Super Nico
Gestern 12 Grundlagen Lauf am späten Abend
Ergebnis 6.161 bis 6.180 von 6195
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03.11.2025, 09:17 #6161
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04.11.2025, 11:01 #6162SPORT IST, WENN MAN HINTERHER DUSCHT.
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04.11.2025, 11:46 #6163
Danke Euch
Bericht folgt noch.
Lustig: Gestern früh bin ich noch im Hotel in New York eine Meile auf dem Laufband gelaufen, gerade wieder zwei Kilometer in Berlin."I swear it's oregano, officer!"
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04.11.2025, 20:17 #6164
Also New York! Die Stadt kenne ich schon ganz gut, aber der Marathon war für mich ein bisschen der Endgegner. Klar, paarmal Berlin gelaufen, und das soll ja auch ganz stimmungsvoll sein, aber um das schon einmal vorweg zu nehmen: New York ist alles im Quadrat!
Dass ich 42km weit laufen kann, weiß ich. Das habe ich oft genug getan, um mich wohlzufühlen. Aber in New York gab es auf einmal andere Hürden: Man sagt, der Weg zu Start sei so lang wie der Marathon selber. Wie gehe ich mit dem Jetlag um? Stellt sich das iPhone auf Winterzeit?
Drei Tage vor dem Rennen hat es geschüttet, das habe ich noch aus Berlin verfolgt. Straßen standen unter Wasser und U-Bahnhöfe waren vollgelaufen. Hätte der Marathon am 30. Oktober stattgefunden statt am 2. November, wäre er wohl buchstäblich ins Wasser gefallen. Als ich am Freitag, 31. Oktober gelandet bin, war es aber schön und es blieb schön.
Für die Zeitverschiebung hatte ich einen Plan: Ich lasse meinen Körper einfach in der europäischen Zeit. Das heißt: Der Flug landet nachmittags, dann schnell ins Hotel und laufen und was essen und dann um 20 Uhr Ortszeit ins Bett. Das ist für den Körper OK, denn für den ist es dann schon 2 Uhr morgens. Dann ausschlafen, trotzdem früh wach sein - und um kurz nach 5 Uhr war ich dann auch schon auf dem Laufband im Hotel. Den Samstag habe ich dann normal verbracht und bin wieder abends um 20 Uhr ins Bett. Und schon wieder konnte ich ausschlafen und war nicht müde, als der Wecker um 4:30 Uhr klingelte - klar, für meinen Körper war das ja 10:30 Uhr
Zu der Zeit bekommt man natürlich kein Frühstück, also hatte ich ein paar Riegel und Bananen und ein Kaffeegetränk aus der Dose gekauft. Dann habe ich während des Frühstücks noch einmal die Wege gecheckt und gesehen, dass die U-Bahn, die mich zum Start fahren sollte, ausfällt. Mit etwas Beeilung habe ich dann eine U-Bahn früher bekommen und war um kurz nach 6 Uhr dort, wo es für alle losgeht: An der Staten Island Ferry.
Der Start ist in Staten Island. Das ist der Bezirk, in dem noch nie ein Tourist war, außer er läuft Marathon. Weil der New York Marathon aber durch alle fünf Bezirke geht, startet er eben dort. Die Fähre ist das offizielle Transportmittel für alle Teilnehmer. Man sucht sich einen Uhrzeit aus, die aber nicht kontrolliert wird, und dann fährt man rüber an der Statue of Liberty vorbei nach Staten Island.
An diesem Fährhafen gab es dann die ersten Gänsehautmomente! Die Sonne ging auf, und es war der Treffpunkt für zigtausend aufgeregte und gut gelaunte Läufer. Die Helfer waren bester Stimmung und haben dort schon Lärm gemacht und angefeuert. Mit der Fähre ging es für mich um 6:45 Uhr rüber, und auf der anderen Seite wurden die Läufer dann mit hunderten Bussen abgeholt und zum Startdorf gebracht. Um etwa 8:30 Uhr war ich dann dort im Startbereich, mein Start war um 9:45 Uhr. Also gut in der Zeit! Das Startdorf war toll: Es gab Bagels und Kaffee von Dunkin Donuts, dazu Waser, Gatorade und medizinische Unterstützung, einen Ruhebereich und einen Bereich mit Hunden, mit denen man kuscheln konnte.
