Ob jetzt Dummheit der Grund ist oder Selbstüberschätzung oder was auch immer - Fakt ist: wenn im Auto was nicht funktioniert, fahr ich rechts ran. Auch beim Motorrad - auch wenn die Gefahrenlage da sicher höher ist - kann ich theoretisch halt die Fahrt abbrechen und gut ist. Im Flieger kann ich das nicht. Da bin ich dann in einem mir wesensfremden Element in einer Seifenkiste mit 100 Litern Sprit im Rücken und einem rasch kleiner werdenden Zeitfenster. Klar „trainiert“ man den Ernstfall, aber im Prinzip ist das nur Augenwischerei. Um solche Situationen zu meistern, muss man Routine und Glück haben. Bis einem die Fliegerei so richtig Spass macht, dass man auch mal auf längere Reisen gehen und bedenkenlos Passagiere mitnehmen kann, braucht man imho hunderte Stunden Routine.
Und schon in Normalsituationen ist man schnell mal überrascht, wo diese Bö bei der Landung plötzlich herkommt oder der andere Flieger, der seine Landung nicht angekündigt hat oder - wie es mir passiert ist - plötzlich mitten im Flug aus heiterem Himmel die Beifahrertür aufreisst und schier abgerissen wird. Braucht keiner.
Das Lernpensum ist hoch und man lernt mit ü 40 anders als mit u 20. ich bin gern geflogen, hab aber rasch gemerkt, dass das für mich eigentlich nicht wirklich beherrschbar ist und ich die Zeit, die ich benötigen würde, um mich wirklich sicher zu fühlen, garnicht aus meinem Alltag extrahieren könnte - und wollte. Denn eigentlich ist die Hobbyfliegerei scheisse. Die Dinger sind laut und zugig, eng und entweder ists zu kalt oder zu warm. Die theoretisch grosse Freiheit wird eingeengt durch blödes Wetter am Platz, wenn man dann mal fliegen will oder unplanbare Verhältnisse auf der Route oder der Flieger, den man will, ist anderweitig belegt oder hat einen Defekt etc etc. Dann verbringt man viel Freizeit in irgendwelchen muffigen Provinzflugplätzen am Arsch der Welt mit irgendwelchen Vögeln, die Dir Gschichtln ausm Krieg erzählen wollen. Oder trauern, weils grad wieder einem das Leben gekostet hat. (Die Maschine, auf der ich seinerzeit gelernt hab, ist neulich auch an meinem Schulflugplatz abgestürzt, der Pilot hats nicht überlebt.) Der Reiz des neuen nutzt sich dann auch recht schnell ab: irgendwann interessierts dann auch keine Sau mehr, wenn Du ne Runde über Deinen Ort drehst, inclusive Dir selbst.
Und auch wenn die UL-Fliegerei - und nur dort hab ich ein paar Erfahrungswerte - prinzipiell echt günstig ist: unterm Strich ist ein eigener Flieger wie eine eigene Kellerbar, in der dann jedes selbstgezapfte Bier 50 Euro kostet.
Das sind aber nur meine 2 Cents. Das ist schon ein geiles Thema und es wird genug Menschen geben, die das komplett anders sehen. Lasst euch also nicht abhalten von mir.
Ergebnis 41 bis 60 von 114
-
05.09.2022, 23:22 #41
Stefan: Ich sagte doch, ich will niemandem die Freude an der Fliegerei nehmen. Es ging mir einzig darum, die Unterschiede zwischen einem risikoreichen und teuren Hobby ggü. einem noch risikoreicheren und noch wesentlich teurerem Hobby aufzuzeigen bzw. zu erklären. Das kann, muss aber (meinethalben) nicht, für einen zweifachen Familienvater mit minderjährigen Kindern ein Entscheidungskriterium sein. Zeig mir bitte die Freizeitpiloten, die einen Heli mit Autorotation sicher gelandet haben.
Can: Wollen wir uns mal in Königsdorf treffen?
-
06.09.2022, 00:02 #42
-
06.09.2022, 08:50 #43
gerade mal in meinen erinnerungen gekramt...
abgesehen von den wirklich unzähligen beinahe-unglücken,die entweder über funk hautnah mit zu erleben waren....den bisweilen kruden und hingestammelten ausflüchten und durchsichtigen lügen,die mir die herren privatpiloten unterjubeln wollten...und die ihnen recht rasch vergingen,wenn ich die luftaufsicht hinzubestellte...die gar nicht fein entsprechende massnahmen verfügte...mal davon ganz ab...
