Siehste, Michael, wird doch! Was lange klang wie Durchalteparolen, wird jetzt wirklich!

Martin: Die Kälte macht mir nix, allein schon, weil man sich mit geeigneter Kleidung einfach davor schützen kann. Wenn Du mich fragst, ob ich lieber -25° oder +35° habe, dann würde ich immer die -25° bevorzugen. Wirklich unangenehm wird's für mein Empfinden erst unterhalb von -30°. Absolutes Minimum, was ich hier je erlebt habe, waren -46°. Das ist dann wirklich nicht mehr schön.
Ob man auf so einem See auch joggen könnte? Kommt drauf an, würde ich sagen, aber ideales Terrain ist es auf keinen Fall. Prinzipiell geht das natürlich. So eine Eisschicht auf dem See musst Du Dir vorstellen wie einen Blätterteig. In Summe ist das Eis extrem dick, trägt auch locker einen Lkw. aber die einzelnen Schichten sind unterschiedlich dick und brechen auch mal durch. Bei sehr kalten Temperaturen brichst Du nur in einen Luftraum ein. Das ist extrem anstrengend zum Laufen, aber sonst passiert nix. Ist es hingegen sehr mild (um den Gefrierpunkt), trittst Du ggf. in ein Wasserreservoir rein. Wenn's gut läuft, hast Du nasse Füße, wenn's doof läuft, bist Du bis zu Hüfte weg. Beides extrem unangenehm, wenn Du noch 5km nach Hause hast. Und wenn Du Dich nicht auskennst, ist es auch nicht ausgeschlossen, dass Du in Bereiche kommst, die durch Strömung des Wassers eigentlich immer eisfrei sind bzw. die Eisschicht so dünn ist, dass Du beim Einbrechen ganz drin bist. Das war dann u.U. das letzte, was Du erlebst. Dazu kommt noch, dass es auf Seen über Eis immer noch deutlich kälter wird als an Land. Insofern: Ich suche mir andere Pfade zum Laufen.

Schöne Grüße
Thomas