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  1. #1
    Super-Moderator Avatar von NicoH
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    Hi Thomas,

    ja, danke - das Bild fand ich auch komisch, aber ich sehe mich ja selber nicht beim Laufen und weiß deswegen nicht, wie ich sonst aussehe

    Ich habe unter Anleitung meines damaligen Trainers vor gut 20 Jahren meinen Laufstil von Fersenlauf auf Vorfußlauf umgestellt. Das hat etwa ein Jahr gedauert, bis das wirklich in Fleisch und Blut übergegangen ist. Seitdem konnte ich nicht anders laufen, d.h. jeder Versuch, mal über die Ferse zu laufen, fühlt sich komisch an, und wenn ich zu Hause durch die Wohnung spaziere, setze ich meinen Fuß auch zuerste mit dem Ballen auf.

    Durch das Vorfußlaufen werden die Achillessehen strapaziert, denn bei jedem Schritt fängt der Vorfuß das Mehrfache des Körpergewichts auf, federt der Fuß runter und stößt den Körper wieder nach oben ab. Das Runterfedern und Rausdrücken belastet die Wadenmuskulatur und die damit verbundene Achillessehne. Deswegen hatte ich immer Probleme mit den Achillessehnen. Diese Probleme hatte ich mal gelöst, indem ich Einlagen getragen habe, die dazu geführt haben, dass der Fuß nicht so weit runterfällt, sondern hinten/unten gestützt wird, aber Einlagen wollte ich eigentlich nicht mehr.

    Mein Physio - in erster Linie guter Freund, in zweiter Linie bester Physio der Welt - sagte mal, man müsse keine Probleme mit den Achillessehnen haben, da könne man was machen.

    Lustigerweise ging es bei mir in den letzten Monaten gut: Ich bin relativ viel gelaufen, immer auf dem Vorfuß, und ich habe immer mal wieder was gemerkt, aber nie wirklich Schmerzen gehabt. Weil ich das aber immer "gemerkt" habe, dachte ich, es wäre gut, von Vorfuß auf Mittelfuß umzustellen. Wenn man auf dem Mittelfuß läuft, sinkt die Ferse nicht ab und die Wade wird weniger stark belastet.

    Eliud Kipchoge etwa läuft etwa so, wie Du es bei mir in Belgrad siehst Schau mal hier (ab Sekunde 25): https://www.youtube.com/watch?v=andAaS6Lyc8 Du siehst, dass er nicht extrem auf dem Vorfuß läuft, sondern dass er mit der Außenseite des Fußes aufkommt und ungefähr in der Mitte des Fußes.

    Ich dachte, das würde mir helfen, die muskuläre Belastung zu verringern. Vielleicht tat es das, aber was ich sagen kann, ist dass ich seitdem immer stärker werdende Beschwerden in den Sehnen habe. Und was mich besonders verwirrt: Die Marathonvorbereitung lief super, danach noch ein paar Tage lang auch, und dann fing es langsam an. Das war allerdings auch die Zeit mit wenig Regeneration: Viel unterwegs, DoT, schlechte Ernährung, wenig Schlaf.

    Liegt es also an dem neuen Laufstil oder an der mangelnden Regeneration? Oder beidem? Seit zehn Tagen bin ich jedenfalls wieder zu Hause, ernähre mich wieder gut, mache so Dinge wie Blackroll und Yoga und schlafe mehr, und dennoch taten die Sehnen weiter weh. Gestern dachte ich dann eben, dass es vielleicht auch am Mittelfußlaufen liegen könnte.

    Ich werde da in den nächsten Tagen mal etwas rumprobieren, den Physio anrufen, Übungen machen und was ich so tun kann. Ich halte Euch gerne auf dem Laufenden

    Danke Euch für Eure unterstützenden Worte!
    "I swear it's oregano, officer!"

  2. #2
    Daytona
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    Hi Nico,

    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Unabhängig von den Vor- und Nachteilen der einzelnen Laufstile finde ich es ja bemerkenswert, dass Du es überhaupt schaffst, an Deinem Laufstil etwas zu verändern. Ich habe das mal probiert und schon schon nach wenigen hundert Metern aufgegeben. Okay, ein wirklich ernsthafter Versuch sieht anders aus, aber der Vorderfußlauf hat sich dermaßen seltsam angefühlt und war sowas von kräftezehrend, dass mir umgehend und nachhaltig die Lust daran vergangen ist. Ich bin der klassische Fersenläufer, ich trage Schuhe mit starker Dämpfung und komme gut damit klar. Solange ich keine Probleme habe (außer hohem Sohlenverschleiß, hoffentlich bleibt das so), werde ich wohl keinen Versuch mehr unternehmen, daran etwas zu ändern. Ich sehe beim Laufen vermutlich in etwa so aus wie im Video der Läufer hinter Kipchoge. Ist doch irgendwie auch tröstlich, dass man es auch mit diesem Laufstil schafft, so ein Tempo zu laufen.

    Fast noch interessanter finde ich Deine Bemerkung zum Thema Ernährung. Dass eine gesunde Ernährung wichtig ist für alles mögliche, ist ja bekannt. Dass ein paar Tage weniger gesundes Essen aber direkt in dem zeitlichen Kontext solche Auswirkungen haben, hätte ich jetzt eher nicht vermutet. Aber an das Thema gehst Du als (ehemaliger) Leistungssportler vermutlich noch mal ganz anders ran. Ich meine mich auch zu erinnern, hier mal irgendwo von Dir gelesen zu haben, dass Du Dich vegetarisch oder gar vegan ernährst. Aber ich schweife ab...

    Ich wünsche Dir auf jedenfall nochmals schnelle Besserung, aif dass nicht noch ein Marathon ais gesundheotlichen Gründen ausfalle muss.

    Schöne Grüße
    Thomas
    Offizieller Finisher der "r-l-x-Triathlon-Challenge 2020"- und "521 Tage im November - die Lockdown Streak Running Lauf-Challenge"
    __________________________________________________ ________

    Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendetwas gut ist.

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