...komme ich auf drei mir gut bekannte, im rahmen der flugdurchführung zu tode gekommene...einer davon war reinold furrer...ein sehr angenehmer bursche,der auch sehr dicht von seinen reisen zu berichten wusste...auch er wie viele dieser charaktere unscheinbar im auftritt..abgeschmiert 1995 in johannistal...die anderen beiden lasse ich namentlich unerwähnt.pfandflaschensammeln formt den charakter. get woke,go broke
country music....three chords and the truth
-
06.09.2022, 08:57 #44
- Registriert seit
- 16.10.2011
- Beiträge
- 373
Der Furrer war wohl ein cooler Typ!
-
06.09.2022, 09:01 #45
ich sehe in gerade praktisch vor mir...in zerfledderter jeans...hatte gerade seine eigene c172 aus den usa überführt....wer dieses baumuster kennt...soooo pralle ist das weder von innen noch von aussen...wurscht...jedenfalls ist er wie ein kleiner junge um seine mühle herumgehopst und mir lang und breit alles erklärt...was er im zuge der restauration/flugtauglichmachung alles an der maschine noch in den usa hat erneuern lassen.
da hat man gemerkt..hier ist einer,der wirklich für die fliegerei lebt.pfandflaschensammeln formt den charakter. get woke,go broke
country music....three chords and the truth
-
06.09.2022, 09:36 #46
Interessante Einblicke in ein Hobby, welches sich mir schon wegen meiner Höhenangst entzieht .
Beste Grüße, Thilo
-
06.09.2022, 09:51 #47
pfandflsche: wie kann eine private Cessna stundenlang und konsequenzlos quer durch Europa ueber besiedeltes Gebiet fliegen?
Hast du eine Idee?
Was mich auch wunderte ist, dass der SAR Heli HMF2 kurz vor der Absturzstelle seine Kennung ausschaltete. Und welchen "Umweg" er zu Beginn flog.salve! , der Jo
-
06.09.2022, 09:57 #48
Was willstn machen? Abschiessen?
-
06.09.2022, 10:08 #49
- Registriert seit
- 02.05.2014
- Ort
- südlich vom Nordpol
- Beiträge
- 2.084
Ich hatte gestern gelesen, dass die Cessna sowohl über dem französischen als auch über dem deutschen Luftraum die ganze Zeit von Abfangjägern o.ä. begleitet wurde. Ich schätze mal, die haben dann ihre Vorgaben, was ggf. wann zu tun wäre ...
Gruß
ThomasOffizieller Finisher der "r-l-x-Triathlon-Challenge 2020"- und "521 Tage im November - die Lockdown Streak Running Lauf-Challenge"
__________________________________________________ ________
Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendetwas gut ist.
-
06.09.2022, 10:10 #50
Donluigi tja, genau das ist meine Frage: es muss doch eine vorbereitete Handlungsanweisung geben. Die Franzosen haben auch nichts unternommen, weil die Route noch plausibel war, ab / vor Koeln nicht mehr.
Es geht nicht um den Schaden durch den Absturz per se, aber er haette ja "schmutziges" an Bord haben koennen....zumindest ab Koeln hat sich da die Lage drastisch geaendert. Was auch erwartbar war. Warum auessert sich da auch niemand? Oder fragt.
(Thomas kam zuvor)salve! , der Jo
-
06.09.2022, 10:11 #51
ich stehe komplett auf dem schlauch...und verstehe den hintergrund der frage nicht.
ich kann mit einer privatmaschine soweit und solange fliegen,wie es die tanks hergeben...auch mit einer cessna 172.
die einzigen einschränkungen bestehen in meiner lizenz...also ob ich nur nach sichtflugregeln oder instrumentenflug (VFR vs. IFR)..natürlich gibt es auch flugverbotszonen...in berlin ist dies das hahn-meitner-institut (wegen des dort betriebenen klein-atom-"forschnungsreaktors") und das regierungsviertel...gerüchteweise soll es dort sogar aine aktive flugabwehr geben...also so mit abschuss und so..also gerüchteweise.
ein flug quer durch europa ist mit vielen kleinen tankstops gar kein problem.bedarf sehr sorgfältiger planung und vorbereitung.aber solange ich brav meinen VFR-flugplan einhalte und mich bei den kontrollzonen an-und abmelde...wen juckt`s?
1987 kam der verwirrte herr rust sogar bis zum roten platz...das ihm das gelang,kann ich nur als komplettversagen aller abschirmungsmassnahmen werten.Geändert von pfandflsche (06.09.2022 um 10:13 Uhr)
pfandflaschensammeln formt den charakter. get woke,go broke
country music....three chords and the truth
-
06.09.2022, 10:21 #52
naja, empfindest du diesen Flug als Normalzustand? Wenn Abfangjaegereinsaetze ergebnislos sind? Fuer dich nicht beunruhigend?
Nicht beunruhigend, wenn eine F 16 neben dir mit den Fluegeln winkt? Welche Handlungsanweisung hat dann der Jetpilot der Luftwaffe?