Der Start selber war dann einmalig und der mindestens zweite Gänsehautmoment. Der Startschuss kam von einer Kanone, und wir wurden mit Frank Sinatras "New York, New York" auf die Strecke geschickt. Nach dem Start geht es dann über die 3km lange Brücke von Staten Island nach Brooklyn. Das war die erste von fünf Brücken. Die Brücken machen einen Riesenunterschied, denn auf ihnen stehen keine Zuschauer. Und in Brooklyn ging es dann ab, sobald wir festen Boden unter den Füßen hatten! Brooklyn ist riesig, und die Leute waren toll. Am Ende von Brooklyn stand auch Spike Lee mit einem Schild am Straßenrand, und dort war es mehr wie auf einer Tanzparty als bei einem Marathon. Viel Interaktion zwischen Zuschauern, Musikern und Läufern, und an einer Stelle in Williamsburg war es wie bei der Tour de France, als die Menschenmassen vor uns aufgingen.
Überall gab es wirklich lustige Schilder und fröhliche Menschen, sie haben Wasser und Bier und Tequila verteilt, Kekse und Obst und gute Stimmung. Einer hat einfach eine Kiste Cookies für USD 6,- pro Stück bei Levain Bakery gekauft und an die Läufer verteilt.
Die eindrucksvollste Brücke war dann zwischen Queens und Manhattan. Mir klingelten noch die Ohren, und dann ging es auf die Brücke - vielleicht zwei Kilometer lang. Zehn Minuten also hörte ich nichts anderes als meine Schuhe, die Schuhe der Menschen um mich herum und Atmen. Das war eine fast gespenstische Stille. Und am Ende der Brücke ging es in einer 270°-Kurve auf die First Avenue. Man konnte die Zuschauer schon aus der Ferne hören, aber was dann da unten war, war ohrenbetäubend!! Das war, als käme man von einer Kirche in ein serbisches Basketballstadion.
Ab in die Bronx und zurück nach Manhattan. Die letzten 7 (?) Kilometer ging es dann über die Fifth Avenue und durch den Central Park. Auch hierüber hatte ich vorher schon gehört, dass es stimmungsvoll sein sollte, was ich mir aber nicht so richtig vorstellen konnte, aber es war tatsächlich so.
In Berlin stehen wohl eine Million Menschen am Straßenrand, in New York sind es zwei Millionen, und die Strecke ist exakt gleich lang. Und New Yorker können richtig laut sein.
Ins Ziel bin ich nach 3:41h gekommen. Wie fast immer: Jeder 5km-Split war schneller als der davor, und die letzten zwei Kilometer waren die schnellsten. Genau ausgerechnet habe ich das noch nicht, aber zumindest überflogen.
Dieser Lauf war eindrucksvoll, überwältigend, großartig und alles, was man sich wünschen konnte. Ich habe jetzt Tränen in den Augen, wenn ich daran denke, und das wird auch noch ein bisschen anhalten. Schaut Euch gerne mal auf der Instagram-Seite vom NYC Marathon die Reels an, da kommt die Stimmung gut rüber oder auch auf der der NY Times.
Ich bin platt und überwältigt. Danke Euch allen für's Mitfiebern
"I swear it's oregano, officer!"
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04.11.2025, 20:31 #6165
Hab grad Gänsehaut bei Deinem Bericht bekommen Nico!
Das hört sich fantastisch an, und es freut mich sehr, dass Du das alles mitnehmen konntest
Grüße Stefan
...offizieller "R-L-X fährt Rennrad 1.0, 2.0, 3.0 und 4.0" - Teilnehmer
JUST TRI IT
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04.11.2025, 20:42 #6166
Vielen Dank fürs Teilen. Ich habe vorm Fernseher mitgefiebert
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04.11.2025, 21:14 #6167
Ebenfalls. Das Rennen war ja auch spannend bis zum Schluss. 0,16 Sekunden trennten die zwei führenden Männer.
Heute 15km gemütlich.
Viele Grüße
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04.11.2025, 21:44 #6168
Vielen lieben Dank fürs teilhaben lassen, Nico!

