in unserem Forum nicht in allen Belangen für wirklich repräsentativ halte, so wenden sich auch hier selbst eingefleischte Fans ab, weil der Zirkus einfach lächerlich aufwändig wird. Und sollten wirklich stürmischere Zeiten in der exklusiven Uhrenwelt aufziehen, werden diejenigen Hersteller, die nicht genügend Taue am Kiel des Marktes geknüpft haben, am ehesten bedroht sein, von einer Sturmflut mitgerissen zu werden. (sorry für die maritime Metapher, manchmal verliere ich mich... ).