Und Rust flog clevererweise (zu) tief. Und hatte kein Anthrax geladen.Geändert von 666feet (06.09.2022 um 10:23 Uhr)
salve! , der Jo
-
06.09.2022, 10:21 #53
Da wurde sich doch geäußert. Es gibt die Möglichkeit des finalen Rettungsschusses, die eigentlich für entführte Flugzeuge geschaffen wurde, nur von der Bundesverteidigungsministerin angeordnet werden kann und bisher in der Geschichte unseres Landes nie ausgeübt wurde.
Die Cessna wurde erst von französischen, dann von deutschen, dann von dänischen und dann wieder von deutschen Eurofightern begleitet. Die haben aber weder im Cockpit noch im Passagierraum jemanden gesehen und sind deswegen davon ausgegangen, dass alle an Bord bewusstlos oder tot sind. Dann hat die deutsche Flugsicherung in Spanien nachgefragt, wieviel in die Cessna getankt wurde, damit ausgerechnet, dass bei weiter laufendem Autopilot das Gebiet der Bundesrepublik schadlos überflogen wird und die Maschine wahrscheinlich eine weitere Stunde später in die Ostsee stürzen würde. Was dann auch genau so passiert ist.Old enough to know better, young enough to do it anyway.
-
06.09.2022, 10:22 #54
kann dem Don nur zustimmen. Ich habe vor vielen Jahren den PPL für Einmotorige gemacht. Die Idee, ein bisschen rumzufliegen oder mal mit den Kids für ein Wochenende irgendwo hinzufliegen wird in der Realität so nicht stattfinden. Das eigentliche Fliegen, also starten, Höhe und Kurs halten ist nicht besonders schwierig, nur das Landen ist naturgemäss etwas aufregender. Zu Beginn ist Fliegen vor allem eines: Stress. Ich war nach zwei Stunden Fliegerei immer fix und fertig.
Das wird erst besser, wenn Routine einkehrt. Die kommt aber nicht, wenn man nicht regelmässig fliegt und immer nur so knapp an seinen Mindeststunden rumeiert.
Die theoretische Prüfung ist zwar recht viel Stoff aber nix wirklich kompliziertes, man muss eben Zeit investieren. Bis zur praktischen Prüfung verging dann überraschend wenig Zeit und ich bin recht fix meine erste Platzrunde solo geflogen. Ich glaube so manch unbegabter Fahrschüler gurkt länger neben seinem Fahrlehrer durch die Stadt
Ich würde Boot fahren empfehlen, zumindest der Sportbootführerschein selber kostet nur einen Bruchteil und läuft auch nicht ab. Und man kann auch als Anfänger recht schnell Spass haben. Und wenn die Situation tatsächlich eskaliert endet man meist nur mit ner Macke im Rumpf und landet nicht in der Bild Zeitung mit nem Bild von nem ausgebrannten Wrack.Beste Grüsse
__________________________________________________ _______________________
Instagram banzaff
-
06.09.2022, 10:27 #55
-
06.09.2022, 10:30 #56
von dieser aktuellen geschichte mit der cessna quer über verschiedene europäische staaten höre/lese ich hier heute zum ersten mal...ging komplett an mir vorbei.
pfandflaschensammeln formt den charakter. get woke,go broke
country music....three chords and the truth
-
06.09.2022, 11:10 #57
Woass? Die ging nu echt überall viral
-
06.09.2022, 11:14 #58
Die einzige Möglichkeit, die ich da gesehen hätte, ist, dass sich ein Jet mit seiner Tragfläche an die Tragfläche der Citation andockt und dann ein speziell trainierter Geheimagent da rüberbalanciert, in den anderen Flieger irgendwie einsteigt und halt die Kontrolle übernimmt. Aber das können halt nur die Amis und evtl. 1-2 Engländer. Danke, Merkel.
-
06.09.2022, 11:32 #59
-
06.09.2022, 11:33 #60
Ich weiss nicht; ist das realistisch?
Was sagen die Experten hier dazu?
Gruß, Max
Bollinger!
Wenns '69er ist, haben Sie mich erwartet.
Ähnliche Themen
-
Der sentimentale "Die erste Antwort auf meinen allerersten Thread schrieb.." Thread!
Von Street Bob im Forum Off TopicAntworten: 55Letzter Beitrag: 11.03.2018, 18:22 -
Der Nautik-Thread-Auspack-Thread (nur wenig Bilder)
Von siebensieben im Forum Off TopicAntworten: 13Letzter Beitrag: 29.07.2008, 13:40 -
Der "Thread of the Threads"-Thread
Von Signore Rossi im Forum Rolex - Haupt-ForumAntworten: 40Letzter Beitrag: 12.03.2008, 21:10
Lesezeichen