Ich war heute 10km unterwegs.Martin
"Whatever you do, don't congratulate yourself too much."
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04.11.2025, 21:58 #6169Daytona
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Themenstarter
Ich kann Deine Begeisterung nachvollziehen. Das sind Eindrücke, die Dir ewig bleiben. Schön, dass Du uns teilhaben lässt.
Schöne Grüße
ThomasOffizieller Finisher der "r-l-x-Triathlon-Challenge 2020"- und "521 Tage im November - die Lockdown Streak Running Lauf-Challenge"
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Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendetwas gut ist.
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04.11.2025, 22:00 #6170Datejust
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Vielen Dank für den Bericht, klingt sehr eindrucksvoll! Wollte es mal in Chicago probieren, aber jetzt vielleicht auch NY! ;-)
PS: In Staten Island war ich auch als Tourist schon ;-)
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04.11.2025, 22:11 #6171
Bist aber mit der nächsten Fähre wieder zurückgefahren, oder?

Fun fact: Die Fähren in New York sind von Zweitklässlern benannt worden und tragen so Namen wie „Koalafied Cruiser“.
https://de.ferry.nyc/blog/ferry-names/"I swear it's oregano, officer!"
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05.11.2025, 05:31 #6172
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05.11.2025, 06:20 #6173
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05.11.2025, 08:06 #6174
… was für ein toller Bericht Nico
… man ist beim lesen irgendwie auch dabei und fühlt richtig mit. ECHT MEGA
Viele Grüße Thomas
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05.11.2025, 09:33 #6175Daytona
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Themenstarter
Zügige 5,5km-Morgenrunde bei 3°C und Nebel. War ein schöner Lauf. Und die anschließende Gartendusche bei ebenfalls 3°C Wassertemperatur war herrlich erfrischend.
Gruß
ThomasOffizieller Finisher der "r-l-x-Triathlon-Challenge 2020"- und "521 Tage im November - die Lockdown Streak Running Lauf-Challenge"
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Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendetwas gut ist.
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05.11.2025, 11:33 #6176
Wenn ich nicht alt und faul wäre, würde ich jetzt zu trainieren anfangen....

Danke für den Bericht, Nico, und freut mich, dass du alle Viren und Bazillen rechtzeitig losgeworden bist und genießen konntest
Servus!
Fred
Ich freue mich, wenn es regnet, weil wenn ich mich nicht freue, regnet es auch (Karl Valentin)
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05.11.2025, 20:08 #6177
Ich war am Abend 7,9km unterwegs.
Thomas
2x 3° wie krass!
Grüße Stefan
...offizieller "R-L-X fährt Rennrad 1.0, 2.0, 3.0 und 4.0" - Teilnehmer
JUST TRI IT
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05.11.2025, 20:20 #6178Freccione
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Gemütliche abendrunde, vorsichtig wegen Knie, hat halt länger gedauert.
Frühe Morgenrunden fallen derzeit aus, da 6:00 Arbeitsbeginn. Da müsste um 4 Uhr schon los
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06.11.2025, 20:05 #6179
Die gleiche 13,3km Runde wie letzten Freitag - allerdings 5:30min schneller (Freitag war aber auch seeeeeehr locker).
Martin
"Whatever you do, don't congratulate yourself too much."
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06.11.2025, 21:09 #6180
Freunde, ich habe Fotos aus New York bekommen! Hier die wenigen, auf denen ich nicht zerquetscht aussehe


Kurz nach dem Start auf der Verrazano-Narrows Bridge

Auf der Willis Avenue Bridge, etwa km32

Im Central Park kurz vor dem Ziel

Und glücklich im Ziel
Danke für's Reinschauen
"I swear it's oregano, officer!"
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